Bankensterben -Welche ist die nächste?

  • Und nun, Herr Ackermann?


    VON JÖRG EIGENDORF UND SEBASTIAN JOST18. Januar 2009, 02:42 UhrDie Deutsche Bank steht vor einer epochalen Wende. Das Investmentbanking hat als Geldmaschine ausgedient. Unklar ist, wie das größte Kreditinstitut des Landes aussehen und woher das Kapital für den Umbau kommen soll. Vor allem aber ist kein Nachfolger für Josef Ackermann in Sicht


    Keine Schwäche zeigen, bloß keine Schwäche zeigen. Das Essen sei schuld gewesen, ließ die Deutsche Bank verlauten, als am Donnerstagmorgen die Nachricht vom Kreislaufkollaps Josef Ackermanns die Runde machte. Würstchen mit Kraut hatte der Vorstandschef gegessen. Erst später korrigierte der wieder genesene Ackermann, dass es wohl doch der Stress war: "Ich hatte den ganzen Tag dicht gedrängt voller Termine, leider nichts gegessen und fast nichts getrunken", sagte der 60-jährige Banker der "Bild-Zeitung".
    Dabei hatte Ackermann Glück im Unglück gehabt am Mittwochabend. Er stand beim Neujahrsempfang in der Deutsche-Bank-Repräsentanz in Berlin am Rande des Saales. Schnell konnte er noch ins Nebenzimmer gehen, ein Zusammenbruch vor den Augen der 300 Gäste blieb ihm erspart.
    Das Bild wäre ein Fiasko am Ende eines desaströsen Tags gewesen. 4,8 Milliarden Euro Verlust in einem Quartal, der historische Rekord in der 139-jährigen Geschichte der Deutschen Bank, hatte er noch am Mittwochmittag den Analysten erklären müssen.
    Was noch schwerer wiegt: Rund 1,5 Milliarden Euro davon sollen aus Verlusten im Eigenhandel gekommen sein - also Wetten auf die eine oder andere Richtung an den Kapitalmärkten. Aller Welt war auf einmal offensichtlich: Die Deutsche Bank hat sich verzockt, obwohl ihr Vorstandschef doch immer betont hatte, dass Zocken nicht die Art des Hauses sei. "Diesem Quartalsergebnis ist nichts Positives abzugewinnen", schrieben die Analysten der Credit Suisse.
    Schlecht ist die Stimmung auch im eigenen Haus. "Zero Budgeting" ist derzeit die Devise. Flüge und Taxifahrten sind zu vermeiden, wann immer möglich, selbst im noblen Investmentbanking. Sogar die für Banker so unentbehrlichen Blackberry-Geräte, dank derer sie ständig per E-Mail erreichbar sind, stehen auf dem Kostenindex - zumindest wenn es um neue Geräte geht.
    Wenn es nur das wäre: Durch die Finanzkrise ist der Deutschen Bank in ihrem wichtigsten Bereich, dem Investmentbanking, das Geschäftsmodell abhandengekommen. Milliarden an Erträgen werden wegfallen, weil der Eigenhandel eingedampft wird und hoch komplexe Produkte kaum mehr gefragt sind.
    Die Regulatoren werden mit ihren Auflagen das Übrige tun. Auf einem Empfang in Bonn brachte es Ackermann am Dienstag auf den Punkt: "Die Zukunft liegt in der erfolgreichen Einbettung des Investmentbankings in die Universalbank", sagte er vor fast 1000 Besuchern. Wie dieses "Einbetten" gehen soll, bleibt sein Geheimnis. Noch im September waren rund zwei Drittel des Bankkapitals im Kapitalmarktgeschäft gebunden.
