INFLATION / DEFLATION - Debatte

  • Hat eigentlich Japan einen Goldstandard ? In Japan gibt es mehr oder weniger eine seit Jahren anhaltende Deflation, die man vergeblich versucht aufzuhalten.

    Ich glaube das war eine Anspielung auf meine Aussage bzgl. Deflation nur gegenüber AU.


    Das ist eine gute Frage, jedenfalls der zweite Teil davon, wenn er sich auf Preise und nicht Geldmengen bezieht. Darüber gibt es viele Meinungen und Aussagen von Experten, was nun richtig ist …?


    Meiner Meinung nach spielen da folgende Punkte mit rein:
    - Verschuldung zu einem bedeutenden Teil innerhalb des Landes, daher kann mit einer hohen (Preis-/Geldmengen-) Inflation mehr verloren als gewonnen werden (z.B. Vertrauen)
    - Geringe Anfälligkeit gegenüber hohen Energiepreisen durch hohe Energieeffizienz (wie lange noch ohne das Zerlegen von Atomen? )
    - Eine sehr starke Währung, wodurch Rohstoffe gut eingekauft werden können (und müssen, da kaum selbst etwas vorhanden ist)
    - Eine starke Währung und das Bedürfnis viele Waren in einem preisumkämpften Weltmarkt abzusetzen
    - Importierte Preisverringerung durch den Import billiger bzw. schlechterer Produkte (wie bei uns auch!)
    - Die Erwartung vieler Marktteilnehmer, dass es linear so weiter läuft !
    Weiterhin ist das Preisniveau in Japan schon lange Zeit richtig hoch. Da braucht man schon einiges an Taschengeld, um dort wirklich viel Spaß zu haben.


    Wer das in einem schlüssigen Modell abbilden kann wird reich :rolleyes:
    Ein paar Ausführungen gibt es hier: http://www.fundsupermart.com.m…viewHTML.tpl?articleNo=63


    Viele Grüße
    Statist


    edit: und nicht zu vergessen den Unterschied zwischen realer und offizieller Preisinflation :whistling:

  • Zitat

    Blah blah 1929. Nochmal: In dieser Zeit war FIAT noch echtes Geld =
    durch Gold gedeckt. Heute ist Geld GAR nichts mehr wert. Es spielt keine
    Rolle wieviel man davon druckt.

    Zitat aus Wikipedia:
    Der Goldstandard verlor nach dem Ersten Weltkrieg an Bedeutung und fand schließlich durch die Sterlingkrise 1931 sein Ende.




    Zudem wurde der Goldpreis ab ca. 1933 willkürlich festgelegt - je nach Tageslaune


    Die Deflation dauerte aber bis 1933 (manche sagen bis 1938)
    Endgültig überwunden wurde die Krise erst nach dem 2 WK -
    witzigerweise als der Goldstandard wieder 1944 eingeführt wurde.


    Der Goldstandard hat mit Krise übrigens nichts zu tun.
    Die Krise wurde eher aus psychologischen Gründen beendet.
    Wer investiert schon in einem Krieg?
    Und wer investiert lieber nach einem Krieg?



    Junge, das Geld ist sehr wohl gedeckt - und zwar durch SCHULDEN!!!
    Jetzt überleg mal für paar Sekunden, was passiert, wenn Schulden sich in Luft auflösen,
    na was passiert dann mit dem Geld?
    Das Schuldgeldsystem hat viel mehr Deflations-potenzial als Goldstandard.


    Jetzt überleg mal warum Staaten wie geistesgestörte Schulden und Rettungspakete machen?
    Na um das ganze zu KOMPENSIEREN! Und ich sage dir, dass es erfolglos sein wird.
    Genau wie 1929




    Zitat

    Wellen? Glaskugeln? Sorry, aber Wirtschaft ist nachgewiesen chaotisch.
    Wie das Wetter. Heute zu wissen wie das Wetter 28.7.2020 wird ist so
    seriös ... wie Kaffeesatz lesen @ ANALysten...

    Ich sehe du hast dich damit nie beschäfigt...
    Fraktale sind übrigens auch chaotisch - und haben gleichzeitig wiederkehrende Muster.
    Elliott-Wellen sind auch Fraktale - EW sind selbst nicht richtig vorherzusagen,
    denn man kann ja nicht wissen welche Welle aktuell ist (oft ist es mehrdeutig).
    Erst im Nachhinein weiß man es. Trotzdem gibt es gewisse Wahrscheinlichkeiten.

