Die Aktienmaerkte bilden ihre Tiefs aus

  • @ Delphin:


    Auch wenn Dein Gold keinen Ertragswert hat, erfuellt es als Waehrung doch seinen Zweck. Und braucht Dein Kruegerrand denn einen stopp loss oder eine statisch definierte Exit Strategie?


    Nicht? Dann sind wir doch einer Meinung..

    Ghost God, absolut einer Meinung, ein Investment - halt!

    Delphin
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    "Whee! This investing stuff is easy!"
    (Mogambo Guru)


  • Und damit die Diskussion nicht ganz so niveaulos bleibt und Dein "Haendler-Hirn" ein wenig gefordert wird, beschreibe uns doch bitte, warum auf Basis damals vorhandener Informationen (!) ein Aktienkauf im Nov08 Deiner Meinung nach nicht gerechtfertigt war. Das bekommst Du doch sicher besser hin, als lediglich auf spaeter gefallene Kurse zu verweisen.


    Hallo,


    die Situation im November sah aus technischer Sicht wie folgt aus:


    1) Klassische Charttechnik: keine Umkehrformationen stattdessen Fortzsetzungsformationen


    2) Candlesticks: Keine Candlestickumkehrformationen bzw. Kaufformationen


    3) Markttechnik: Keine Divergenzen, Indikatoren negativ


    4) EW: Wir befinden uns seit dem Jahr 2000 in einer Welle 4 von 5. Diese Korrektur-Welle 4 hat sich bis jetzt in Form eines ABC Flat mit überschießendem Hoch in der Welle B im Jahr 2008 herausgebildet. Im November befand sich der Markt in Welle 3 der 5welligen Bewegung der Welle C. Ob nach der Welle C sofort die große Welle 5 aufwärts beginnt oder eine im schlimmsten Fall mehr als 10 jährige zusammengesetzte Korrektur beginnt war und ist nicht klar.


    5) Sentiment: bearish


    6) Intermarket: bearish für DAX ESTX50 INX INDU etc


    => im November keine lang bis mittelfristigen Longpositionen eingehen


    Dagegen gab es im März schöne Candlestick Hämmer bzw. Durchbruchsmuster und Divergenzen die für eine mittelfristige Erholung sprachen, die sogar bis 5800 im Dax laufen kann.




    Dann erlaube mir noch eine Randbemerkung: Du schreibst, ein Aktienkauf ohne stop loss koenne kein serioeses Investment sein, vielmehr waere es pure Zockerei. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die meisten Investments brauchen keinen stop loss, schon gar nicht, wenn Preisstellungen volatil und der Anlagehorizont langfristig ist. Ein Investment braucht ueberhaupt keine fortlaufenden Preisstellungen, Investments tragen sich durch die Ertragskraft des jeweiligen assets. Und wenn Deine Eltern Dich eine akademisch anspruchsvolle Ausbildung an guter Universitaet haben geniessen lassen, dann wirst Du sogar verstehen, dass in funktionierenden Maerkten ein Investment keine Exit Strategie braucht, da der exit value immer dem fair value als Funktion aller kuenftig zu erwartenden, risikoaequivalent abdiskontierten cash flows entspricht und ein Investor in solch funktionierenden Maerkten indifferent zwischen exit und non-exit ist. Nimm Deine Haendler-Scheuklappen ab, dann kannst Du mir ggf. folgen und wir koennen das Diskussions-Niveau sukzessive weiter erhoehen.


    Da wir beide ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert haben gehe ich davon aus, dass Dir die Modellannahmen für CAPM, Portfoliotheorie,Modigliani Miller und Unternehmensbewertung etc. hinlänglich bekannt sind. Die ganzen Modelle sind kaum Praxisrelevant. Es gibt keine vollkommene, transparente oder rationale Märkte. Märkte sind irrational. Der Marktwert ist abhängig von der Psychologie der Anleger und nicht von Cashflows (die praktisch auch nur schwer zu ermitteln sind schau dir in den Jahresabschlüssen z.B die Abweichungen möglicher Werte und die Annahmen bei der "value in use" Bestimmung des Impairmenttests an).