    Jetzt muss umgeschichtet werden. Doch wie? Mit welchen Geschäften will die Deutsche Bank die Ausfälle im Investmentbanking kompensieren? In welchen Regionen der Welt will sie stark sein? Wie soll der Umbau finanziert werden? Fragen über Fragen, und auch auf eine der wichtigsten gibt es keine Antwort: Wer soll die Deutsche Bank ins neue Zeitalter führen?
    Nicht, dass Ackermann an der Spitze der Bank infrage stünde. Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Börsig weiß, was er an seinem Vorstandschef hat. Ackermann ist in Frankfurt wie in London anerkannt. Er gehört zu den wenigen Bankern weltweit, die mit Staatschefs auf Augenhöhe sprechen können. Und vor allem: Der Schweizer hat trotz Verlusten sein Haus besser im Griff als viele andere. Die Bank muss zwar umgebaut werden, ist aber längst kein Sanierungsfall. Es gäbe vermutlich keine Nachfolgediskussion, wenn Ackermann selbst nicht die Grundlage dafür geschaffen hätte. Mehrfach hat der Oberst der Schweizer Armee beteuert, im Mai 2010 den Posten des Vorstandschefs abzugeben.
    Normalerweise wäre es ein Leichtes, angesichts der globalen Krise dieses Versprechen rückgängig zu machen. Doch das könnte Ackermann schwer fallen. Zu oft musste er seine eher optimistischen Prognosen wieder kassieren. Zu viel Prügel musste er in den vergangenen Wochen einstecken.
    Hinzu kommt die angespannte Beziehung zur Politik. Das Verhältnis zwischen Kanzlerin Angela Merkel und ihrem einstigen Lieblingsbanker ist stark abgekühlt, seit Ackermann die Annahme staatlichen Kapitals zu einer Frage der Ehre machte. Auch auf dem Neujahrsempfang machte der Bankchef klar, dass er den Weg unter den Rettungsschirm der Regierung ablehnt - und das, obwohl die teilstaatliche Deutsche Post nun vorübergehend zum größten Aktionär der Deutschen Bank wird. "Das war eine Frechheit", heißt es in Berlin.
    Alles wäre viel einfacher, wenn wenigstens ein geeigneter Nachfolger in Sicht werde. Doch Chef-Investmentbanker Anshu Jain, lange Zeit als Sonnengott gefeiert, ist nach dem letzten Quartalsergebnis nicht mehr vermittelbar. Auch Investmentbanker Michael Cohrs, der strategische Kopf hinter Ackermann, dürfte kaum eine Chance haben. Risikomanager Hugo Bänziger wiederum gilt zwar als brillant, hat aber durch die heftigen Verluste ebenfalls einige Dreckspritzer abbekommen. Privatkundenchef Rainer Neske hätte als Vorstandschef auf der internationalen Bühne, in London und New York, wohl einen schweren Stand.
    Bleibt Arbeitsdirektor Hermann-Josef Lamberti, der sich in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit rar gemacht hat, in der Bank selbst jedoch derzeit umso präsenter ist. Lamberti hatte aber beim Internet-Hype zur Jahrtausendwende Millionen versenkt.
    Da es überhaupt nicht in die Kultur der Deutschen Bank passen würde, von außen einen neuen Chef zu holen, wird der zahlenverliebte Aufsichtsratsvorsitzende Börsig sehr kreativ sein müssen. Möglicherweise könnte man eine Doppelspitze bilden, beispielsweise mit Bänziger und Cohrs. Es wäre nicht das erste Mal in dem Traditionshaus, dass die Führungsstruktur pragmatisch an die handelnden Personen angepasst würde.
    In der Bank wird die leidige Nachfolgediskussion inzwischen mit Sarkasmus verfolgt: "Vielleicht", sagt ein Manager, "wird es ja ein Staatssekretär."



