Lieber Faber,
mein Freund der Archi, hat mir z.B. folgendes erklärt:
Ein Bagger- oder Schubraupenfahrer, Bauleiter, Architekt das sind für ihn die eigentlichen Kulturschänder. Im Gegensatz zu den freundlichen- und hilfsbereiten Sonderngehern, kommt von denen NIE UND NIMMER eine Meldung über einen wertvollen Fund. Warum wohl? Bei der Bauindustrie, die Löcher ausheben, alte vielleicht historische Flächen zu betonieren, Strassen- und Gebäude bauen, wäre durch einen Gräberfund aus der alten Zeit, ein denkbare AMTLICHE BAUSTOP-VERFÜGUNG ein enormes Risiko.... mit Gewinnausfall die Folge. Solche graben und bauen meistens weiter - und verheimlichen der Behörde solche Fundvorkommnisse. Aber der Sondergänger kommt ins Amt. Das sei ja das Gute.
Der Archi sagte mir ferner, dass seine Ämter sogar Sondengeher extra in Kursen ausbilden, damit eben nicht unwiderbringliche Schäden an den Fundorten angerichtet werden.
Aber bereichern tut sich von den Sondengänger so gut wie keiner. Es ist ja sogar so, dass 90% aller Neu-Funde der letzten 5 Jahren, die wir heute in den Museen bewundern können, von Leuten mit Metall-Detektor gefunden wurden. "...Dank e-bay sind wir bei eventuellen krummen Machenschaften von nationalen Kulturdenkmälern Venezuelas schnell auf der Spur - und greifen rasch ein; die so erwischten, sind ausnahmlos gewerbliche Antiquitätenhändler!!! aber bisher kein einziger Sondengeher..." sagte mir der Archi.
Bergmann