    Behavioral Finance und die technische Analyse sind deshalb geeignetere Instrumente Handelsentscheidungen zu treffen. Denn sie geben einem die Möglichkeit psychologisch bedeutende Preisniveaus zu bestimmen um enge Stopps setzen zu können und an Trends frühzeitig zu partizipieren. Was hilft alles fundamentales Wissen der Welt wenn die Masse der "Dummen" nicht der gleichen Meinung ist? Klar langfristig wird man mit einer Aktie nach 50 Jahren nominell meistens einen Gewinn einfahren. Doch langfristig sind wir tot und Opportunitätskosten spielen auch eine Rolle.


    Ziel sollte es sein Situationen zu finden in denen das Chance Risiko Verhältnis 10 zu 1 ist. Beispiel: im ESTX50 Candlestick Hammer und Divergenzen beim Märztief Kursziel einer Möglichen Erholung 2500. Kaufen am 10.3 bei 1812 und Stopp am Tief des Hammers bei 1765. 700 Punkte Chance vs. 50 Punkte Risiko. So kann man 5 mal daneben liegen und macht im Schnitt mehr und sicherere Gewinne als wenn man im Vergleich 5 mal Gewinne macht und einmal ist dann 10 Jahre Japan mit total Verlust dabei.




    Jetzt bleibt noch die Frage, was Dich zu der Aussage gebracht hat, meine Gewinne waeren nichts wert, da sie mit zu hohem Risiko und zwischenzeitlichen 20% mtm Verlust bezahlt wurden... Willst Du Dich erst an einer Antwort versuchen und ich erklaere es Dir im Anschluss? Oder soll ich Dir die Muehe und Blosstellung ersparen und gleich auf diesen Kommentar erwidern?


    Deine Gewinne sind, wenn du sie nun realisierst pekuniär natürlich etwas wert. Einen Gewinn bzw. Verlust sollte man jedoch immer aus der Perspektive bewerten welche Konsequenzen daraus für künftige Entscheidungen zu ziehen sind, und ob die Strategie reproduzierbar ist. Entsprechen sich bei einem Gewinntrade Chance und Risiko ist der Gewinn aus diesem Gesichtspunkt so viel wert wie der erste Gewinn eines Roulettespielers im Casino.

  • Dem stimme ich zu. Stop Loss wird beim Trading verwendet, nicht beim Investment. Dazwischen liegen Welten.


    Beim Erwerb eines GmbH-Anteils bzw. KG-Anteils oder der Beteiligung an einer AG ist eine Unternehmensbewertung sicherlich angebrachter als eine technische Analyse des Aktienkurs. Ein Investor ist unternehmerisch tätig und natürlich ist hier der Kursverlauf nachrangig im Vergleich zu den Residualgewinnen. Doch die wenigsten in diesem Forum werden derartige Akquisitionen demnächst tätigen. Für den Privatanleger der seine 100k Sparvermögen durch die Krise bringen will sind technische Signale bei der Anlageentscheidung wesentlich, denn selbst mit einer guten Dividendenrendite treten sehr schnell Tränen in die Augen wenn sich die Kurse halbieren und das Kapital in 2 Jahren für das Eigenheim benötigt wird. Außerdem ist ein ausgeprägter Abwärtstrend häufig auch ein guter Indikator bezüglich der Gewinnentwicklung.

  • Laut der FTD werden Leerverkäufe in Amiland dauerhaft verboten.http://www.ftd.de/boersen_maer…ufe-dauerhaft/545623.html

    Nach der neuen SEC-Regel ist Naked Short Selling ist nachwievor zulaessig. Die Ueberschrift "SEC verbietet Leerverkäufe dauerhaft" der Finanzial Time Deustchland ist daher sachlich falsch !


    Die neue SEC-Regel sieht vor, dass Broker nackt leerverkaufte Aktien innerhalb von 3 Tagen nach dem Leerverkauf liefern muessen. Bisher war die Frist wesentlich laenger. Bei Ueberschreiten der Frist fand das Clearing der FTD (Failed to Deliver) ausserboerslich statt, was natuerlich zahlreiche Machenschaften zuliess.


    Welche Konsquenzen bei Verletzung der 3-Tage-Frist drohen und wo dann das Clearing stattfindet, ist aber unbekannt. Diese regel schliesst vermutlich ein "Grandfathering" ein, d.h. bereits im Umlauf befindliche Phantomaktien aus nie "cleared" nackten leerverkaeufen bleiben nach wie vor im Umlauf.