  • Ich sehe du hast dich damit nie beschäfigt...
    Fraktale sind übrigens auch chaotisch - und haben gleichzeitig wiederkehrende Muster.
    Elliott-Wellen sind auch Fraktale - EW sind selbst nicht richtig vorherzusagen,
    denn man kann ja nicht wissen welche Welle aktuell ist (oft ist es mehrdeutig).
    Erst im Nachhinein weiß man es. Trotzdem gibt es gewisse Wahrscheinlichkeiten.


    Vermutlich bin ich als Realist und Dank eines naturwissenschaftlichen Studiums vor derart stümperhaften Behauptungen gefeit. Prof. Krämer hat dies in mehreren Experimenten eindrucksvoll bewiesen. Dart-Pfeile-werfende Studenten (auf einen Chart mit Aktien-Unternehmen) - oder selbst Affen - haben EXPERIMENTELL gegen Prognosen angesehener ANALysten eine bessere Rendite erwirtschaftet: http://www.wirtschaftsmagazin-…08/Aktientipp_WMR0408.pdf


    Chaotische komplexe Systeme wie Wetter, Herdentrieb oder Wirtschaft sind nichtlineare Systeme und damit unberechenbar. Sicher es mag Zyklen geben - aber die sind alles andere als berechenbar.


    Zitat

    Junge, das Geld ist sehr wohl gedeckt - und zwar durch SCHULDEN!!!
    Jetzt überleg mal für paar Sekunden, was passiert, wenn Schulden sich in Luft auflösen,
    na was passiert dann mit dem Geld?
    Das Schuldgeldsystem hat viel mehr Deflations-potenzial als Goldstandard.


    Und was sind Schulden? SchuldVERSPRECHEN, das Geld zurückzuzahlen, was im Fall der Staaten und erst recht bei Griechenland nie der Fall sein wird. Im ersten Moment scheinst Du recht zu haben: Schulden werden gestrichen, damit verschwindet Geld. Wird es aber nicht, denn Bankenrettung, Abwrackprämie, Bail-Outs, Griechenlandrettung und Aufkaufprogramme der EZB sind ALTERNATIVLOS. Alles Geld der Gläubiger was verloren WÄRE wird NACHGEDRUCKT. Ob man das nun Rettungspaket oder ESM nennt - Alles dasselbe. Nix Deflation. Inflation! Keine Bank wird mehr Pleite gehen. Alle werden gerettet - mit der Druckerpresse.


    Bisher hatte ich Deine - Deflationator - Beiträge durchaus geschätzt, aber mit Deiner penetranten Lernresistenz und Wirklichkeitsverweigerung diskreditierst Du Dich bisweilen. Deine Analyse trifft im Kern zu, übergeht aber die Tatsache, dass Geld heute ein beliebig verfüg- und zerstörbares Gut ist. Es gibt keinen Anker mehr, wie einst den Goldstandard. Deswegen wird es gegen allen Unkenrufen auch nicht zusammenbrechen. Dieses Spielgeldsystem kann nur gegen Vertrauen crashen, und die Masse der Schafe ist Lichtjahre entfernt davon Kenntnis zu nehmen.

    (1) Biggest enemy of freedom is government.
    (2) Letzter Funkspruch der Titanic: "Wir schaffen das!"

    Einmal editiert, zuletzt von ziemer ()

  • Aber auch im Goldstandard wurde nicht Ware gegen Goldmünzen oder -barren getauscht, sondern in erster Linie mit Buchgeld bezahlt, welches ebenso wie das heutige Fiat-Money der multiplen Geldschöpfung des Bankensystems nach gleichem Mechanismus entsprungen war. Auch im Goldstandard wurden Schulden gestrichen und Geld verschwand - Deflation eben.


    Nur besteht im Goldstandard der einerseitige Vorteil, dass die Geldmkenge nicht beliebig vermehrbar ist, andererseits ist aus gleichem Grunde aber auch eine Reflationierung nicht möglich, d.h. ein Einspringen der Notenbank mit Liquidität.


    Und hier scheiden sich die Geister: Unsere Politiker und Notenbanker (und die Banken sowieso) sind der Ansicht, das Reflationierung realwirtschaftliche Krisen wie 1929 abfedern kann. Kann es m.E. auch, nur muss die Liquidität den Märkten danach wieder entzogen werden, was allerdings für die Volkswirtschaften ein sehr schmerzhafter Prozess ist. Hier wird öfters die Analogie zu einem Drogenentzug genannt. Deshalb unterblieb ein solcher Entzug auch über Jahrzehnte, da für den politischen Machterhalt unerwünscht und unbequem.


