INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • M3 ist die Gesamtmenge allen Geldes in Umlaufs, schliesst daher Bargeld, M1 und M2 mit ein.

    Hi,
    ich war bis gerade noch der Meinung, dass die Gesamtgeldmenge M3 seitens der FED bereits seit 2006 nicht mehr veröffentlicht wird. Habe ich was verpasst :hae:
    oder was soll hier wieder getrickst werden :?:
    Ich glaube an nix mehr, was ich nicht selber anfassen kann :thumbup:
    Gruß
    hpsk

  • M3 ist die Gesamtmenge allen Geldes in Umlauf...

    Wenn man unter "Geld" auch Terminguthaben und Sparguthaben versteht, vielleicht. Für mich sind diese Guthaben KEIN Geld, sondern nur Ansprüche bzw. Forderungen, da sie von der Bank per Geldmarkt weiterverborgt worden sind!!!!
    Wären sie wirklich Geld, hätte sich das Merkel nicht hinstellen müssen mit ihrer lachhaften Garantie.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • ich war bis gerade noch der Meinung, dass die Gesamtgeldmenge M3 seitens der FED bereits seit 2006 nicht mehr veröffentlicht wird. Habe ich was verpasst

    Richtig. Weil offizielle Statistiken immer in gewisser Weise fragwuerdig sind, gibt es Schattenstatistiken. Shadowstats gilt als eine mehr vertauenswuerdige Quelle (wird hier immer gerne bei den Inflationsstatitiken und Arbeitslosenzahlen drauf verwiesen). Die habe ich hier zitiert, nicht offizielle Statistiken.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Tollar, deine oben eingestellte Grafik könnte der ein oder andere falsch lesen. Sie zeigt nämlich nur die Veränderung der Wachstumsrate (Year-to-Year) von M3 an und nicht etwa das M3-Niveau. M3 sinkt nicht, nur der Zuwachs fällt mit ca. 6% jetzt moderater aus, als vor einem Jahr. Hier wird das deutlich:


    [Blockierte Grafik: http://www.nowandfutures.com/images/m3b.png]


    Damit M3 (grüne Linie) sinkt, müßte die Wachstumsrate (blaue Linie) unter 0 sinken, d.h. in den negativen Bereich.

  • Wenn man unter "Geld" auch Terminguthaben und Sparguthaben versteht, vielleicht. Für mich sind diese Guthaben KEIN Geld, sondern nur Ansprüche bzw. Forderungen, da sie von der Bank per Geldmarkt weiterverborgt worden sind!!!!

    Terminguthaben und Sparguthaben sind genauso Geld wie Bargeld und gehoeren zur Geldmenge bzw. Liquiditaet im Umlauf, weil sie in Bargeld umgetauscht werden koennen. Diese Geldmengen koennten bei Bedarf zu 100% auf Papier gedruckt werden, sprich Terminguthaben und Sparguthaben koennen ueber kurz oder lang vollstaendig zu Bargeld werden. Genauso werden vielleicht 95% der wirtschaftsaktivitaeten Bargeldlos ueber virtuelle Kontostaende abgewickelt. Ein Teil des Bargeldes befindet sich auch nicht in wirtschaftlichen Aktivitaeten sondern in Safes von Banks oder in Matratzen versteckt, trotzdem gehoert es zur Liquiditaet.


    * M1: The total of all physical currency part of bank reserves + the amount in demand accounts ("checking" or "current" accounts).
    * M2: M1 + most savings accounts, money market accounts, retail money market mutual funds,and small denomination time deposits (certificates of deposit of under $100,000).
    * M3: M2 + all other CDs (large time deposits, institutional money market mutual fund balances), deposits of eurodollars and repurchase agreements.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Money_supply

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Tollar, deine oben eingestellte Grafik könnte der ein oder andere falsch lesen. Sie zeigt nämlich nur die Veränderung der Wachstumsrate (Year-to-Year) von M3 an und nicht etwa das M3-Niveau.

    Der Chart sagt eindeutig "Change Year over Year in %", verstehe nicht, warum man ihn falsch lesen koennte. Ich habe nicht behauptet die Geldmenge schrumpft. Die Tendenz ist aber eindeutig, nach 17% Wachstum sind wir mittleiweile auf 6% abgesackt, die deflationaere Tendenz ist nicht zu uebersehen. Dabei handelt es sich bei M3 um die nominale Geldmenge. Beziehen wir noch die Inflationsrate aus der selben Quelle (Shadowstats) ein, stagniert die reale Geldmenge bereits.


