INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Zitat

    ja, der Walter hat das Devisengeschäft bis heute nicht richtig kapiert. Habe mich hier immer schon lustig gemacht über das Gerede vom "Abverkauf" des Dollars. Leitwährung ist Leitwährung. Bis zur Ablösung. Punkt.

    Was Eichelburg meint, ist wohl der "Abverkauf" der treasuries, die ja schlussendlich von der FED "monetisiert" werden müssen. Er geht davon aus, dass diese Gelder dann in alle noch verfügbaren Realwerte strömen und es zur Hyperinfla kommt.



    Die Frage ist aber bei der exorbitanten weltweiten Dollar-Verschuldung, ob mit der Kohle nicht zunächst mal versucht wird, die Zahlungsbilanzen zu konsolidieren. Die momentane Entwicklung spricht eindeutig dafür, denn die Nachfrage nach Dollars STEIGT - und fällt nicht.

  • wenn das kein "die Druckerpresse anwerfen" ist, was dann?


    K.



    Nun, noch ist aber auch die Nachfrage nach US-Schatzbriefen enorm. Dies ist der Punkt, mit dem wahrscheinlich kaum ein Goldkäufer gerechnet hatte. Und wenn es einem noch so sehr gegen den Strich geht, so sieht es (derzeit) aus:


    http://blogs.cfr.org/setser/fi…/flight-to-treasuries.png


    mfg Goldcore


  • Die Druckerpresse wird nicht ewig laufen können - irgendwann geht ihnen (bildlich gesprochen) das Papier und die Druckerfarbe aus! [Blockierte Grafik: http://goldseitenforum.de/wcf/images/smilies/thumbdown.png]


    Im selben Ausmaß wird nach der momentanen deflationären Phase über kurz oder lang die Inflation ansteigen - die bei dieser weltweiten Geldmengenausweitung in einer noch nie da gewesenen Hyperinflation enden wird! Dies wird aber nur bei den Existenzbedürfnissen der Fall sein - alles andere nutzlose "Blasenzeug" wird noch viel mehr in der Deflation versinken. Welche Werte Bestand haben werden, sollte eigentlich für jede(n) aus unten angeführtem Link ersichtlich sein. [Blockierte Grafik: http://goldseitenforum.de/wcf/images/smilies/hae.gif]


    Maslowsche Bedürfnispyramide: http://de.wikipedia.org/wiki/M…he_Bed%C3%BCrfnispyramide

  • Zitat

    Im selben Ausmaß wird nach der momentanen deflationären Phase über kurz oder lang die Inflation ansteigen - die bei dieser weltweiten Geldmengenausweitung in einer noch nie da gewesenen Hyperinflation enden wird!

    Das erscheint logisch, ich gebe aber nochmal zu bedenken:
    Die momentane deflationäre Phase eskaliert, wenn die bisherigen und künftigen Rettungsmilliarden im Bankensektor verpuffen und nicht in Umlauf gegeben werden. Sollten gleichzeitig-was zwar untypisch für eine Deflation, aber bei der derzeitigen Kostellation möglich wäre- die Verbrauchsgüterpreise langsam und auch nur moderat ansteigen (Unternehmen sind ebenfalls verschuldet und stehen unter Renditedruck!) und sollte keine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommen (was ohne weitere Verschuldung nicht passieren wird!) verfällt die Wirtschaft in TOTALE Schockstarre. Mögliche Folge: Währungsreform OHNE vorherige Hyperinfla
    Ich befürchte, dass der Crack-Up-Boom mit anschliessender Hyperinflation gar nicht mehr RECHTZEITIG einsetzen kann.

  • Zitat

    Sollten gleichzeitig-was zwar untypisch für eine Deflation, aber bei der derzeitigen Kostellation möglich wäre- die Verbrauchsgüterpreise langsam und auch nur moderat ansteigen (Unternehmen sind ebenfalls verschuldet und stehen unter Renditedruck!) und sollte keine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommen (was ohne weitere Verschuldung nicht passieren wird!) verfällt die Wirtschaft in TOTALE Schockstarre. Mögliche Folge: Währungsreform OHNE vorherige Hyperinfla

    Gefährlich interessant, in welchem Zeitrahmen siehst du dieses Szenario gesteckt?
    Wie stellst du dir das vor? Werden Waren trotzdem leicht im Preis steigen während das umlaufende Geld wird durch Kürzungen bei Lohn/Transferleistungen und Geldvernichtung (Aktien/Bankrotte/..) verringert wird? Glaubst du das würde sich die Bevölkerung gefallen lassen (ok sie lässt sich leider viel gefallen :pinch: ).. würden dann nicht massenhaft Gewerkschaften streiken wegen der sinkenden/nicht steigenden Löhne? Meinst du es könnte wirklich passieren, dass keine Sau mehr arbeitet, da die Arbeitgeber sich nicht mit den Gewerkschaften einigen können und somit Unternehmen "einfrieren"? Aber wie lange könnte so eine Gewerkschaft dem Arbeitnehmer denn seinen "Lohn" im Streik fortzahlen und was passiert, wenn auch die Gewerkschaften selbst drohen pleite zu gehen?
    Fragen über Fragen :wacko: ...