    Wenn sich keiner finden sollte, biete ich mich an die Bank zu führen. Den Laden kann man in 6 Wochen sanieren und auf die Überholspur bringen. Ich meine das ernst.
    Jedoch sollte der Führungswechsel schnell von statten gehen, da ich sonst in Urlaub fahre. 8)


    Grüße Sonnengott

  • Und nun, Herr Ackermann?


    VON JÖRG EIGENDORF UND SEBASTIAN JOST18. Januar 2009, 02:42 UhrDie Deutsche Bank steht vor einer epochalen Wende. Das Investmentbanking hat als Geldmaschine ausgedient. Unklar ist, wie das größte Kreditinstitut des Landes aussehen und woher das Kapital für den Umbau kommen soll. Vor allem aber ist kein Nachfolger für Josef Ackermann in Sicht


    Keine Schwäche zeigen, bloß keine Schwäche zeigen. Das Essen sei schuld gewesen, ließ die Deutsche Bank verlauten, als am Donnerstagmorgen die Nachricht vom Kreislaufkollaps Josef Ackermanns die Runde machte. Würstchen mit Kraut hatte der Vorstandschef gegessen. Erst später korrigierte der wieder genesene Ackermann, dass es wohl doch der Stress war: "Ich hatte den ganzen Tag dicht gedrängt voller Termine, leider nichts gegessen und fast nichts getrunken", sagte der 60-jährige Banker der "Bild-Zeitung".
    Dabei hatte Ackermann Glück im Unglück gehabt am Mittwochabend. Er stand beim Neujahrsempfang in der Deutsche-Bank-Repräsentanz in Berlin am Rande des Saales. Schnell konnte er noch ins Nebenzimmer gehen, ein Zusammenbruch vor den Augen der 300 Gäste blieb ihm erspart.
    Das Bild wäre ein Fiasko am Ende eines desaströsen Tags gewesen. 4,8 Milliarden Euro Verlust in einem Quartal, der historische Rekord in der 139-jährigen Geschichte der Deutschen Bank, hatte er noch am Mittwochmittag den Analysten erklären müssen.
    Was noch schwerer wiegt: Rund 1,5 Milliarden Euro davon sollen aus Verlusten im Eigenhandel gekommen sein - also Wetten auf die eine oder andere Richtung an den Kapitalmärkten. Aller Welt war auf einmal offensichtlich: Die Deutsche Bank hat sich verzockt, obwohl ihr Vorstandschef doch immer betont hatte, dass Zocken nicht die Art des Hauses sei. "Diesem Quartalsergebnis ist nichts Positives abzugewinnen", schrieben die Analysten der Credit Suisse.
    Schlecht ist die Stimmung auch im eigenen Haus. "Zero Budgeting" ist derzeit die Devise. Flüge und Taxifahrten sind zu vermeiden, wann immer möglich, selbst im noblen Investmentbanking. Sogar die für Banker so unentbehrlichen Blackberry-Geräte, dank derer sie ständig per E-Mail erreichbar sind, stehen auf dem Kostenindex - zumindest wenn es um neue Geräte geht.
    Wenn es nur das wäre: Durch die Finanzkrise ist der Deutschen Bank in ihrem wichtigsten Bereich, dem Investmentbanking, das Geschäftsmodell abhandengekommen. Milliarden an Erträgen werden wegfallen, weil der Eigenhandel eingedampft wird und hoch komplexe Produkte kaum mehr gefragt sind.
    Die Regulatoren werden mit ihren Auflagen das Übrige tun. Auf einem Empfang in Bonn brachte es Ackermann am Dienstag auf den Punkt: "Die Zukunft liegt in der erfolgreichen Einbettung des Investmentbankings in die Universalbank", sagte er vor fast 1000 Besuchern. Wie dieses "Einbetten" gehen soll, bleibt sein Geheimnis. Noch im September waren rund zwei Drittel des Bankkapitals im Kapitalmarktgeschäft gebunden.