    Federal regulators on Monday made permanent an emergency rule put in at the height of last fall's market turmoil that aims to reduce abusive short-selling.


    Brokers acting for short sellers must find a party believed to be able to deliver the shares within three days after the short-sale trade. If the shares aren't delivered within that time, there is deemed to be a "failure to deliver." Brokers can be subject to penalties if the failure to deliver isn't resolved by the start of trading on the following day.



    Es gibt aber einen vernuenftigen Vorstoss des Bankenausschusses des Senats, um HF-Trading (Goldman Sachs) zu verbieten.


    Separately Monday, Sen. Charles Schumer, a New York Democrat and a member of the Senate Banking Committee, said he has asked Schapiro to ban the practice of so-called "flash trading," which enables some big Wall Street banks and hedge funds to get an advance look at investors' stock orders before they hit the market.


    http://finance.yahoo.com/news/…naked-apf-3523034809.html

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

    Einmal editiert, zuletzt von Tollar ()

  • 1. Wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du Beiträge nicht aus dem Zusammenhang reißen würdest.
    2. Habe ich es aufgegeben Bankbilanzen zu lesen. (Lügenberichte mit 0,00 Aussagekraft). Ich habe noch gelernt, dass eine Bilanz "Wahr und Klar" sein muss. Wo siehst Du dieses in den aktuellen Bilanzen ???
    3. Bin ich für Kritik sicherlich offen, wenn entsprechende Argumente gebracht werden. (Und ein wenig Niveau schadet nicht)

    zu 1.: Es geht um die behauptete Geldschöpfung aus dem Nichts, der Rest ist damit auch falsch.
    zu 2. Wenn du es aufgegeben hast, Bankbilanzen zu lesen, hast du also früher welche gelesen. Da hätte dir eventuell auffallen können, daß den ausgereichten Krediten Einlagen der Sparer und andere Verpflichtungen sowie mindestens 4-8 % Eigenkapital entgegenstehen. Nix mit Geldschöpfung der von dir behaupteten Art!
    3. Du behauptest eine Geldschöpfung ohne jeden Beweis. Wenn ich sage, in den Bankbilanzen fändest du den Beweis fürs Gegenteil, dann sind Bilanzen für dich Lügenberichte. Soll das Niveau sein? Hallo, gehts noch?


    Ignoranten wie du führten dazu, daß dieses Forum vom DGF mittlerweile nur noch verhöhnt und verlacht wird, Schreiber wie vatapitta und weissgarnix sich frustriert über so viel Dummheit zurückgezogen haben.

    "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" W. Ulbricht
    "... gebe ich Ihnen, gebe ich den Bürgerinnen und Bürgern des Landes Schleswig-Holsteins und der gesamten deutschen Öffentlichkeit, mein Ehrenwort, ich wiederhole: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, daß die gegen mich erhobenen Vorwürfe haltlos sind.“ U. Barschel
    "Es gibt kein Treffen in Luxemburg", sagte Guy Schuller, Sprecher des Vorsitzenden der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, am Freitag der dpa. "Das sind Gerüchte ohne Substanz."

    2 Mal editiert, zuletzt von trenntWände ()

  • glaubst Du den Müll, den du da schreibst ?


    4% - 8% Eigenkapital ??? ?)


    und morgen kommt der Storch......


    ich empfehle dem "Ignoranten" (es kann nicht sein, was nicht sein darf) folgenden Beitrag von heute:


    http://www.cashkurs.com/Detailansicht.80.0.html?&cHash=43cd59b7a9&tx_t3blog_pi1[daxBlogList][showUid]=3642


    Da kannst Du deine 4 - 8 % ja mal suchen.


    ..und nenne nicht jeden Ignoranten, der nicht deine Ansichten oder die Ansichten der Mehrheit vertritt.