    Liquiditätsspritzen können die "Schmerzen" einer vwl. Deflation i.V. mit einer wirtschaftl. Depression vorübergehend lindern, aber es dürfen nicht über Jahrzehnte die notwendigen Anpassungsprozesse (Selbstheilungskräfte der Märkte) dadurch blockiert werden, indem eine solche Geldpolitik kontinuierlich und dauerhaft fortgesetzt wird.


    Die Loslösung vom Goldstandard gab ein durchaus brauchbares Instrument frei, welches - in Maßen eingesetzt und rechtzeitig wieder entzogen - sicher durchaus seine positive Wirkung hat und daher nicht a priori bereits "schlecht" ist - es wird jedoch seit Jahrzehnten als Allheilmittel in Höchstdosen verabreicht und mißbraucht.


    Rechtliche Restriktionen z.B. in Form der Maastricht-Kriterien haben offensichtlich nicht die ausreichend disziplinierende Wirkung, um das Mittel der Relfationierung noch sinnvoll einsetzen zu können.



    Ein Goldstandard sperrt halt diesen "Medizinschrank" zu und vermeidet somit einen Mißbrauch dieses Mittels (Flutung der märkte mit Zentralbankgeld), allerdings mit der Folge, dass auch seine positiven Wirkungen (wie sie 1929 vermutlich erforderlich gewesen wären) nicht mehr zum Einsatz kommen können.


    Aber auch im
    Goldstandard besteht für die Witschaftssubjekte die Möglichkeit, ganz nach Bedarf Geld zu
    schöpfen, z.B. in Form von Handelswechseln. Diese unterliegen jeder
    einzelne für sich der gewissenhaften Bonitätsprüfung durch den Bezogenen, welcher nur einwandfreie Bonitäten akzeptiert. Daher ist auch in einem Goldstandard das Wachstum nicht unbedingt an die Geld-/Goldmenge gebunden sondern für wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmungen und Wirtschaftssubjekte jederzeit möglich. (Ausnahme hiervon z.B. 1929) Auch in diesem Falle findet Wachstum auf der Basis von Schulden statt - allerding auf GESUNDEN Schulden.


    I.g. dazu können mit Zentralbankgeld alle Unternehmungen gestützt und liquide gehalten werden, denn Geld ist Geld - egal wie pleite und ineffizient der Zahler sein mag. Zur Abwendung einer akuten Krise vorübergehend sinnvoll, jedoch müssen nach und nach die nicht erfolgreichen Unternehmen durch den kontinuierlichen Entzug dieser zentralbanklichen Gnaden-Liquidität vom Markt verschwinden.


    Genau dieses ist seit vielen Jahren unterblieben zugunsten eines auf FAULEN Schulden gegründeten Wachstums.


    Und genau dann hat ein Fiat-System mehr Deflationspotenzial als ein System mit Goldstandard, nämlich wenn es mit faulen Schulden aufgebaut wurde, was momentan die Ursache des Übels ist und welches nur durch schmerzhafte Deflation geheilt oder durch immer heftigere Reflationierung weiter durch geschleppt werden kann. Letzterem Weg scheint die Politik weiterhin den Vorzug zu geben, gezwungener maßen, da die versäumten Anpassungsprozesse unverkraftbare Schmerzen verursachten würden. Griechenland als aktuelles und trauriges Beispiel.


    Bis zum bitteren Ende... ;(


  • Genau dieses ist seit vielen Jahren unterblieben zugunsten eines auf FAULEN Schulden gegründeten Wachstums.


    Und genau dann hat ein Fiat-System mehr Deflationspotenzial als ein System mit Goldstandard, nämlich wenn es mit faulen Schulden aufgebaut wurde, was momentan die Ursache des Übels ist und welches nur durch schmerzhafte Deflation geheilt oder durch immer heftigere Reflationierung weiter durch geschleppt werden kann. Letzterem Weg scheint die Politik weiterhin den Vorzug zu geben, gezwungener maßen, da die versäumten Anpassungsprozesse unverkraftbare Schmerzen verursachten würden. Griechenland als aktuelles und trauriges Beispiel.


