INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Goldküken
    Vom Staat direkt. Aber ich glaube 1923 hat jeder Geld gedruckt.


    Vom Staat? damit meinst Du die Zentralbank? d.h. EZB?


    Aber Gelddrucken der Zentralbank ist doch dasgleiche wie Erhoehung von M0, denn M0 kann man eigentlich als Bargeld ansehen.


    K.


    1923: gibt's irgendwo eine Darstellung, die einerseits die Inflation
    geld-theoretisch richtig darstellt, aber andererseits auch nicht zu lang ist?

  • auch hier wird die enorme Erhoehung des Dollar-Zentralbankgelds in den letzten Wochen als
    Gelddrucken und Anzeichen fuer eine kommende Hyperinflation interpretiert:


    http://www.mmnews.de/index.php…A-vor-Hyperinflation.html


    Ich selber bin wieder unschluessig 50/50, was die Frage
    Deflation/Inflation angeht, nachdem ich im Umfeld einige
    "deflatorische" Phaenomene (im Sinne von Verbillligung) sehe: Autos
    werden billiger, Tagessaetze fuer IT-Profis gehen runter.


    Kurz zum Thema Gold in der Deflation: es gibt ja wohl zwei Arten der Deflation:


    1. die kontrollierte:
    es geht im Prinzip so wie jetzt weiter, nur dass wirtschaftlich eine
    Rezession herrscht und hier und da Kredite ausgebucht werden muessen
    2. die unkontrollierte:
    Asset-Deflation/Ueberschuldung/Illiquididaet/Rezession
    -> Pleiten -> Bankenpleiten -> Staatsgarantien ->
    Staatsbankrott -> Waehrungsreform


    Im der kontrollierten Deflation wird der Goldpreis wohl sinken (aber nicht
    auf Null!), in der unkontrollierten Deflation hat Gold den gleichen
    Vorteil wie bei der Hyperinflation: sein Wert uebersteht die Krise, der
    Wert von Geld/Ersparnissen/Versicherungen/Renten ist weg!


    K.


    Waehrungsreform: hoert sich so harmlos und positiv an. Was fuer ein Euphemismus!

  • auch hier wird die enorme Erhoehung des Dollar-Zentralbankgelds in den letzten Wochen als
    Gelddrucken und Anzeichen fuer eine kommende Hyperinflation interpretiert:

    Noch zu klaeren, wie kommt dieses Geld in Umlauf ? Von den Banken nicht. Ausserdem nochmal, was nuetzt die Erhoehung von M0, wenn M3 (also die Gesamtbilanz) sinkt ?


    Und die psychologische Propaganda bitte nicht vergessen: Wer glaubt, Bargeld wird ab sofort aus der Luft abgeworfen, glaubt auch an Inflation und faengt an sein Geld auszugeben und nicht mehr zu bunkern. Wenn daran ausreichend viele glauben, waere auch die Crux der Deflation gebrochen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Auf jeden Fall hat auch der Deflationspapst Hannich bisher recht erfolglos investiert. Im August riet er noch zu norwegischen, schweizerischen und deutschen Staatsanleihen und zu einem Zertifikat auf Rohöl, um auf einen fallenden Dollar zu spekulieren. Der dürfte auch ein paar Prozent im Minus sein.


    Schweizer Franken seitdem ca. 7 % im Plus.
    Rohöl auf Euro-Basis ca. 30 % im Minus.
    Norwegische Krone seitdem über 10 % verloren.

  • Der Autor auf den Goldseiten von heute interpretiert die Steigerung von M0 in den letzten Wochen als Hyperinflation
    http://www.goldseiten.de/conte…/artikel.php?storyid=8694


    Hier uebrigens ein guter Artikel ueber Geldschoepfung etc. auf deutsch, nicht so oberflaechlich wie der oben:
    [url]http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0405.pdf[/url]
    ein Plaedoyer fuer Vollgeld, d.h. Verbot der Giralgeldschoepfung durch Geschaeftsbanken
    K.

  • Der Autor auf den Goldseiten von heute interpretiert die Steigerung von M0 in den letzten Wochen als Hyperinflation
    http://www.goldseiten.de/content/kolumne?hp?storyid=8694

    Nicht ganz, aber zumindest projeziert er fuer 2012 eine Hyperinflation. Wenn es gelingt, die derzeitige Geldmengendeflation noch abzuwenden und in eine -Inflation umzukehern, kann es so kommen. Genauso ist heute eine eskalierende Deflation moeglich, da hilft dann nur noch der Reset.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Hier uebrigens ein guter Artikel ueber Geldschoepfung etc. auf deutsch, nicht so oberflaechlich wie der oben:
    http://www.soziologie.uni-hall…ublikationen/pdf/0405.pdf
    ein Plaedoyer fuer Vollgeld, d.h. Verbot der Giralgeldschoepfung durch Geschaeftsbanken
    K.

    Milton Friedman laesst Gruessen. Der Vollgeld-Ansatz in den USA als Gesetzesvorlage .

