• Man sollte solchen nachrichten keinerlei Glauben schenken.


    Genau so wenig wie Bankenbilanzen.


    Was sind 4,6 Mrd. gegen einen Schaden in Bilionenhöhe?.


    Was passiert demnächst:


    - weniger Kreditvergaben
    - viel weniger Firmanübernahmen
    - geringere Investitionstätigkeit


    All das ist extrem schlecht für das GS-Geschäftsmodell.


    Meine Meinung dazu: die kommen nur etwas später an die Reihe.

  • Zitat

    Original von mesodor39


    All das ist extrem schlecht für das GS-Geschäftsmodell.


    Meine Meinung dazu: die kommen nur etwas später an die Reihe.


    Dein Wort in Gottes Ohr, doch ich wäre mir da nicht so sicher. GS hat nur ein einziges Geschäftsmodell, nämlich Geld zu verdienen, egal womit. Sie sind nicht so schwerfällig wie viele Konkurrenten und natürlich auch nicht so dämlich wie z.B. deutsche Landesbanker, die wahrscheinlich nicht einmal die Namen der von ihnen im Milliardenmaßstab gekauften exotischen Kreditderivate aussprechen können.


    Sie verkaufen Derivate und shorten sie dann sogleich. Sie setzen auf steigende oder fallende Märkte, deren zumindest kurzfristige Richtung sie mehr und mehr selbst mitinszenieren. Goldman ist im Grunde ein riesiger Hedgefonds, der sich in allen nur denkbaren Richtungen engagieren kann, von Hypotheken, Währungen, Aktien, Krediten, Private Equity, über Schweinehälften bis hin zu Edelmetallen. You name it...


    Durch ihre extreme - manche meinen: kriminelle - Stallnähe zur US-Regierung, zu IMF und anderen Institutionen, haben sie immer einen uneinholbaren Informationsvorsprung, von dem die Konkurrenten nur träumen können, wie man an der aktuellen Geschäftsentwicklung sehen kann.


    grüsse


    auratico

  • Auszug aus: http://www.goldseiten.de/modules/news/print.php?storyid=5867


    Mit der Ernennung John Thains als neuer CEO bei Merill Lynch hält der Marsch der ehemaligen Goldman-Sax-Bosse an die Spitzen der mächtigen Finanzorganisationen der westlichen Welt an.


    Wie zuvor das US-Finanzministerium, das Ministerium für Energie, die Weltbank, die Bank of Canada, die Zentralbank Italiens, so jetzt auch Merrill Lynch.


    Vielleicht sollte Goldman Sachs auch die Kontrolle aller Aufsichtsbehörden und Schulden-Rating-Agenturen, Fond-Indizes, Währungskontrollbehörden und Finanzmedien übernehmen?

  • Schön, dass es hier zu fast jedem Thema einen Thread gibt. Den hier hätte man besser pflegen sollen.
    In den letzten Wochen häufen sich in USA sehr kritische und mitunter blendend recherchierte Artikel, die sich mit der über die Jahrzehnte angeschwollenen Marktmacht von Goldman Sachs und all den damit verbundenen politischen Hintergründen beschäftigen. Die sollte man hier schon ein wenig archivieren. Die deutsche Presse ist dafür entschieden zu dumm bzw. unfähig.


    z.B.:


    The Great American Bubble Machine


    Matt Taibbi on how Goldman Sachs has engineered every major market manipulation since the Great Depression


    http://www.rollingstone.com/po…ican_bubble_machine/print


    Ein Forum zum Thema:


    http://forums.somethingawful.c…read.php?threadid=3159732


    Und nun gestern wieder grosse Aufregung in der US-Bloggerszene, weil anscheinend ein russischstämmiger Ex-Angestellter von Goldman namens Aleynikov den Code zu deren goldener Cashkuh, dem automatisierten Programmhandel, mitgehen hat lassen. Bekanntlich liegt Goldman in diesem Segment des ultraschnellen Prgogrammhandels mit Riesenabstand an der Spitze. Ihre Macht, zumindest kurzfristig die Kurse in allen nur denkbaren Asset-Klassen zu beeinflussen (z.B. auch dann short zu gehen, wenn es dem Durchschnittsanleger nicht möglich ist) dürfte ein Faktum und keine wilde Verschwörungstheorie sein. Und eben die "Kunst", von diesen Schwankungen mehr als andere zu profitieren. Mal sehen, was aus dieser Russenstory samt FBI-Einsatz noch werden wird:


    A Goldman trading scandal?