    Solange wir keine "V-shaped-Recovery" sehen, sind wir sehr schnell bei einer nominalen Schrumpfung der Geldmenge M3 year-over-year angelangt, was ja bereits in Deiner Graphik auf der gruenen Linie ueber die letzten 3 Monaten sichtbar ist (Geldmenge setigt nicht mehr).

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    2 Mal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • Terminguthaben und Sparguthaben sind genauso Geld wie Bargeld und gehören zur Geldmenge bzw. Liquidität im Umlauf, weil sie in Bargeld umgetauscht werden können. Diese Geldmengen könnten bei Bedarf zu 100% auf Papier gedruckt werden, sprich Terminguthaben und Sparguthaben können über kurz oder lang vollständig zu Bargeld werden.

    EBEN NICHT!
    Siehe Merkels Gebrabbel, was in diesem Fall keinen Sinn gehabt hätte.
    Woher kommen die Zinsen auf diese Guthaben, wenn sie nicht weiterverborgt sind?


    Du willst es nicht verstehen, daß deine ganzen Forderungen für'n Arsch sind, wenn's drauf ankommt. :thumbdown:

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • EBEN NICHT!
    Siehe Merkels Gebrabbel, was in diesem Fall keinen Sinn gehabt hätte.
    Woher kommen die Zinsen auf diese Guthaben, wenn sie nicht weiterverborgt sind?


    Du willst es nicht verstehen, daß deine ganzen Forderungen für'n Arsch sind, wenn's drauf ankommt. :thumbdown:


    dann hätte tollar allerdings erst recht recht. :D dann wäre deflation angesagt. aber sowas von.



    wenn der bankrun kommt, dann schlägt die stunde des bargeldes. dann gibts für einen hunderter autos zu kaufen, denn die bargeldmenge deckt nur ca. 3% der bankguthaben. bargeld wäre also schlagartig 30-mal soviel wert. dazu wird es aber nicht kommen, weil man geld reinpumpen wird, bis diese verzwickte deflation endet. :thumbup:

  • Schaue gerade den Ratgeber Geld von der ARD. Den ihr Küchenindex zeigt 0,7 % Inflation an. Obst, Eier & Wurst/Fleisch sind gestiegen und MIlchprodukte gefallen. Frische Ware steigt auf Jahressicht um 4,9 % & abgepackte Ware fällt um 0,9 %. Nur mal so zur Info.

    ,,Nicht was wir sehen, wohl aber wie wir sehen, bestimmt den Wert des Geschehenen'' Blaise Pascal

  • nun Tollar,


    wenn wir die Inflationsrate so berechnen wie die Östereichische Schule das tat und die Bundesbank in - VorNeoLiberalen Zeiten - auch,dann hätten wir jetzt:


    Infaltionsrate X = Steigerung der Geldmenge M3 - Zuwachs des BIP's


    X = 6 % - (Negativem Zuwachs des BIP's (wo sind wir da jetzt (-2%? -4% ? )))
    X = Irgendwas grösser als 6 %


    was daran falsch?


    Dann passt doch alles, oder? Die Preise fallen, da negativer BIP (bzw. umgekehrt) UND die Relation zwischen der Geldmenge und den vorhandenen Waren/Produkten/Dienstleistungen wird grösser, d.h. für einen Dollar gibt es - sobald alle anfangen zu kaufen - weniger Produkte, da mehr Geld da ist. Wir haben also - was ja auch immer gesagt wurde - eine Zeitverzögerung zwischen einer steigenden Geldmenge und der Teuerungsrate.

    Delphin
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

    Einmal editiert, zuletzt von Delphin ()

  • was daran falsch?


    Dann passt doch alles, oder? Die Preise fallen, da negativer BIP (bzw. umgekehrt) UND die Relation zwischen der Geldmenge und den vorhandenen Waren/Produkten/Dienstleistungen wird grösser, d.h. für einen Dollar gibt es - sobald alle anfangen zu kaufen - weniger Produkte, da mehr Geld da ist. Wir haben also - was ja auch immer gesagt wurde - eine Zeitverzögerung zwischen einer steigenden Geldmenge und der Teuerungsrate.

    Daran ist nichts falsch, es ist nur eine leichte Veraenderung des Blickwinkels. Aber auch aus dieser Perspektive sehen wir klar den Trend zur Deflation. Die von mir vorher zitierten Shadowstats rechnen bei der Teuerungsrate fuer private Verbraucher (CPI) scheinbar mit dem Modell der oestereichischen Schule, doch die deflationaere Tendenz (Crash der Inflationsraten, selbst nach alternativen Modellen) ist nicht von der Hand zu weisen.