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Wer sagt, dass die Geldmengen M1 und M2 am fallen sind? (M3 wird ja nicht von der FED nicht mehr berechnet)
    An dieser Kurve sieht man doch den Anstieg von M2 in den letzten Wochen:
    http://research.stlouisfed.org/fred2/fredgraph?chart_type=line&s[1][id]=M2&s[1][range]=5yrs


    Klar,
    der Anstieg erfolgt nicht durch Giralgeld-Schoepfung, sondern durch
    Gelddrucken (denn M0 ist die liquideste Geldmenge: es ist im Prinzip
    Bargeld)


    Hier noch mal die neueste Kurve fuer M0, inzwischen auf fast 1200 Mrd.
    Dollar gestiegen, von ca. 830 Mrd. vor 6 Wochen (auf dem Niveau um die 800
    Mrd. war es mehrere Jahre)
    http://research.stlouisfed.org/fred2/series/BASENS


    ca. 40% Steigerung in 6 Wochen, das sind annualisiert ca. 500% Steigerung!


    Als was jetzt? Deflation (DAX heute minus 10%) oder Hyperinflation?


    Hat jemand die Geldmengen-Daten fuer den Euro?


    K.

  • Das war mir neu: der IWF hat das Recht, eigenes Geld zu drucken:

    Bei den vielen Staats-bailouts, die anstehen (Island, Ungarn, Argentinien
    ...) wird der IWF das wohl bald tun muessen (sein Gold-Bestaende reichen nicht
    mal fuer Ungarn)


    alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/10/der-iwf-wird-bald-selber-geld-drucken.html


    Spricht das nicht fuer weltweite Inflation?


    K.

    • Offizieller Beitrag

    (....)
    Spricht das nicht fuer weltweite Inflation?
    K.


    Ja. Siehe auch hier:
    --Monty Guild und JimSinclair m E.sind exzellente Koryphäen--


    "....Expansionary fiscal monetary policies will lead to inflation down the road. How far down the road is the question.
    We find it surprising that Dr. Schwartz did not receive the Nobel Prize for her work on economics...."


    http://www.jsmineset.com/ARhom…=&linkid=6785&T_ARID=6840


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    Einmal editiert, zuletzt von Edel Man ()

    • Offizieller Beitrag

    Roland Baader - ein goldbug comm' il faut - sagt depressive
    Hyperinflation voraus: Zerfall der Vermögenswerte bei gleichzeitig
    rasantem Anstieg der Konsumgüterpreise:
    http://ef-magazin.de/2008/10/2…lacht-gegen-die-realitaet


    K.
    Privat-Gelehrter - das moecht ich auch mal sein, wenn ich gross bin.


    Vielen Dank für den Link, Goldküken !!


    Hab den Artikel verschlungen; Baader habe ich vor Jahren hier irgendwo herausgehoben.
    Er ist grandios.
    Eine seiner kartonierten Schriften "Anlage 2000" vom Oktober 1987 hat einen Ehrenplatz in der Bücherwand.
    Gespickt mit X Merkzetteln und Anstreichungen.


    Auszüge davon habe ich in einem Prozeß gegen die BRD verwendet. :)
    Lag dem Bundesverfassungsgericht vor........


    Grüsse
    Edel Man


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

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  • ... And will the U.S. and global economies soon face sharp deflationary pressures? The answer: Deflation and stag-deflation will, in six months, become the main concern of policy authorities.

    Why?


    First, the U.S. has entered a severe recession that is already leading to deflationary forces in sectors where supply vastly exceeds demand (housing, consumer durables, motor vehicles, etc.). Aggregate demand is falling sharply below aggregate supply. The unemployment rate is up sharply, while employment has been falling for 10 months in a row. And commodity prices are sharply down--about 30% from their July peak--in the last three months, and are likely to fall much more in the next few months as the advanced economies' recession goes global. So both in the U.S. and in other advanced economies we are clearly headed toward a collapse of headline and core inflation.


    Is there any doubt about this ongoing inflation capitulation and the beginning of sharp deflationary forces? Take the current views of the economic research group at JPMorgan Chase. This group was, in 2007-08, the leading voice arguing about the risks of rising global inflation and the associated risks of a global growth reflation, and that policy rates would be sharply increased in 2008-09.


    This week, however, the JPMorgan research group published its latest global economic outlook, arguing that we are headed toward a global recession, negative global inflation and sharply lower policy rates in the U.S. and advanced economies--a 180-degree turn from its previous position. What a difference a year makes!


    Do you have any further doubt that we're headed toward a global deflation or--better--a global stag-deflation? Read on: Aggregate demand is now collapsing in the U.S. and advanced economies, and sharply decelerating in emerging markets. There is a huge excess capacity for the production of manufactured goods in the global economy, as the massive, and excessive, capital expenditure in China and Asia (Chinese real investment is now close to 50% of gross domestic product) has created an excess supply of goods that will remain unsold as global aggregate demand falls.


