Die Immobilienblase sucht ihre Nadel

  • Inhaltlich stimme ich dem Artikel grösstenteils zu. Leider hat sich der Artikel von den vorigen desselben Autors nicht unterschieden. Wo sind neue Fakten?


    Vom Tonfall her werden die Artikel von Prof. Bocker mit der Zeit allerdings immer reisserischer. Das hat zwar einen gewissen Unterhaltungswert, Skeptiker wird er damit aber eher nicht überzeugen können.


    Was will er damit erreichen? Die allgemeine Angst und Unsicherheit schüren?

  • Klar wiederholt sich das ein oder andere .
    Trotzdem ist es mir jedesmal ein Genuss seine Artikel zu lesen.
    Das bereits bekannte kann meinetwegen ruhig immer mal wieder frisch oder besser gesagt ein wenig erfrischend aufbereitet werden.


    So reisserisch fand ich das ganze garnicht, ich mein, immerhin rollt da ne Lawine auf uns zu, untertrieben wird in dieser Hinsicht täglich.


    Die Greenspanwortspielerei war zwar nett, kann jedoch aus verschwörungtheoretischer Sicht, Greenspan nicht als Bösewicht oder gar mächtigen Mann, sondern nur als weitere Marionette im grossen Planspiel identifizieren.


    Gruss, goldnase

  • Die Hypothekenmodalitäten zwischen den USA und Deutschland unterscheiden sich. Während in D typischerweise Annuitätendarlehen mit langer Bindung und mindestens 1 %iger Tilgung vergeben werden, sind die Amis hier wesentlich flexibler. Ein wichtiger Grund ist die hohe Notwendigkeit des Movings. US Hypothekendarlehen sind in der Regel kurzfristig kündbar. Eine revolvierende kurze Zinsfestschreibung führt zu flexiblen Zinsen (floating rate). Das Kündigungsrecht erfordert eine entsprechende Option, die den Zinssatz entsprechend verteuert.
    Die US Zinspolitik hat in der Vergangenheit wesentlich mehr Fingerspitzengefühl bewiesen, als die Kollegen in Japan und Deutschland. Insofern sehe ich für die US Immobilien nicht so schwarz.

  • @ alle


    Warum sollte die Blase eigentlich platzen?


    Meiner Meinung nach könnte es sich ja auch nicht um eine Immobilienpreisblase handeln, sondern einfach nur um eine verdeckte Inflation. --> Sprich die Statistiker lassen die reale Entwicklung aussen vor und die Immobilienpreise zeigen die tatsächliche Geldentwertung an. Womit ja auch der starke Fall des Euros klar zu erklären wäre.


    FAZIT:


    Es könnte doch genauso sein, dass der Dollar einfach noch mal 50 % oder mehr verlieren muss damit der Immobilienpreisanstieg real unverändert bleibt., oder ?


    Ist nur so eine Hypothese, eure Meinung dazu würden mich interessieren !

  • Hallo thor,


    ich denke schon, dass es sich hierbei um eine spekulative Blase handelt, die auch irgendwann platzen wird. Der Immobilienboom in be-
    stimmten Regionen der USA wurde doch erst durch die extrem niedri-
    gen Zinsen möglich. Das schlimme daran ist: Viele Amerikaner sichern
    ihre Kredite mit Hypotheken ab. Jetzt wo die Zinsen steigen, wird die
    Nachfrage wohl zurückgehen, die Preise werden aller Voraussicht nach
    fallen. Genau hier liegt das Problem: Die grössten Krisen wie in den 30er
    Jahren in den USA bzw. Anfang der 90 er Jahre in Japan wurden ausge-
    löst durch zu hohe Schulden.
    Eine interessante Analyse zum Thema:


    http://bizeng.euv-frankfurt-o.…ignments/sem_2/Dicing.htm


    Gruss


    Warren

  • Hier noch ein Artikel, leider auch schon etwas älter, dafür in Deutsch:


    http://www.ftd.de/bm/ga/1054125234007.html?nv=hpm


    http://de.biz.yahoo.com/040510/330/40vrn.html


    http://boerse.ard.de/topthema.…haupt_doc=container_20172


    http://www.instock.de/Kommentare/10144686.html


    Sicherlich kann man jetzt einwenden, dass hier schwarzmalerei betrie-
    ben wird, aber wer nicht nur von 12 Uhr bis Mittag denkt, der wird dem
    oben gesagten zupflichten müssen. Amerikas Wachstum und Wohl-
    stand wurde nur durch Schulden überhaupt möglich gemacht, ob dies
    allerdings sinnvoll war ... die Zeit wird es uns zeigen.


    Viel Spass beim Lesen.