    ... zeigt klar den Trend. Selbst die alternative Inflationsrate faellt auf dem niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Von Hyperinflation keine Spur.


    [Blockierte Grafik: http://tinyurl.com/jzerh]


    http://www.shadowstats.com/alternate_data

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()


  • was daran falsch?


    Nichts daran ist falsch. Vor allem, wenn die verwendeten Begrifflichkeiten zuvor abgeklärt werden, denn sonst redet man endlos aneinander vorbei. Wenn z.B. unter Inflation nicht ein Ausweiten der Geldmenge verstanden wird, sondern einzig ein Ansteigen der Verbraucherpreise (unter Vernachlässigung etwa von Blasen in zahllosen Assetklassen), dann wird man unter Deflation auch nur einen mitunter sehr kurzfristigen Rückgang der Verbraucherpreise verstehen wollen.


    Einem deflatorischen Kollaps der privaten und gewerblichen Schuldenausweitung (= die eigentliche Deflation) folgt erstmal eine Phase sinkender Preise, ehe das Schuldenregime der öffentlichen Haushalte und die Notenbanken diese Rolle übernehmen müssen. In einem ungedeckten Fiat-Geldregime mit Weltreservestatus wird darauf die Notenpresse angeworfen (das kann sich z.B. Lettland ohne Rückfall in Vormauerzeiten nicht erlauben), deren Wirkung natürlich erst nach eine gewissen Zeitverzögerung einsetzt.


    In der gegenwärtigen Situation zeigt der Ölpreis, obwohl der USD noch bei ca. 80 im USDX steht, an, wohin die Reise trotz stagnierender bzw. deutlich fallender Konjunktur gehen wird. Mit etwas Verzögerung werden in wenigen Monaten oder nur Wochen die Nahrungsrohstoffe diesem Weg des Öls folgen. Gerade die USA an vorderster Front werden die Geldmenge trotz fröstelnder Wirtschaft noch weiter drastisch erhöhen müssen, was sich schon aus den ungeheueren unbesicherten Zahlungsverpflichtungen der nächsten Jahre (Medicare, Pensionsverpflichtungen etc.) ergibt. Ihre bisherigen ausländischen Gläubiger werden wohl kaum weiterhin im notwendigen Ausmass US-Schuldverschreibungen kaufen, um die Krankenhausrechnungen und Pensionsschecks der im Konsum nun drastisch eingeschränkten US-Bevölkerung zu bezahlen. Auch eine anziehende Sparrate wird daran wenig ändern, weil zu spät und die Beträge viel zu gering sind. Die seit Jahresanfang bereits um 28% gefallenen Kurse von 30jährigen US-Bonds, was bei Staatsanleihen schon fast Erdrutschcharakter hat, sprechen hier eine deutliche Sprache. Sie sind nun am unteren Ende eines 20jährigen Aufwärtstrends angekommen. Ein spürbares Unterschreiten dieser Marke würde früher oder später einen brutalen Abverkauf einläuten. Hier wird bis aufs Messer gekämpft werden.


    Noch agiert die Druckerpresse versteckt, weil sie noch sozusagen in einem Binnensystem operiert. Denn noch wird ja bei dem ganzen Manöver so getan, als hätten die von der Fed aufgekauften Pseudoassets der Banken (die die Erträge dieser Schrottdeals umgehend in funkelnde frische M1-Monsterreserven verwandelt haben) längerfristig einen Wert in der Nähe des gezahlten Nominalwertes. Wenn die Fed dann beim fehlgeleiteten Beginn der so innig herbeibeschworenen „Erholung“ der Märkte bzw. bei Fälligkeit des toxischen Schrotts sich dessen wieder entledigen wird müssen, wird sich zeigen, dass die dafür erzielbaren Preise unterirdisch sein werden und dass sie eigentlich Kuhscheisse erworben haben. Erst dann wird im vollen Wortsinne gedruckt werden müssen.


