Beiträge von gemini

    Seit Tagen witzele ich herum, dass jemand die verschwundene Malaysia Airline geklaut haben wird. "Wer wollte schon nicht mal einen Jumbojet besitzen?".
    Inzwischen werden die Aussagen in dem Fall immer dubioser und man muss förmlich davon ausgehen, dass das Flugzeug wirklich gestohlen wurde. Ich sage nur mal Abschaltung der Kommunikationssysteme durch die Besatzung, Richtungsänderung und Höhenänderung des Fluges, Sichtung über Malediven, gefälschte/geklaute Papiere beim Boarding, Diverse Orte im Flugsimulatur im Raum des Indischen Ozeans...


    Natürlich klaut kaum jemand Flugzeuge, außer man will sie gleich wieder in Hochhäusern o. ä. verschrotten. Da aber keine Medienwirksame Verschrottung vorliegt und es auch keine Erpresserschreiben gibt steckt vielleicht was anderes dahinter.


    Ich habe gestern gehört, dass wegen erhöhter Fracht 50 Personen weniger an Bord gewesen sein solle und dass der Flug besonders hoch versichert gewesen sein soll. Bei 50 Passagieen käme man (80kg/Person) auf ca. 4 t Zusatzfracht.


    Wenn das stimmt, sollte etwas wertvolles an Bord gewesen sein. Die erhöhte Beladung bei der Fracht deutet darauf hin, dass es keine Papiergeldbündel oder Diamanten gewesen sein sollten.


    Zumal die Informationspolitik in diesem Fall sagen wir mal etwas strange verläuft. Man höre nur die Meldung die Angehörigen würden in Hungerstreik gehen, weil sie sich nicht ausreichend informiert fühlen/werden.


    Da der Flug von Kuala Lumpur nach Peking ging, wäre jetzt meine "gewagte" These, dass ca. 4 t Gold an Board waren. Das würde obige Punkte erklären. Auch das Schweigen der Verantwortlichen des Transports. Wenn ich gerade über 100 Mill. Euro verlustig geraten wäre, würde ich das nicht herum posaunen wollen. Zumal ich mich mehr um das Auffinden bemühen müsste. Auch würde man es sicherlich im chinesischen Sinne bevorzugen, wenn nicht zu viel über dieses Thema gesprochen werden würde (Verschwiegenheit über Mengen, Transportwege, ...).


    Außerdem muss das ganze Gold ja irgendwie nach China kommen. Warum nicht auch so.


    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es in dem Fall weitergeht. Zum wilden spekulieren lädt dieser jedenfalls ein.


    gemini

    Ohne den Link gelesen zu haben:
    Es wird ja wohl kaum jemand gedacht haben, dass die Staaten mit langjähriger "Allianz" mit den USA als erstes abtrünnig werden.
    Zumal der Euro eben keine echte Alternative zum Dollar darstellt. Geht der Dollar nimmt er den Euro mit ins Grab, so viel ist ja wohl klar.


    Ich kann das auch so bestätigen. Zypern hat sicherlich noch einmal kräftige Denkanstöße gegeben. Da hat bestimmt der eine oder andere aufgehorcht und das eine oder andere Gespräch ist dann in den lieben Kreisen zum heiklen Thema Finanzen aufgekommen. So etwas gärt vielleicht noch etwas, bevor es sich in Handeln niederschlägt, aber wenn's erst mal gärt ...


    gemini

    Wieso sollte Geld fehlen? Das einzige Problem beim Bank Run ist die Logistik: Wie kann ich schnell genug die Scheine drucken und Transportieren? Sobald ein grosser Teil der Bevölkerung ihr Erspartes in Bargeld ausbezahlt bekommen hat werden die restlichen vor dem Schalter kehrt machen und beruhigt nach Hause gehen. Die Anderen haben ihr Geld und wissen dass sie es auf Wunsch tatsächlich auch bekommen. Folge: Sie bringen es zurück zur Bank und die schreddert die Baumwollzettel wieder.



