Sammlermünzen in Crashzeiten?

  • Wertes Forum,


    die meisten Gold - Silberbugs sehen wohl primär den Werterhalt des mehr oder minder großen Vermögens und der Ersparnisse als Kaufgrund für Edelmetalle.
    Je nach Gusto und Geldbeutel schleichen sich aber auch Sammlermünzen in den Tresor oder die Keksdose im heimischen Schrank.


    Ich frage mich, ob Sammlermünzen im Crash und danach- nehmen wir mal den Fall mit Geldentwertung, Bank-und Supermarktruns an- ihren Wert behalten oder nur auf den bloßen Materialwert reduziert würden.
    Klamme Sammler gab es seit jeher, die sich mit Notverkäufen über Wasser halten mussten.
    Wäre dem so, dann hätten (normalen) Sammler wohl das Nachsehen, da es im Niedergang logischerweise andere Prioritäten gibt. Die Magnitude des Erdbebens ist da wohl ausschlaggebend.
    Oder wird es immer einen Markt für das Besondere und Seltene mit einer entsprechenden Bewertung geben?


    Gruß vom Gaudibursch!

  • ich würde nur in Barrengold investieren, was du schon sagst, Goldmünzen behalten in schlechten Fall nur ihren reinen Goldwert, allerdings hast mann als Kleinanleger bei Goldbarren auch das Problem das ein 1 gramm Barren ,sagen wir mal 35 € kostet dagegen ein 1000g barren ca 19000€, (bitte keine Diskussion über die wirklichen preise, ich will nur ein Problem darstellen)


    Es gibt natürlich auch da Möglichkeiten als Kleinanleger fast an den Kilopreis ranzukommen, was in meinen Augen zur Zeit eine gute wertstabile Anlage Geldanlage ist :thumbup:






    ps wer interesse an einen Gold und Silber anlagerechner hat , kann sich bei mir melden



    gruß goldschmidt

  • Wie immer rate ich von Barren ab, jedenfalls solange es noch Münzen zu kaufen gibt. Die Gründe sind hier im Forum hinreichend ausführlich diskutiert worden.


    Zwei der wichtigsten will ich trotzdem noch einmal nennen.


    1. Bei einem späteren Verkauf ist es für den potentiellen Käufer sehr schwierig die Echtheit eines Barrens festzustellen. Absolute Sicherheit bringt nur das Einschmelzen und die chemische Analyse. Man wartet also 1 Woche oder länger, bis man sein Geld in Händen hält.
    Bei einer Münze kann nach kurzer Ausbildung jeder die Echtheit feststellen, zumindest dann, wenn sie in gutem und prägefrischem Zustand ist. Der charakteristische Prägeglanz einer Münze läßt sich nämlich nicht nachahmen. Dann noch eine Klangprobe, stimmt das Geräusch der Münze beim Hinfallen und innerhalb von Minuten ist der Verkauf abgeschlossen.


    2. In unsicheren Zeiten wird viel über ein Goldverbot spekuliert.Falls es soweit kommt, was ich nicht glaube, dann sind "Numismatiker" Bewahrer von Kulturgut, die sich aufopferungsvoll darum kümmern unsere geprägte Geschichte den kommenden Generationen zu bewahren.
    Barrenbesitzer dagegen sind dann Krisengewinnler und Zecken im Pelz des Volkes, die enteignet und bestraft gehören. Im Notfall, wenn das nicht zieht, sind sie auch noch Terroristenfinanziers.


    Gaudi, während der Krise wirst Du wohl nur schwerlich jemanden finden, der dir einen Sammleraufschlag zahlt. Aber hinterher wird sich selbstverständlich wieder ein Sammlermarkt bilden, es sei denn alle Sammler verhungern in der Krise.


    Gruß
    mvd

  • Erfahrungsgemäss sind Sammleraufschläge besonders in Zeiten ausgeprägten Wohlstands hoch, in Notzeiten kaum nennenswert.
    Also wird man in der Krise mit Sammlerstücken Pech haben und danach auch erstmal kein Glück. Um auf den Einstandspreis zu kommen muss man da einen langen Atmen haben.


