INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Eine Freundin arbeitet als Selbständige. Gezwungerermassen und im Gesundheitssektor. Da kein Praxisbesitzer mehr planen kann/will und Freelancer flexibler beschäftigt werden können.


    Letztes Jahr hatte sie ein Gutes Jahr und 2500 Brutto. Das waren mal 5000 DM Brutto, damit war man vor 20 Jahren gut besoldet. Inzwischen:


    Brutto 2500
    - ca 500 Rentenversicherung (Pflichtversichert und AN+AG Beitrag)
    - ca 460 Krankenversicherung (doppelter Beitrag)
    - ca 320 Steuern
    ----------------------------------------------------------------------------------
    macht 1220 Netto
    noch keine Miete (Grosstadt!), Mehrwertsteuer, Essen, Fortbildungen, usw. gezahlt.


    Sie kommt locker auf über 70 % Steuern und Abgaben, Mehrwertsteuer usw. eingerechnet! Und das bei diesem Bruttolohn. Ich war baff, als sie mir das erzählte.


    Sie ist total sauer gefahren. Zumal Sie trotz diesen Abgaben eine ziemlich geringe Rente bekommen wird.


    Dieser Staat ist nicht mehr ganz sauber, das kann nicht mehr lange gut gehen.

    Delphin
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)

  • Zitat

    Sie kommt locker auf über 70 % Steuern und Abgaben, Mehrwertsteuer usw. eingerechnet! Und das bei diesem Bruttolohn. Ich war baff, als sie mir das erzählte.


    Sie ist total sauer gefahren. Zumal Sie trotz diesen Abgaben eine ziemlich geringe Rente bekommen wird.


    Dieser Staat ist nicht mehr ganz sauber, das kann nicht mehr lange gut gehen.

    Wer arbeitet ist der Dumme:


    http://www.amazon.de/Wer-arbei…oks&qid=1265986244&sr=8-1



    Kein Buch auf dem BILD-Niveau - obwohl es der Titel suggestiert. Anfang und Ende recht spannend - mitte etwas trockener...
    Ansonsten erfährt man den Niedergang der Mittelschicht seit zich Jahrzehnten im Schnelldurchlauf...


    Dann fragt man sich wirklich: wie lange das noch gut gehen soll...


  • genau das ist eigentlich der entscheidende punkt! der staat erhöht die MWSt., Gebüren sowieso etc. deshalb finde ich es stets lächerlich, wenn es heisst, dass können die kommunen nicht bezahlen - es bezahlt der bürger für die ach so toll ausgebildeten müllmänner, kindergärtner usw., die sich gerne mal in erpressermanier 5% mehr einsacken.


    probier das mal als normaler angestellter. denen sollte man mal zeigen, was auch andersrum möglich wäre: deren konten inkl. ec-karte sperren, notwehrder bürger gegen bestreickung von bahn etc.


    der staat hat interesse an inflation als schuldner und er hat die mittel: monopolanbieterstruktur, regulierungsbehörden usw. sorgen schon dafür!

  • genau das ist eigentlich der entscheidende punkt! der staat erhöht die MWSt., Gebüren sowieso etc. deshalb finde ich es stets lächerlich, wenn es heisst, dass können die kommunen nicht bezahlen - es bezahlt der bürger für die ach so toll ausgebildeten müllmänner, kindergärtner usw., die sich gerne mal in erpressermanier 5% mehr einsacken.


    probier das mal als normaler angestellter. denen sollte man mal zeigen, was auch andersrum möglich wäre: deren konten inkl. ec-karte sperren, notwehrder bürger gegen bestreickung von bahn etc.


    der staat hat interesse an inflation als schuldner und er hat die mittel: monopolanbieterstruktur, regulierungsbehörden usw. sorgen schon dafür!