    Bis zum bitteren Ende... ;(


    Exakt. Exzellente Analyse und ich hätte es nicht besser erklären können. Im deckungslosen Spielgeldsystem ist eine Deflation nicht möglich, es sein denn, sie sei von den Herrschenden gewünscht, was in 99% nicht der Fall ist. Nochmal: Ausstehende Schulden sind Forderungen gegenüber Gläubigern in einem ungedeckten Papiergeldsystem. Es sind Forderungen gegen wertloses Papier - welches zu 100% wertlos ist wenn jeder Depp es besitzt und es drucken darf. Bisher darf es nur zu 100% die EZB - aber die hat auch die besseren Druck-Kapazitäten ;)


    Die Inflation kommt. An 4-8% sollten wir uns gewöhnen. Daran lasse ich keinen Zweifel.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ziemer ()

  • Eure fundierte Konversation hat m.e. die aktuelle Wirtschaftssituation mehr als vortrefflich beschrieben.
    Ich erlaube mir hier den m.e. wesentlichsten Satz vom Kolegen Ziemer zu zitieren:
    "Deswegen wird es gegen allen Unkenrufen auch nicht zusammenbrechen. Dieses Spielgeldsystem kann nur gegen Vertrauen crashen, und die Masse der Schafe ist Lichtjahre entfernt davon Kenntnis zu nehmen."
    Allein an diesem Punkt scheiden sich die Geister.
    Es gibt Analysisten, die unterstellen, dass der "MARKT" (m.e. die Finanzolligarchie) über die Zinsen den Nationen/Währungsräumen das Vertrauen aussprechen und auch entziehen kann.
    Dann gibt es Fachleute wie Ziemer, die das Vertrauen der Bürger in ihre Währung als Kristalisationspunkt ansehen.
    .
    Übereinstimmend wurde aber festgestellt, dass die nationalen Schulden keinesfalls mehr zurück bezahlt werden können.
    .
    Stellt sich jetzt nur noch die Frage: wie kann man dann eine Währungsreform DAUERHAFT abwenden?
    Ich denke, dass wird unmöglich sein.
    Alles Handeln der Notenbanken, Finanzministerien und Rettungsfonds kann daher nur BEGRENZT Zeit kaufen.
    Dieses Finanzsystem ist ebenso endlich wie das Leben.


  • Stellt sich jetzt nur noch die Frage: wie kann man dann eine Währungsreform DAUERHAFT abwenden?
    Ich denke, dass wird unmöglich sein.
    Alles Handeln der Notenbanken, Finanzministerien und Rettungsfonds kann daher nur BEGRENZT Zeit kaufen.
    Dieses Finanzsystem ist ebenso endlich wie das Leben.


    In einem Papiergeldsystem kann eine Währungsreform nicht dauerhaft abgewendet werden. Wie oben dargestellt, ist der Mensch in der Entscheidungskette das schwächste Element. Unbequeme aber notwendige Entscheidungen werden verschoben und mit immer mehr Schuldgeld zugedeckt.


    Wenn nun dem zusätzlichen Fiat-Geld keine ausreichende Deckung gegenübersteht, wird es zunehmend entwertet. Gedeckt ist unser Geld nicht nur durch Schulden, sondern insbesondere auch durch die Möglichkeit des Staates, Steuern zu erheben und durchzusetzen. Wir sehen in Griechenland und Spanien, dass dieses Kriterium entscheidend sein wird, ob der dortige Währungsraum Bestand haben wird oder zusammenbricht (Stichwort Kapitalflucht).


    Historisch gesehen kann eine Währungsreform (neues Geld) im Papiergeldsystem nicht dauerhaft abgewendet werden. Es gibt in der Geschichte viele Versuche, die ausnahmslos alle gescheitert sind. Die Lebensdauer von Fiat-Geld wird m. W. mit 30-40 Jahren geschätzt. Da sind wir ja wieder überfällig für neues Geld ...


    Was sich viele (außerhalb dieses Forums) aber nicht bewusst machen, ist, dass wir erstmals in der Menschheitsgeschichte _weltweit_ bei den wichtigsten Wirtschaftsnationen ausschließlich Papiergeld haben. Wir sind damit Teil eines globalen Experiments, das scheitern wird! Deshalb ist alles, was den Crash verzögern könnte, alternativlos ... und wird als Rettung verkauft.


    Noch zwei Stichworte zum Gedanken, wir könnten aus den Schulden wie nach dem WKII herauswachsen: zunehmende Überalterung der westlichen Gesellschaften + Endlichkeit billiger Rohstoffe, v.a. billiger Energie! Das ist aus meiner Sicht eben auch kein Ausweg.

