...wurde die 200 Tage Linie vor 17 Handelstagen von oben gescchnitten. Da hat der Markt ja eine ganz schön lange Leitung. Manche jedenfalls.
Manchmal ja. Charttechnik ist, wie Du doch selbst immer betonst, kein Gesetz.
Mir geht es um etwas anderes. Ich kenne Leute, die nicht nur als Privatanleger Charttechnik betreiben, sondern die es von Berufs wegen machen und die an ihren Prognosen beruflich gemessen werden. Diese Leute sagen mir, dass es aufgrund übler Erfahrungen mit komplizierten Verfahren in der Vergangenheit wieder eine wachsende Neigung gibt, zu simplen Verfahren zurückzukehren. Ein solches Verfahren ist eine 200-Tage-Linie, natürlich nur für langfristige Aussagen. Für kurzfristiges Trading eignet sie sich selbstverständlich nicht. Es gibt aber jede Menge empirischer Untersuchungen, die zeigen, dass man in den vergangenen 20 Jahren mit der 200-Tage-Linie an Aktienmärkten den Gesamtmarkt locker geschlagen hat. Wie gesagt, sie ist kein Gesetz und sie liefert auch immer mal wieder Fehlsignale. Aber wenn man aus einem Markt herausgeht, wenn die 200-Tage-Linie unterschritten wird, liegt man in etwa mehr als 50 Prozent der Fälle richtig. Und das ist mehr, als man verlangen kann. Mehr sage ich auch nicht. Ich finde die Menge an charttechnischen Untersuchungen, die Du hier bringst, außerordentlich interessant und Deinen Einsatz höchst lobenswert. Aber die meisten dieser Untersuchungen sind für meine persönlichen Anlageentscheidungen völlig irrelevant - etwa alle Vergleich von Edelmetallen und Edelmetallaktien. Da gibt es überhaupt keine einigermaßen belastbaren Zusammenhänge. Das kann aber natürlich jeder Leser anders sehen.