    Posted by: Matthew Goldstein


    http://blogs.reuters.com/comme…-goldman-trading-scandal/


    Sunday, July 5, 2009


    Is A Case Of Quant Trading Sabotage About To Destroy Goldman Sachs?

    Posted by Tyler Durden at 5:48 PM


    Major developing story: Matt Goldstein over at Reuters may have just broken a story that could spell doom for if not the entire Goldman Sachs program trading group, then at least those who deal with "low latency (microseconds) event-driven market data processing, strategy, and order submissions." Visions of swirling, gray storm clouds over Goldman's SLP and hi-fi traders begin to form.


    http://zerohedge.blogspot.com/


    Eine relativierende Gegenstimme:


    Goldman Sachs: No Global Financial Espionage Story Here


    http://seekingalpha.com/articl…ge-story-here?source=feed


    die bisher aktuellste Meldung zu der Sache:


    Former Goldman employee accused of cyber-theft


    http://www.ft.com/cms/s/0/8795…abdc0.html?nclick_check=1



    grüsse


    auratico

    • Offizieller Beitrag

    Schön, dass es hier zu fast jedem Thema einen Thread gibt. Den hier hätte man besser pflegen sollen.
    In den letzten Wochen häufen sich in USA sehr kritische und mitunter blendend recherchierte Artikel, die sich mit der über die Jahrzehnte angeschwollenen Marktmacht von Goldman Sachs und all den damit verbundenen politischen Hintergründen beschäftigen. Die sollte man hier schon ein wenig archivieren. Die deutsche Presse ist dafür entschieden zu dumm bzw. unfähig. (....)
    grüsse


    auratico


    Völlige Übereinstimmung .


    Rein zufällig, angestoßen durch den zitierten Artikel von Matt Taiibi, wollte ich gestern einen GS Thread aufmachen, sh.Titel.


    Wer noch nicht die perfiden Machenschaften des gierigen, egozentrischen Neokapialismus kennt, hier eine Fundgrube !!
    Wäre eine deutsche Übersetzung wert, sprengt aber meine Verfügbarkeit.


    Leider wird dies Thema noch langen Bestand haben, denn das Unwesen wird bereits seit 80 Jahren getrieben, und kein einziger US Prädsident hat daran gerüttelt !!


    Hier nur einge der Ex- GS Leute, die in einflussreichste Postionen gelangten , Auszug aus dem Artikel von Matt Taibbi:
    --- Treasury secretary Paulson
    --- Goldman's primary supervisor is now the New York Fed, whose chairman at the time of its announcement was Stephen Friedman
    --- Robert Rubin, Bill Clinton's former Treasury secretary, spent 26 years at Goldman before becoming chairman of Citigroup
    --- John Thain, the chief of Merrill Lynch
    --- New York Fed president William Dudley
    --- Treasury chief of staff Mark Patterson
    --- CFTC chief Gary Gensler,
    --- Joshua Bolten, Bush's chief of staff during the bailout
    --- Mark Patterson, the current Treasury chief of staff,
    --- Neel Kashkari


    Fast-forward to today. It's early June in Washington, D.C. Barack Obama, a popular young politician whose leading private campaign donor was an investment bank called Goldman Sachs — its employees paid some $981,000 to his campaign — sits in the White House……"


    Diese Aufzählung ist mit Sicherheit bei weitem unvollständig. Falls unsere Forenmitglieder weitere GS Jünger oder aber besonders erwähnenswerte Beiträge auffinden, bitte hereinstellen!


    http://www.rollingstone.com/po…ican_bubble_machine/print


    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • Mit der üblichen Verspätung kommen nun die ertsen Meldungen auf Deutsch zu dem angeblichen Datenklau bei Goldman Sachs:



    Programmierer kopiert Goldman-Code
    von Greg Farrell (New York) und Christine Mai (Frankfurt)
    Cybercrime an der Wall Street: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Bank soll sensible Daten gestohlen haben, die Millionen Wert sind. Dritte könnten nun Zugang zu dem Code bekommen, Goldman bei Geschäften zuvorkommen - und den Markt manipulieren.


