... Kinofilme sind m.E. zum großen Teil nur ein Ventil für die Massen. Auch dieser Film. Das ist so ähnlich wie im alten Rom im Amphitheater: unten stechen sich die Gladiatoren ab und auf den Rängen kann sich die Masse austoben.
Und bei diesem Film kann man sich dann richtig schön gruseln über die kommende Katastrophe, kippt hinterher noch ein Bierchen, schaut auf die Uhr: "Oh, schon 22.30 Uhr. Jetzt aber schnell heim, damit ich morgen auch aus'm Bett komme!"
Ebenso ist es bei den meisten anderen Filmen: im Film werden Gefahren bestanden oder Menschen gehen heldenhaft auf die Suche, ihr Leben zu ändern und zu verbessen und zu meistern. Nur der Zuschauer ändert nicht sein Leben, sondern betäubt sich für 90 Minuten im Kinosessel, um dann den gleichen Trott unzufrieden weiterzumachen wie bisher.
Deswegen gehe ich immer weniger ins Kino. Ist im Vergleich zum realen Leben einfach langweilig. Jede Skatrunde ist spannender ...
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Die Ventil-Funktion dürfte bei all diesen Filmen das entscheidende sein. Man hat solche Szenarien mal angedeutet, man hat sie vor der Masse nicht verheimlicht und auch nicht zensiert. Fertig und gut.
Und wir als Zuschauer stumpfen mit jedem dieser Filme etwas mehr ab, weil wir diese Szenarien schnell in die Filmwelt schieben und nicht mehr für möglich halten. Kann ja nicht passieren. War ja nur ein Film.
Ich muss da an "2012" von Roland Emmerich denken. Gute Idee, aber dann hat er seine eigene Idee nicht ernst genommen und vollkommen ins Phantastische verkitscht. Dass aber selbst die NASA bis 2012 Gefahren durch die Sonnen-Aktivität befürchtet, geht dann schnell unter - auch im Nachrichten-Wesen der Medien. Die sind in ihren Redaktionen schon selber so abgestumpft und beeinflusst, dass solche und ähnliche Meldungen gar nicht mehr wahrgenommen werden. "Was soll da schon passieren?" Wir erkennen die Tragweite möglicher Gefahren nicht mehr, weil wir sie nicht mehr ernst nehmen und durch die Katastrophenfilme schon ganz anderes "gesehen" und "erlebt" haben.
So schnell sind wir eben nicht mehr zu erschüttern. Und damit sind wir genau das Volk geworden, das sich jede Macht-Elite wünscht. Im Zweifel glauben wir immer noch an den Rechtsstaat, und nehmen gar nicht wahr, dass wir, sollten wir die Frechheit besitzen, etwa unsere Bank zu verklagen, kaum Chancen haben zu gewinnen.
Aber vielleicht ändert sich das auch gerade. Stuttgart 21 und Gorleben deuten zumindest was an. Aber auch hgier zählt nur das Ergenbnis: Die Castoren liegen im Zwischenlager, S21 wird gebaut (95%), die Atomlobby darf ihre schrottigen Meiler weiter betreiben, und und und....