    KW


  • Dann erlaube mir noch eine Randbemerkung: Du schreibst, ein Aktienkauf ohne stop loss koenne kein serioeses Investment sein, vielmehr waere es pure Zockerei. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die meisten Investments brauchen keinen stop loss, schon gar nicht, wenn Preisstellungen volatil und der Anlagehorizont langfristig ist. Ein Investment braucht ueberhaupt keine fortlaufenden Preisstellungen, Investments tragen sich durch die Ertragskraft des jeweiligen assets. Und wenn Deine Eltern Dich eine akademisch anspruchsvolle Ausbildung an guter Universitaet haben geniessen lassen, dann wirst Du sogar verstehen, dass in funktionierenden Maerkten ein Investment keine Exit Strategie braucht, da der exit value immer dem fair value als Funktion aller kuenftig zu erwartenden, risikoaequivalent abdiskontierten cash flows entspricht und ein Investor in solch funktionierenden Maerkten indifferent zwischen exit und non-exit ist. Nimm Deine Haendler-Scheuklappen ab, dann kannst Du mir ggf. folgen und wir koennen das Diskussions-Niveau sukzessive weiter erhoehen.


    Ui, ui, ui, das ist aber sehr graue Theorie. Ich bin selber kein Wirtschafts"wissenschaftler" und darüber auch nicht traurig. Aber hier sagt mir mein Bauchgefühl, dass Aktienkurse, die immer abdiskontierten zukünftigen cashflows entsprechen, wohl eher die Ausnahme als die Regel sein dürften. Aber da gibts doch bestimmt reichlich Untersuchungen zu, oder? Ein Mietshaus wird meist so verkauft (und selbst da muss es nicht immer aufgehen), aber Aktien?


    Das Argument, irgendwann gehts auch wieder aufwärts, ist mir persönlich jedenfalls zu schwach. Es gibt eben auch zu viele Beispiele, die belegen, dass das "irgendwann" eben auch mal 25 Jahre sein kann. Der Nikkei-Chart seit 1989 ist ja schon etwas überstrapaziert in dieser Hinsicht. Bis da nominal, geschweige denn real, wieder Gewinne rauskommen, lebe ich nicht mehr. Von daher spricht für mich bis zum heutigen Tag viel dafür, den Tiefpunkt (den man in der Tat nie als Einstieg abpasst) rückblickend zu sehen in einer Krisen- und Crash-Situation, wie man sie nur alle 60 Jahre hat. Also Wirtschaft stabil wachsen lassen bei verdoppelten Kursen, und ich bin wieder dabei. Wenn 2009 aber wie 1930 ist, oder wie 1966, dann bin ich ganz froh, noch nicht drin zu sein......

  • Alle Annahmen beruhen übrigens auch darauf, daß wir in 25 Jahren noch immer einen papiergelddominierten Kapitalismus und "freie", globale Märkte haben - manchmal gehen Imperien unter, manchmal Wirtschaftssysteme, öfter mal wird Sacheigentum durch Krieg zerstört, oder durch kommunistische oder nationalistische Enteignung.

    Das eigentumsbasierte Wirtschaften ist sowieso in der Abwicklung begriffen. Der Staat muss überall hinfassen und der unvermeidliche Eiertanz rund um das Geistige Eigentum bittet auch schon zum letzten Tanz. Was kommt steht in den Sternen, aber die 9000 im DOW werden wir heute mal von unten beschnüffeln...

  • Ui, ui, ui, das ist aber sehr graue Theorie. Ich bin selber kein Wirtschafts"wissenschaftler" und darüber auch nicht traurig. Aber hier sagt mir mein Bauchgefühl, dass Aktienkurse, die immer abdiskontierten zukünftigen cashflows entsprechen, wohl eher die Ausnahme als die Regel sein dürften. Aber da gibts doch bestimmt reichlich Untersuchungen zu, oder? Ein Mietshaus wird meist so verkauft (und selbst da muss es nicht immer aufgehen), aber Aktien?


    Das Argument, irgendwann gehts auch wieder aufwärts, ist mir persönlich jedenfalls zu schwach. Es gibt eben auch zu viele Beispiele, die belegen, dass das "irgendwann" eben auch mal 25 Jahre sein kann. Der Nikkei-Chart seit 1989 ist ja schon etwas überstrapaziert in dieser Hinsicht. Bis da nominal, geschweige denn real, wieder Gewinne rauskommen, lebe ich nicht mehr. Von daher spricht für mich bis zum heutigen Tag viel dafür, den Tiefpunkt (den man in der Tat nie als Einstieg abpasst) rückblickend zu sehen in einer Krisen- und Crash-Situation, wie man sie nur alle 60 Jahre hat. Also Wirtschaft stabil wachsen lassen bei verdoppelten Kursen, und ich bin wieder dabei. Wenn 2009 aber wie 1930 ist, oder wie 1966, dann bin ich ganz froh, noch nicht drin zu sein......