    Jetzt muss umgeschichtet werden. Doch wie? Mit welchen Geschäften will die Deutsche Bank die Ausfälle im Investmentbanking kompensieren? In welchen Regionen der Welt will sie stark sein? Wie soll der Umbau finanziert werden? Fragen über Fragen, und auch auf eine der wichtigsten gibt es keine Antwort: Wer soll die Deutsche Bank ins neue Zeitalter führen?
    Nicht, dass Ackermann an der Spitze der Bank infrage stünde. Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Börsig weiß, was er an seinem Vorstandschef hat. Ackermann ist in Frankfurt wie in London anerkannt. Er gehört zu den wenigen Bankern weltweit, die mit Staatschefs auf Augenhöhe sprechen können. Und vor allem: Der Schweizer hat trotz Verlusten sein Haus besser im Griff als viele andere. Die Bank muss zwar umgebaut werden, ist aber längst kein Sanierungsfall. Es gäbe vermutlich keine Nachfolgediskussion, wenn Ackermann selbst nicht die Grundlage dafür geschaffen hätte. Mehrfach hat der Oberst der Schweizer Armee beteuert, im Mai 2010 den Posten des Vorstandschefs abzugeben.
    Normalerweise wäre es ein Leichtes, angesichts der globalen Krise dieses Versprechen rückgängig zu machen. Doch das könnte Ackermann schwer fallen. Zu oft musste er seine eher optimistischen Prognosen wieder kassieren. Zu viel Prügel musste er in den vergangenen Wochen einstecken.
    Hinzu kommt die angespannte Beziehung zur Politik. Das Verhältnis zwischen Kanzlerin Angela Merkel und ihrem einstigen Lieblingsbanker ist stark abgekühlt, seit Ackermann die Annahme staatlichen Kapitals zu einer Frage der Ehre machte. Auch auf dem Neujahrsempfang machte der Bankchef klar, dass er den Weg unter den Rettungsschirm der Regierung ablehnt - und das, obwohl die teilstaatliche Deutsche Post nun vorübergehend zum größten Aktionär der Deutschen Bank wird. "Das war eine Frechheit", heißt es in Berlin.
    Alles wäre viel einfacher, wenn wenigstens ein geeigneter Nachfolger in Sicht werde. Doch Chef-Investmentbanker Anshu Jain, lange Zeit als Sonnengott gefeiert, ist nach dem letzten Quartalsergebnis nicht mehr vermittelbar. Auch Investmentbanker Michael Cohrs, der strategische Kopf hinter Ackermann, dürfte kaum eine Chance haben. Risikomanager Hugo Bänziger wiederum gilt zwar als brillant, hat aber durch die heftigen Verluste ebenfalls einige Dreckspritzer abbekommen. Privatkundenchef Rainer Neske hätte als Vorstandschef auf der internationalen Bühne, in London und New York, wohl einen schweren Stand.
    Bleibt Arbeitsdirektor Hermann-Josef Lamberti, der sich in den vergangenen Jahren in der Öffentlichkeit rar gemacht hat, in der Bank selbst jedoch derzeit umso präsenter ist. Lamberti hatte aber beim Internet-Hype zur Jahrtausendwende Millionen versenkt.
    Da es überhaupt nicht in die Kultur der Deutschen Bank passen würde, von außen einen neuen Chef zu holen, wird der zahlenverliebte Aufsichtsratsvorsitzende Börsig sehr kreativ sein müssen. Möglicherweise könnte man eine Doppelspitze bilden, beispielsweise mit Bänziger und Cohrs. Es wäre nicht das erste Mal in dem Traditionshaus, dass die Führungsstruktur pragmatisch an die handelnden Personen angepasst würde.
    In der Bank wird die leidige Nachfolgediskussion inzwischen mit Sarkasmus verfolgt: "Vielleicht", sagt ein Manager, "wird es ja ein Staatssekretär."