    Der jüngste Kauf der Fed von US-Bonds im Umfang von 300 Milliarden ist dabei nicht mehr als ein findiges Ablenkungsmanöver, um von der längst vollzogenen Monetisierung von Schrottpapieren aller Art in ungleich grösserem Ausmass abzulenken. Die Summe der Bondkäufe ist hoch genug, um in der Öffentlichkeit ein wenig Stirnrunzeln auszulösen („Monetisierung! Gefahr !), doch noch weit davon entfernt, panische Inflationsängste bei der breiten Masse auszulösen. Was die Fed mit Fannie, Freddie und unzähligen anderen Anleihen macht, ist ungleich wichtiger als ein einmaliger Ankauf von 300 Milliarden US-Bonds. Anders als beim laut proklamierten Kauf der Staatsanleihen weigert sich die Fed beharrlich, Auskunft zu geben über den anonymen Billionenschrott, mit dem sie ihre Bilanz aufgebläht hat.


    Die Wahrscheinlichkeit einer Hyperinflation ist durch den vollzogenen deflatorischen Kollaps nicht geringer geworden. Dies scheint auch die Ansicht des "Alternativstatistikers" John Williams zu sein:


    "The official actions likely have advanced the timing of the hyperinflation to the much nearer future, perhaps within the next year or two. Since September 2008, the Federal Reserve has been attempting to debase the U.S. dollar at an extraordinary pace, and such now is recognized widely among the major U.S. trading partners."


    http://www.shadowstats.com/article/hyperinflation


    grüsse
    auratico

  • Credit-Freeze beschleunigte sich sogar in Q1. Trotz massiver oeffentlicher Verschuldung schrumpft die Kreditaufnahme in der Gesamtbilanz.


    "...overall debt pyramid in America shrunk at an annual rate of $255.3 billion..."





    New, Hard Evidence of Continuing Debt Collapse!
    by Martin D. Weiss, Ph.D. 06-15-09
    ....

    The ONLY major player still borrowing money in big amounts was the United States Treasury Department (line 3), sopping up $1,442.8 billion of the credit available — and leaving LESS than nothing for the private sector as a whole.
    Excluding public sector borrowing (by the Treasury, government agencies, states, and municipalities), private sector credit was reduced at a mindboggling pace of $1,851.2 billion per year!
    And even if you [i]include all the government borrowing, the overall debt pyramid in America shrunk at an annual rate of [b]$255.3 billion (line 1)![/i][/b]
    ...

    http://www.moneyandmarkets.com…nuing-debt-collapse-34202

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • The ONLY major player still borrowing money in big amounts was the United States Treasury Department (line 3), sopping up $1,442.8 billion of the credit available — and leaving LESS than nothing for the private sector as a whole.


    Yep, und ausnahmsweise erkennt Weiss hier weiter unten, nachdem er dem Oberdollarbullen in seinem Stall, Jim Crooks, mit der Befolgung von dessen Ratschlägen man sich in den vergangenen Monaten privatkonkursreif geschossen hätte, still und leise den Laufpass gegeben hat, was dies alles in weiterer Folge bedeutet:


    Can Mr. Bernanke take even MORE radical steps? Can he trek where no other modern-day central banker has ever gone before?


    Not without shooting himself in the foot! It still won’t be enough to avert a continuation of the debt crisis. Indeed, all it can accomplish is to kindle inflation fears, drive interest rates even higher, and actually sabotage any revival in the credit markets.


    Schon Vater Weiss, mit der Great Depression als ökonomischer Jahrhunderterfahrung auf dem Buckel, sah während der gesamten 70er und 80erJahre hindurch immer nur das Deflationsgespenst. Und Sohn Martin hat lange Zeit, unfähig, die wahre Agenda der Fed wirklich zu begreifen, ins gleiche Horn gestossen. Aber für die Fed wird weiterhin gelten: You ain´t seen nothin´ yet.
    So langsam, nach drei Jahrzehnten Deflationsprognostik, kommt das auch bei moneyandmarkets.com an.


    Gary North schon vor etlichen Jahren:


    I first heard someone predict imminent price deflation in 1967. The forecaster was J. Irving Weiss. His prediction was made at the very first gold investment conference, sponsored by Harry Schultz. I attended that conference. Mr. Weiss’s prediction was wrong. But he never changed his mind.