    Gruss


    Warren

  • Ich kann den Schlußfolgerungen von Prof. Bocker nur zustimmen. Egal, ob der Artikel etwas reisserischer gemacht ist oder nicht - auf den Inhalt kommt es alleine an.


    Hier kommt auf uns eine Lawine zu, die wir wahrscheinlich von der Dimension noch garnicht begreifen - eben weil wir es bisher noch nicht kannten und bisher außerhalb jeglicher Vorstellungen liegt.


    Ich bin gespannt, wann die Dominosteine umkippen. In diesem Jahr wohl noch nicht, aber das nächste Jahr verspricht sehr, sehr interessant zu werden.

  • Immobilienmärkte vor Überhitzung
    Internationaler Währungsfonds sieht weltweit Gefahren für die Konjunktur
    Washington/Frankfurt - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor einer Überhitzung der Immobilienmärkte als gravierende Gefahr für die Weltwirtschaft gewarnt. Der Anstieg der Leitzinsen in vielen Industrieländern könne zu einer Korrektur der hohen Immobilienpreise führen und so die Weltkonjunktur belasten, hieß es im jüngst veröffentlichten Bericht, der Teil des halbjährlichen IWF-Weltwirtschaftsausblicks ist.



    "So wie der derzeitige Anstieg der Immobilienpreise ein weitgehend global verbreitetes Phänomen war, so würde ein Rückgang wahrscheinlich ebenso synchron in mehreren Ländern ablaufen mit entsprechenden Auswirkungen für die Weltwirtschaft", erklärte der Fonds. "Selbst eine geordnete Korrektur würde das Wachstum in den betroffenen Ländern schwächen. Eine abrupte Preiskorrektur hätte erheblich schwerwiegendere ungünstige Folgen."



    Die Immobilienpreise sind den IWF-Angaben zufolge seit 1997 in Irland, Großbritannien, Spanien, Australien, den Niederlanden und Schweden um mehr als 50 Prozent gestiegen. Zwar gebe es derzeit keinen Immobilien-Weltmarkt, doch seien die nationalen Märkte mittlerweile zunehmend miteinander verbunden.



    Die Risiken für die Weltwirtschaft rührten daher, dass der Anstieg der Immobilienpreise in vielen Industrieländern, dessen Umfang und Dauer ungewöhnlich sei, von den wirtschaftlichen Fundamentaldaten nicht gerechtfertigt sei. Selbst die lange Zeit niedriger Zinsen könne diesen Preisanstieg nicht erklären. In Niedrigzins-Phasen sind Hypotheken günstiger, was die Häusernachfrage stark ankurbelt.



    Für die USA erwartet der IWF allerdings eher einen leichten Anstieg der Immobilienpreise als einen Rückgang. Die Kluft zwischen der Entwicklung des Häusermarktes und den Fundamentaldaten sei in der weltgrößten Volkswirtschaft weniger ausgeprägt als beispielsweise in Großbritannien.



    Auch die Europäische Zentralbank (EZB) sorgt sich zunehmend um eine Überhitzung der Preise für Wohnimmobilien in einer Reihe von Ländern der Euro-Zone. In ihrem aktuellen Monatsbericht heißt es: "Angesichts der möglichen Auswirkungen auf die Volkswirtschaften der betroffenen Euro-Länder und auf das Euro-Währungsgebiet insgesamt macht der rasche Anstieg der Preise für Wohneigentum in einigen Ländern des Euro-Währungsgebiets eine genaue Beobachtung der entsprechenden Wohnungsmärkte erforderlich." Im Blick haben die Währungshüter dabei vor allem Griechenland, Irland, Luxemburg, die Niederlande und Spanien. In diesen Ländern waren die Preise für Wohneigentum von 1999 bis 2003 überdurchschnittlich stark gestiegen. Dagegen lag der Preisanstieg in Deutschland, Österreich und Portugal deutlich unter dem Durchschnitt, in Deutschland gingen die Preise 2003 sogar zurück.



    In diesem Jahr sind die Wohnungspreise bislang vor allem in Spanien, Frankreich und Finnland auffällig stark in die Höhe geschnellt. rtr/DW





    Artikel erschienen am Di, 28. September 2004
    Die Welt

    Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich,
    durch den Keller zu fahren.


    Man muss nur die Nerven bewahren !

  • Auf N-TV haben gestern 2 "Experten" generell zum Ausstieg aus Immo-Fonds geraten ....