    http://www.ftd.de/unternehmen/…-Goldman-Code/536921.html


    Millionen-Code von Goldman Sachs geklaut
    (6) 7. Juli 2009, 13:28 Uhr
    Das FBI nahm den ehemaligen Angestellten der weltgrößten Investmentbank auf einem New Yorker Flughafen fest. Der gebürtige Russe mit amerikanischem Pass wird verdächtigt, streng geheime Computercodes gestohlen zu haben. Die Spur des Verbrechens führt nach Deutschland.


    http://www.welt.de/wirtschaft/…oldman-Sachs-geklaut.html


    Geheimsoftware von Goldman Sachs kopiert
    Kategorie: VERBRECHEN07.07.2009|Erstellt um 13:46 Uhr
    Datenskandal bei der US-Investmentbank Goldman Sachs: Die New Yorker Staatsanwaltschaft wirft einem Ex-Mitarbeiter des Unternehmens vor, den Quellcode für eine geheime Wertpapierhandelssoftware kopiert und auf einen Server in Deutschland übertragen zu haben.


    http://futurezone.orf.at/stories/1614075/


    Köstlich auch die unbedarften Formulierungen der Sommerparaktikanten in den Redaktionen - in diesem Falle FT.de. Oder ist es vielleicht Absicht? Dann Chapeau!


    Also erst durch einen Diebstahl der Softwaredaten würde die Möglichkeit entstehen, die "Märkte auf unfaire Weise zu manipulieren"? Und Goldman hingegen benutzt die Software wahrscheinlich dazu, die besten Kreditbedingungen für Hilfswerke in Krisenzonen auszurechnen.


    "Die Bank sieht die Möglichkeit, dass jemand, der dieses Programm nutzen kann, es einsetzen könnte, um die Märkte auf unfaire Weise zu manipulieren", sagte Assistents-Staatsanwalt Joseph Facciponti laut einem am Montag veröffentlichten Mitschnitt der Verhandlung.


    Schlägt in die gleiche Kerbe:


    "Sollte jemand Zugang zu dem Code bekommen, könne er ihn benutzen "um die selben Strategien anzuwenden und könnte damit bei bestimmten Aktien schneller sein und Geld wegnehmen, das normalerweise Goldman gehören würde..."


    grüsse
    auratico

  • Jeder Tag, an dem die Öffentlichkeit etwas mehr Einblick bekommt in die Geschäftspraktiken von Goldman Sachs, ist ein guter Tag, weil ein Tag in der Tradition der Aufklärung. Goldman Sachs wird wohl in nächster Zukunft inmitten einer epochalen Finanzkrise, die sie ganz wesentlich mitorchestriert haben, bald wieder Monstergewinne und Monsterboni vermelden. Das geht natürlich nur, wenn das FBI Goldmans High Speed-Trading-Spielzeuge so gut beschützt wie das Lager in Guantánamo.
    Das Video ist wirklich sehenswert und wirft Fragen auf, die endlich auch die gleichgeschaltete, verschnarchte deutsche Finanzpresse sich zu eigen machen sollte. Dass so etwas auf Bloomberg zu sehen ist, verstehe ich noch nicht so ganz, aber es ist ein sehr gutes Zeichen:


    Bloomberg is coming down hard on Goldman


    The video linked below is a must-see piece of journalistic skepticism. The duo at Bloomberg News are discussing the recent alleged theft of trading code by a former Goldman employee Sergey Aleynikov who moved to a hedge fund called Citadel. Their commentary is incredulous. Their tone seems to ask: “Is the Government working for Goldman now?”