    Ein echter Bank-Run zu Zeiten des Goldstandards ist hingegen ein echtes Problem, als zb. die Franzosen ihre Dollars gegen Gold tauschen wollten. Im Papier-Spielgeldsystem ist vieles möglich.


    So gesehen stimmt es natürlich. Selbst die Schmälerung der Einlagen der Bank könnten heute durch kreative neue Bankgesetze o. ä. kompensiert werden.


    Ein echter Bank-Run würde es also nur werden, wenn alle dann auch in Edelmetalle investieren (und das ins physische), weil keiner mehr den Zetteln traut. Da ist es dann irgendwann aus mit dem Bankenzauber.


    gemini

    Kurz davor ist auch vorbei... :huh:


    Wollt nur sagen, wer glaubt, so was bleibt ohne Folgen, der irrt sich. Und dafür gibt es halt auch reale Beispiele. Erkenntnisse fressen sich halt auch langsam durch. Und es ist eine Einbahnstraße, bist Du erst mal auf der anderen Seite angelangt, wirst Du kaum auf die andere zurück kehren.


    Wie groß dabei eine kritische Masse sein wird, die ggf. etwas zum Kippen bringt, ist mir nicht klar, aber die Masse kann z. Z. nur größer, aber nicht kleiner werden.

    Normalerweise müsste das Ganze diesem Bankensystem und dem Euro den Todesstoß versetzen.
    Und EM gehörig befeuern.
    Ja, normalerweise...
    wenn es nicht die ca. 97 % Schafe geben würde...


    Vor einem Jahr hatte ich bei Bekannten von mir mal kurz das Thema EM angeschnitten. Die hatten auch schon mal auf den Goldpreis geschaut aber nie was gekauft. Jetzt sind sie wohl kurz vor einer Meinungsänderung.

    Eher bedenklich scheint zu sein, dass es einen Kuhhandel geben soll:
    Prägerecht der Platinmünzen weg dafür auch Schuldenobergrenze weg.
    (s. z. B.: ntv.de)


    Damit wäre der Staat USA des letzten Prägerechts an Geld beraubt und eine ewige Verschuldung bei den Privatbanken der FED (und letzlich bei deren Besitzern/Inhabern) besiegelt.


    Kein angenhemer Gedanke für mich, wenn ich Amerikaner wäre. aber auch sonst nicht.


    Gruß, gemini


    Naja, der eigentliche Knackpunkt an der Sache ist doch eher der,
    dass sich die USA mit diesem Trick (theoretisch) von der FED "freikaufen" könnten - also die Ansprüche der FED als nicht mehr vorhanden/sozusagen als abbezahlt deklarieren könnten.


    Gesetzt den Fall, ich mache keinen Gedankenfehler, müssten dann natürlich auch alle grünen Zettel und Schuldverschreibungen darauf (z. B. China hat wohl viel davon) wertlos sein.
    Das neue Geld, welches sich die USA dann aber selber geben müsste, könnte dann auf Platinmünzen (mit realeren Nominalwerten) beruhen.
    Effekt: Alle Bürger/Firmen (etc.) würden (abgesehen von Sachgütern) bei Null anfangen, aber die Banken wären alle Pleite und hätten nominal auch das meiste verloren.
    Sicherlich nur theoretisch durchsetzbar, da der Einfluss der Banken u.ä. zu groß ist, aber anscheinend machbar, ohne irgendwelche Gesetze ändern zu müssen.


    Ja, das ist ja der Oberkracher! 8o
    Aber verdammt, ich hätte mal mehr Platin kaufen sollen, wenn das jetzt so wertvoll wird! :wall:
    --- das schreit nach einem neuen faden: "War Gold und Silber das falsche Pferd?" ----


    Zumindest zeigt der geniale Vorschlag schön auf, was all die Luftdollares so Wert sind.


