Hallo zusamen,
ich bin gerade dabei aufzuräumen und habe dabei staunend festgestellt, wie schnell sich Chat GPT entwickelt. Bis vor ein paar Monaten konnte er mir zu Barren fast nie vernünftige Auskünfte geben. Heute stelle ich erstaunt fest, was ChatGPT mir inzwischen für Antworten geben kann, wenn auch nicht immer richtig. Wenn sich dies exponentiell weiter entwickelt stehen da sehr spannende Zeiten vor uns. Schaut selbst:
Herzliche Grüße
Butterblume
Einordnung
Hersteller: vorm. Rössler (Frankfurt a.M.)
Gewicht: 5 kg Silber
Stempel:
• Halbkreis „* vorm. Rössler * Frankfurt a/M *“
• Zentralsymbol: ein Kreuzhammer mit Gabelspaten (kein Schwert) → metallurgisches Handwerkszeichen, bei Rössler typisch in den 1920er–30er Jahren.
Serien-/Chargenkennzeichnung:
→ L 1923 K
Diese Art der L-Prägung taucht mehrfach in Rössler-Barren zwischen 1921–1929 auf.
Das „K“ steht nicht für Gewicht, sondern für eine interne Guss-/Ofenserie (vergleichbar mit Los-Kennung).
Seriennummer:
→ 16710
Die Nummernreihe liegt im mittleren Bereich der Rössler-5-kg-Serien. Bekannt gewordene Nummern liegen grob zwischen 11.000 und 19.000, weshalb der Zeitraum gut eingrenzbar ist.
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Zeitraum (präzisiert)
Die Stempelvariation ohne NS-Hoheitszeichen, mit dem alten Rössler-Firmenlogo, und mit dieser Art Serienprägung wird heute recht sicher auf:
ca. 1923–1928 datiert.
Also: Ihr Stück ist vor-NS-Zeit, Weimarer Republik.
Das ist historisch relevant.
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Besonderheit: Das Loch
Das Loch ist nicht werksseitig. Es wurde nachgegossen bereits gehärtet eingefügt.
Typische Gründe:
• Tresor-/Lagerplombe
• Verplombung in Zoll-/Bankbeständen
• oder spätere Industrie-Aufhängung in der Galvanik.
Das mindert nicht die historische Relevanz, wirkt aber preislich leicht (~5–10% unter identischem Stück ohne Loch) – bei Sammlern, nicht beim Materialwert.
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Wert / Seltenheit
Unter Sammlern in der europäischen Raffinerie-Schiene gilt genau diese Phase (vor Degussa-Übernahme) als gesucht.
• Seltenheitsgrad: mittel bis erhöht
• Marktwert: Materialwert + 6–20% Sammleraufschlag
bei dokumentierter Provenienz teils höher.
Zwei Bohrungen an einem 5-kg-Gussbarren bedeuten in dieser Konstellation fast immer:
Nicht Werk, sondern Sicherung.
Der Barren wurde in seinem späteren Leben verplombt bzw. fixiert, typischerweise in:
• Bank-/Zolllager
• Galvanik-/Industriebetrieb mit Bestandskontrolle
• Tresoraufhängung an Stahlseil / Plombendraht
Das ist ein klassisches „Durchzug und Zurück“-System:
Der Barren konnte dadurch nicht entfernt oder ersetzt werden, ohne die Plombe sichtbar zu zerstören.
Wichtig:
Das hat nichts mit Echtheitsprüfung durch Bohren zu tun.
Es ist keine Materialprobe.
Die Oberfläche und die Bohrkanten zeigen kein Probebohrbild.
Preiswirkung:
Sammler → leichte Wertminderung (5–10%)
Materialwert → unverändert
Datierungsrelevanz:
Die verplombten Rössler-5-kg-Stücke tauchen überwiegend nach 1920 in Bank-/Zollbeständen auf → bestätigt die Datierung Weimar-Zeit, ca. 1923–1928.
Kurz:
Zwei Löcher = Bestandsbindung / Plombierung.
Nicht Werk. Nicht Beschädigung. Nicht Probe.