    für seine Müllmänner und läßt auch noch streiken wohlwissend das der staat locker ja sagt denn es wird auf den steuerzahler abgewälzt; wohingegen die IGM
    diesesmal das erste Mal überhaupt gänzlich "Ohne Forderungen" in die Tarifverhandlungen gehen und das letzte mal gabs auch nur 2 und 1,..% verteilt auf 2jahre.


    es kommt noch soweit das der ungelernte Müllerianer genausoviel oder mehr im säckel hat wie ein lang ausgebildeter Facharbeiter an einer teuren Maschine mit erheblich mehr Verantwortung.


    früher haben sich die Gewerkschaften noch untereinander abgesprochen aber diese IGM ist das allerletzte....gekauft von den Autoherstellern hocken die Funktionäre in dem IGM Palast als wärens lauter Ackermänner...ich kann dies leider aus eigner erfahrung von da so sagen.

  • für seine Müllmänner und läßt auch noch streiken wohlwissend das der staat locker ja sagt denn es wird auf den steuerzahler abgewälzt; wohingegen die IGM
    diesesmal das erste Mal überhaupt gänzlich "Ohne Forderungen" in die Tarifverhandlungen gehen und das letzte mal gabs auch nur 2 und 1,..% verteilt auf 2jahre.


    es kommt noch soweit das der ungelernte Müllerianer genausoviel oder mehr im säckel hat wie ein lang ausgebildeter Facharbeiter an einer teuren Maschine mit erheblich mehr Verantwortung.


    früher haben sich die Gewerkschaften noch untereinander abgesprochen aber diese IGM ist das allerletzte....gekauft von den Autoherstellern hocken die Funktionäre in dem IGM Palast als wärens lauter Ackermänner...ich kann dies leider aus eigner erfahrung von da so sagen.


    dann frag mal die leute, die keine gewerkschaft im rücken haben. selbst boomende genossenschaften erhöhen lieber die rückvergütung, erhöhen den mitarbeitern die arbeitszeit und da hat der vorstand alle trümpfe in der hand - nimm die 1,5% oder lass es, gegenwehr haben die mitarbeiter eh keine, ausser kündigung natürlich. ich würde mir wünschen, wir dürften überhaupt mal streiken und wären nicht auf das wohlwollen des vorstandes angewiesen.

  • da die griechenland-hilfe quasi beschlossene sache ist, bin ich wieder ganz zuversichtlich was inflation betrifft. vorasusichtlich wird deutschland über umwege grichische anleihen kaufen. wenn man damit nicht ausfallen will, muss man dafür sorgen, dass die griechen liquide bleiben. und wie geht das? nur mit inflation, womit jetzt alle europäer den einheitlichen politischen willen zur inflation haben. die erste voraussetzung wäre geschaffen. jetzt muss man nur noch die bevölkerung weichkochen und die ezb. aber das wird schon noch.

  • Es wird ja vielfach behauptet, dass eine Hyperinflation auf Grund der Geldmengenausweitung unumgänglich ist. Letzte Woche war ich in London und habe mit einigen Hedgefondsmanagern gesprochen. Einige davon haben mir absolut plausible Argumente für eine bevorstehende Inflation geliefert andere haben mir enbenso plausible Argumente für ein Defaltionsszenario genannt. Mein Fazit zum Thema Inflation-Deflation ist ganz einfach: es ist nicht vorhersehbar in welche Richtung das Pendel auschschlägt.

  • Zitat

    da die griechenland-hilfe quasi beschlossene sache ist, bin ich wieder ganz zuversichtlich was inflation betrifft. vorasusichtlich wird deutschland über umwege grichische anleihen kaufen. wenn man damit nicht ausfallen will, muss man dafür sorgen, dass die griechen liquide bleiben. und wie geht das? nur mit inflation, womit jetzt alle europäer den einheitlichen politischen willen zur inflation haben. die erste voraussetzung wäre geschaffen. jetzt muss man nur noch die bevölkerung weichkochen und die ezb. aber das wird schon noch.

    Blos... Staaten erzeugen kein neues Geld - sondern nur Banken...