    ("und noch eines zum Besten": )
    Es gab in gewissen Foren gewisse Leute, die für wenige Silberbarren am Gipfel der Krise ganze Straßenzüge voller Häuser kaufen wollen.
    Wer konnte denn wissen, dass es jetzt schon für wenige Platinmünzen ganze Länder zu kaufen gibt? :thumbup:
    (Obwohl, für die Unterhaltungskosten muss man bei beiden noch genug Kleingeld haben, bis die Krise dann ganz wieder vorbei ist und es einen hübschen Neuanfang gibt!)
    [smilie_happy]


    Gruß, gemini --- selten in letzter Zeit so herzhaft gelacht

    nein goldmob den unterschied begreife ich nicht


    warum wenn japaner ihre staatsanleihen kaufen wird von den experten als ein zeichen der stabilität bewertet während wenn spanier ihre staatsanleihen kaufen wird als alarmierend gesehen?
    was in spanien und italien passiert ist nichts anders als das was damals in japan passiert ist. auslandsverschuldung niedrig in vergleich zu inlandsverschuldung. das wird von ratingsagenturen und experten als ein zeichen der stabilität bewertet.
    warum ist in spanien und italien etwas alarmierend was für japan für stabilität spricht


    komm goldmob sei nicht kryptisch und lasse mich am begreifen teilen


    Na ist es nicht eher so, dass in Japan der Staat die Schulden bei den Menschen hat (Altersvorsorge etc., die Japaner scheinen noch lange bei guter Kasse zu sein) und in Spanien jetzt aber der Staat die Schulden bei den eigentlich bankrotten Banken hat,
    (Bankrott, von ital. banca rotta, „zerbrochene oder leere Bank [des Geldwechslers]“ --- wikipedia ;( )


    die er aber schon in nächster Minute wieder selbst retten muß.


    Ich glaub' das erklärt einiges.


    gemini

    Artikel bei ard:
    http://www.tagesschau.de/wirtschaft/schuldenkrise162.html


    Ein Treppenwitz. ;(


    Wenn der ESM nur im Ansatz so gestaltet wird, wie der Entwurf des Vertrages, der (Ausversehen ? ) publik geworden ist, es vorgesehen hat, dann kann ein klitze kleiner Haufen von "Persönchen" Deutschland soviel ESM-Rettungswahnsinn aufs Auge drücken, wie sie wollen. Selbst der da vertretene Gesandte der BRD wird dort dann locker überstimmt (wenn er nicht eh gekauft wird oder an den Wahnsinn glaubt).


    Diese Weigerung läuft als so was von Veralberung des Volkes, ...
    :boese:

    So - 3% Intraday im plus - dann sorge ich nach 2 Wochen wieder mal dafür das der Sräd wieder hochkommt. Silber ist zwar kein Rennpferd aber ein langjähriger treuer Maulesel im Alter. :thumbup:


    Na, nach der aufregenden letzten Ralley im Frühjahr 2011 würde ich sagen, dass Silber das Rennpferd und Gold der Maulesel ist. Mal sehen was uns die Pause, die das Rennpferd eingelegt hat, gegenüber dem Maulesel so bringt. Die 3 % heute scheinen auch noch nicht das letzte Wort zu sein, sind ja schon 4.


    gemini

    Silber macht ja gerade einen schönen Satz nach oben, hoffentlich halten die Zugewinne mal und bröseln nicht wieder in den nächsten Stunden weg.


    Ich würde mal glattweg behaupten, dass Silber heute so gut drauf ist, dass es Gold mit gleich nach oben zieht.