    In dubio pro aurum
    Um zu erfahren, wer über dich herrscht, finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst. (Voltaire)

  • Dieses Spielgeldsystem kann nur gegen Vertrauen crashen, und die Masse der Schafe ist Lichtjahre entfernt davon Kenntnis zu nehmen.

    Aber diese Lichtjahre können auch mit Lichtgeschwindigkeit näher kommen - sobald nämlich die Inflation Dosenbier, Big Dräc, Benzin und am Ende Mieten und alles andere gallopierend mit 5-8% p.a. verteuert. Das Vertrauen ist dann schnell verspielt, wenn nicht glaubwürdige Sündenböcke gefunden werden.


    Allerdings hat es für die Politik genau an denen ja irgendwie nie einen Mangel gegeben ;(

  • Was spricht aus Sicht der EUdSSR-Systemlinge gegen EM-Besitzer als Schuldige an der Krise?! :hae: (In der BRD kann man das sogar noch viel "pfiffiger" gemäß des herrschenden antisemitischen Grundkonsenses in der Gesellschaft so "verkaufen", daß man da eine "dezente" Verbindung zu "Den Juden[tm]" herstellt, die "Die Völker[tm]" ausplündern und ihren "erschacherten[tm]" Profit in Gold investieren, um so weiter "Die Völker[tm]" zu "versklaven" ... was dann einige bestimmte Leute hierzuforum bestimmt sehr "freuen" würde, in welcher "Gesellschaft" sie ganz plötzlich in der veröffentlichten Wahrnehmung gesehen werden...)

    Und nicht vergessen: "Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: Null." [Voltaire, 1694-1778]
    Gold, das du dir schon heute kannst besorgen,
    Kaufe derzeit besser nicht erst morgen! :D

  • Zitat

    Vermutlich bin ich als Realist und Dank eines naturwissenschaftlichen
    Studiums vor derart stümperhaften Behauptungen gefeit. Prof. Krämer hat
    dies in mehreren Experimenten eindrucksvoll bewiesen.
    Dart-Pfeile-werfende Studenten (auf einen Chart mit Aktien-Unternehmen) -
    oder selbst Affen - haben EXPERIMENTELL gegen Prognosen angesehener
    ANALysten eine bessere Rendite erwirtschaftet: http://www.wirtschaftsmagazin-ruhr.de/fi…ipp_WMR0408.pdf

    Also ich bin mir sicher, dass es genau so im Buch von Prechter auch steht.
    Allerdings geht es hier etwas am Thema vorbei.
    Was du beschreibst ist sowas wie Stock-Picking.
    D.h. die Auswahl, die ein Fondsmanager oder ein Affe trifft, ist an sich betrachtet irrelevant.
    WEIL Aktienmärkte chaotisch sind - die weitere Entwicklung ist unscharf und lässt sich nicht vorhersagen.
    Könnte man es, dann wiederum (so beschreibt es auch Prechter) würde irgendjemand es auch ausnutzen
    und etwa gegen den Markt wetten, was dann wiederum Chaos bringt und die Voraussage zerstört.


    Aber scheinbar bist du hier ein Experte - und denkst ich kenne sowas nicht.
    Allerdings hast du mit Sicherheit das Buch von Prechter nie gelesen...
    Wir diskutieren hier also über etwas, wovon du keine Ahnung hast...
    EW, Fraktale, Fibonacci - alles Voodoo


    Dabei versuchen diese Modelle das Chaos oder natürliche Ordnung abzubilden,
    was selbstverständlich nie exakt sein kann.



    Zitat

    Chaotische komplexe Systeme wie Wetter, Herdentrieb oder Wirtschaft sind
    nichtlineare Systeme und damit unberechenbar. Sicher es mag Zyklen
    geben - aber die sind alles andere als berechenbar.

    Eben - und deine lineare Denkweise irritiert mich doch.
    Nach deiner Meinung geht es also so ALTERNATIVLOS linear weiter
    Rettungsschirm nach dem anderen, QE, Bailout etc...
    Wo bleibt die "NICHT-LINEARITÄT"?


    Die Eliten hatte Jahre Zeit sich was einfallen zu lasssen.
    Lass dich einfach demnächst überraschen...


    Zitat

    Im ersten Moment scheinst Du recht zu haben: Schulden werden gestrichen,
    damit verschwindet Geld. Wird es aber nicht, denn Bankenrettung,
    Abwrackprämie, Bail-Outs, Griechenlandrettung und Aufkaufprogramme der
    EZB sind ALTERNATIVLOS. Alles Geld der Gläubiger was verloren WÄRE wird
    NACHGEDRUCKT. Ob man das nun Rettungspaket oder ESM nennt - Alles
    dasselbe. Nix Deflation. Inflation!

