Einfrieren der Zinsraten für Subprime-Geschädigte nicht durchführbar!

  • Ich denke, dass der Schaden größer ist, wenn man der freien Markt-
    wirtschaft ihren Lauf lässt als Schuldner und Gläubiger auf dem Status
    quo einzufrieren, wie die USA das gerade vorhaben.


    Millionen Zwangsversteigerungen und entsprechend viele Über-
    schuldete, ein verfallender Immobilienmarkt, kaum neue Kreditvergaben,
    Pleiten von Bauunternehmen, Maklern und auch Banken, die in einer
    Zwangsversteigerung mehr Geld verlieren als in einem eingefrorenen
    Status quo, würden in eine fast sichere Rezession führen und den
    Dollar weiter abwerten sowie auch den Euro schwächen und unsere
    Wirtschaft ins Trudeln bringen.


    Wie schon in vielen Beiträgen gesagt, ist jetzt die Zeit gekommen,
    die Verluste aus der teilweise kriminellen Marktwirtschaft zu soziali-
    sieren, sprich dem Steuerzahler aufzuhalsen.


    Die Behauptung im Eingangsbeitrag wird also widerlegt.


    Grüße

  • Ich denk es ist das Prinzip "Hoffnung" oder eher "Hoffnungslosigkeit", die zu diesem Schritt führt. Und man hofft auf das "kurze Gedächtnis" der Märkte und auf die erneute Gier, das mit der Zeit Gras über die Sache wachsen lässt. Und weil man nicht alle Folgen im Einzelnen voraus sehen kann, ist auch die Bewertung, ob das sinnvoll ist oder nicht, eher müßig.
    Sicher ist nur eins, wegen der Einfrierung der Zinsen, werden sich weder die Immobilienpreise erholen, noch werden die offenen Forderungen eingtrieben werden können. Ein finanzielles Desaster wird vorerst wohl verhindert werden können und der "Tag" wird erst mal hoffentlich gerettet werden, getreu der Devise "Kommt Zeit, kommt Rat"
    Und in diesen schwierigen Zeiten ist natürlich auch das schon ein Erfolgserlebnis.

  • Die bildungsfernen Schichten sind aber die, die besser nicht einer Meinung sein sollten. Dann kommt den Bildungnahen nämlich das kalte Grausen. Die holen sich nämlich das, wovon sie meinen, es zu brauchen. Die rufen für gewöhlich kein Gericht an....

    Joh. 19, 22
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    "Als der Teufel das Geld erfunden hatte, konnte er sich getrost zur Ruhe setzen."

  • aus....http://teleboerse.de/889953.html
    Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank


    ...Mit einem umfangreichen Notfallpaket wollen die US-Regierung und die Banken überschuldeten Hausbesitzern zu Hilfe kommen. So soll ein Ausufern der Immobilienkrise verhindert werden.

    Telebörse: Wird sich die Situation auch mit dem Bush-Hilfspaket jetzt noch weiter verschlechtern?
    Folker Hellmeyer:
    Ich gehe davon aus, dass diese Maßnahmen, die hier angedacht sind und erst noch nachhaltig umgesetzt werden müssen, keine wesentliche Linderung für die Problematik bringen. Das Ganze ist kein Subprime-Problem mehr. Es ist ein Problem für den gesamten US-Immobilienmarkt und da werden in den nächsten Monaten noch sehr viele negative Nachrichten auf uns zukommen.

    Telebörse: Greenspan, der ehemalige US-Notenbankchef, dient ja zurzeit als Sündenbock für diese Kreditkrise in den USA. Aber lässt sich so einfach sagen: tja, es waren eben 15 Jahre schlechte Geldpolitik in den Staaten?

