Beiträge von Kellergeist

    Tach Theo,
    wir sind da einer Meinung. Es ging nicht um meine Wabbelknie, sondern um die Knie der Leute, die jetzt zum erstenmal überhaupt eine Unze kaufen. Oder auch zwei. (Was für ein subversiver Akt...) Da kann so eine Absicherung durchaus die Nerven beruhigen.
    Wiewohl ich sowas selbst nicht machen würde. Ich habe zwar nach meinem ersten Goldkauf auch immer etwas nervös die Kurse geprüft, aber das legt sich ja bekanntlich. Gold und Silber in der Schublade oder anderswo zu haben ist auf jeden Fall ein Akt der persönlichen Souveränität. Sogar dann, wenn mal die Kurse nach unten gehen.

    Die ganze Angst vor einer Goldkorrektur (oder einer platzenden "Blase") betrifft ja im wesentlichen auch nur die, die jetzt erst auf die Idee kommen, sich Gold zu kaufen. Natürlich hat dann jeder Schiss, dass er 1050 Euro für eine Unze bezahlt hat, und dafür nach einem halben Jahr nur noch 850 bekommen würde. Wer dagegen bei 600 oder 700 Euro eingestiegen ist, ist nach wie vor auf der Seite des Glücks (auch wenn die Knie etwas wacklig werden...). Das Innenleben von Gold-"Tradern" kann ich als Ottonormal-Goldbesitzer nicht einschätzen, da mir dieser Umgang mit Gold und Silber ohnehin suspekt ist.


    Der Tipp vom Doc, eine neugekaufte Unze abzusichern, ist gar nicht doof. Aber am besten ist es, von vornherein davon auszugehen, dass das Gold mindestens zehn Jahre irgendwo versteckt in der Ecke liegt und fertig. Dann kann selbst Goldverbot-Kommando kommen. Nicht dass ich dann keine Wabbelknie bekommen würde, aber ich würd's drauf ankommen lassen und einfach L Ü G E N !

    So sieht´s aus.
    Meine komplette Bargeldreserve hat sich in eine EM-Anlage verwandelt. Nun heißt es eine neue Bargeldreserve aufzubauen.

    So isses. Wenn ich wieder was übrig habe, werde ich mir davon auch was an neuen Zehnern zulegen. Eine Bargeldreserve mit Potenzial nach oben ist nie verkehrt. Außerdem finde ich es sehr praktisch, dass die Dinger jetzt exakt 10g Silber enthalten. Rein Rechnerisch. Wiewohl ich es schon sehr schade finde, dass der Zehner jetzt nicht mehr den Silbergehalt eines Vereinstalers hat. Die empfundene Entwertung des Geldes geht schon sehr tief. Aber wie schon so oft gesagt: besser als 'n 10€-Schein ist der Grünspan allemal.

    Kellergeist
    Meinst Du nicht, dass sich dieses Verteilungsverhältnis recht schnell von selber einstellen würde, wenn reine marktwirtschaftliche Bedingungen herrschen. Ich glaube dann nicht, dass Mexiko plötzlich zur ultimativen Wirtschaftsnation aufsteigt, nur weil es dort X-mal mehr Silber als in D gibt.

    Das mit der Verteilung ist ja allein logistisch ein Kraftakt. Wobei das Konten- und Wechsel-System da natürlich weiterhilft, auch die Fugger haben das zu ihrer Zeit ja irgendwie hinbekommen.


    Aber irgendwie wirkt es eben doch antiquiert.


    Wenn, dann könnte ich mir vorstellen, dass man Gold und Silber als Geldmetalle wieder anerkennt und einen breiten Handel zu günstigen Konditionen ermöglicht. Die alte Währung bliebe dabei die gängige Geschäftswährung. Gold und Silberpreise würden täglich veröffentlicht und die Gewinnmargen für Banken und EM-Händler blieben staatlich gedeckelt.


    Klar, dann müssten die Banken sich ganz neue Angebote ausdenken, damit die Leute ihr Gold/Silber nich zu Hause horten. Aber denen ist ja bisher immer was eingefallen. Und wenn jeder Ottonormal-Bürger statt eines Sparkontos ein paar EM-Münzen besitzt, wird sich auch wieder einbürgern, dass man diese Münzen bei der Bank deponiert. Ohne Gebühr versteht sich. Die Banken würden lediglich einen Bruchteil des Gewinns einbehalten.
    Usw. usw.
    Und irgendwann beginnt dann da Spiel wieder von vorne: Die Banken geben Scheine für den EM-Besitz aus, aber mehr Scheine, als sie Gold besitzen, weil ja nicht jeder sofort sein Gold wieder abholt. Und schon beginnt die Blase von neuem.