    Der Trick ist eben: wenn eine Kreditkontraktion kommt, dann lässt man über andere Kanäle neue Kredite generieren.
    In der Summe mag es alles ausgleichen. Tatsächlich verlieren solche Kredite an Effizienz, weil es eben gar nicht in
    Realwirtschaft ankommt, sondern primär in der virtuellen Finanzwelt verbleibt - d.h. der wirtschaftliche Niedergang
    lässt sich damit nur etwas aufhalten aber nicht verhindern.



    Geld muß nicht durch irgendwas gedeckt sein.
    Es muß nur selten genug sein, um akzeptiert zu werden.
    Aber scheinbar schwappt das Geld gerade bei dir über und du erlebst eine Hyperinflation... [smilie_happy]


    So wurden früher Muscheln, Steine oder Federn als Geld akzeptiert,
    weil die alle selten waren.
    Gold ist da natürlich ideal - unzerstörbar, selten - die perfekte Anlage.
    Deswegen hat Gold auch Federn und Co abgelöst.



    Zitat

    Die Inflation kommt. An 4-8% sollten wir uns gewöhnen. Daran lasse ich keinen Zweifel.

    4-8% ?
    lachhaft... die hatten wir schon die letzten 30 Jahre
    warum so eine Panik hier?


    Aktuell warnt Deutsche Bank vor kommender Inflation. Auch Pimco warnt davor.
    Dabei waren gerade Sie, die jahrelang die Inflation selbst erzeugt haben.
    Nun warnen die vor Inflation wegen ESM? Haha, wie witzig...


    Interessant ist, was der geschätzte Hr. Sinn aktuell macht...
    Der zahlt seine Schulden zurück - und zwar so schnell wie nur möglich...
    Klarer Fall von: Deflation erkannt - Gefahr gebannt.
    Denn in Deflation erdrücken die Schulden einen.


    Würde die Inflation drohen, dann wäre es sinnvoll Schulden zu machen,
    bei dem niedrigen Zinssatz... Aber andersrum muß man echt verrückt sein.
    Und die Politik und Medien haben das verkehrte Signal gesendet,
    dass Inflation droht. Viele sind panisch und machen die dümmsten Sachen.
    Später braucht sich keiner ärgern - schließlich hat euch nie einer gezwungen.


    Zitat

    Übereinstimmend wurde aber festgestellt, dass die nationalen Schulden keinesfalls mehr zurück bezahlt werden können.

    Nein... es geht nie darum die Schulden zurückzuzahlen.
    Selbst wenn man könnte würde man es nicht machen,
    weil eben die Kredite neutralisiert werden.
    Deswegen ist jeder Staat gefangen darin
    Schulden weiter machen zu müssen.

  • Zitat

    Interessant ist, was der geschätzte Hr. Sinn aktuell macht...
    Der zahlt seine Schulden zurück - und zwar so schnell wie nur möglich...
    Klarer Fall von: Deflation erkannt - Gefahr gebannt.
    Denn in Deflation erdrücken die Schulden einen.


    Ist es nicht eher so, dass die Wirtschaft implodieren wird und somit die Anzahl derjenigen, die die Kredite nicht mehr bedienen, steigt? (Es wird eh fast nur Unfug produziert) Und die sich dann durch die Kreditgeber ausplündern lassen sollen, bis es kracht?
    Wenn das genügend vielen passiert, werden sie sich schon zu organisieren wissen.
    DAS kann allerdings dem von Dir so geschätzten Herrn Sinn nicht passieren,den erkennt man auch rasiert.


    Grundsätzlich ist die Idee, seine Schulden zu tilgen oder erst gar keine anzuhäufen allerdings richtig weil systemgefährdend.

  • Interessant ist, was der geschätzte Hr. Sinn aktuell macht...
    Der zahlt seine Schulden zurück - und zwar so schnell wie nur möglich...
    Klarer Fall von: Deflation erkannt - Gefahr gebannt.
    Denn in Deflation erdrücken die Schulden einen.