    Commodity prices are in free fall, with oil prices alone down over 50% from their July peak (and the Baltic Freight Index--the best measure of international shipping costs--is 90% down from its peak in May). Finally, labor market slack is sharply rising in the U.S., and rising, as well, in Europe and other advanced economies.


    ......


    http://www.forbes.com/2008/10/…ed-cx_nr_1030roubini.html

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Zitat

    So schnell kann es gehen: Vor Monaten waren Inflationsgefahren das beherrschende Thema. Doch nach dem Fall der Rohstoffpreise herrscht Angst vor Deflation: Nicht nur in Japan, sondern auch in Großbritannien und den USA.


    http://www.ftd.de/boersen_maer…nkende-Preise/433090.html


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Das, was als "Deflation" wahrgenommen wird, ist ein kurzfristiger und absichtlicher Entzug eines Teils der (wachsenden) Geldmenge - in dem Fall des Dollars.


    Mittel- und langfristig kann und wird dieses Betrugssystem nur inflationieren.


    In einem öffentlichen Geldsystem ohne diesen Betrug der permanenten rothschildschen Geldmengenausweitung, die die Geldentwertung der Masse zur Folge hat,
    wäre eine stetige Deflation (= Wirtschaftswachstum) gegeben.

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

    • Offizieller Beitrag

    Das, was als "Deflation" wahrgenommen wird, ist ein kurzfristiger und absichtlicher Entzug eines Teils der (wachsenden) Geldmenge - in dem Fall des Dollars.


    Mittel- und langfristig kann und wird dieses Betrugssystem nur inflationieren.


    In einem öffentlichen Geldsystem ohne diesen Betrug der permanenten rothschildschen Geldmengenausweitung, die die Geldentwertung der Masse zur Folge hat,
    wäre eine stetige Deflation (= Wirtschaftswachstum) gegeben.


    Ja, siehe auch hier:


    GOLD : Märkte und Informationen.


    Mehr Details im Originalartikel von J.Whillie.


    http://news.goldseek.com/GoldenJackass/1225389600.php


    Grüsse


    "Die Märkte haben nie unrecht, die Menschen oft." Jesse Livermore, 20.Jh.

    "Die Demokratie ist das Paradies der Schreier und Schwätzer, Phraseure, Schmeichler und Schmarotzer, die jedem sachlichen Talent weit mehr den Weg verlegen, als dies in einer anderen Verfassungsform vorkommt." E.von Hartmann

    Dieser Beitrag ist eine persönliche Meinung gem. Art.5 Abs.1 GG und Urteil des BVG 1 BvR 1384/16

    Einmal editiert, zuletzt von Edel Man ()

  • Mittel- und langfristig kann und wird dieses Betrugssystem nur inflationieren.


    Keine Frage. Sobald wieder Vertrauen ins Finanzsystem einkehrt, werden die Banken ihre gigantischen Kredit-Rueckstaende auf den Markt werfen. Nur wie ist mittel- und langfristig definiert ? Das kann nach Ansicht einiger Experten mehrere Jahre dauern. Die Spekulation auf Inflation macht langfristig Sinn, nur muss man dafuer heute sehr viel Geduld und starke Nerven mitbringen.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Zitat

    Mittel- und langfristig kann und wird dieses Betrugssystem nur inflationieren.

    Ja - das ist zwangsweise so - und durchaus so gewollt - bei 2-3%
    Oder redest du über eine Hyperinflation?
    Dann meinst du, nach einer Deflation folgt plötzlich ein Umbruch und das Geld wird umgekehrt immer stärker inflationieren? Das finde ich unrealistisch...


    Realistischer ist das:
    1) Deflation
    2) Depression
    3) Dann gehts wieder aufwärts und der Crash war eine "Reinigung". Oder aber das ganze System ist nicht mehr haltbar, dann folgt eine Währungsreform.


    Wenn es erichtlich ist, dass das System nicht funktioniert, wozu dann so ein Zwischenschritt (Inflation) und danach nachfolgend doch eine Währungsreform? Das würde doch das Vertrauen in das Geld für Jahrzehnte vernichten - wohingegen Deflation das Vertrauen schneller wiederherstellen wird.

  • Zitat

    Wenn es erichtlich ist, dass das System nicht funktioniert, wozu dann so ein Zwischenschritt (Inflation) und danach nachfolgend doch eine Währungsreform? Das würde doch das Vertrauen in das Geld für Jahrzehnte vernichten - wohingegen Deflation das Vertrauen schneller wiederherstellen wird.

    Richtig, ABER:



    1. Wie wird bei einer Währungsreform mit Guthaben/Schulden verfahren ? Hier droht auch Konfliktpotential und Vertrauensverlust.



    2. Es sieht in der Tat nach Deflation aus. Bloss was passiert, wenn der Renditehunger zu STEIGENDEN Preisen im Realgüterbereich führt ? Das wäre zwar nicht typisch für eine Deflation, droht m. E. aber. Dann müsste es theoretisch zu einer Inflation durch schnelleren Umlauf, Lohn-Preis-Spirale und wieder auflebender Kreditvergabe kommen, wenn schwere Unruhen verhindert werden sollen.

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