    Bye


    Marko

  • Gaudi, während der Krise wirst Du wohl nur schwerlich jemanden finden, der dir einen Sammleraufschlag zahlt. Aber hinterher wird sich selbstverständlich wieder ein Sammlermarkt bilden, es sei denn alle Sammler verhungern in der Krise.


    Gruß
    mvd

    Verhungern wird wohl keiner, da haben wir doch auch schon alle vorgesorgt oder?
    Mist, komme gar nicht mehr durch den Keller vor lauter Kartoffeln und Spaghetti. :D :D

    Connor

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • Ist es so schwer mit Hilfe einer Schieblehre (Maße des Barrens bekannt), einer Waage, einer Materialtabelle und eines Taschenrechners festzustellen ob der Barren echt oder falsch ist ? Zum Terrorismus, der Besitzer von 500 Krügerrand wird wohl schwer als Kulturbewahrer durchgehen.

  • Allerdings müssen es wirklich seltene Stücke sein und du darfst nie in die Verlegenheit kommen, einen Notverkauf machen zu müssen. Auch in schlechten Zeiten gibt es potente Sammler für wirklich gute Stücke und irgendwo auf der Welt gehts mit der Wirtschaft gerade besser, dann bringen die bei einen internationalen Auktionshaus (nicht verwechseln mit IBÄH) auch ganz schön was! Für jeden Topf gibt es einen Deckel. Aber Sammlermünzen sollten nicht der Schwerpunkt einer Geldanlage sein.

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D


  • Ist es so schwer mit Hilfe einer Schieblehre (Maße des Barrens bekannt), einer Waage, einer Materialtabelle und eines Taschenrechners festzustellen ob der Barren echt oder falsch ist ?


    Ja, das ist unmöglich.



    ...der Besitzer von 500 Krügerrand wird wohl schwer als Kulturbewahrer durchgehen.


    Selbst Schuld. Es soll ja angeblich noch andere Goldmünzen geben.


    Gruß
    mvd

  • Hallo,



    wie sieht es mit den Silbergedenkmünzen oder auch Goldmünzen aus , bringen die was im Crashfall?


    Ich denke die wenigsten Leute kennen diese Münzen , wie soll ich mir damit etwas kaufen wenn sie keiner kennt und nicht weis das zb.Silber enthalten ist ?( und wieviel Silber )


    da kann ja jeder kommen und sagen ich habe ne Gold oder Silbermünze .


    mfg


    icko


  • wie sieht es mit den Silbergedenkmünzen oder auch Goldmünzen aus , bringen die was im Crashfall?
    Ich denke die wenigsten Leute kennen diese Münzen , wie soll ich mir damit etwas kaufen wenn sie keiner kennt und nicht weis das zb.Silber enthalten ist ?( und wieviel Silber )
    da kann ja jeder kommen und sagen ich habe ne Gold oder Silbermünze .

    Wenn es zu einem wirklichen Crash kommt und die o.g. Problematik eintritt, wird sich auch der heute Unwissende genau mit dieser Materie beschäftigen und sehr schnell lernen, damit umzugehen.


  • Hallo1


    Mit 20-Mark-Goldstücken aus der Kaiserzeit und mit aktuellen Silberunzen, z.B. mit Philharmoniker oder Maple Leaf, kannst Du in Krisenzeiten überleben,


    weil diese Münzen fast jeder kennt und der Wert sehr leicht einzuschätzen ist. Diese Münzen haben außerdem ein hohes Tauschpotential, d.h. wenn das Papiergeld wertlos ist, dann kann


    man mit diesen Münzen mit Sicherheit immer noch was anfangen, z.B. eintauschen gegen Lebensmittel.


    Wenn auch das nicht mehr funktionieren sollte, ist eh alles zu spät!


    Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt.


    wogert

  • Ich persönlich versuche immer, seltenere Goldmünzen (z.B. Panda, Lunar, Angel) zum Preis der allgemein üblichen Bullionmünzen (z.B. Krüger, ML etc.) zu bekommen. Dabei st mir schon relativ wichtig, dass auf der Münze eine Angabe über Gewicht (und evtl. Goldanteil) vorhanden ist.


    Damit setze ich auf eine eiserne Reserve, die im Falle eines Crashs (und danach) für mich keinen großen "Sammlermünzenverlust" verursacht - und nehme in "normalen" Zeiten den numismatischen Zuwachs mit (und wer sich mit Pandas und Lunaren beschäftigt weiss, was ich meine!!!).


    Gruss, der dark 8)

  • Ich gehe davon aus, dass Gold in grossen Wirtschafts-Krisen auch fällt, weil Banken, Spekulanten, aber auch
    Privatleute (Arbeitslos z.b.) verkaufen MÜSSEN .. und dass man als konkretes Tauschmittel auch eher weniger
    damit anfangen kann .. würde doch voraussetzen, dass es genügend Leute gibt, die Benzin,
    Lebensmittel oder auch nur ihre Arbeitskraft für etwas zur verfügung stellen, dass eben nicht
    die Grundbedürfnisse deckt. Lebensmittel sind sowieso kein Thema ... selbst im Weltkrieg ist keiner
    verhungert, auch wenn die Lebensmittelbeschaffung und Verteilung weit mehr im Mittelpunkt des
    täglichen Lebens gestanden hat. Für sowas wie Nahrung würde ich eher nicht zu die Notreserven angreifen, mit denen ich
    nachher vielleicht eine Existens aufbauen könnte. Ich denke, die Kaufkraft von Au und Ag wäre dann auch eher
    niedrig, wenn es allen Leuten schlecht geht, dann werden die wenigen die Gold kaufen können / oder Tauschen,
    ein grosses Angebot vorfinden, und versuchen, billig einzusammeln.


    Anders könnte es in Indien oder China aussehen, wo in Massen der ärmeren Bevölkerung
    Ag und Au weit gestreut verbreitet ist .. da könnten Massen an Material auf den Markt geworfen werden.


    Diese Spekulation mit Gold und Silber als Zahlungsmittel, die wird imho nicht aufgehen.
    Darum hoffe ich, dass es nie zu einer solchen grossen Krise kommt .. und nicht darauf,
    dass es mir mit Gold statt Sparbuch in einem solchen Fall nur dreckig geht, und nicht ganz dreckig.


    +++++


    während auch in der Krise die Reichen, die sich eine 1500er Auflage einer Goldmünze leisten


    können, so reich bleiben, dass sie das Tafelsilber nicht auf den Markt werfen müssen.


    Eher ist denkbar, dass der russische Milliardär, der vor der Pleite steht, oder bei Putin in


    Ungnade fällt, seine Mobilien packt und nach Montevideo verschwindet.


    Und da eignen sich Luxusgüter besonders: ob der van Gogh, oder die 100 Jahre alte Armbanduhr,


    oder eben die Münzsammlung.




    Luxusgüter sind - alte Börsenweisheit - schon immer ziemlich resistent gegen Konjunkturschwankungen




    Ungeeignet sind aber imho Massenauflagen, wie deutsche Goldmünzen, australische Drachen oder Pferde
    (imho verkaufen zu den Preisen, die heute geboten werden)
    oder von MDM rein kommerziell in Auftrag gegebene Miniauflagen von Bananenrepubliken.
    Hier kommt es auf die numismatische Qualität an, dazu muss man sich mit der Materie ein
    bisschen beschäftigen, aber ich sehe die Numismatik als eine andere Anlagekategorie, und
    eher noch krisenresitenter als Bullionware. Wie die letzten Einbrüche bei den Weissen Metallen
    gezeigt haben: die preise z.B. für russische Pd und Pt Münzen haben nicht mal gezuckt, als sich der
    Pd. Preis halbiert hat. Siehe z.B. ebay 180296504072 oder 160286459507 oder selbst 1/4 Unze
    eine keineswegs seltenen Jahrgangs: 180293820019