    Deflationator, hast Du hierzu einen Link, wo Herr Sinn das gesagt hat? Nicht das ich das anzweifele, ich würds nur gerne mal nachlesen. Danke! [smilie_blume]


    (Abgesehen davon, dass es sowieso oberste Priorität sein sollte, Schulden zurück zu zahlen. Erstaunt mich eigentlich, dass der sowas überhaupt hat :hae: )

  • Deflationator, hast Du hierzu einen Link, wo Herr Sinn das gesagt hat? Nicht das ich das anzweifele, ich würds nur gerne mal nachlesen. Danke! [smilie_blume]


    Vermutlich ist der gute Deflationator der persönliche Anlageberater Prof. Sinns. Immerhin hat er mal ein Buch von Prechter gelesen und es als das Buch der alleinigen Wahrheit erkannt. Prechter hat schon so viele falsche Prognosen abgegeben, dass er mit dem Ifo-Index gleichauf liegt was die Trefferquote angeht.


    Was meine angebliche lineare Denkweise angeht, hilft ein Blick zurück. Seit 5 Jahren läuft dasselbe Spiel: Banken sind systemrelevant, Staaten dürfen nicht Pleite gehen und selbst Unternehmen müssen gerettet oder per Kurzarbeit subventioniert werden. Fängt es irgendwo an zu knirschen, kommt sofort die Feuerwehr und löscht den Schuldenbrand mit neuen Kredit-Euros für die der Steuerzahler haftet. Alternativ die Umverteilung über Inflation. 2008 hatten wir kurz deflationäre Tendenzen. Viele erinnern sich an leere Strassen (Kurzarbeit) und Liter Sprit für 99 Cents. Die Politiker und Zentralbanken haben das Problem begriffen und tun seitdem das Richtige und fluten alles und jeden mit Geld. DAX über 7000, Gold in EUR ATH, Spritpreise/Immo-Preise auf Rekord usw. Von Deflation ist nichts zu sehen, aber auch gar nichts.


    Gebetsmühlenartig predigen Leute wie Deflationator oder Prechter vom kommenden und unausweichlichen Crash. Mal angenommen es würde so kommen, dann wäre es ein sehr einfach machbar für die EZB, alle Kredite/Sicherheiten usw. zu akzeptieren. Das tut die EZB übrigens bereits! Griechen-Ramsch als Sicherheit für neues Geld. Jeder faule Kredit könnte bei der EZB - als ultimative BAD BANK - abgeladen werden. Man könnte das sogar hebeln: 100 TEUR fauler Kredit -> EZB zahlt 200 TEUR aus. Laut Bilanzsumme der EZB ist diese schon heute quasi insolvent, da spielt es keine Rolle wie hoch der Schuldenstand ist. Fakt ist aber: Es wäre machbar, und sofort gäbe es mehr als genug Geld, um jede Deflation im Keim zu ersticken.


    Interessanterweise gab es seit 1929 erheblich mehr (Hyper)Inflationen als Deflationen. Japan als Sonderfall mal aussen vor (Verschuldung im Inland, demoskopische Ursachen, Börsen-Bubble ... da kann schon mal ein Jahrzehnt eine moderate Deflation wüten) hat es z.b. bei Argentinien erst einer Inflation bedurft. Durch diese stiegen die Zinsen. Es folgte Deflation und der Zusammenbruch der Wirtschaft.


    Also selbst wenn die Deflation kommen sollte, bekämen wir mit Sicherheit zuerst eine Inflation. Inwieweit Leitzinsanhebungen in diesem Szenario REAL werden würden, bezweifle ich angesichts der Staatsschulden allerorten. Würde man heute den Leitzins auf 3% anheben, wären Spanien, Italien und noch ein paar weitere Länder sofort pleite. Dasselbe trifft auch auf die USA zu. Ohne höhere Zinsen aber keine Deflation.


    Edit: Prechter sieht es genauso. Erst Inflation, dann Deflation. Mit der Inflation flüchten die Menschen aus dem Geld in Sachwerte. Banken horten die Kohleund freuen sich auf die Deflation, in der sie alle Sachwerte zu einem Bruchteil zurückkaufen können.
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    (1) Biggest enemy of freedom is government.
    (2) Letzter Funkspruch der Titanic: "Wir schaffen das!"

    Einmal editiert, zuletzt von ziemer ()


  • Interessanterweise gab es seit 1929 erheblich mehr (Hyper)Inflationen als Deflationen. Japan als Sonderfall mal aussen vor (Verschuldung im Inland, demoskopische Ursachen, Börsen-Bubble ... da kann schon mal ein Jahrzehnt eine moderate Deflation wüten) hat es z.b. bei Argentinien erst einer Inflation bedurft. Durch diese stiegen die Zinsen. Es folgte Deflation und der Zusammenbruch der Wirtschaft.