    Oder sollte ich mich täuschen?

    Alles unter einem heutigen EURO würde durch reinen Tausch oder durch Vervielfachung der Ware bis zu einem EUR kompensiert. Aber mal ganz ehrlich, was bekommst Du heute für einen EURO?? :)


    Na, ja, so'n einfaches Brötchen würde ich mir schon einfach mal so kaufen können, wenn ich nur mal was für zwischen die Zähne brauche.
    Wie wärs mit Scheidemünzen aus Bronze?


    Anosonsten: Schönes Spielchen. CREDIT klingt zwar ein bißchen schnöde, aber ganz praktikabel. Ich frage mich bei so einer Währung halt nur: Was repräsentiert sie? Den Wert einer Waren- und Dienstleistungsgesellschaft? Oder den Goldbesitz eines Landes? Wenn letzteres, dann werden wir wieder viele Kriege um das edle Gold erleben. Wenn es die Wirtschaftsleistung o.ä. zum Ausdruck bringt, dann müsste man alles Gold der Welt adäquat verteilen, so wie es der Leistung eines Staates gleichkommt.


    Es müsste also einen objektiven Gold-Verteilungs-Mechanismus geben, der ohne jede Gier funktioniert. Etwas illusorisch. Bin jetzt kein Fachmann, aber irgendwie scheint mir das ein Hinkefuß in der gesamten Gold-Währungs-Debatte zu sein.

    Denke auch, dass Webers Rücktritt ein klares Zeichen ist: Die Stabilitätspolitik ist offiziell beendet, faktisch ist sie es ja schon länger. Weber hatte seit Mai 2010 keinen Rückhalt mehr für seine Prinzipien. Und das Merkel eiert ja auch nur rum. Dass man da da lieber den Bettel hinwefen möchte, ist nachvollziehbar. Dass Weber es dann sogar tut, halte ich für beachtlich.


    Wenn einer in einer solchen Position so was tut, dann will das ws heißen. In diesem Fall nichts Gutes.

    bisher hat Weber ja keine gute Figur gemacht mit dem Hin und Her. Aber nach dem Lesen des Artikels hat er für meinen Eindruck eine Haltung angenommen, für die ich ihm Respekt zolle -- selbst wenn er doch noch Nachfolger von Ackermann werden sollte.



    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,745132,00.html

    Zitat

    Bundesbank-Präsident Axel Weber hat zum ersten Mal begründet, warum er nicht EZB-Präsident werden will. Im SPIEGEL verriet er, durch seine Minderheitsmeinung in finanzpolitischen Fragen habe er an Rückhalt in der Politik verloren. Seine berufliche Zukunft ließ Weber offen.
    Dem Präsidenten komme eine Sonderstellung zu, sagte er dem SPIEGEL. "Wenn er jedoch zu wichtigen Fragen eine Minderheitsmeinung vertritt, leidet die Glaubwürdigkeit dieses Amts." Er habe bei einigen wichtigen Entscheidungen in den vergangenen zwölf Monaten klare Positionen bezogen. "Die Positionen mögen für die Akzeptanz meiner Person bei einigen Regierungen nicht immer förderlich gewesen sein", so Weber. Seither sei seine Überzeugung gereift, dass er das Amt des EZB-Präsidenten nicht anstrebe.
    Bereits im Herbst habe er der Regierung signalisiert, "dass für mich mehrere berufliche Optionen bestehen. Wichtig war mir, frei zu entscheiden, was ich machen werde". Im Januar habe er darüber mit der Bundeskanzlerin gesprochen. Es habe keine Festlegung auf eine Kandidatur gegeben, sondern die Vereinbarung, im März noch einmal ein Gespräch darüber zu führen. "Seit Januar ist dann mein Entschluss gereift." Über seine Entscheidung habe er - "wie es in einer unabhängigen Institution üblich ist" - als Erstes seine Vorstandskollegen in der Bundesbank informiert. Das Gespräch sei durch eine Indiskretion an die Öffentlichkeit gekommen, was er sehr bedaure.
    Seine Zukunft ließ Weber offen. Er werde sich jetzt erst einmal eine Karenzzeit gönnen. "Ich möchte nicht vor dem nächsten Jahr irgendeine Tätigkeit aufnehmen. Zu den Gerüchten, er werde an die Spitze der Deutschen Bank wechseln, sagte er: "Solange ich im Amt bin, führe ich keine Gespräche über meine berufliche Zukunft. Mit niemandem."

