Beiträge von Kellermeister

    Fortsetzung
    Betrachtet man die verschiedenen Großmächte und Blöcke, so ergibt sich ein recht klares Bild über die Interessenlagen:
    USA: Besitzen umfangreiche eigene Ressourcen und kontrollieren weltweit erhebliche Vorkommen sowie viele Transportwege. Lassen zur Zeit viel im eigenen Boden und importieren Erdöl. Darüber hinaus haben sie das Potential, nicht unter Kontrolle befindliche Energiequellen notfalls unter Kontrolle bringen zu können.
    EU-Staaten: Besitzen nur wenige eigene Ressourcen und kontrollieren nur wenige Vorkommen außerhalb ihres Gebietes. Sind auf das Wohlwollen und auf Frieden mit den Handelspartnern (vor allem Russland) angewiesen.
    China: Besitzen zwar Energieträger, aber bei weitem nicht genug. Sind auf Zusammenarbeit mit Energielieferanten angewiesen bzw. versuchen sich, Zugang zu diesen zu verschaffen.
    Russland: Großexporteur. Sind auf Grund der sonstigen Wirtschaftslage auf stabile oder steigende Preise und verlässliche Abnehmer (EU) angewiesen.


    Dies sind nur grobe Einschätzungen von mir, die durchaus ergänzungsbedürftig, ggf. sogar korrekturbedürftig sein könnten.
    Dennoch kristallisiert sich eine Konstellation heraus, die erkennen lässt, was eine verbindliche weltweite Regelung über den Verbrauch fossiler Energieträger für den einen und den anderen bedeutet.
    Aus meiner Sicht würden die USA durch ein Abkommen eher verlieren. Abgesehen von der Reduktion des eigenen Verbrauches und der Unlust an Alternativen, würde ein Strecken der Ressourcen und das weltweite allmähliche Schwinden von der Abhängigkeit vom Öl die Bedeutung DER Macht schwächen, welche die großen Vorkommen auf der Welt kontrolliert. Wer weniger verbraucht, ist automatisch etwas weniger abhängig. Wer weniger verbraucht, muß auch weniger Welthandelswährung vorhalten, sprich US-Dollar.....
    Aus gegensätzlichen Gründen würden die EU-Staaten Gewinner eines weltweiten Abkommens sein. Wenn man vom völligem Versagen und der Schizophrenie der deutschen Regierung in der Frage der Kernkraft absieht, wird mir die „Klima“Politik der EU einigermaßen verständlich.


    Will es zunächst hierbei belassen.
    Ist das nun alles „sehr weit hergeholt“ und abwegig, oder könnte an diesen Gedanken etwas dran sein...?

    Hauptthemen der mittlerweile bald 900 Beiträge in diesem Strang sind die Debatten über Fragen wie:
    Findet der Klimawandel, sprich die Erwärmung tatsächlich statt?
    Ist das Ausmaß des Wandels besorgniserregend?
    Ist der vermeintliche Klimawandel von menschlichem Tun verursacht oder wenigstens markant verstärkt?
    Ist die Menschheit in der Lage, ebenfalls durch Taten diesen Klimawandel zu stoppen oder wenigstens zu bremsen?
    Zunehmend und berechtigterweise wurden von Anfang an auch Themen wie politische Vereinnahmung und Instrumentalisierung sowie wirtschaftliche Interessen besprochen; bis hin zur lächerlichen Profanisierung des Klimawandels in Tagespolitik, Werbung, Kampagnen etc.
    Ich würde es müßig finden, dies hier immer wieder zu wiederholen, und stattdessen anregen, sich auf eine andere Frage zu konzentrieren.

    Der nahezu einzige Focus bei allen politischen und wirtschaftlichen Debatten ist das Gas Kohlendioxid, kurz CO2; also das Gas, welches bei allen Stoffwechselprozessen eine Rolle spielt, aber in nennenswerten Größenordnungen nur beim Verbrennen von fossilen Energieträgern entsteht: Kohle, Erdgas, Erdöl.