    Jim Puplava von FinancialSense hat in einem Interview einmal dargelegt, daß es unter einen reinen Fiatstandard keine Deflation geben kann. Japan hatte 2 Quartale Deflation, einmal 1% und einmal 2% seit Abkehr von der Goldbindung. Sonst IMMER positiven CPI. Der Staat sorgt schon aus dem Selbsterhaltungstrieb heraus für Nachschub.


    also: KEINE PANIK 8o

  • Jim Puplava von FinancialSense hat in einem Interview einmal dargelegt, daß es unter einen reinen Fiatstandard keine Deflation geben kann. Japan hatte 2 Quartale Deflation, einmal 1% und einmal 2% seit Abkehr von der Goldbindung. Sonst IMMER positiven CPI. Der Staat sorgt schon aus dem Selbsterhaltungstrieb heraus für Nachschub.


    also: KEINE PANIK 8o


    natürlich kann es deflation geben. man müsste sich nur an die eigenen ursprünglich aufgestellten gesetze halten. da gesetze aber änderbar sind und deflation ziemlich furchtbar in ihren auswirkungen....

  • ziemer "Edit: Prechter sieht es genauso. Erst Inflation, dann Deflation. Mit der Inflation flüchten die Menschen aus dem Geld in Sachwerte. Banken horten die Kohle und freuen sich auf die Deflation, in der sie alle Sachwerte zu einem Bruchteil zurückkaufen können."



    Wie schon geschrieben wurde: echte Inflation von 7 oder 8 % haben wir doch schon längst durch! Und durch die finanzielle Repression werden doch schon alle möglichen Leute in Sachwerte gelockt. Guckt euch die Immopreise an! Es könnte der Zeitpunkt, wo die Elite den Stecker zieht, um diese Sachwerte dann billigst einzusammeln zu können, viel schneller kommen, als alle denken! Ich glaube nicht, dass wir vor dem Crash noch eine weit höhere Inflation zwingend sehen müssen.
    Natürlich wollen die Politiker unendlich inflationieren. Ob das aber die oberste Spitze der Finanzpyramide auch so sieht, bin ich mir nicht so sicher...

    "Die Zuweisung von Macht sollte von den Banken genommen und wieder auf die Bevölkerung übertragen werden, der sie eigentlich gehört." – T. Jefferson

    Einmal editiert, zuletzt von arzt397 ()

  • Banken horten die Kohleund freuen sich auf die Deflation, in der sie alle Sachwerte zu einem Bruchteil zurückkaufen können.

    Tja, nur gerade die Banken haben in einer Deflation auch keine Kohle. Kredite werden faul und fallen in Massen aus und nur noch die im Preis stark gefallenen und am Markt schlecht verwertbaren (wg. gestiegenem Zwangs-Angebot) Sicherheiten zu diesen Krediten fallen ihnen zu.


    Erst die Notenbank kann hier mit billigen Krediten aushelfen, dann werden natürlich als erstes durch die Banken billige Sachwerte dazu gekauft (abegstaubt), da diese den ersten Zugriff auf die Zentralbankliquidität haben. Erst dann lachen die Bankster wieder :D

  • Egon Kreutzer stellt dazu eine ...

    Zitat

    Quizfrage:
    Sie haben 50 Milliarden Euro auf dem unverzinsten Euro-Konto. Sie wissen, mindestens 100 Familien in Ihrer Verwandtschaft befinden sich in der gleichen Situation. Leider finden Sie niemanden, der sich das Geld von Ihnen leihen will, auch keine Bank, die bereit wäre, für eine längerfristige Anlage mit lohnenden Zinsen zu winken, was tun Sie:


    a) nichts, abwarten,
    b) die Kohle in 5-€-Scheinen abheben und der thermischen Verwertung zuführen,
    c) kaufen, was zu haben ist, bevor es der Schwager oder der Pate wegschnappen.

    [smilie_happy]


    Seine Antwort:

    Zitat

    Die Gläubiger werden nicht nichts tun. Sie werden sich auch nicht Papierhaufen als Brennstoff für die Dampfheizung von den Banken holen.


    Sie werden mit ihren Billionen auf Shopping-Tour gehen, die Börsen leerkaufen, sowohl die Aktien- als auch die Warenterminmärkte, sie werden ein Grundstück nach dem anderen erwerben und mit alledem, mitten hinein in die per Spardiktat kaputt-deflationierten Binnenmärkte die Inflation tragen.

    :thumbup:

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