    (1) Hast Du mein Posting, das an Dich als Antwort gerichtet war, gelesen? Ich nehme an, Du siehst ein, dass Deine "Unterstellung" auf falsche Erinnerung zurueckgeht.


    (2) Natuerlich sind meine Ausfuehrungen zu market price = fair value (auf Basis aggregierter Erwartungen) Theorie. Das schreibe ich ja auch - den Teil hast Du im Zitat witzigerweise weggelassen... ;)


    (3) Du hast einen entscheidenden Punkt bei Deiner Zusammenfassung meiner Aussage nicht verstanden: Ich behaupte nicht, dass der Firmenwert gleich der Summe aller abdiskontierten kuenftigen cash flows ist (diese sind unbekannt und koennen beliebig ausfallen). Nein, es geht vielmehr um die Summe aller diskontierten ERWARTETEN kuenftigen cash flows. Die Erwartungen einzelner Marktteilnehmer variieren dabei, das Aggregat fuehrt zum Marktpreis. Dass sich viele diese Gedanken nicht machen, fuehrt zu Ueber- und Unterbewertungen. So geschehen mit vielen Dax Konzernen zum Ende letzten und Beginn diesen Jahres. Eine Siemens fuer 36 EUR ist gemessen an ihrer Faehigkeit, langfristig hohe cash flows zu generieren, einfach zu billig. Gleiches gilt fuer eine BASF bei 20 EUR oder eine Metro bei 19 EUR. Das interessiert kurzfristige Trader und Algorithmus-basierte Trade-Systeme nicht. Das interessiert auch im Behavioural Finance nicht. Auch den Hedge Fund der auf stop losses getriggert wird oder den Anleger, der seinen Wertpapierkredit tilgen muss interessiert al das im entscheidenden Moment wenig. Sie alle verkaufen aus anderen Gruenden - unter Wert. Dann heisst es, beherzt zuzugreifen, Uebertreibungen auszusitzen und aus der Not anderer Kapital zu schlagen. Das ist Kapitalismus.



    g_g


  • In Deinem Ursprungspost schreibst Du, "Ein Aktienkauf war im November weder chart- markttechnisch noch fundamental gerechtfertigt". Jetzt sind es doch nur vermeindlich chart-technische Gruende gewesen? Dein Arbeitgeber bezahlt Dich dafuer, kurzfristig mit Risikokapital zu spekulieren. Das ist voellig legitim und kann - abhaengig vom competitive advantage - sehr profitabel sein. Dieses day trading oder im Extremfall scalping hat aber nichts mit langfristigem Investieren zu tun. Ich war frueher Broker, spaeter Option Trader und zuletzt Investment Banker. Ich kenne den Handel zur Genuege. Bei Goldman oder Stanley ist genuegend knowledge, Kapital und risk appetite da, um durch kurzfristiges Spekulieren Mehrwert zu schaffen, keine Frage. Als Privatmann interessieren mich solche Themen nicht mehr. Ich mehre mein Kapital indem ich investiere. Und wenn Assets unterbewertet sind, interessiert mich keine Charttechnik. Du selbst sprichst Behavioural Finance an. Dessen Argumente bediene ich mich in ueber 100 Seiten immer wieder in diesem Thread. Vielleicht machst Du Dir zunaechst die Muehe, alles zu lesen, statt pauschal zu kritisieren und dabei noch falsch zu argumentieren. Das Behavioural Finance (ein Schwerpunktfach in meinen Master in Finance an der London Business School) findet nicht nur in der Charttechnik seine Anwendung, es zeigt ironischerweise auch die Schwaechen der Charttechnik. Ein Grossteil Deiner scheinbar geliebten Charttechnik ist nichts als eine self-fulfilling prophecy. Der Rest fuehrt per se oft zu genau den Fehlbewertungen, die rationale Anleger nicht begehen wuerden. Den klassischen Charttechniker interessiert nicht, ob eine Metro bei 20 EUR fundamental unterbewertet ist, er sieht patterns & statistics und folgt historischen Musterbewegungen. Solche Leute sind es, die auch unterbewertete Assets verkaufen - seien wir dankbar, dass es sie gibt.