    Wenn sich keiner finden sollte, biete ich mich an die Bank zu führen. Den Laden kann man in 6 Wochen sanieren und auf die Überholspur bringen. Ich meine das ernst.
    Jedoch sollte der Führungswechsel schnell von statten gehen, da ich sonst in Urlaub fahre. 8)


    Grüße Sonnengott

  • Alles wäre viel einfacher, wenn wenigstens ein geeigneter Nachfolger in Sicht werde. Doch Chef-Investmentbanker Anshu Jain, lange Zeit als Sonnengott gefeiert, ist nach dem letzten Quartalsergebnis nicht mehr vermittelbar.


    Welch Ironie der Geschicht 8o zum Poster :D


    Aber ja, die Peanuts Bank kann vermutlich nur noch durch ein Sonnengott wieder ans Licht der Bankenwelt gebracht werden, quasi von der Hölle in den Himmel :D


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Guthaben über 20 Mio. nicht mehr ohne weiteres verfügbar!


    So schnell kann es gehen, gestern verstaatlich (Samstag), heute Geldhahn zugedreht, Montag dumme Gesichter, zumindest bei einigen ;( . Schluß mit lustig :wall:


    Aber, Kunden brauchen sich keine Sorgen machen, ihr Geld ist ja in besten Händen [smilie_happy] :boese:


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag (und kein zu großes Konto in Irland)


    Tut

  • Guthaben über 20 Mio. nicht mehr ohne weiteres verfügbar!

    So wird das Vertrauen in das Bankensystem "gefoerdert". Beim Volk fuehrt das vermutlich sogar zu Zustimmung, weil ja nur die Superreichen betroffen sind. Aber einmal eingefuehrt, kann man diese Grenze auch nach und nach absenken.


    Bald kommt es zum Cash-Squeeze - dann wird Bargeld richtig teuer.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Paßt auf die Guthaben auf ! Was Irland kann, schafft GB schon lange!

    Zitat

    Laut "Sunday Telegraph" erwägt die Regierung zudem eine komplette Verstaatlichung der Royal Bank of Scotland. Die RBS hatte sich 2007 mit der Übernahme von ABN Amro offenbar verhoben. Damals zahlten die Briten 100 Milliardenn Euro für das niederländische Kreditinstitut und kauften sich damit auch Risikien in bisher unbekannter Höhe ein.


    Wie die Royal Bank of Scotland ihre Probleme lösen wird, bleibt rätselhaft. Auch eine Verstaatlichung verringert bekannterweise die Verbindlichkeiten nicht.

    http://www.mmnews.de/index.php…illiarden-fur-Banken.html


    Daneben gibt ein neues Rettungspaket für Banken: 222 MRD €, wesentlicher Punkt sei ein Versicherungssystem, über das der Staat den Instituten Garantien für deren faule Anlagen gibt.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag (und keine zu großen Pluskonten in England)


    Tut

  • Mich wundert auch, wie wenig die Linkspartei bisher trommelt - gerade die hätten die intelektuelle Kapazität und keinerlei ideologische Schranken, die Leute mal richtig aufzuklären.

    Ich denke, da wird "Die Linke" doch etwas überschätzt. Selbst wenn es einige gäbe, die die Situation richtig einschätzen würden (was ich allerdings z.B. bei dem in der Absicht systemstabilisierenden, im September 2008 gescheiterten Bundestagsantrag für ein 50-Mrd.-Konjunkturpaket nicht sehe), ist die große Masse der Linksparteimitglieder, Wähler und Sympathisanten von ihrer Motivation her (mehr für alle und jeden) gar nicht in der Lage, in den Dimensionen eines so komplizierten Gesamtsystems (mit vielen Subsystemen), wie es allein die menschliche Gesellschaft ist, zu denken und die entsprechenden Schlußfolgerungen für sich daraus zu ziehen. Die meisten wollen einfach was vom Reichtum abhaben, fragen sich aber kein bißchen, woher dann die Motivation der Wirtschaftsakteure kommen sollte! Völlig von den Ideen der Aufklärung verblendet, keine Ahnung vom Wesen des Menschen. Basierend auf falschen Schlußfolgerungen, die Marx aus seinen brillanten Analysen des kapitalistischen Wirtschaftssystems zog. Das sind schon sehr mächtige ideologische Schranken!