  • Zitat

    Wie stellst du dir das vor? Werden Waren trotzdem leicht im Preis steigen während das umlaufende Geld wird durch Kürzungen bei Lohn/Transferleistungen und Geldvernichtung (Aktien/Bankrotte/..) verringert wird? Glaubst du das würde sich die Bevölkerung gefallen lassen (ok sie lässt sich leider viel gefallen :pinch: ).. würden dann nicht massenhaft Gewerkschaften streiken wegen der sinkenden/nicht steigenden Löhne? Meinst du es könnte wirklich passieren, dass keine Sau mehr arbeitet, da die Arbeitgeber sich nicht mit den Gewerkschaften einigen können und somit Unternehmen "einfrieren"? Aber wie lange könnte so eine Gewerkschaft dem Arbeitnehmer denn seinen "Lohn" im Streik fortzahlen und was passiert, wenn auch die Gewerkschaften selbst drohen pleite zu gehen?
    Fragen über Fragen :wacko: ...


    Wie kommt es zu steigenden Preisen trotz gleichbleibender oder verringerter Geldumlaufmenge? -


    Die Unternehmen der Primärbranchen (Verbrauchsgüter) werden Preissteigerungen bei Rohstoffen (wird kommen, weil das Grosskapital verstärkt in Rohstoffe gehen wird) an die Verbraucher weitergeben-weil sie es müssen (sonst niedrigere Margen) und weil sie es KÖNNEN (Verbraucher können lebensnotwendiges kaum einsparen, anders zB Urlaub, Elektronik, Autos, Textilien etc.). Für alles ausser lebensnotwendiges bleibt den meisten dann kaum Geld.
    Die Probleme, die du beschreibst, werden alle kommen. Entweder, man schafft es dann zügig, eine Hyperinfla in Gang zu setzen (wo die herkommen soll sehe ich noch nicht, hoffentlich kein Krieg), oder man wird, um längeres Chaos und schlimme Verwerfungen zu verhindern, eine schnelle Währungsreform durchziehen müssen.


    Zeithorizont?
    kann sich m.E. schnell zuspitzen-drohender Derivatencrash. Dagegen sehen die bisherigen Rettungsmassnahmen der Staaten dann aus wie Portokassengeld. Die Banken dann noch liquide zu halten wäre buchhalterisch totaler Staatsbankrott-den wir ja in den meisten Staaten im Grunde jetzt schon haben.
    Mal schauen, was am 15.11. beim "Weltwährungsgipfel" rauskommt, vielleicht ist die Marschroute dann klarer.

  • Am Ende bleibt die "Währungsreform" auch nur eine Hyperinflation in einem sehr kurzen Zeitrahmen.
    Die Währungsreform muß ja die Geldmenge (die einfach ein zigfaches der Gütermenge umfaßt) massiv reduzieren - somit wird ein Großteil des GeldVermögens der Bevölkerung vernichtet.
    Man kann sich am Tag (nach) der "Währungsreform" nur noch einen Bruchteil dessen kaufen, was man noch einen Tag zuvor hätte kaufen können - eine "unterdrückte/übertünschte" Hyperinflation.


    Die Deflation wird so groß nicht ausfallen - da nimmt das Kapital einfach zuwenig Rücksicht auf die Arbeitnehmer - angesichts voller Lager und derart automatisierter Produktion wirft man lieber die AN auf die Straße (ohne Betrachtung langfristiger Auswirkungen) und reduziert die dann aktuelle Produktionsmenge um durch Angebotsverknappung die Preise stabil zu halten, anstatt einen Preisverfall hinzunehmen (siehe derzeite Ankündigungen von TUI - Preiseröhungen um 4 Prozent bei Angebotsreduzierung).
    Ansonsten hat man doch genug EInfluß auf die Politik - diese wird im Zweifelsfall (wie derzeit diskutiert) die (Hermes)Bürgschaften zu Lasten des Staatshaushaltes/Staatsverschuldung ausweiten und der dt. AN und Steuerzahler darf die Konsumenten in den USA und sonstwo weiter ausstaffieren und deren Konsumlust wieder befeuern.

