Alles anzeigennun ja.... momentan besteht ja noch nicht mal die Gefahr, dass über die Lohn-Preisspirale eine "normale" Inflation entsteht. Geschweige in der USA, da steigt nicht die Produktionsauslastung, sondern die Arbeitslosigkeit. Deswegen brauchen wir auch kein theoretisches Szenario konstruieren, wie diese in eine Hyper-Infla ausarten könnte
Wodurch könnte denn ein Vertrauensverlust in eine Währung -ich rede insbesondere vom US-$- ausgelöst werden?
Habe da mit Kumpels schon mal drüber nachgedacht - wir haben keine Antwort gefunden.
Es gibt in einem Deflationären umfeld eigentlich kein Vertrauensverlust, stimmts?
mein szenario sieht folgendermaßen aus:
die wirtschaft in den usa steuert auf eine massive deflation zu. ließe man das zu, würde der deflationäre sog so groß sein, dass es durch kreditausfälle zu einer geldmengenkontraktion um 90% innerhalb kürzester zeit käme.
hätte man nach lehmann einfach alles einen gang gehen lassen, wären heute quasi alle banken pleite und fast alle privatpersonen. wir hätten gar nciht genug insolvenzverwalter, um uns des problems anzunehmen.
absolut vorhersehbar hat daher die politik mit geldmengenausweitung reagiert, um genau das zu verhindern. da aber banken und privatleute ihre schulden nicht ausweiten konnten, konnte dies nur durch schulden des staates geschehen.
zunächst hat man dadurch die deflationsspirale gestoppt. die deflationären kräfte wirken aber weiter. man wird also wieder qe-programme fahren müssen. unternehmen und privatleute reagieren auf all diese probleme mit hortung von geld, um sich vor dem drohenden deflationären szenario (weniger umsatz für die unternehmen, arbeitslosigkeit der privatpersonen) abzusichern, denn diese auswirkungen sind für die einzelnen wirtschaftssubjekte ganz reale gefahren. das funktioniert nur zu lasten von immer mehr verschuldung des staates. das delavereging der privaten geht also zu lasten der staatsverschuldung. nun wird man immer bemüht sein, die staatsverschuldung nicht exzessiv ausufern zu lassen und dabei immer der entschuldung der privaten haushalte und unternehmen hinterherrennen anstatt sie umzukehren. (ich hatte mal zu beginn der krise gesagt, der staat kann nur durch sofortiges echtes gelddrucken und verteilung von substanziellen geldmengen an die bevölkerung, sagen wir 500 dollar pro person und monat für ein jahr die deflationsspirale durchbrechen) letztlich haben wir also einen extrem deflationären privaten sektor mit entschuldung der solventen privatschuldner, bei verbleib der insolventen privatschuldner in der schuldenfalle und steigenden staatsschulden.
irgendwann erreichen die staatsschulden eine höhe, an der investoren zweifel an der rückzahlungsfähigkeit bekommen. unabhängig von deflation ist es für die bondhalter gefährlich staatsanleihen zu halten, wenn der staat trotz (oder sogar aufgrund, weil nämlich steuereinnahmen wegbrechen) der deflation die schulden nicht zurückzahlen kann. irgendwann werden also substantielle marktteile staatsanleihen verkaufen. auch dies kann man durch notenbankkäufe noch auffangen. wenn aber dann die notenbankkäufe ein niveau erreichen, dass auch dem konsumenten offenbart, dass die geldmenge unaufhörlich durch notenbankkäufe von staatsanleihen erhöht werden wird müssen, verlieren verbraucher das vertrauen. sie haben also nicht mehr hauptsächlich angst vor deflationären auswirkungen sondern sie bekommen angst um ihr erspartes und wollen es lieber heute als morgen ausgeben. und schwupps steigt die umlaufgeschwindigkeit und in der folge auch die geldmenge, denn die entschuldeten privaten mit guter bonität werden an diesem punkt wieder schulden aufnehmen und dadurch die geldmenge erhöhen. die banken werden dies begeistert aufnehmen und reichlich kredite geben.