    - Nur so ein Gefühl beim Betrachten der Kurven -
    :|

    So grundsätzlich habe ich nichts gegen Griechen. Ich finds aber saugeil, daß diese sich jetzt endlich mal festlegen müssen: Für oder gegen den Euro/EU.
    Bisher haben sie ja immer bloß den empörten Maxe gespielt: ein paar Hakenkreuzfahnen mit der Merkel drauf und so, natürlich wollten sie ja auch auf immer in der EU bleiben, das Schmarotzen war auch ZU schön, den Euro behalten, ja, natürlich, und die Deutschen, die man als Nazis beschimpft hat durften zahlen.
    Schon klar daß Sparen keine Lösung für die Griechen ist. Ein Crash ist IMMER eine ausweglose Lage! Sofern kein großer Bruder da ist der für einen zahlt, siehe 1948.
    Die GR wollen Entschädigungen von D wegen dem Krieg? Da wäre erst mal völkerrechtlich zu klären, wer hier wem den Krieg erklärt hat. Immerhin war GR nicht neutral, sondern hat die Engländer ins Land geholt, damit die dann eine Südost Front eröffnen sollten / von GR aus Ploesti bombardieren.
    Wer einer kriegführenden Partei aktiv militärisch hilft, ist nicht neutral und "darf" laut Völkerrecht von der Gegenseite angegriffen werden. Die aktive militärische Hilfe GR an England ist / war wie eine Kriegserklärung an D zu werten. Laut Völkerrecht.
    Das nur mal so abschweifend gesagt zum Thema Kriegs-Reparationen an GR.


    Na, ich habe zwar keine Ahnung vom Völkerrecht. Aber bisher hat doch immer die Partei, die den Krieg verloren hat, an die gezahlt, die den Krieg gewonnen hatten und nicht anders herum. Und da steht Griechenland nun mal auf der richtigen Seite. Zudem nach meinen (löchrigen) Geschichtskenntnissen der militärische Angriff anfangs doch deutlich von Dtl. ausging.

    The Untouchables


    Wer möchte kann vielleicht mal eine Danksagung per Mail an die letzten Aufrechten unserer zu Ende gehenden demokratischen Staatsform versenden. Ich werde es dann mal tun um Ihnen meinen Respekt zu zollen, mit der Hoffnung, das doch noch nicht ganz Hopfen und Malz verloren ist.


    Hat sich nicht auch der Herr Ströbele von den Grünen enthalten?!


    Schon recht.
    Aber man kann es auch anders sehen. Im Grunde scheint das ein massiver Angriff der USA auf Europa zu sein. Die Europäer haben es ihnen schön leicht gemacht. Aber dennoch. Erinnern wir uns an die Schlagzeilen vor ein paar Monaten. Experten von Goldman Sachs haben der griechischen Regierung geholfen, die Staatsbilanzen im Vorfeld des Euro-Beitritts zu frisieren. (nur mal zur Kenntnis: Das Personal von GoldmanSachs und das des amerikanischen Finanzministeriums rochiert seit jahren hin und her). Dann das In-Umlauf-Bringen der sogenannten Sub-Prime-Papiere. Nicht umsonst befanden sich Unmengen davon in europäischen Bankhäusern; zudem bei den Nieten der Öffentlich-Rechtlichen. Ich sage ja, man macht es ihnen sehr leicht. Dann die Rating-Agenturen. Diese geringstfügige Abstufung der höchstverschuldeten USA ist nur ein Feigenblatt. Ansonsten geht es mit Gebrüll auf die Europäer. Das einstmals "beratene" Griechenland wurde sturmreif geschossen und der eh schon löcherige Kahn säuft nun als erstes ab. Als nächstes wagt man sich an Italien und Spanien. Nicht zu unrecht, hochverschuldete Länder ohne echte Aussichten. Aber verglichen mit der US-Dollar-USA ??? Dort glüht die Notenpresse. Zur Ablenkung ballert man auf die Europäer. Und der Hühnerhaufen Merkel, Sarkozy, Berlusconi etc. gackert herum. Ja, in den Suppentopf mit ihnen!! Aber dann haben die Amis gewonnen. Auf ganzer Linie. Das sollte man nicht vergessen.


