Was ist eigentlich auf den Weltmeeren los?

  • Die Zahlen passen auch recht gut zu den Prognosen fürs 4. Quartal in den USA, für die Industrie wird momentan ein Minus von ca. 5 % ins Gespräch gebracht.


    Es gibt hier Oekonomen, die zaehlen ganz einfach die Container und Trucks mit eigenen Augen, die die Frachtplaetze taeglich verlassen bzw. anfahren. Bessere Daten kann man nicht erhalten und die Voraussagen dieser Oekonomen weisen eine hohe Treffsicherheit aus.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Es gibt hier Oekonomen, die zaehlen ganz einfach die Container und Trucks mit eigenen Augen, die die Frachtplaetze taeglich verlassen bzw. anfahren. Bessere Daten kann man nicht erhalten und die Voraussagen dieser Oekonomen weisen eine hohe Treffsicherheit aus.


    Zur Zeit werden jade Menge Leercontainer rumgeschippert, da die Platzkosten in den Häfen für Container höher sind, als sie auf den eh unausgelasteten Schiffen mitzunehmen.

  • Zur Zeit werden jade Menge Leercontainer rumgeschippert, da die Platzkosten in den Häfen für Container höher sind, als sie auf den eh unausgelasteten Schiffen mitzunehmen.


    Container werden hier an der Westkeuste auf Halde gelegt und teilweise fuer zweckentfremdende Verwendung verkauft. Es gibt gigantische Container-Yards, die den Handels-Ueberschuss mit Asien gut sichtbar machen. Das Verschiffen von leeren Containern ist normalerweise teurer, als der Kauf eines neuen Containers in China. Gut moeglich, dass sich das bei den sinkenden Frachtkosten etwas geaendert hat.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Dass Amiikaaner ein prinzipielles Problem mit Zahlen und Mathemik haben, dürft in diesem Board zu den Gemeinplätzen zählen.
    Der Tollar treibt's aber gar zu tollar. Für Amiikaaner soll der Kauf eines neuen chinesischen Containers billiger sein als das Verschippern eines leeren (deutschstämmigen wahrscheinlich).
    Wir bemühen mal die viel geschmähte Mathemik. Ein TEU-Container (von twenty-foot-equivalent-unit - Amiikaaner haben immer noch nicht mitbekommen, dass seit geraumer Zeit ein SI-System gilt, welches gewisse Einheiten weltweit standardisiert - mit der Nachsicht gegenüber cognitiv Zurückgebliebenen lässt die Welt die Amis in dem Glauben, foot sei die SI-Einheit der Länge) - also ein TEU-Container wiegt selbst knapp 4 Megapond, volkstümlich besser bekannt als 4 Tonnen. Er besteht aus Stahl mit gewichtsmässig vernachlässigbaren Farbanteilen. Wir halten fest: TARA vier Tonnen.


    4 Tonnen Stahl bringen beim Altmetallhändler meines Vertrauens selbst momentan noch mehr als XXX Euro. (Nachforschungen stelle jeder selbst an). Übliche Schiffe sind 2.500 TEU-Contaimerschiffe (die wurden in Massen weltweit gebaut). Im Intercontinental-Verkehr sausen 5000+ TEU-Schiffe rum. Jetzt guckt mal nach dem BDI und rechnet, ob ihr für den Schrottpreis ... Selbstverständlich erfordert die Herstellung und der Vertrieb...


    Rest bleibt jedem selbst überlassen. Toi Toi Toi.

    Es ist ein Fakt, tut mir leid, wenn es so ist, aber es ist so.


