Heute erleben wir wieder einmal ein klassisches Beispiel an Marktmanipulation:
- Dollar fällt, Gold steigt kaum mit - Dollar erholt sich um Nuancen, Gold gibt drastisch nach
- Öl steigt um 5% (WTI), Gold folgt dem Öl nicht
- Silber noch schlimmer als Gold: verliert 1/2 Dollar, oder 3%. Lediglich der Zucker erklärt sich solidarisch und sinkt mit (nachdem ich am Freitag ausgestiegen bin mit scharfem Stopp)
- UBS und CS und wer noch alles erklärt weitere Milliardenverluste in ungeahnter und kaum noch bezifferbarer Höhe, z. T. über dem Eigenkapital liegend.
- Aktien- und zu allem Überfluss auch noch Dollar-Anleihen scheinen dem ganzen zu trotzen: es gibt tausend Gründe für einen Abverkauf, aber die Kurse spiegeln eine Chimäre wieder. Jeder weiß, dass die Gewinne sinken müssen, dass die überschuldeten Konzerne keine neuen Anleihen mehr begeben können, und dass die Staaten ihre Schulden nicht zurückzahlen können. Trotzdem das schizophrene Bild.
Für mich ist hier nur ein Schluss naheliegend: Die offizielle Kursfestsetzung hat sich manipulativ völlig von der (physischen) Marktrealität abgekoppelt, am besten sichtbar am Silber: kein Silberhändler hat mehr physische Ware zum heutigen Preis, bzw. verkauft sie nicht, und trotzdem sinkt die offizielle Notierung. In normalen Gütermärkten sorgt eine 2%-ige Unterversorgung für eine Preisverdopplung (siehe z. B. beim Öl oder auch Getreide). Dies bedeutet, die Edelmetallkurse sind von der Finanzoligarchie nach Belieben hin und her zu manipulieren; kurzfristige Ausbruchsversuche werden schnell wieder niedergebügelt. Für Papiergoldanleger bleibt in diesem Umfeld nur der PUT: wenn sich das Eingangsbild noch erhärtet, dann werden die kommenden Tage zappenduster für EM, sollte sich der Dollar nun wirklich erholen.
In der Geschichte finden wir hier die exakte Entsprechung im Zwangsumtausch der sog. RGW-Staaten: offiziell hohe Wechselkurse der eigenen nicht konvertierbaren Währung, jedoch kein Handel ausserhalb des Zwangsumtausches. Der Schwarzmarktpreis von Devisen lag um den Faktor 3 - 25 über dem offiziellen Wechselkurs! Genau diese Situation erleben wir heute am Edelmetallmarkt!
Die entscheidende Frage ist heute für jeden physischen Edelmetallanleger: wie kann ich mit dem Metall noch Nutzen ziehen angesichts der offenkundige Manipulation.
- Banken und EM-Händler kaufen nur zum manipulierten offiziellen "Zwangsumtauschkurs" , wenn überhaupt
- Angesichts deflationärem Liquiditätsmangel unter der Bevölkerung existieren praktisch keine nennenswerten privaten Käufer
- Physische Ware ist z. T. nicht mehr verfügbar (Silber!)
- Eine Akzeptanz als Zahlungsmittel ist kaum vorhanden
Hier ist die Antwort schwierig; ich sag es ganz offen: letzten Endes bleibt wohl nur vergraben und aussitzen, bis das heutige Finanzsystem incl. seiner Büttel und Zwangsmaßnahmen verschwunden ist. Dann kann man wahrscheinlich in einer goldgedeckten Währung zumindest zu festen Sätzen tauschen oder Kredite aufnehmen. Bis dahin wird wohl noch eine Zeit hinsein, mind. 5 Jahre oder auch 10. Für ältere Leute ist das hier wahrlich kein Trost. Eichelburg ist in seinen Ansichten hier völlig naiv: wenn morgen das System zusammenkrachen würde, dann kämen die wenigsten auf die Idee Gold zu kaufen, da sie schlicht gegen das Verhungern kämpfen müssten. Ein Goldbesitzer würde wohl eine Unze Gold für eine gebratene Ratte geben, wenn nichts anderes da wäre, den Hunger zu stillen.
Ein offizielles Goldverbot würde das Bild vollenden: Gold und wahrscheinlich auch Silber würden als (wohl werthaltige) Zahlungsmittel nur mehr in einer Parallelgesellschaft, d. h. eine Art Untergrund, gehandelt werden. Bis zum Ende des Systems. Wie in der DDR 1989. Diemal wird allerdings kein Bimbes-Männle auftauchen, dass die Papierschnitzel 1:1 in "Hartgeld" tauschen lässt.