  • Zitat

    Die Deflation wird so groß nicht ausfallen - da nimmt das Kapital einfach zuwenig Rücksicht auf die Arbeitnehmer - angesichts voller Lager und derart automatisierter Produktion wirft man lieber die AN auf die Straße (ohne Betrachtung langfristiger Auswirkungen) und reduziert die dann aktuelle Produktionsmenge um durch Angebotsverknappung die Preise stabil zu halten, anstatt einen Preisverfall hinzunehmen (siehe derzeite Ankündigungen von TUI - Preiseröhungen um 4 Prozent bei Angebotsreduzierung).

    Ich glaube schon - wenn plötzlich Banken, Fonds, Firmen und Staaten der Reihe nach umfallen, dann wird man an das Geld nicht mehr so einfach rankommen und in dem Fall ist selbst Papiergeld sehr viel Wert... Das bedeutet Deflation. Und ich befürchte eine Deflation ungeheueren Ausmaßes. Die Schulden werden explodieren! Das wird solange wie möglich hinausgezögert... Dann kommt eine genau so heftige Inflation = Kollaps

  • Für diesen Fall hat man dann doch genügend Monate Vorlaufzeit gehabt und konnte theoretisch für verschiedene Szenarien vorsorgen.


    Es sollte wie gesagt kein Problem sein, ein paaaaaar Mrd. Euro frischer Scheine vorzuhalten und dann bei Bedarf in die Märkte zu geben - so viel sollten wir unseren Regierungen schon zutrauen, daß man den "Zusammenbruch der industriellen Produktion" zu verhindern weiss.

  • Zitat

    Es sollte wie gesagt kein Problem sein, ein paaaaaar Mrd. Euro frischer Scheine vorzuhalten und dann bei Bedarf in die Märkte zu geben - so viel sollten wir unseren Regierungen schon zutrauen, daß man den "Zusammenbruch der industriellen Produktion" zu verhindern weiss.

    Paar Mrd werden nicht reichen! Lehmann alleine hat eine Welle ausgelöst, die Deutschland viele viele viele Mrd gekostet hat. Wie wird es aussehen, wenn paar Banken, Versicherungen und Autokonzerne dazukommen würden?


    Ähhh... hallo?
    Du verlässt dich auf den Staat... und Staat ist gleich wir. Wenn jede Bank und jedes Unternehmen kurz vor der Pleite steht und überall Geld fehlt, dann werden WIR und auch DU (und nicht die Regierung) das korrigieren müssen - in Form von Geldentwertung (Inflation) oder in Form hoher Steuern...


    Das wird solange gehen, bis die Regierung (pardon jeder von uns - auch DU) es nicht mehr tragen kann und ein Neuanfang durchaus "nett" aussehen wird.... Ein Neuanfang wäre im Prinzip ein Staatsbankrott...


    Die meisten werden erst richtig aufwachen, wenn z.B. OPEL für immer zu macht...

  • @grünundblau
    Zwei Worte sind derer genug:


    Gottverdammte Kommunisten[!!]

    Zitat

    Bonus Maimonides: "Aber grundsätzlich würde ich es natürlich immer begrüssen, wenn ihr euch vor dem Kampf gegen den Zionismus gegenseitig entsorgt :D ."


    "Auf lange Sicht bieten radikaler Individualismus unter Nichtjuden und die Zersplitterung der [jeweiligen] nichtjüdischen Kultur[en] ein besseres Umfeld für den Judaismus als gruppenevolutionäre Strategie, und dies ist tatsächlich eine bedeutende Richtung der gegenwärtigen jüdischen intellektuellen und politischen Aktivität."

    Einmal editiert, zuletzt von dravs ()

  • Ich verlasse mich nicht auf den Staat - ich will mit all dem nur ausdrücken, daß der Staat einer wirtschaftzerstörenden Deflation nicht tatenlos zusehen wird.


    Schaut Euch doch einfach um - die gesamten Konjunktur- und Erhaltungsprogramme - man startete mit ein paar kleinen Geschenken - mit jedem neuen Loch greift man in immer größere Kisten und zaubert neue Wunderpakete aus dem Hut - warum soll man sich in einigen Wochen umbesinnen - ich denke, daß die nächsten Schritte eine "fast alles zerstörende Deflation" zu verhindern, längst auf dem Tisch liegen, daß hat nichts mit meinen Wünschen und Vorlieben zu tun - sondern mit den Wünschen und Ansinnen der "Machtelite".