  • also ich denke das bestimmt 90 % der Leute diese Münzen nicht kennen , was sich aber auch ändern kann wenn sie öffters damit konfrontiert werden nur wie die echtheit überprüfen auch zb. bei Gold und Silberbarren da das Vertrauen wohl nicht sehr hoch sein wird?


    oder doch lieber wie im Gefängnis, Schnaps und Zigaretten horten :)



    mfg


    icko

    • Offizieller Beitrag

    "Sammler"bullionmünzen eignen sich aus meiner Sicht insbesonders dann wenn es nicht zum "Supergau" kommt.


    Denn die Aufpreise sind - zumindest bei den von mir beobachteten Münzen - nicht 1:1 mit dem Goldpreis gestiegen u. daher relativ sogar preiswerter zu haben. Würde sich der Goldpreis nun wieder entspannen (da es die allg. wirtschaftliche Lage dies zulassen würde) glaube ich an relativ zum Materialwert steigende Sammleraufpreise. Damit verfügen diese Münzen ggf. über einen gewissen Puffer gegen rückläufige Goldpreise.


    Ob der gebraucht wird steht natürlich auf einem anderem Blatt ;)

  • Doch BUNDSCHUH, das haben wir schon betrachtet und zwar im Zusammenhang mit der Diskussion in welcher Erhaltung man Anlagemünzen kaufen sollte. Mein Standpunkt war es immer, ausschließlich prägefrische Münzen zum jeweiligen Spotpreis zu kaufen. Beschädigte oder abgegriffenen Münzen ohne Prägeglanz sind meiner Meinung nach weniger wert, da ich sie als Schmelzgut betrachte. Die Scheideanstalt bezahlt aber nunmal nur Spot Minus 20%.


    Bei solchen Schrottmünzen (bankübliche Erhaltung) ist es durch den fehlenden Prägeglanz zum einen schwerer die Echtheit festzustellen und zum anderen werden solche Möhren niemals einen Sammlerwert entwickeln. Diese Chance hat man nur dann, wenn man ausschließlich makellose und prägefrische Münzen kauft und diese dann auch nicht ständig begrapscht. ;)
    Als haptisch orientierter Mensch kann man sich ja 1 - 2 Möhren zum befingern zulegen.


    Das war hier eine heftige Diskussion, aber meine grundlegende Frage konnte niemand je beantworten: Warum soll ich für eine alte beschädigte oder abgegriffene Münze genau so viel bezahlen, wie für eine prägefrische?


    Dies gilt natürlich nur für moderne Münzen der Neuzeit. Bei Münzen die älter sind als 150 Jahre nehme ich auch geringfügig schlechter erhaltene Stücke in Kauf.


    Gruß
    mvd

  • Zitat


    Zitat mvd


    abgegriffenen Münzen ohne Prägeglanz sind meiner Meinung nach weniger wert, da ich sie als Schmelzgut betrachte. Die Scheideanstalt bezahlt aber nunmal nur Spot Minus 20%.



    Wieso wird eine Bullionmünze von Dir als Schmelzgut betrachtet? Diese Unmengen von KR aus den 70ern und 80ern? Werden zwar keinerlei Wert über den Materialwert entwickeln, aber minus 20% Schmelzware? - Also vergleichbar mit 585er Goldschmuck ?


    Ich vergleiche es mal mit einem 999-Allerweltsbarren, Degussa o.ä. Dieser wird nie irgendwelchen Sammlerwert haben und prägefrisch muß er auch nicht sein. Aber ist er damit Schmelzware?

    "Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk; und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation. Eine ritterliche, stolze und harte Nation. … "
    Ernst Thälmann, Arbeiterführer, 1944 im KZ ermordet. Antwort auf Briefe eines Kerkergenossen, DietzVerlag Berlin 1961, S. 73

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