    His son, Martin Weiss, continued the same theme after his father retired. He was sure that deflation was imminent.


    grüsse


    auratico

  • Gerade in einem anderen Thread entdeckt, gehört aber zumindest aus Archivzwecken auch hier herein - Marc Faber:


    "Es ist richtig, dass wir im Moment gewaltige Überkapazitäten haben. Und es gibt auch gewisse Güter, deren Preise fallen. So machen die in Indien jetzt ein Auto für 2.500 Dollar. Aber das hat nichts mit Deflation zu tun, sondern mit technischem Fortschritt. Die Lebenshaltungskosten der Menschen steigen, so die Ausgaben für Gesundheit; Bildung oder Versicherungen. Ich kenne keinen, dessen Versicherungsprämie gefallen ist. Weil die Versicherer so viel Geld verloren haben, müssen sie es sich jetzt ja zurückholen. Mein Eindruck ist, dass die Inflation tatsächlich so bei vier Prozent liegt.


    Wiwo: Deflationisten argumentieren, das nachlassende Kreditwachstum spreche gegen Inflation.


    Das Kreditwachstum geht aber nur im Privatsektor zurück, die Regierungen dagegen haben es stark erhöht. Im System insgesamt steigt die Liquidität. Die amerikanischen Ökonomen, angeführt von Notenbankchef Ben Bernanke, wollen keine Deflation. Die Fed kann ihre Bilanzsumme noch gewaltig erhöhen. Und wir wissen nicht, was da außerhalb der Bilanz gemacht wurde. Die können beliebig Geld drucken und die Staatsdefizite erhöhen."


    http://www.wiwo.de/finanzen/in…400536/#comment-new-entry


    grüsse


    auratico

  • Marc Faber verkennt, dass die Käufer ihr Geld zurückhalten werden (müssen). Aktuell zu sehen bei Autoverkäufen. Erst durch eine Abwrackprämie musten die Leute motiviert werden. Im nächsten Jahr wird es spannend. Ich sehe schon 60% Auftragseinbruch im Vergleich zum Vorjahr! Die Autopreise werden purzeln: kauf 2 bezahl 1 - wird der neue Trend.


  • Die Autopreise werden purzeln: kauf 2 bezahl 1 - wird der neue Trend.


    Sind die Zusammenhänge nicht vielleicht doch etwas komplexer? Durch zurückgehende Rationalisierungseffekte steigen derzeit etwa die Lohnstückkosten stark an:


    In der Krise wird die Arbeit teuer
    DIE ZEIT, 18.06.2009 Nr. 26


    Viele Firmen halten an ihrem Personal fest, bauen Arbeitszeitkonten ab, ordnen Werksferien an oder nutzen Kurzarbeit. Dadurch werden weniger Stunden gearbeitet, der Lohn und die Lohnnebenkosten sinken jedoch nicht in gleichem Umfang. Das Ergebnis sind höhere Kosten pro Stunde – im ersten Quartal 2009 stiegen sie in Deutschland um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Lohnstückkosten erhöhten sich. Weil weniger produziert wird, wuchsen sie in der Industrie im selben Zeitraum gar um 25 Prozent. (rud)


    http://www.zeit.de/2009/26/Macher-Maerkte-Info


    mfG Goldcore

  • Zitat

    Sind die Zusammenhänge nicht vielleicht doch etwas komplexer? Durch zurückgehende Rationalisierungseffekte steigen derzeit etwa die Lohnstückkosten stark an:

    Daimler muß 1 MRD unter allen Umständen in 2009 einsparen. Wie denkst du wird das gemacht? Teilekosten müssen runter. Zulieferer müssen billiger produzieren. Diese stehen unter Druck und müssen das zusagen. Neue Maschinen werden nicht gekauft und man produziert billig auf abgeschriebenen Maschinen (Stückkosten fallen sowieso). Lohnkürzungen kommen hinzu - und Entlassungen.

  • Unser fiat-System in der heutigen Form wird eine scharfe, sich selbst verstärkende Deflation nicht überleben.
    Es ist doch letzendlich ganz egal wie Inflation und Deflation ineinander verschränkt sein werden und was kommt und in welcher Reihenfolge.


    Die Schulden werden entwertet werden, irgendwie, dabei wird das fiat-System zerstört. Wahrscheinlich wird man für das, was da global auf uns zukommt, einen neuen Namen finden müssen. Ich präge hier schon einmal meine neue Wortschöpfung:


    Fugation [lat. fuga = die Flucht, Scheu, Eile]


    Tatsächlich werden meines Erachtens plötzliche Fluchtbewegungen aus Währungen letztlich das System sprengen, heftige Fugationen eben, und jetzt hoffe ich mit dieser Wortschöpfung in die Geschichte einzugehen. Verwendet das Wort und es wird sich herumsprechen, zum ersten Mal erwähnt im Goldseiten-Forum am 21.06.2009 von Minos. :D

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