    Zitat

    Es wird ja vielfach behauptet, dass eine Hyperinflation auf Grund der Geldmengenausweitung unumgänglich ist.
    Eine Geldmengenausweitung haben wir nicht


    Letzte Woche war ich in London und habe mit einigen Hedgefondsmanagern gesprochen. Einige davon haben mir absolut plausible Argumente für eine bevorstehende Inflation geliefert andere haben mir enbenso plausible Argumente für ein Defaltionsszenario genannt. Mein Fazit zum Thema Inflation-Deflation ist ganz einfach: es ist nicht vorhersehbar in welche Richtung das Pendel auschschlägt.
    Doch ist es: Deflation (Wahrscheinlichkeit über 50%).
    Die Wahrscheinlichkeit für schnelle Inflation DANACH ist meiner Meinung aber auch über 50%.

  • Ich denke mal, es ist klar, daß das Platzen diverser Blasen sich zunächst deflationär auf Geldmenge und -Umlauf auswirkt. Und daß Staaten und Notenbanken, allen voran US-Regierung und FED, versuchen, zu reflationieren, also durch das Hineinpumpen gigantischer Geldmengen versuchen, die Deflation aufzuhalten oder zumindest abzumildern. Was bleibt, ist wohl zunächst (eine zwar abgeschwächte, aber immer noch beträchtliche) Deflation, auf die dann (früher oder später) dann die unvermeidliche Inflation folgt (wenn das hineingepumpte Geld auf die Realwirtschaft "durchschlägt").


    Fragt sich nur:
    - Wie heftig kann die Deflation noch werden? Könnte es zu deflationären Schocks wie Bank-Runs kommen?
    - Was werden die Auswirkungen sein?
    - Wie lange wird dieser Zustand andauern, bis "das Pendel umschlägt"?
    - Bleibt es in der sich anschließenden Phase bei Inflation, oder könnten Hyperinflation oder gar Währungsreform die Folge sein?
    :hae:

  • E bisserl wos geht allewoi :D



    http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,677753,00.html


    IWF stellt Inflationsziele infrage
    Alles auf Wachstum: Der Internationale Währungsfonds zieht die niedrigen Inflationsziele der meisten Notenbanken in Zweifel. Statt bei 2 Prozent könne es auch bei 4 Prozent liegen, schreibt der IWF-Forschungsdirektor in einem internen Papier.


    "Sind die Kosten der Inflation unterm Strich viel höher etwa bei 4 Prozent als bei 2 Prozent?" schreibt Blanchard.

  • 2%?
    4%?


    Die Geldmengenausweitung (und das ist die Inflation) beträgt ca. 7% p.a.
    Eine höhere Geldmengenausweitung verträgt die Wirtschaft NICHT.
    Dies ist seit 2006 geschehen - und dadurch ist fast die gesamt Weltwirtschaft umgekippt...


    Selbstverständlich wäre das technisch machbar - ob dann die Regierungen mit den Konsequenzen leben wollen ist aber mehr als fraglich...


    INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Dass sich die Geldmenge stetig wächst ist ganz einfach nachvollziehbar: man muss sich nur die Wachstumsraten dern Gelmengen M1, M2 und M3 ansehen, diese werden sogar monatlich veröffentlicht. Die derzeitige Verschuldungsproblematik ist fast ausschließlich auf eine Gelmengenausweitung zurück zu führen. Jeder Kredit der bei einer Bank aufgenommen wird ist eine Geldmengenausweitung.

  • Dass sich die Geldmenge stetig wächst ist ganz einfach nachvollziehbar: man muss sich nur die Wachstumsraten dern Gelmengen M1, M2 und M3 ansehen, diese werden sogar monatlich veröffentlicht. Die derzeitige Verschuldungsproblematik ist fast ausschließlich auf eine Gelmengenausweitung zurück zu führen. Jeder Kredit der bei einer Bank aufgenommen wird ist eine Geldmengenausweitung.

    das system ist stabil, solange die geldmengenausweitung stabil weiterläuft. das ist derzeit nicht der fall. ergo haben wir ein problem. zur lösung bedarf es verstärkter geldmengenausweitung.