    Wenn man mal das Geplärre von Politik und Medien überhört, wenn man über die Verdummungsparolen hinwegsieht, wenn man sogar die kurzfristigen Interessen von bestimmten Industrien und alimentierten Wissenschaftlern ausblendet, dann bleibt eigentlich nur der schwergewichtige Kern übrig. Und der wäre zu beschreiben mit der Frage „Wer darf die verbleibenden fossilen Energien in welchem Umfang und in welchem Zeitrahmen nutzen?“ Welche Auswirkungen hat eine heutige künstliche Verknappung via „Klimaabkommen“ auf wen? Welche Auswirkungen hätte eine künftige tatsächliche Verknappung?

    Betrachtet man die verschiedenen Großmächte und Blöcke, so ergibt sich ein recht klares Bild über die Interessenlagen.....

    Frohes Fest auch von mir.
    Ob mit oder ohne Federvieh auf dem Tisch, so gönne ich Euch allen wenigstens einen guten Tropfen im Glas.
    Ihr wisst ja, dasLeben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken. Gilt auch für die allermeisten anderen Sachen....

    Vielleicht wird es ein Szenario geben, in dem es sowohl Inflation als auch Deflation geben wird, je nach dem, wie man es definiert.
    Deflationär wirkt momentan die geringe Umlaufgeschwindigkeit des Geldes im Interbankenhandel. Das Geld scheint auf Halde zu liegen. Obwohl die Zentralbanken Gelder in die Märkte pumpen, kommt kein rechter Fluss auf. Ich stelle mir diese Geldmenge immer als zugefrorenden Fluss vor. Voller Wasser, aber ohne Bewegung und Wirkung. Kleine Unternehmen bekommen kaum mehr Kredite, und wenn, dann zu Bedingungen, die nichts vom aktuellen Diskontsatz der EZB erahnen lassen.
    Deflationär wirkt natürlich auch die sogenannte Sparpolitik der Staaten. In Griechenland, Spanien und Italien wird es zur Schrumpfung der Wirtschaft kommen. Der Gürtel wird den Leuten enger geschnallt. Um nicht mißverstanden zu werden: gespart wird ohnehin nichts. Aber ein Zurückfahren der Verschuldung läuft schon fast auf Schrumpfung hinaus, vor allem, wenn die Neuverschuldung überwiegend dem Zinsdienst gilt.
    Es gilt überdies die Erwartungshaltung. Der Merkelkurs deutet tendentiell knappe Haushalte in ganz Europa an. Dies wird zwar nicht so kommen, aber diese Karte liegt zur Zeit auf dem Tisch.
    Ganz betriebsblind bin ich allerdings auch nicht; wenn ich mir die Verbraucherpreise anschaue, dann haben wir Inflation. Aber um die Schuldenberge relativieren zu können, reicht das bischen Inflation nicht aus. Da brauchen wir ganz andere Kaliber. Und die scheint Merkel zur Zeit noch zu verhindern.
    Ob sie dafür Rückendeckung aus den Hinterzimmern der Macht hat oder ob sie eher als Störfaktor wahrgenommen wird, das werden wir sehen.

    Zitat

    Kellermeister: Mußte der sich in Deinem Keller Mut für das Durchstehen der Krise antrinken?!?!? Und ist dem von dem Germanischen Säuerling nicht schlecht geworden??