    Dieser Angriff kann IMO nur gelingen, weil sich Europa eben wie ein aufgescheuchter Hühnerstall verhält. Mit klaren regeln wie, schwups, Du bist Pleite, Du bist raus, wäre das doch alles "kein Problem". Gibt es eben wieder eine neue Währung und einen der neu anfängt. Könnte man doch alles ruhig und sachlich geschehen lassen - auch ggf. mit anderen Ländern. Klar müsste man aber auch Banken Pleite gehen lassen können (was aber in Island wohl auch funktionierte). Aber Sparkassen oder andere würden vorerst auch überleben und nicht gleich die Welt zusammenbrechen.
    Dann würde den USA wahrscheinlich eher der A... aufs Eis gehen, da sie vielleicht noch mehr am Wohl Europas hängen als wir an dem der USA.
    Aber mit der jetzigen Hörigkeit zu den Finanzmännern, wird der Hochfinanz nur weiter in die Hände gespielt und Geld+Macht auf diese übertragen. Ich glaube für mich, eher so rum wwird ein Schuh draus.


    "http://www.youtube.com/watch?v=7up3-bqSAlQ"
    sowieso ein Wunder, dass der überhaupt reden durfte....


    Die Rede sollte auch noch mal in Schriftform festgehalten werden:
    Rede im Deutschen Bundestag zur Ertüchtigung der EFSF, gehalten am 29. September 2011
    by Frank Schäffler on Thursday, September 29, 2011 at 3:15am


    Herr Präsident, meine Damen, meine Herren!



    Am 11. Februar 2010 haben sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zum kollektiven Rechtsbruch verabredet. Griechenland sollte auf jeden Fall finanziell geholfen werden. Damit haben die Staats- und Regierungschefs nichts anderes verkündet als den Bruch der Nichtbeistandsklausel in den europäischen Verträgen.


    Uns wurde im Deutschen Bundestag versprochen, dass die Griechenland-Hilfe eine einmalige Hilfe ist, die absolute Ausnahme und sonst nichts. Die Tinte war noch nicht trocken, schon wurde einen Tag später in Brüssel der jetzige Schuldenschirm EFSF vereinbart.


    Als der Deutsche Bundestag das sogenannte Euro-Rettungspaket verabschiedete, wurde hier erklärt, dass ohnehin niemand unter diesen Schirm flüchten wird. Bereits wenige Monate später drängte sich erst Irland, dann Portugal und bald auch Griechenland unter den Schirm.


    Am 27. Oktober 2010 erklärten Sie, Frau Bundeskanzlerin, hier im Hohen Hause, ich zitiere:


    „Er läuft 2013 aus. Das haben wir auch genau so gewollt und beschlossen. Eine einfache Verlängerung kann und wird es mit Deutschland nicht geben, weil der Rettungsschirm nicht als langfristiges Instrument taugt, weil er Märkten und Mitgliedstaaten falsche Signale sendet und weil er eine gefährliche Erwartungshaltung fördert.“ Zitat Ende.


    Herr Präsident, meine Damen, meine Herren, keine vier Wochen später galt dies alles nicht mehr. Und es wurde dann sogar am 11. März 2011 in Brüssel ein Weg zur Änderung der europäischen Verträge eingeschlagen,


    - der erstens ein Weg ist zur Ausweitung des bestehenden Euro-Schuldenschirms, die der Deutsche Bundestag nie wollte,


    - der zweitens ein Weg ist zur unbefristeten Verlängerung des Euro-Schuldenschirms, die der Deutsche Bundestag nie wollte,


    - und der drittens ein Weg ist zur qualitativen Veränderung der Europäischen Wirtschaftsverfassung, die der Deutsche Bundestag nie wollte.


    Herr Präsident, meine Damen, meine Herren!


    Allen Bekundungen zum Trotz hat bereits die erste Griechenland-Hilfe die Situation für Griechenland nicht entschärft, sondern verschärft. Griechenland nimmt weniger Steuern ein als 2010 und gibt im Vergleich zum Vorjahr mehr Geld aus – prozentual und absolut - auch ohne Zinsen.


    Allen Bekundungen zum Trotz hat der Schuldenschirm die Überschuldungskrise von Staaten und Banken nicht entschärft, sondern verschärft. Es wird nur teure Zeit gekauft. Doch Griechenland kann aus seiner Überschuldung nicht herauswachsen, erst recht nicht mit noch mehr Schulden. Die angeforderten neuen Hilfen und die Aufstockung des Schuldenschirms werden die Lage noch weiter verschärfen.