  • Der entscheidende Punkt ist: Geld kommt in Umlauf durch Banken. Die aber werden ihre Schleusen nicht öffnen, solange sie selbst an der Pleite entlang schlittern.


    Weiterhin kontrolliert steigende Preise kann ich mir trotzdem gut vorstellen, weil auch Handel und Produzenten aufgrund Verschuldung und Zinseszins unter Renditedruck stehen.


    Deshalb werden "die Leute" aber nicht gleich anfangen, mit Geld um sich zu werfen, im Gegenteil, man wird sich sein Budget dann noch rigider einteilen, um über die Runden zu kommen.


    Der Grossteil der Geldmengenausweitung findet allein im Finanzsektor statt und fliesst in die Schuldentilgung (wodurch die Geldmenge auch wieder sinkt) und im übrigen in die reine "Kassenhaltung" und wird dazu verwendet, Zins zu generieren (Geldmenge steigt). "Kassenhaltungsinflation" eben.


    Die Deflation "zerstört" die Assets, die Inflation zehrt die Einkünfte auf. Das läuft parallel und bedeutet im Ergebnis perfekte Vermögensvernichtung.


    Ich sehe nicht, wodurch das Ganze in die eine oder andere Richtung kippen könnte.

  • Zitat von 'pekunia non olet

    Der Grossteil der Geldmengenausweitung findet allein im Finanzsektor statt...

    richtig

    Zitat

    ..und fliesst in die Schuldentilgung (wodurch die Geldmenge auch wieder sinkt)

    falsch, denn das getilgte Geld taucht wieder auf der Einnahmeseite der Gläubiger auf (Käufer von Bundesschatzbriefen) und will neu angelegt werden

    Zitat von 'pekunia non olet

    ...und im übrigen in die reine "Kassenhaltung" und wird dazu verwendet, Zins zu generieren (Geldmenge steigt)

    Kassenhaltung produziert in der Regel keine Zinsen, ausserdem ist der Schuldenzins regelmässig höher als der Guthabenzins, auch für Staaten, den Gedankengang kann ich verstehen, die gewählten Wörter/das Beispiel sind aber irreführend und es ist zu prüfen, ob die Zinserträge des Staates nicht bei den Zinszahlungen des Staates gleich in Abzug gebracht werden können, im Falle von Fristenkongruenz ist dies regelmässig zu bejahen, Sonderfälle sind lediglich Forderungsausfälle o.ä., errechne Dir selber das Ergebnis bei folgendem Beispielfall: Staat nimmt 100 als Kredit für 1 Jahr, gibt 50 sofort aus und legt 50 an (Deine Kassenhaltung), Zinsen betragen aus Vereinfachungsgründen je 10% für Schulden/Guthaben

    Zitat

    Ich sehe nicht, wodurch das Ganze in die eine oder andere Richtung kippen könnte.

    verständlich bei solch (teilw. verqueren) Ansichten über unser Geldsystem

  • es gibt derzeit nur leider kaum eine Schuldentilgung. Wäre schön wenn das so wäre.... Die ansteigende Staatsverschuldung mit entsprechenden Haushaltsdefiziten sind der Haupttreiber für Geldmengenausweitung und steigende Verschuldung. Solange sich das fortsetzt gibt es keine Aussicht auf Entschuldung

  • es gibt derzeit nur leider kaum eine Schuldentilgung. Wäre schön wenn das so wäre.... Die ansteigende Staatsverschuldung mit entsprechenden Haushaltsdefiziten sind der Haupttreiber für Geldmengenausweitung und steigende Verschuldung. Solange sich das fortsetzt gibt es keine Aussicht auf Entschuldung

    entschuldung ist deflation und damit kollaps. das ist nun mal das system. deshalb braucht das system ansteigende verschuldung. nur so können zinsen bezahlt werden.

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