    Ob er genug Mut hat, keine Ahnung. Durch das Essen bedingt gab's vornehmlich Roten.
    Aber ich hoffe, Du bist im Bilde, dass die weltbesten Weissweine in Deutschland wachsen; oder um es ein wenig breiter zu fassen, im deutschen Sprachraum (... Elsass mit einbezogen). Von wegen Germanischer Säuerling! Und fürn Appel und ein Ei gibts den auch nicht... von wegen Deflation... ;)

    Hatte das Vergnügen, mich am Wochenende mit einem Vorstand einer großen Bank (keine Namen...) zu unterhalten. Nach dem üblichen Bla und Beschwichtigung und Euro-Verteidigung dann das ernüchternde Fazit: Der Point of Return ist längst vorbei. Die Politik kann sich anstrengen, wie sie will (Er unterstellte diese Anstrengung gepaart mit gutem Willen...). Es wird zu einem Ende kommen. Und es gibt nur zwei Wege dorthin. Inflation oder Deflation. Er hoffte, wie kann es auch anders sein, auf das Gelingen einer Inflationierung. Dissenz hatten wir am Ende nur in der Beurteilung der Merkel-Politik. Er hält sie für dentenziell inflationär, ich halte sie für eher deflationär.

    EURO IN GEFAHR


    An der Börse wird die Zukunft gehandelt; ... heisst es immer.
    EUR/USD ohne große Sprünge, Aktienmarkt stabil, Gold unaufgeregt auf moderat hohem Niveau.
    Ich denke, es wird so kommen, wie es viele ahnen. Euro überlebt, weicher als zuvor. EU bleibt intakt, wenn auch beschädigt. Das Spiel geht weiter. Jeder wird sich hernach als Sieger verkaufen. Und der Goldbug hat alles in allem richtig gehandelt.

    Zitat

    Natürlich kann man die Ratingagenturen auch einfach verbieten & von Staatsseite jedem Land die Bestnote geben, wie im Sozialismus, ach den haben wir ja schon wieder.


    Besser als verbieten, wäre ignorieren.
    Spätestens jetzt sollte man kapiert haben, dass die Agenturen der lange Arm von Uncle Sam sind. Als institutioneller Investor kann man an diesen Noten vielleicht nicht vorbei, aber die Politik sollte sich nicht mehr die Mühe machen, diesen Agenturen gefallen zu wollen. Zu offensichtlich ist dieses billige Theater im Währungskrieg. Ich habe den Eindruck, dass der Euro für die Amerikaner eine wirkliche Gefahr darstellt. Keine Ahnung, was in den Zirkeln der Hintermänner darüber gedacht wird, aber auf der sichtbaren Ebene kämpfen die Amis gegen den Euro. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob den Europäern ein "weisser Ritter" zu Hilfe kommt, und wer dies dann sein wird.

    Danke, tut.
    Vor lauter Eurokrise sieht man die vielen anderen Risikobaustellen gar nicht mehr.

    Wenn man daran denkt, wie verrückt die Welt 2008 (Lehman) gespielt hat, und man dagegen die heutigen Zustände betrachtet, dann kommt man nicht daran vorbei, der Menschheit zu ihrer Fähigkeit zu gratulieren, sich an Widrigkeiten zu gewöhnen. Mittlerweile geht ein Staat nach dem anderen der Pleite entgegen, und die Karawane der Finanzwelt zieht einfach weiter....

    Zitat

    Argus:
    Na ja, die hohe Staatsverschuldung wurde aber nicht zuletzt auch auf Bitten und Fordern der Bevölkerung eingegangen. An Sparmaßnahmen traut sich niemand heran, der nach ein paar Jahren wiedergewählt werden will. Wenn die Bevölkerung nicht immer lauthals nach "Vatter Staat" gerufen hätte, dann wäre die Verschuldung nicht da, wo sie heute ist.


    Ob die 35-Stunden-Woche jetzt "schuld" ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber wir sollten es uns auch nicht zu leicht machen und die gesamte Verantwortung auf "die Politiker" schieben - sie haben letztlich das umgesetzt, was in der Bevölkerung populär war.