    Jetzt bleibt noch die Frage, was Dich zu der Aussage gebracht hat, meine Gewinne waeren nichts wert, da sie mit zu hohem Risiko und zwischenzeitlichen 20% mtm Verlust bezahlt wurden... Willst Du Dich erst an einer Antwort versuchen und ich erklaere es Dir im Anschluss? Oder soll ich Dir die Muehe und Blosstellung ersparen und gleich auf diesen Kommentar erwidern?


    Deine Gewinne sind, wenn du sie nun realisierst pekuniär natürlich etwas wert. Einen Gewinn bzw. Verlust sollte man jedoch immer aus der Perspektive bewerten welche Konsequenzen daraus für künftige Entscheidungen zu ziehen sind, und ob die Strategie reproduzierbar ist. Entsprechen sich bei einem Gewinntrade Chance und Risiko ist der Gewinn aus diesem Gesichtspunkt so viel wert wie der erste Gewinn eines Roulettespielers im Casino.


    Ja, so in etwa steht es in den Lehrbuechern. Nur wie bewertetst Du das Risiko auf einem Trade? Wie definierst Du Alpha und warum sollte genau diese Definition richtig sein? Wenn ich gaengige Theorie zum alpha measurement anwende, kann ich mit short options stark positives Alpha vermeindlich beweisen. Solange historische Daten passend gewaehlt werden. Was war denn die downside bei Metro Kauf @ 20 EUR? Wie gross was das Risiko Deiner Meinung nach im Nov08 bei Kauf Deutsche @ 20 EUR? Wie war die sharp ratio auf dem trade Kauf Thyssen Krupp @ 13 EUR im Nov08 Deiner Meinung nach? Keine Ahnung? Interessant... Alles andere waere auch ueberraschend. Jetzt wundert es nur, dass Du die Naivitaet besitzt, zu glauben, meine Gewinne waeren nichts wert weil sie damals mit vermeindlich zu hohem Risiko erkauft wurden. Das Risiko auf einem Trade ist ex ante unbekannt. Und ex post ist ein Gewinn nicht mehr risikobehaftet. Den Ferrari Haendler interessiert es nicht, ob die 250,000 EUR im Casino oder beim Arbeitgeber verdient wurden.


    g_g


  • Eine Siemens fuer 36 EUR ist gemessen an ihrer Faehigkeit, langfristig hohe cash flows zu generieren, einfach zu billig. Gleiches gilt fuer eine BASF bei 20 EUR oder eine Metro bei 19 EUR. Das interessiert kurzfristige Trader und Algorithmus-basierte Trade-Systeme nicht. Das interessiert auch im Behavioural Finance nicht. Auch den Hedge Fund der auf stop losses getriggert wird oder den Anleger, der seinen Wertpapierkredit tilgen muss interessiert al das im entscheidenden Moment wenig. Sie alle verkaufen aus anderen Gruenden - unter Wert. Dann heisst es, beherzt zuzugreifen, Uebertreibungen auszusitzen und aus der Not anderer Kapital zu schlagen. Das ist Kapitalismus.


    Ein Grossteil Deiner scheinbar geliebten Charttechnik ist nichts als eine self-fulfilling prophecy. Der Rest fuehrt per se oft zu genau den Fehlbewertungen, die rationale Anleger nicht begehen wuerden. Den klassischen Charttechniker interessiert nicht, ob eine Metro bei 20 EUR fundamental unterbewertet ist, er sieht patterns & statistics und folgt historischen Musterbewegungen. Solche Leute sind es, die auch unterbewertete Assets verkaufen - seien wir dankbar, dass es sie gibt.


    Im Falle eines Unternehmens- bzw. Beteiligungserwerbes sind die zu erwartenden Erträge aus Käuferperspektive unter Einbezug von Synergien, Kapitalkosten etc. maßgeblich, und Outsidererwartungen bezüglich der Kursentwicklung können vernachlässigt werden. Dominantes Anlagekriterium für den Privatanleger ist jedoch die zu erwartende Kursentwicklung einer Aktie. Während die Fundamentalanalyse impliziert, dass sich Aktien ihrem fairen Wert annähren neigt die Börse häufig zu oft jahrelangen Unter- bzw. Übertreibungen.