    Here are a few gems:


    “What is Goldman Sachs doing with this trading code that could manipulate the markets?”
    “And Goldman got on the phone to the Justice Department and got them so fast to nail this guy, it’s almost – you wonder if they have a red line to the government.”
    “It is amazing within one day of Goldman calling they had FBI agents at his driveway doing surveillance. The next day they arrested him…”
    “It’s interesting that the prosecutor from the testimony that I’ve read, it almost sounds as if he’s working at Goldman Sachs.”


    http://maxkeiser.com/2009/07/1…market-manipulation-code/


    http://www.creditwritedowns.co…campaign=creditwritedowns


    grüsse


    auratico

  • Im Zusammenhang mit den jüngsten Vorgängen um die vermeintlich kopierten Code-Bestandteile bei Goldman Sachs, ist es vielleicht angezeigt, sich erst einmal etwas vertraut zu machen mit diesem Segment des ultraschnellen, automatisierten Programmhandels, der völlig von Goldman Sachs dominiert wird und in den letzten Monaten eine neue Dimension angenommen hat.
    Die Gewinne entstehen aus den wahnwitzigen Volumen, die innerhalb weniger Sekunden von den Black Boxes verschoben werden und natürlich für andere Marktteilnehmer leicht zu Fehlsignalen führen können. Bis die das merken, sind die Goldman-Computer aber freilich schon wieder raus aus ihren Positionen.


    Das seit etlichen Wochen zu beobachtende Geschehen an den Aktien- und vor allem an den hochvolatil gewordenen Währungsmärkten, wo es beinahe jeden Tag um 1% und mehr zwischen Dollar, Euro und Yen rauf- oder runtergeht (viel mehr natürlich bei den Währungen kleiner Länder, wenn diese attackiert werden) ohne fundamentale Richtung, ist die ideale Turnhalle für diese automatisierten, algorithmischen Handelsplattformen, die mit den klassischen Black Boxes der jüngstvergangenen Generation nicht mehr allzuviel zu tun haben.


    Why Institutional Investors Should Be Concerned About High Frequency Traders


    It is now generally understood that high frequency traders (HFTs) are dominating the equity market, generating as much as 70% of the volume.


    HFTs are computerized trading programs that make money two ways, in general. They offer bids in such a way so as to make tiny amounts of money from per share liquidity rebates provided by the exchanges. Or they make tiny per share long or short profits. While this might sound like small change, HFTs collectively execute billions of shares a day, making it an extremely profitable business.


    Why should institutional or retail investors care? After all, aren’t HFTs adding liquidity? That’s what they and the exchanges, who court their business, say.


    There’s a lot to worry about.


    ganzer Text bei:


    http://blog.themistrading.com/?p=171


    Eine Software-Firma stellt eine solche High Fequency Tradingsoftware vor:


    http://www.a-teamgroup.com/art…equency-trading-solution/


    grüsse
    auratico

    • Offizieller Beitrag

    Jeder Tag, an dem die Öffentlichkeit etwas mehr Einblick bekommt in die Geschäftspraktiken von Goldman Sachs, ist ein guter Tag, weil ein Tag in der Tradition der Aufklärung. Goldman Sachs wird wohl in nächster Zukunft inmitten einer epochalen Finanzkrise, die sie ganz wesentlich mitorchestriert haben, bald wieder Monstergewinne und Monsterboni vermelden. Das geht natürlich nur, wenn das FBI Goldmans High Speed-Trading-Spielzeuge so gut beschützt wie das Lager in Guantánamo.
    Das Video ist wirklich sehenswert und wirft Fragen auf, die endlich auch die gleichgeschaltete, verschnarchte deutsche Finanzpresse sich zu eigen machen sollte. (....)


    grüsse


    auratico


    Nunja, nicht nur die Finanzpresse ist "verschnarcht" : Unser Forum muß sich da ganz feste an die Nase fassen.....


    Solange einem absoluten Randthema, wie "Ein Goldstück hat uns verlassen", in wenigen Tagen 146 Postings zukommen, aber einer der übelsten Clique der Gegenwart (GS) in 1 1/2 Jahren nur mehr 5 (fünf), ist eine teilweise merkwürdige Themengewichtung und mancher Blick für Unwesentlicheres im Forum zu bedauern.


    Mag sein, daß GS und Cabal in anderen Threads verschwinden, sie hier herauszuheben, ist völlig richtig und wichtig.


    Aber so ist die Welt: Die Amis haben selbst da Einfluß, sogar auf unser Forum..... ;) Wobei wir wieder bei den Medien wären.
    Jo, seit einiger Zeit mehren sich bei Bloomberg und Co. objektivere Töne, gute und bedeutsame Veränderung.


    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.