    Ein 20' Container ist nach ISO standardisiert, da sind sowohl die Abmasse metrisch (uebrigens auch in den USA gesetzliche Masseinheit) als auch imperial festgelegt. Ein 20' Container wiegt leer nach ISO 2.200 kg, und nicht 4 t ! http://en.wikipedia.org/wiki/Shipping_container . (beim naechsten mal bitte informieren, bevor man beleidigt, sonst ist es eben nur peinlich fuer Dich)


    Ein neuer Container kostet hier in den USA ca. $3.000, ein Gebrauchter ist ab $1.500 zu haben. Bei den Frachtkosten war eben die Anschaffung in China billiger, als die Leerverschiffung zurueck dorthin. Heute mag das mit den guenstigeren Frachkosten sich etwas geandert haben, jedoch werden die Container in China in Folge der zurueckgehenden Nachfrage auch billiger. Wie es momentan aussieht, weiss ich nicht genau. Jedoch findet man an der US-Westkueste riesige Container-Yards auf der gruenen Wiese (nicht an Terminals oder Haefen), wo die Lagerung spottbillig ist - einfach ein Ergebnis der einfachen Mathematik mit Dollars. Glaube mir, beim Geld koennen die Amis schneller rechnen, als Du denken kannst.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Ich versteh zwar nix von Gesetzeslücken, aber es gibt garantiert Leute in Bürosesseln, denen solche Sozialwohnungen-Container ein Dorn im Auge sind. Aber gibts nicht irgendwo ne Regelung für mobile Wohneinheiten, die, wenn sie nur oft genug auf einem Grundstück bewegt werden, in ihrer Gesamtheit bewohnt werden dürfen??? Hab mal in Sachen Jurte sowas aufgeschnappt. Müßte sich hier ähnlich verhalten. Einmal im Jahr den netten Kranführer bitten, die Bude 50 Meter zu versetzen...

  • Wie sieht's denn in D aus mit der Nutzung solcher Container als Bude ? Ein 12 m langer (40 foot) hat immerhin 12 m*2m (ca.) == 24 m^2 GrundFlaeche; das ist manchem sein Ganzes ...
    Welche GesetzesLuecken erschweren den Buerokraten vom Ordnungs- u. Bauamt das Aerger-machen ?

    Leider kann ich Dir zu den baurechtlichen Dingen in Deutschland keine Angaben machen. Es gibt aber etliche realierte Projekte, die aus Containern Einfamilien-, Wohnhaeuser und sogar Hotels gemacht haben. Ich habe Projekte in England, Holland, USA, Kanada und Australien gefunden. Einfach mal nach "Container Homes" googeln. Auf Youtube gibt es da auch etliche Filmchen zu einzelnen Projekten. Prinzipiell sind solche Gebaeude stabiler und sicherer (besonders in Gebieten mit Naturkatastrophen) als in konventioneller Bausweise und auch billiger. Container werden auf Yards in fuenf bis sechs Etagen ohne weitere Sicherung gestapelt. Wenn man sie dann noch miteinander verschweisst oder verschraubt, sollte das bombenfest sein. Ein 100 qm Haus kostet mit 20 Fuss Containern $13.000 (Containerkosten gebraucht). Dazu Modifikation, Fundament, Aufbau, Tueren und Fenster plus Innenausbau. Es gibt etliche Firmen, die Container nach Mass modifizieren (Tueren und Fensterausschnitte, Raustrennen von kompletten Waenden). Wichtig ist die Naehe zu einem Container-Terminal, da die Transportkosten ab Terminal nicht unerheblich sind. Container-Terminals gibt es aber auch Abseits von Seehaefen, z.B. an Binnenhaefen und Bahnstrecken.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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  • Einfach mal nach "Container Homes" googeln. Auf Youtube gibt es da auch etliche Filmchen zu einzelnen Projekten.

    Die Filmchen habe ich auch gesehen: Das ist schon wieder teuer; die Baudienstleister werben da um Kundschaft und wollen eigentlich immer eine Menge Geld dafuer; scheinen sich zu denken: Wenn die normale Papp-HundeHuette 400 k kostet, kann ich immerhin 100 k verlangen ...
    (Nebenbei: Zur Wende belustigten sich alle ueber die DDR-PappAutos; der Ami baut sogar Papp-Haeuser ... :thumbup: :thumbup: :thumbup: )


    Was man braeuchte waeren die Moeglichkeiten in D, denn die meisten anderen Laender, aus denen die Filme stammen, sind vermutlich freier in der Hinsicht (in USA gibt's wohl sogar noch freies Land, das man sich vom Staat zuteilen lassen kann; zwar wohl nur in Alaska, wo der Baer frisst ...).