    Das ist zu kurz gesprungen. Das Grundproblem ist das Zinssystem, was dauerhaft nur mit Wirtschaftswachstum bedient werden kann. Wenn mehrprozentiges Wachstum ausbleibt, wird damit automatisch ein breit angelegter Verarmungsprozess ausgelöst.
    "An Sparmassnahmen traut sich niemand heran" schreibst Du. Also in den Südländern wird der kleine Mann zur Zeit geschröpft. Eine gute Massnahme wäre z.B. das Aussetzen der Zinszahlungen. Ich sage Dir, dass ALLE Eurogipfel bislang nur ein Ziel hatten, nämlich den Zinsfluss am Laufen zu halten. Ein Gipfeltreffen, auf welchem man sich mit der Verhinderung von Renten- und Sozialkürzungen befasst hätte, ist mir dagegen nicht bekannt.

    Zitat

    eröffne doch einfach Deinen "Bauchgefühl für Gold- und Silberbugs" Thread! Es sollten sich doch reichlich Interessenten finden.


    Ist ne echte Überlegung wert. Bei "Gold... Meinungen und Diskussionen" wäre man damit sicher auch recht gut aufgehoben. Fakt ist, dass ich ein reicher Mann wäre, wenn ich bzgl. Aktien immer auf mein Bauchgefühl gehört hätte. Habe ich leider nicht. Fundamentals oder Charttechnik, meistens aber Angst hielten mich viel zu oft von den richtigen Taten ab. Aber das nur am Rande.
    Bitte weitermachen. Ich mag diesen Strang als Mitleser und habe ehrlichen Respekt für die Mühe, die in all den Charts und Überlegungen stecken. Ende OT und Aus.

    Hallo Lis'chen,
    danke für das Filmchen. Habe mir die 15 Minuten angetan. Ja, man kann Einigem zustimmen. Und wenn man die Entartung der gegenwärtigen Verfasstheit der Staaten als Mass nimmt, so könnte man noch mehr nicken.
    Aber die grundsätzlichen Aussagen des Vortrages sind falsch. Wäre sehr OT, darauf detailliert einzugehen.
    M.E. wären wir in Deutschland einen großen Schritt weiter, wenn Rechtsstaat und Demokratie so angewendet und gelebt werden würden, wie sie schriftlich fixiert verfasst worden sind. Und in Italien wäre das gewiss ebenso. Unter den gegebenen Umständen ist das natürlich illusorisch. Aber weit weniger illusorisch als das, was uns der gute Herr Popp anbietet.

    Zitat

    Aber das ist doch Pipifax, gegen das was tatsächlich abgeht! 1 Milliarde Mehrkosten hat die BRD durch Euro-Rettungsschirme in Sekundenschnelle an andere Euro-Länder verblasen. Für mich ist dieses "Stuttgart-21-Theater" ein grosses "Brot und Spiele-Ding" bei dem die Massen sich über etwas aberwitzig unwichtiges empören können


    [smilie_blume]

    Man muss hier schon unterscheiden zwischen Theorie und Praxis.
    Außerdem hat bei vielen die Praxis "Parlamentarische Demokratie" der letzten Jahrzehnte alles ordnungspolitisches Verständnis hinweggefegt. Was hat denn eine vom Parlament eingesetzte Regierung, die nicht personell in den Parteien verankert ist, mit Faschismusgefahr zu tun?? Und wieso haben Parteien überhaupt diesen Einfluss? Bei Wahlen soll jeder den Abgeordneten für seinen Wahlkreis ins Parlament schicken, der dort Politik nach Gusto der Mehrheit des Wahlkreises unterstützen soll. Stattdessen lachen von Wahlplakaten Parteivorsitzende, die sich wie selbstverständlich als kanzlerkanditat verstehen. Das ganze System ist bereits von den Parteien geentert worden. Wer seinerseits das Parteipersonal in der Tasche hat, soll hier nicht Thema sein.
    Nein, die Demokratie kann schon deshalb nicht mehr funktionieren, weil die staatsrechtlichen Grundlagen kaum mehr einer kennt.