    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann


    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

  • also mittlerweile ist das alles doch so offensichtlich, was von wem gelenkt, warum in der welt so abgeht:


    Goldman Sachs erwartet für 2009 das beste Ergebnis der Firmengeschichte


    in verbindung mit dem ppt, ist das ne ganz schön krasse nummer....


    Goldman Sachs für 60% des automatischen Handels an der NYSE verantwortlich


    dies ist auch der grund, warum ich charts nur benutze (n kann), um vergangenes zu analysieren bzw zusammenhänge mit dem weltgeschehen zu verknüpfen
    für die aussicht anner börse kann ich auch einfach nach einem guten geschäft ins klo gucken und orakeln, dass kommt letztendlich doch irgendwie aufs selbe raus 8)


    NACHTRAG:
    da der heilige gral (quellcode) von gs jetzt ja seinen weg in die tiefen des netzes gefunden hat, gibt es hier doch bestimmt ein paar subversive gestalten, die diesen für uns beschaffen können, oder? :D
    wie wäre es mit einem spendenkonto für den gewinner, so als anreiz? 8)

    Die Angst vor dem Tod,ist der erste Schritt in die Sklaverei! (hui-buh)


    All tyrannies rule through fraud and force, but once the fraud is exposed they must rely exclusively on force! (Orwell)


    Rechtlicher Hinweis: Ihr könnt mich alle mal kreuzweise!

    Einmal editiert, zuletzt von hui-buh ()

  • Durch ihre extreme - manche meinen: kriminelle - Stallnähe zur US-Regierung, zu IMF und anderen Institutionen, haben sie immer einen uneinholbaren Informationsvorsprung, von dem die Konkurrenten nur träumen können, wie man an der aktuellen Geschäftsentwicklung sehen kann.


    In Deutschland kann GS nur deshalb eine Rolle spielen, weil die Politik das WISSENTLICH zulässt (siehe: Trojaner Asmussen seit 1996). Das ist nicht geahndeter HOCHVERRAT!


    Hochverrat

    NICHT WEIL ES SCHWER IST, WAGEN WIR ES NICHT, SONDERN WEIL WIR ES NICHT WAGEN, IST ES SCHWER.
    Lucius Annaeus Seneca
    End corruption or at least let me participate in it!

    Einmal editiert, zuletzt von Max Risk ()


  • Sehr interessante deutschsprachige Zusammenfassung - danke!
    Ich bin leider zumeist mit den englischsprachigen Informationen schon so ausgelastet, dass mir für so interessante deutsche Blogs dann die Zeit fehlt.
    Wer noch weitere aktuelle Beiträge in deutscher Sprache zu dem Thema kennt, bitte ohne weitere Umstände hier einstellen.


    Hier nachgereicht eine Ansicht von Barry Ritholtz:


    The Goldman Sachs Tax


    How might this work? The GS sniffer sees an order for 1 million shares. The computers pick up a 100,000 shares and based upon conditions, put them out for sale at some price higher. At 10 cents, its $10,000. In order for this to amount to any real amount of money, it would have to happen 1,000s of times a day. If GS’ program had 10% of daily volume of a billion shares, picking up a dime, its only $10 million per day.


    One the other, hand, in what has been described by the pros as one of the most challenging trading environments in history, Goldman Sachs Trading Revenue is set to make all time records.


    http://www.ritholtz.com/blog/2009/07/the-goldman-sachs-tax/


    grüsse
    auratico

  • “The bank has raised the possibility that there is a danger that somebody who knew how to use this program could use it to manipulate markets in unfair ways,” Facciponti said, according to a recording of the hearing made public yesterday...


    Hatte auch hier etwas dazu geschrieben.
    Die Aktienmaerkte bilden ihre Tiefs aus



    Sehr viel Detail-Material zu dem Goldman-Skandal auch bei zerohedge:
    http://zerohedge.blogspot.com/

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Ich hab mir mal ein Paar Gedanken zu dem Thema gemacht und ein wenig geschmöckert, was andere Blogs so sagen. Sie sagen z.B. 'Forecast', siehe unten.... :S


    Grundsätzlich ist es so, dass bei der Verarbeitung von Kauf und Verkauf Orders an der Börse natürlich der Zeitpunkt oder besser gesagt die Reihenfolge der Verarbeitung eine entscheidende Rolle spielt.