    Am 17. März und am 10. Juni dieses Jahres haben wir in diesem hohen Haus beschlossen:


    „Der Deutsche Bundestag erwartet aus verfassungsrechtlichen, europarechtlichen und ökonomischen Gründen, dass gemeinsam finanzierte oder garantierte Schuldenaufkaufprogramme ausgeschlossen werden“


    Genau diese Schuldenaufkaufprogramme sind Gegenstand der heutigen Entscheidung. Not bricht nicht jedes Gebot. Der Verfassungsbruch ist auch nicht alternativlos!!


    Papst Benedikt XVI zitierte in seiner großen Rede vor dem Deutschen Bundestag den heiligen Augustinus mit den Worten: „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine Räuberbande.“ Nun wird beim Währungsfonds, bei der Zentralbank und in Brüssel bei der Kommission bereits offen über die Vervielfachung des Schuldenschirmes gesprochen. Sie wollen ihn hebeln. Der Finanzminister will den effizienten Einsatz der Mittel. Vielleicht meint er dies. Wir werden es sehen. Die Wirkung wird dann jedoch sein, dass der Schuldenschirm Risiken ermöglicht wie ein Hedge-Fonds. Es wird auf Kredit spekuliert, aber die europäischen Steuerzahler haften für diese Spekulation.


    Herr Präsident, meine Damen, meine Herren!


    Angst war zwar schon immer ein schlechter Ratgeber, aber mit Angst wird seit dem Herbst 2007 eine Politik gemacht, die Recht und Freiheit schleift. Sie fördert die Angst vor dem Zusammenbruch unseres Finanzsystems.


    Das vereinte Europa ist von seinen Gründungsvätern als ein Hort der Freiheit gegen alle Formen von Diktatur, Unfreiheit und Planwirtschaft erträumt worden. Das heutige Europa ist auf dem Weg in die monetäre Planwirtschaft und den politischen Zentralismus. Und wir sind auf diesem Weg in die Knechtschaft, weil wir uns durch die Angst vor einen Zusammenbruch unseres Finanzsystems erpressen lassen. Die Gründungsväter Europas wollten ein Europa des Rechts und der Rechtsstaatlichkeit. Die heutigen Regierungen des Euroraums, die EU-Kommission und die Zentralbank verabreden sich hingegen wiederholt zum kollektiven Rechtsbruch, obwohl die EU-Kommission als Hüterin der Verträge und die nationalen Regierungen zum Schutz des Rechts verpflichtet sind.


    Sie nutzen die Angst vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems, um Europa in eine neue Stufe des Zentralismus zu führen.



    Herr Präsident, meine Damen, meine Herren!


    Es gibt Alternativen zum derzeitigen planwirtschaftlichen und rechtswidrigen Handeln der europäischen Regierungen und der EU-Kommission. Planwirtschaft und Rechtsbruch sind nicht alternativlos. Wir müssen uns jedoch trauen, die Alternativen zu bedenken, zu wählen und anschließend mutig umzusetzen. Vor allem müssen wir anfangen, die heute vielfach geschürte Angst vor der Freiheit zu bekämpfen. Denn die Völker Europas wollen ein Europa des Rechts und der Freiheit. Die Völker Europas wollen Freiheit und nicht Planwirtschaft.


    Als Mitglieder des Deutschen Bundestages tragen wir eine große Verantwortung. Wir tragen die Verantwortung für gute Gesetze. Wir müssen richtig von falsch unterscheiden. An Tagen wie heute wird uns diese Verantwortung zur Last. Wir müssen unseren Verstand benutzen und auf unsere Herzen hören. Denn unsere Entscheidung hat Tragweite. Ihre Folgen treffen nicht nur uns, sondern Millionen von Menschen in Deutschland und Europa. Mein Verstand sagt mir, dass der Schuldenschirm unvernünftig ist. Höre ich auf mein Herz, so warnt es mich. Ich werde daher gegen den Gesetzentwurf stimmen.



    Vielen Dank!