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • Die Summe des Derivatebesitzes der DB wurde hier schon öfters eingestellt. Wenn diese Papiere irgendwann mal nur noch ein Viertel des Kaufpreises an Wert haben und 75% abzuschreiben sind, wären das schlappe ? 34,2 Billionen Verlust für die
    DB ! Warum diese ins Wahnsinnige gehebelten Derivate von niemand erwähnt werden im Zusammenhang mit der "Bad Bank", verstehe ich nicht. Selbst 10% Abschreibungen davon könnte die Bank nicht überleben und auch der Staat könnte die Bank absolut nicht mehr retten. Warum man die Postbank, die selbst über ? 730 Milliarden an solchen Papieren hält, noch mit der DB vermählt, verstehe ich auch nicht. Selbst die Postbank wäre vom Staat unter diesen Umständen kaum noch zu retten. Kann jemand erklären, wie viel die Banken sich von diesen Papieren an Wert erhoffen?

    Es wurde im Forum schon oft erläutert, daß die Nominalwerte irrelevant sind. Beispiel: Bei einem Goldcall Basis 5000 €, der mich 1 € gekostet hat, habe ich ja auch keine 5000 € Risiko.
    Die DB wird es natürlich trotzdem zerreißen bei 2.500 Mrd. € Bilanzsumme, ca. 35 Mrd. € Eigenkapital und bisher nur ca. 10 Mrd. € Abschreibern, da brauchts keine Derivat-Nominalwerte im Quadrillionenbereich.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

  • So ist es trenntWände ... ich möchte jetzt auch gerade in Bezug auf den Spiegel-Artikel erst einmal wissen, wie die auf solche Summen kommen. Inzwischen wird ja von Grössenordnungen bis zu einer Billion Euro geredet. Sofern damit Nominalwerte der zugrundeliegenden Derivate gemeint sind, ist das schlicht und ergreifend unseriös.


    Davon unbenommen rechne ich mittlerweile mit einer nahezu weltweiten Verstaatlichung des Bankensystems. In Deutschland wird die Deutsche Bank als nächstes dran sein. Vielleicht bleiben dann noch einige kleine Privatbanken übrig, die sich in Händen von privaten Bankiers befinden.

  • Danke tut :) Die Hebel als solche würden mir keine Sorgen machen. Sofern es sich um börsengehandelte Derivate handelt, erfolgt ein täglicher Gewinn-/Verlustausgleich. Das CDS-Volumen ist aber in der Tat ein Problem. Denn ich rechne damit, dass die "Versicherer" bzw. Kontrahenten der Credit Default Swaps bei Eintreten des Defaults nicht mehr zahlen können. Soweit alles klar ... nach den Meldungen über AIG usw. werde ich morgen mal gucken, ob ich mein Andenken an Oom Paul Krüger nicht noch etwas vertiefen kann.

  • Guthaben über 20 Mio. nicht mehr ohne weiteres verfügbar!

    So schnell kann es gehen, gestern verstaatlich (Samstag), heute Geldhahn zugedreht, Montag dumme Gesichter, zumindest bei einigen ;( . Schluß mit lustig :wall:

    mmnews hat da wohl wieder zu schnell geschossen. Laut diesem Artikel , werden nur Konten von Anlegern gesperrt, denen die Bank mehr als 20 Mio. geliehen hat:


    Anglo is to freeze the deposits of clients who owe the bank €20 million or more, under powers granted to it by new legislation covering the nationalisation of the bank. Any borrower who owes Anglo more than €20 million cannot access money they have on deposit with Anglo without the prior consent from the bank.


    Aber das soll natürlich nicht heißen, dass man dieser Bank vertrauen kann ... :rolleyes:

  • ist mit 20 MRD Pfund Verlust die Royal Bank of Scotland

    Zitat


    Die Royal Bank of Scotland teilte am Montag mit, der Verlust vor Goodwill-Abschreibungen betrage zwischen 7 und 8 Mrd. Pfund. Zudem seien Goodwill-Abschreibungen zwischen 15 und 20 Mrd. Pfund im Zusammenhang mit der Übernahme von Teilen der niederländischen Bank ABN Amro zu erwarten.


    http://www.ftd.de/unternehmen/…20-Milliarden/462623.html


    Warum man das nun Goodwill-Abschreibung nennt ist mir nicht so klar, vielleichts liegst nur daran, daß sich das viel besser anhört als wenn man sagen würde : "´Wir haben echt Scheiße gearbeitet" 8)


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

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