    Fonds-Schließung bedroht Branche


    Beobachter fürchten Massenflucht aus Immobilienfonds anderer Anbieter - Kritik an Deutscher Bank


    von Jan Dams, Jörg Eigendorf und Richard Haimann


    Frankfurt/Main - - Die Schließung des Grundbesitz-Invest der Deutsche Bank Real Estate könnte die gesamte Anlageklasse der offenen Immobilienfonds beschädigen. Erstmals in der mehr als 40jährigen Geschichte dieser Assetklasse drohen Zeichnern der als Witwen- und Waisenpapieren angepriesenen Produkte erhebliche Verluste. In der Branche wird ein Flächenbrand befürchtet. " Geraten Anleger in Panik, könnten bald weitere Fonds geschlossen werden" , heißt es.


    Zu den potentiellen Kandidaten zählen Altfonds, die überwiegend am schwachen deutschen Markt investiert sind. Hohe Leerstandsraten und sinkende Mieten drücken hier auf die Renditen. Seit Anfang 2004 haben Anleger daher fast zwölf Mrd. Euro aus diesen Produkten abgezogen.


    Wie die WELT berichtete, hatte das Institut die Ausgabe von Fondsanteilen eingestellt und eine Neubewertung der über 120 Immobilien des damals 6,1 Mrd. Euro schweren Fonds angekündigt. Anleger gaben danach in Scharen die Anteile zurück. Bereits am Montag flossen 300 Mio. Euro aus dem Fonds. Bis Dienstag mittag wurden weitere 150 Mio. Euro abgezogen. Damit war die gesetzlich vorgeschriebene Liquiditätsschwelle unterschritten. Das Management erwog zwar die Aufnahme von Krediten zur Stützung des Fonds, verwarf diesen Plan dann aber wieder.


    Kommt es nach Schließung des Fonds für die nächsten drei Monate zu einer Panik-Reaktion bei den Anlegern anderer Immobilienfonds steht die Altersvorsorge von Millionen Kleinanlegern auf dem Spiel. Insgesamt haben die Bundesbürger 88 Mrd. Euro in offene Immobilienfonds investiert. Sie bilden damit nach den Aktienfonds die größte Asset-Klasse innerhalb der für Kleinanleger zugänglichen Investmentfonds.


    Manager anderer Fonds sehen die Schuld an der Krise ausschließlich bei der Deutschen Bank. Anleger seien in Scharen aus dem Grundbesitz-Invest gestürmt, weil das Geldinstitut sich geweigert habe, das Produkt zu stützen. Die Weigerung entspringt wohl auch der Furcht, US-Aktionäre könnten mit Sammelklagen bei einer teuren Stützung des Fonds Schadenersatz fordern.


    Entsprechend aufgebracht war die Reaktion der Wettbewerber: " Was die Deutsche Bank hier macht, ist eine Sauerei ersten Ranges gegenüber dem Fondsanlegern" , hieß es. " Die Bank zieht ihren Weg in einer Weise durch, die auf den Finanzplatz keine Rücksicht nimmt." Beobachter werfen der Bank vor, sie würden den Fonds schließen, um die abgewerteten Immobilien später von ihren Investmentbankern verkaufen zu lassen. Private Equity Funds hätten sich mit Investmentbankern der Deutschen Bank bereits über Käufe von Portfolios aus dem Grundbesitz-Invest geeinigt, hieß es in der Branche.


    Im Gegensatz zur Deutschen Bank hatten in der Vergangenheit Allianz, Deka und HypoVereinsbank zugunsten der Anleger gehandelt, als ihre Fonds in Schieflage gerieten. Problemimmobilien wurden aus den Fonds herausgekauft.


    Auch in der Deutschen Bank gibt es Kritik am Verhalten des eigenen Hauses: " Bis vergangenen Freitag war der Vertrieb im Privatkundengeschäft nicht über die Probleme des Grundbesitz-Invest informiert" , sagte ein Mitarbeiter. Das bestätigt eine Meldung für die Mitarbeiter im Intranet: " Für die Beratung im Grund-Invest war bis zum 9.12 die vorhandene Information des Fondsmanagements vom Juli des Jahres maßgeblich. Erst auf Basis der neuen Informationslage seitens des Fondsmanagements, das den Vertrieb am 9.12. abends erreichte, stellte sich die Situation anders dar" , heißt es darin.


    Bankkenner glauben allerdings dieser Darstellung kaum. Denn mit Mittelabflüssen hat der Fonds mittlerweile seit über einem Jahr zu kämpfen. Seit Oktober 2004 hatten Anleger über 1,44 Mrd. Euro aus dem Fonds abgezogen. Erfolglos versuchte die Deutsche Bank, Immobilien zu den aktuellen Verkehrswerten an Investoren zu verkaufen. Nur drei Objekte konnten an die australische Rubicon Trust veräußert werden, nachdem die Gebäude zuvor um neun Prozent abgewertet wurden.


    Artikel erschienen am Mi, 14. Dezember 2005


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