    Eine gigantische Blase haben wir beim US Dollar und somit auch beim Euro! Was mich dabei wundert ist, das vermeintlich intelligente Menschen hunderttausende von Euro immer noch auf der Bank liegen haben, egal in welcher Form! Nun kann man das einerseits als naiv doof bezeichnen, andererseits ist das System ja noch immer so das es irgendwie funktioniert [...]
    Die Fakten waren nie so offen zugaenglich wie heute, auch fuer den Normalbuerger, die jedem der die Grundrechenarten beherrscht klar macht, das System ist eigentlich schon 5 nach 12!!! Warum funktioniert es trotzdem weiter? Die Antwort ist so einfach das keiner darauf kommt, ANGST!!! Angst vor dem was danach kommen wird! Deshalb machen alle so weiter als sei alles in bester Ordnung, wohl wissend das die 100% erbrachter Arbeitskraft 120% neue Schulden verursachen. Es ist also egal wieviel wir schaffen, wir kommen niemals aus dem Schulden Zinseszins heraus und haeufen nur noch schneller noch mehr Schulden an, haben aber das Gefuehl das wir was geschafft haetten!

    So sehe ich das auch: Das System ächzt und stöhnt, aber es funktioniert.Noch kann sich jeder für sein Geld das kaufen, was er braucht: "Und kost Benzin auch 2 Mark 10 -- scheißegal, es wird schon gehen..." (2,10 DM - mein Gott was muss das damals noch für ein Wert gewesen sein).


    In meinem Bekanntenkreis ahnen und wissen zwar auch immer mehr, dass da was im Argen liegt, aber in ihrem Alltag spielt es noch keine Rolle.
    "Ich hätt vorm Jahr Gold kaufen sollen. Jetzt isses ja viel zu teuer" Und so bleiben Sie bei ihren LVs und zahlen weiter mit EC-Karte anstatt bar. Es wird schon nicht so schlimm kommen. Kann ja gar nicht. Die eigenen Gewohnheitsgrenzen zu überschreiten und tatsächlich sowas wie Gold und Silber kaufen? Ich weiß noch wie ich mich gefühlt habe, als ich damit angefangen habe: wie ein Nerd (und ich fühle mich immer noch so. Aber es ist ein gutes Gefühl [smilie_love] ).


    Als ich irgendwann beschlossen habe nie mehr als 2.000 Euro auf dem Konto zu haben und den Rest in die Schublade oder in EM-Form an die Seite zu packen, war das schon durchaus so, als hätte ich jemand oder irgendwas betrogen.


    Sie haben es eben geschaftt, uns zu gutgläubigen, braven Staatsbürgern auszubilden. Und wir wissen ja was passiert, wenn wir nicht brav sind, gell........

    Mit dem Wechsel zu den Ackermännern dürfte es wohl kaum was werden. Da bauen sie in Berlin schon mal einen Riegel vor. Wer mit soviel Insiderwissen einer Zentralbank zum einzigen deutschen Big Player wechselt, setzt schon ein merkwürdiges Signal. Nicht, dass die Deutsche Bank kein insiderwissen hätte - sie hat der Politik 2008 die Krisenmaßnahmen ja im wesentlichen mitbestimmt, wenn nicht diktiert. Aber ein Deutsche-Bank-Chef Weber, das wäre doch etwas unverfroren. Aber wer weiß. Nach dem was uns Schröder, Koch und Co. vorgemacht haben, scheint die Hemmschwelle offenbar zu sinken. In Zeiten des "Rette sich wer kann" fallen halt alle guten Sitten in den Dreck.

    Irlands Bankenlandschaft macht weiter Probleme. Kein Wunder: Welcher Ire hat sein Geld überhaupt noch auf seinem Konto?


    http://www.tagesanzeiger.ch/wi…Sorgen-aus/story/17379070

    Zitat

    Für Unruhe gesorgt haben aber vor allem Aussagen von Alan Dukes, einem ehemaligen Finanzminister der Insel, der als Verwaltungsratspräsident der Anglo Irish Bank von der Regierung eingesetzt wurde. Dukes hat erklärt, das irische Banksystem benötige insgesamt Hilfsgelder im Umfang von rund 50 Milliarden Euro zur Stabilisierung des Bankensystems. Das ist für Irland eine gewaltige Summe: Sie entspricht rund einem Drittel des jährlichen Bruttoinlandprodukts des Landes und übersteigt um 15 Milliarden den Betrag von 35 Milliarden Euro