    Ja der Charttechniker würde eine unterbewertete Aktie verkaufen und eine überbewertete kaufen solange sich keine Trendwende abzeichnet. Die Kenntnis der Unter- bzw. Überbewertung sind überspitzt formuliert nicht von Bedeutung bis der Markt beginnt seinen Irrtum einzusehen. Allein unter dem Gesichtspunkt der Opportunitätskosten ist die Anwendung einer wie auch immer gearteten technischen Analyse zwecks Timing notwendig. Spielt es eine Rolle ob die Charttechnik self-fulfilling prophecy oder law of nature ist? Was geschieht denn am Ende bei einer self-fulfilling prophecy?


    Die Risikobewertung bildet sich deshalb aus den durch ein technisches Regelwerk entstehenden potentiellen Kurszielen im Verhältnis zum Stoppkurs.


    Meine These ist: die Anlageentscheidung eines Privatanlegers an den Aktienmärkten hat, unabhängig von dem Zeithorizont, mehr mit dem „spekulativen“ Ansatz eines Daytraders zu tun, als mit einer klassischen Investitionsentscheidung, deshalb sollten auch die Methoden des Traders zur Risikobegrenzung angewendet werden.

  • Kurze Randbemerkung als Update zum Portfolio:


    Nach ca. 8 Monaten bisheriger Haltedauer z.Z. gut 40% im Plus.


    Wo sind eigentlich all die Schreiberlinge, die sich im Fruehling geradezu euphorisch mit Kurszielen im 3-stelligen Dax Bereich unterboten haben? ;)


    Bei Dax 6000 erlaube ich mir dann den Spass, einige der so schadenfrohen Witzfiguren zu zitieren ;)

  • Nur mal so rein theoretisch,


    wenn die Geschwindigkeit des steigen der Aktienmärkte so anhält wie bisher, müsste doch der "DAX" nächste bzw. übernächste Woche Freitag, die 6000 Punktemarke locker durchbrochen haben.


    Es ist bleibt nur die Frage offen, als "wie nachhaltig" sich dieses erweisen wird. Ich vermute mal eher, das der darauffolgende Absturz der Aktien, "verheerend" sein wird.


    Gruss vom ewig wegen jeder ... :tired:


    bettelmann


    Nachtrag: Meine "letzte Prognose" mit der "5000'der" Marke - stimmte! :thumbup:

    Important information of the German "Propaganda Ministry":


    - Gold ist ein barbarisches Relikt und man kann es nicht essen!
    - Gold bringt keine Rendite und auch keine Zinsen!
    - Gold kann fallen und außerdem ist Gold böse!
    - Gold kann verboten werden, um das Volk zu schützen!


    - Mehr als 1000 Gründe die für Geld sprechen: "Hier ist Ihr Geld sicher (FBL)!" :D

  • @ gg,


    ich hab nie was von 3stellig gesagt, niedrig 3.xxx schon, doch wer weiß es schon :hae:


    Zitat

    Börsianer sprachen von panikartigen Käufen derjenigen Anleger, die die bisherige Rally verpasst haben. Sie fügten hinzu, der Leitindex habe nun Luft bis 6000 Punkte. "Offenbar werden diejenigen, die die bisherige Rally verpasst haben, immer nervöser", sagte ein Börsianer. http://www.handelsblatt.com/fi…eufe-in-frankfurt;2438647


    Ja, Leute, anschnallen, die Post geht ab.


    Doch bitte nicht vergessen, wir handeln da gerade den nächsten Jahreswechsel und das Frühjahr 2010. Behaltet die Daten im Blick. Ich rate es Euch nur. Ansonsten kauft was die Kasse hergibt und legt damit die Lunte für den nächsten Boom :hae:, oder gar Crash, es ist nun mal so, die Kurse werden sich auf kurz oder lang schon wieder der realen Daten anpassen müssen, da führt kein Weg dran vorbei. Doch von 0 auf 100, glaub ich nicht recht dran, das System ist noch genauso kaputt wie im letzten Herbst, das schlimme, oder auch das gute ist, wir haben uns daran daran gewöhnt. Doch kaufen wenn alle kaufen ist meist...