    Angenommen, die Investmentbank, erhält - einen Forecast siehe auch zu Verfügung gestellt, dann hat sie auf jeden Fall eine Lizenz zum Gelddrucken. Denn dann ist ihr bekannt, nämlich über die Kauf-/Verkaufmengen, wann die Preise fallen und wann sie steigen. Angenommen ein solches Gefälle wird erkannt, kann man entsprechende Kauf oder Verkaufsorders plazieren. Das würde aber bedeuten, man bekäme nicht nur einen Forecast, sondern man hätte auch die Möglichkeit diesen von anderer Seite feststehenden Forecast nachträglich zu beieinflussen.


    Das würde aber auch bedeuten es gäbe an der Nymex zwei 'Realtime' Versionen, eine für alle, eine für die Investmentbank, also in unserem Fall GS. Das wäre natürlich ein Faul der ganz groben Art und ich wüsste nicht wie man das - ausser durch eine Prüfung direkt bei der Nymex - nachprüfen wollte. Denn angenommen, die Verzögerung würde auch nur eine 1/10 Sekunde betragen, könnte das durchaus ausreichend sein. Schwer nachweissbar wäre das auf jeden Fall, da alle angebundenen System der Computersysteme natürlich eh mit Latenz (Wartezeiten) rechnen müssen. Da gibt es die Zeiten für das Netz, für die Datenbank, für die Middleware, für, für, für..... Aber da müsste man sich mal mit einem Spezialisten unterhalten. Zumal jeder der eigene Systeme anbindet, sich natürlich darüber klar sein wird, dass dieses Problem auftauchen könnte und seine Antwortzeiten entsprechend prüfen wird.



    Denkbar wäre natürlich auch folgendes:
    Die Investmentbank arbeitet - und gerade wg. der Schnelligkeit - mit Ordernummern - bei der Erfassung.


    also....
    GS Nr 0001 - Kauf 5000 Daimler, Preis 20
    GS Nr 0002 - Kauf 5000 BASF, Preis 30
    .......
    GS Nr 4500 - Verkauf 5000 Daimler, Preis 20,80
    GS Nr. 4501 - Kauf 5000 Daimler, Preis 20,85


    und weil die Investmentbank solche riesige Ordermengen hat (also aus Rechner-Zeitgründen), liefert sie EINE Information nach, nämlich welcher Kunde den Kauf von 5000 Daimler Aktien getätigt hat. (Was der nymex egal sein dürfte, da sich das zwischen der Investmentbank und Ihren Kunden abspielt).
    Das allein würde schon für gute Geschäfte reichen.
    Denn der eigentlich vorteilhafte Kauf des Kunden (unter 0001), könnte ja von der Investmentbank übernommen, mit dem Verkauf unter (4500) glatt gestellt werden und durch den Kauf unter (4501) ausgetauscht werden. Lasst dazwischen mal eine Stunde Zeit liegen. Der Trick wäre dabei ja, dass man die Order seines Kunden etwas verschlechtert und einen kleinen Rahm selber abschöpft. Das aber völlig automatisiert, ohne Zusatzaufwand und risikolos. Für unser Beispiel reicht es aus, dass der Kunde Bestens geordert hat oder mit einem Limit von 20,85. (was schon eine grosse Differenz zu dem erzielten Preis darstellt, aber angenommen man würde es so schaffen ,alle Buchungen eines Tages bei jeder Aktie um 1 Cent nachzuschärfen, hochgerechnet auf (10 %) des Gesamtumsatzes eines Nymex Tages. Ich glaube das könnte sich rentieren.


    Aber ob das so ist, bzw. das Nachreichen der einen Information zulässig ist, ist Spekulation. Wie gesagt, der Nymex wäre das ja vielleicht sogar recht -> grösseres Ordervolumen und am Ende des Tages hätte sie alle Infos die sie benötigt --> Kunde, Aktie, Stückzahl, Preis.


    Möglichkeit 3
    man sortiert die Eingehenden Orders um und fügt neue ein. Das würde ebenfalls auf eine Veränderung der Reihenfolge hinaus laufen. (Muss ich mir nochmal überlegen, impliziert aber eine Menge Umstellungen, denn damit ändert sich der Preis und somit eventuell auch die Kaufentscheidungen).