  • die Baudienstleister werben da um Kundschaft und wollen eigentlich immer eine Menge Geld dafuer;

    Preise sind 1. Verhandlungssache. 2. selber machen ist immer viel billiger. Man muss einen guten Architekten fuer den Genehmigungskram haben, Subunternehmer usw. selber beauftragen.

    denn die meisten anderen Laender, aus denen die Filme stammen, sind vermutlich freier in der Hinsicht (in USA gibt's wohl sogar noch freies Land, das man sich vom Staat zuteilen lassen kann

    In den USA ist das in jedem Bundesstaat anders. Kalifornien hat mit die schaerfsten Baubestimmungen weltweit (wegen Erdbeben, Hochwasser, Waldbraende). Baugenehmigungen sind hier aufwendiger als in Deutschland, denke ich. Selbst die Feuerwehr will beim Bau mitreden. Trotzdem sind hier etliche Container-Homes realisiert worden.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

  • Wir pfeifen auf die Genfer Konventionen!


    Über 100 Schiffe wurden in diesem Jahr vor der somalischen Küste von Piraten angegriffen.
    Ein Tanker aber kam unbelästigt durch...


    "Ein Wirtschaftsfachmann hat uns zu dem Trick geraten", erklärte der Kapitän verblüfften Kollegen. "Piraten arbeiten gewinnorientiert, deshalb haben wir am Schiff einfach ein großes Logo aufgebracht, dass so abschreckend wirkt wie zu früheren Zeiten die Pest-Flagge. Für die Rückfahrt schwanken wir noch zwischen Infineon, Opel und Ratiopharm..."



    Link:
    http://www.spiegel.de/spam/0,1518,594086,00.html

    NICHT WEIL ES SCHWER IST, WAGEN WIR ES NICHT, SONDERN WEIL WIR ES NICHT WAGEN, IST ES SCHWER.
    Lucius Annaeus Seneca
    End corruption or at least let me participate in it!

    2 Mal editiert, zuletzt von Max Risk ()

  • Die globale Wirtschaftskrise trifft die Seeschifffahrt mit voller Wucht. Preise und Nachfrage brechen ein, gewaltige Überkapazitäten bedrohen die Reeder in ihrer Existenz. Selbst Vorzeigefirmen wie Hapag-Lloyd geraten nun in Schwierigkeiten.


    FTD-Dossier: Alle Reeder stehen still

    "Am härtesten trifft es die Rennstrecke der globalen Schifffahrt: den
    Verkehr zwischen Asien und Europa. Die Frachtraten brechen ein,
    betroffene Reeder sprechen von einem Blutbad. "Auf dem Spotmarkt kostet
    der Transport eines Containers von Asien nach Europa teilweise nur noch
    250 $", sagt Aden. "Normal sind 2500 $."


    hatte ich mit dem 150 $ zu 1500 $ vorher, bereits vor einer woche hier erwähnt
    Es gibt Neubauten die sind direkt aufgelegt wurden. Voll besetzt und ausgerüstet. Ein Panmax-Bulker, der vorher 80000-100000 $ per day bekommen hat, kriegt Angebote von 3000-7000$. Und durch die ganzen Ausschüttungen, wurde in guten Jahren, in den meisten Fällen nichts zurückgelegt....

  • Es gibt Neubauten die sind direkt aufgelegt wurden. Voll besetzt und ausgerüstet. Ein Panmax-Bulker, der vorher 80000-100000 $ per day bekommen hat, kriegt Angebote von 3000-7000$. Und durch die ganzen Ausschüttungen, wurde in guten Jahren, in den meisten Fällen nichts zurückgelegt....

    Die Seefracht-Branche ist sehr anpassungsfähig. Die Carrier können Durststrecken von begrenzter Dauer ohne weiteres überstehen. Im Moment zahlen sie pro Container drauf - bleibt aber nicht so, da erhebliche Kapazitäten stillgelegt werden und somit die Preise irgendwann wieder drehen müssen. Die Stornoquote bei den asiatischen Werften ist zumindest rekordverdächtig. Wait and see!

  • Ich freue mich schon auf das Geheule der Anleger, die keine 12 % Rendite aus ihren Schiffsfonds mehr bekommen...

    Der israelische Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

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