    Folker Hellmeyer: Es ist in der Tat so einfach. Zunächst ist er verantwortlich gewesen. Die FED ist verantwortlich für die Zinspolitik, wenn wir uns den ordnungspolitischen Rahmen anschauen. Aber das greift zu kurz. Alan Greenspan hat diese Politik in Abstimmung mit dem weißen Haus gemacht. Denken wir jetzt an Ben Bernanke: Bevor er zum Zentralbankchef wurde, war er erst Chief Economic Adviser, der Chef-Wirtschaftsberater des Weißen Hauses.
    Die FED ist nicht in dem Maße frei, wie die EZB frei ist. Sie ist sehr stark politisch am Gängelband.
    Insofern ist das Ganze so einzuschätzen, dass Greenspan eine wesentliche Mitschuld trägt. Aber an sich ist es ein politisches Problem in der US-Administration der letzten acht bis 15 Jahre.

    Telebörse: Was spricht am Ende des Tages eigentlich dagegen, dass die US-Regierung versucht ihre Wirtschaft zu schützen und auch zu stützen, wenn es uns denn allen nützt?

    Folker Hellmeyer: Die Frage nach dem Nutzen allein greift zu kurz. Wir haben ein demokratisches System, ein System freier Märkte. Dort hat Handeln Konsequenzen.
    Was wir hier erkennen ist, dass diese massive Intervention seitens der US-Regierung im ordnungspolitischen Rahmen schlicht und ergreifend genau diese Gesetzmäßigkeiten angreift. Sie greift die Gesetzmäßigkeit des Wettbewerbs im freien Markt an, weil hier quasi Banken zusammengeschlossen werden.
    Hier wird ein politischer Preis für eine bestimmte Klientel gemacht und das ist ordnungspolitisch sehr schädlich, weil damit diejenigen, die unverantwortlich gehandelt haben, geschützt werden und zwar Kreditnehmer ebenso wie Kreditgeber.

  • [quote]Original von Golden Earring
    Fakt ist nur, das Einfrieren ist ein Armutszeugnis und ein Offenbarungseid des Systems, der von ach so marktwirtschaftlichen Kräften wie Angebot und Nachfrage geregelt sein soll......[/quote]


    Genau so ist es.


    Problem: unbegrenzt Geld drucken, daß nicht durch ein festes Warenverhältnis gedeckt ist, das verträgt sich nun mal nicht mit dem, was einen freien Markt ausmacht.


    Und genau dort liegt das eigentliche Problem begraben.
    Zu ende ist weder Subprime, noch die Kredit-Krise. Im Gegenteil: es wird langsam und mit Unterbrechungen und scheinbaren "Besserungsphasen" immer schlimmer kommen.


    Bis der ganze ungedeckte Papiermüll völlig wertlos ist und damit auch alle darauf basierenden Schuldverhältnisse nichtig sind.

  • http://blog.zeitenwende.ch/bit…ott-ich-brauch-mehr-geld/


    Hallo Gott, ich brauch mehr Geld

    Freitag, 7. Dezember 2007
    Für verzweifelte Immobilienbesitzer gibt es jetzt Hoffnung. :)


    Die amerikanische Regierung hat eine Hotline mit dem Namen 1-800-995-HOPE eingerichtet. “Rufen Sie an, das ist das Beste was Sie jetzt für sich und Ihre Familie tun können”, frohlockte Präsident Bush auf allen Fernsehkanälen.


    Dummerweise gab er die falsche Nummer bekannt. Am anderen Ende meldete sich nicht ein Finanzexperte, sondern die Freedom Christian Academy, eine Organisation in Texas, welche Schulmaterial für eine christliche Bildung verkauft.


    Aber wer weiss, vielleicht kennt sich diese Organisation besser aus mit Krediten als die Wall-Street-Banken
    Die Behörden sind nun bemüht, die richtige Nummer unters Volk zu bringen, welche den Betroffenen Möglichkeiten aufzeigen soll, um einen Weg aus der Krise zu finden. (Quelle: Bush gives out wrong hotline number)


    Rat suchen jetzt auch viele Investmentbanker.
    Sie haben Angst ihren Bonus zu verlieren. Völlig ungerechtfertigt, wie sie beteuern, schliesslich haben sie nur ihre Arbeit getan – business as usual.

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