  • Ein Blick auf die gewaltig ansteigenden Risikospreads bei Firmenanleihen genügt vollends, um zu erkennen, dass die Märkte mit einer weiter ansteigenden Zahl von Firmenpleiten rechnen. Das kann durchaus einige Quartale so bleiben. Kein gutes Omen für Gold, Rohstoffe etc.


    Zeitenwende.ch mit eindrücklichen Charts:



    "Wer glaubt, dass die staatlichen Konjunkturprogramme inflationär wirken, hat zu wenig berücksichtigt, wieviele Pleiten noch bevorstehen. Da sind die Kreditkarten noch nicht einmal enthalten. Cash wird somit noch eine Weile King bleiben."


    http://blog.zeitenwende.ch/han…nleihen-auf-tauchstation/


    mfG Goldcore

  • wurde heute im Gelben F. gepostet. schon ein halbes Jahr alt, macht aber nix.



    http://www.hayek.de/frames/finanzkrise/baader_inflation.pdf


    "Wenn ein „maßloses Geld“ – wie das schrankenlos vermehrbare
    Papiergeld – sein [des Menschen] Leben durchdringt, schwinden die Zwänge
    und reißen die Stränge, die ihn an die Realität anbinden. Er
    verfällt allen Arten des Illusionismus, seien sie charakterli-
    cher, materieller, finanzieller, ideologischer, politischer, mi-
    litärischer oder ersatzreligiöser Natur. Er wird frech-for-
    dernd und gereizt, verschlagen und korrupt, gierig und nei-
    disch, hasserfüllt und streitsüchtig, vergnügungssüchtig und
    verschwenderisch, oder lethargisch und ziellos."


    K.



  • Japan (in den letzten zehn Jahren) war ein Einzelfall - ´man hatte immer noch seine Exportmärkte - heute beherrscht die Krise die gesamte Weltwirtschaft - man kämpft gegeneinander um die kleinsten Absatzmärkte und darum die Konkurrenz zu überleben.
    Heute ist angesicht unzähliger höchstverschuldeter Staaten/Unternehmen und einbrechender Absatzmärkte (im Gegensatz zu den letzten 10 Jahren) einfacher unangenehme Maßnahmen durchzusetzen - vor Monaten hätten Spekulanten in NullkommaNichts ein einzelnes Land wie Japan locker an die Wand fahren können - derzeit stürzt nicht einmal so ein kleines Land wie Island.


    Die Schulden-/Zinslast interessiert die "Machtelite" nicht - diese wird zwangsläufig per Inflation oder Währungstausch/-schnitt auf ein vertretbares Maß gestrichen - irgendwann erscheint ein Reset auf den Bildschirmen - ob wir wollen oder nicht - das wird die "Allmächtigen" nicht tangieren.

  • Und der heutige Vorschlag Autobahn bauen ist ja wohl ein Scherz. Das geht in einem Entwicklungsland, aber in D? Was soll noch zugepflastert werden?


    Ganz so ist das ja auch wieder nicht. Weite Teile des deutschen Straßennetzes nähern sich schön langsam entwicklungsländischen Zuständen an.
    Wenn man mal im großen Stil alleine die Schlaglöcher beseitigen würde, die durch die Verwahrlosung und Vernachlässigung in den letzten 15 Jahren entstanden sind, da haben schon ein paar Dutzend Leute zu tun.
    Und der KostenNutzenEffekt wäre sicher besser als der von Gutscheinen für private Jobvermittler und so...


    Wie allerdings irgendwer in Deutschland noch sowas vorschlagen kann, ist mir schleierhaft. Autobahn geht gar nicht.

  • Ganz so ist das ja auch wieder nicht. Weite Teile des deutschen Straßennetzes nähern sich schön langsam entwicklungsländischen Zuständen an.
    Wenn man mal im großen Stil alleine die Schlaglöcher beseitigen würde, die durch die Verwahrlosung und Vernachlässigung in den letzten 15 Jahren entstanden sind, da haben schon ein paar Dutzend Leute zu tun.

    Du hast die High-Ways in Kalifornien noch nicht gesehen. Auf diesem Belag mehr als 75 Mi/h zu fahren ist nicht gerade sicher, trotzdem rollt der Verkehr besser als in Deutschland und man kommt mit einem Bruchteil der Kosten weg.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • @ tollar:


    Hallo tollar,
    kleine off-topic-Frage an dich (man möge es mir bitte nachsehen):


    Wie ist denn vor dem Hintergrund der Finanzkrise derzeit die Stimmung in Kalifornien, rechnet man mit dem Schlimmsten oder herrscht trotz allem der amerikanische Optimismus? Und stimmen die Gerüchte, Kalifornien sei zahlungsunfähig?

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