    Ich rate Dir, sichere die Aktien / Kurse ab nach unten, kostet nicht viel und lass die Kurse laufen bis die Wirklichkeit zuschlägt.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Zitat

    Wo sind eigentlich all die Schreiberlinge, die sich im Fruehling geradezu euphorisch mit Kurszielen im 3-stelligen Dax Bereich unterboten haben? ;)

    Ich bin noch hier. Das mit dem harten Einbruch gilt unverändert nach wie vor. Die Entwicklung verläuft fast wie nach einem Lehrbuch. Wobei ich allerdings "nur" +25% Erholung zum Sommer erwartet habe. Nun gut - dafür wird der nächte Einbruch etwas heftiger sein, als ich es gedacht habe... Meine Theorie: je weiter das Pendel nach oben ausschlägt (Hype, Blase), desto tiefer wird der Fall sein (Depression). Bestätigung: Hype bis 2000 und danach der Crash war heftig. Künstliche Blase ab 2003 und dann der Crash 2008 war dann um so heftiger. Eine Erholung um +50% ist abnormal und wird umso stärker sich dann auch entladen. Das gillt übrigens auch für Automotive. Ein künstlich oben gehaltener Markt (durch Abwrackprämie) wird um so heftiger später entladen. Es wurde natürliche Ordnung von Angebot und Nachfrage außer Kraft gesetzt. Das gleiche ist im Energiesektor zu erwarten. Die Stompreise werden ebenfalls künstlich oben gehalten. Der Einbruch wird auch dort plötzlich folgen - allerdings wohl erst ab mitte 2010. Abwrackprämie wird wohl mitte 2010 ebenfalls weltweit auslaufen. Und das geliehene Geld bei der EZB wird ebenfalls mitte 2010 fällig. Deswegen bin ich jetzt unsicher wann der schlimmere Crash folgen wird: im Herbst 2009 um die abnormale Erholung auszugleichen oder erst mitte 2010 wie oben begründet... Der Crash - besser gesagt der Niedergang wird höchstwahrscheinlich extrem lang andauern. Meine favourisierte Datumskonstellation 2012 muß ich vllt. überdenken. Ich denke dass auch 2018 (also +10J) noch ein entscheidendes Tief markieren wird - wobei das absolute Tief 2012 zu erwarten ist. Niemand in EU/USA wird so einen Niedergang bis 2018 unbeschadet überstehen - dann werden alle angesparten Reserven abgebaut sein. Deswegen werden nur reiche Investoren mit viel Cash nochmal richtig einsteigen können - die Masse wird es nicht können.


    Übrigens: DAX 3589 (Tief im März) + 50 % = 5384
    und genau hier scheint eine "magische" Barriere zu herrschen.
    Bollinger Bänder sind so breit wie "Scheunentore" - innerhalb kürzester Zeit kann DAX auf unter 4500 abstürzen...
    RSI und Stochastic sind beide schon überhitzt.
    Schlechte Nachrichten werden regelrecht ignoriert (heute gab es viele schlechte News)
    Überall zu lesen: Höchststände und Wende wohl erreicht
    Die ersten sprechen sogar schon vom Aufschwung!

  • Du hast also vor,länger in den Aktien drin zu bleiben, oder? Damit wäre ich vorsichtig. Bei Standardaktien sehe ich durchaus noch mal das Potential die Tiefsstände vom März deutlich zu unterschreiten. Buy + Hold würde ich nur bei asiatischen Aktien machen.

  • Du hast also vor,länger in den Aktien drin zu bleiben, oder? Damit wäre ich vorsichtig. Bei Standardaktien sehe ich durchaus noch mal das Potential die Tiefsstände vom März deutlich zu unterschreiten.

    100-150% in 1-3 Jahren, gerechnet ab letzten November, ist sein Ziel . Rechnerisch bedeuted das den Ausstieg beim DAX-Stand = 8.000 ... 10.000.

    Ausser den realwirtschaftlichen Indikatoren und Daten gibt es keinen Grund fuer einen Aktiencrash.

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