    Grundsätzlich ist zu Sagen, dass jede Sonderbehandlung einer Investmentbank auf einem Rechnersystem sei es bei der Zugriffsgeschwindigkeit, des Ausführungsortes des Programmes, der Schnittstellendefinition, usw. eine Einladung zum Tricksen wäre.
    Das wäre ungefähr so als würden Sie mit mir eine Partie Onlinepoker spielen und MEIN Programmierer hat das Programm entwickelt, das die Karten ausgibt.

    Delphin
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • Zitat

    quote='Delphin',
    Das wäre ungefähr so als würden Sie mit mir eine Partie Onlinepoker spielen und MEIN Programmierer hat das Programm entwickelt, das die Karten ausgibt.


    Gute Überlegungen, Delphin, danke. Vielleicht kannst du ja an der Sache auch weiterhin etwas dranbleiben? Denn auffallend ist, wie wenig darüber bekannt ist; da kommt die Geschichte mit der Goldman-Software gerade recht, damit diese ominöse, rasch um sich greifende Handelsform endlich ins Bewußtsein rückt.


    Ich könnte mir vorstellen, dass die offizielle Position von Goldman einfach so aussieht, dass sie sagen, dass eine gute Software eben "mitentscheidend" sei für erfolgreiches Traden. Und dass ihnen niemand einen Vorwurf daraus machen könne, falls ihre Software eben die beste sein sollte.


    Noch nicht ganz begriffen habe ich den Umstand, ob eine temporär (bis andere dazu aufschließen) überlegene High Frequency-Software allein schon ausreichen würde, um hier durch abertausende Deals nach dem Motto vom Kleinvieh, das auch Mist macht, abzusahnen - oder ob dazu notwendigerweise auch ein illegaler Informationsvorsprung und damit eine Begünstigung hinzutreten muss.


    Meinungen?



    Noch eine Trouvaille zu der Sache:


    The Cold War in high frequency trading turns hot


    There’s no doubt that Goldman Sachs, or any other proprietary trading firm, could indeed lose tens of millions of dollars from its proprietary trading if their strategies are stolen — and that is very serious. The competitors that obtain access to these trading secrets could (and would) use it to front run or trade against it, ruining even the most well-planned tactics. This news story contains many very important sub-plots: trading espionage, the necessity for a trading firm to have sophisticated security systems built around its technology, the requirements for risk management, and even the potential for proprietary trading software to be targeted on a wider scale for terrorist activity; but more than anything else it highlights the critical role played by high frequency prop trading in this new market.


    http://ftalphaville.ft.com/blo…quency-trading-turns-hot/


    grüsse
    auratico


  • Das würde aber auch bedeuten es gäbe an der Nymex zwei 'Realtime' Versionen, eine für alle, eine für die Investmentbank, also in unserem Fall GS. Das wäre natürlich ein Faul der ganz groben Art und ich wüsste nicht wie man das - ausser durch eine Prüfung direkt bei der Nymex - nachprüfen wollte. Denn angenommen, die Verzögerung würde auch nur eine 1/10 Sekunde betragen, könnte das durchaus ausreichend sein. Schwer nachweissbar wäre das auf jeden Fall, da alle angebundenen System der Computersysteme natürlich eh mit Latenz (Wartezeiten) rechnen müssen. Da gibt es die Zeiten für das Netz, für die Datenbank, für die Middleware, für, für, für..... Aber da müsste man sich mal mit einem Spezialisten unterhalten. Zumal jeder der eigene Systeme anbindet, sich natürlich darüber klar sein wird, dass dieses Problem auftauchen könnte und seine Antwortzeiten entsprechend prüfen wird.

    Hierzu noch ein Hinweis (ich habe leider trotz Suche und googeln keine Quelle mehr gefunden): vor nicht allzu langer Zeit (ich sage mal so aus dem blauen heraus 2/3 Jahre) gab es auf heide.de die Meldung, dass die Server der Wallstreet trotz horrender Mieten für die Räumlichkeiten nicht ins Umland verlegt werden sollen. Als Begründung wurde weitere Latenz (wegen den zwischengeschalteten Routern) angegeben.

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