    Dazu passt auch, was Bernd Meyer in seinem jüngsten Bericht erwähnt hat:

    Zitat

    Die irische Zeitung „Independent“ entdeckte im Geschäftsbericht der irischen Notenbank einen Hinweis darauf, dass die irische Notenbank 50 Mrd. Euro erschaffen und an irische Banken verliehen hat.
    Selbst den meisten aktiven Beobachtern des Geldwesens war nicht klar, dass nationale Notenbanken im Eurosystem Geld erschaffen können. Auf Nachfrage äußerte man bei der Frankfurter EZB, dass so ein Vorgang in Ordnung sei, so lange die nationale Notenbank die EZB darüber in Kenntnis setze.

    Tach.


    Ich bin ja nur ein (immerhin intensiver) Otto-Normal-Beobachter des Finanz- und Börsengeschehens, und daher nicht in allen Belangen versiert, was solche Meldungen angeht. Aber diese Schlagzeile macht mich in diesen Tagen doch hellhörig, kann dennoch nicht wirklich einschätzen, ob das gerechtfertigt ist.


    Deshalb bitte Eure Meinung: Stehen wir jurz vor einem Crash? Sind die Argumente für das Aussetzen des Handels mit Börsenaktien nur ein Vorwand?


    http://www.spiegel.de/wirtscha…men/0,1518,744617,00.html

    Einfach merken:


    immer in den Tagen unmittelbar vor einer FED-Sitzung und auch direkt danach darf mein einkaufen!


    Dann gibt's die Suuuper-Sonderangebote, die glitzern und glänzen.


    Wir sollten der FED eigentlich dankbar sein, dass sie so zuverlässig die Preise drücken lässt, und nicht immer so böses Zeug über die weltweiten Währungshüter schreiben und denken...


    Norwegen und Schweden halte ich für sicher, allerdings brauchen/wollen die uns dann auch nicht.
    lg meggy

    Was haltet Ihr von Österreich? Immerhin gibt's da keine Ausweispflicht wie bei uns. Sowas wie der Personalausweis ist vielen Össis völlig unbekannt. Und das Lobbyistenpack soll das Land auch lange nicht so im Griff haben wie Deutschland.


    Bei Schweden bin ich eher skeptisch, die denken ja schon jetzt so lautstark über das Abschaffen von Bargeld nach, dass man langsam angst und bange wird. EM-Besitzer werden da wohl nicht sehr weit kommen.


    Ansonsten vielleicht Nepal oder Bhutan - da kann man mit seinem Gold und Silber bestimmt noch ne Menge machen...

    Da spalten sich ganz offensichtlich die Geister. Ich fand und finde gerade die Exkurse vom Doc immer wieder lesenswert, zumal viele andere sich hier ja gerne nur in ihrem Fachsprech baden. Muss jeder selbst wissen.


    Und wenn Dr. Meyer hier im Forum mit seinen Kolumnen nicht mehr auftaucht, macht mir das auch nichts. Ich weiß ja, wo ich ihn finden kann.

    Bitte @meso nicht mit dem http://body, der 2009 auf den Goldzug aufgesprungen ist, in einem Atemzug nennen!

    Mannomann.


    Wie die Platzhirschen.


    "Wer nicht vor 2009 schon Gold gekauft hat, hat gar nichts zu melden, egal was er zu sagen hat! Wo kämen wir denn dahin! Dass da einer auf einmal gute Analysen erstellt, gute Bilder verwendet, gut erklären kann, und hat noch nicht einen einzigen Schmiss auf der Backe? Untergang des Abendlandes!" Sorry, aber das musste sein. Wenn ich sowas lese, dann habe ich römische Senatoren wie im Asterix vor Augen.


    Dem Doc Meyer können nur wenige das Wasser reichen, und wenn er erst vor einer Woche auf den Goldzug aufgesprungen wäre.

    Die Sache mit dem Schweizer Franken scheint ja doch in ziemliches indiz zu sein, dass es dem Euro gar nicht gut geht. 1,2465 CHF kostet der Euro, so wenig wie noch nie. In den letzten Tagen ist der Euro-Kurs in Franken extrem nach unten gerutscht.


    Bei der Euro-Krise im Mai hatte der Franken ja schon die Schallmauer 1,34 durchschlagen. Jetzt sind es noch mal 0,10 Franken weniger.


    Wäre ich staatlich-anerkannter Gold-Skeptiker, müsste ich wohl hier von einer "Franken-Blase" sprechen...