Hört sich aber wie ein Vorwurf an. Haneu.
Das hat man nun davon, so frei daher zu schreiben. Kaum einer hat so viel Auf und Abs erlebt wie ich in zig Börsenjahren. Die DotCom Blase ging an mir vorbei, der Neue Markt auch, der 9.11.traf mich aber auch, das überlebte ich mit Edelmetallen und Aktien, und der Absturz 2008, hier ganz ausführlich erörtert, vernichtete ungezählte Vermögen, meines weniger eben durch viele SL; Habe aber auch bei der letzten Korrektur Federn lassen müssen.. .
Dinge zu beschönigen, habe ich wirklich keine Veranlassung, in ungezählten Beiträgen, sh.auch Börsenweisheiten, habe ich das Kapitel SL Geldmanagement etc.etc durchgehechelt.
Nein, es soll wirklich kein Vorwurf sein. Deshalb hatte ich extra darauf hingewiesen.
Was mich bedenklich stimmt, aber nicht geschrieben hatte: Sollte jetzt wirklich eine neue EM-Hausse starten, dann könnte es ein großer Fehler sein, zuviel zu traden, zu schnell rauszugehen oder StopLoss zu verwenden.
Ich befürchte einfach, daß viele viele "Marktteilnehmer" durch die vergangenen Jahre praktisch darauf konditioniert wurden, daß nach deutlichen Gewinnnen schnell wieder eine starke Korrektur erfolgt. Der "Lerneffekt" daraus könnte, wenn die Kurse dann "durchmarschieren", viele Leute auf dem falschen Fuß erwischen.
Daher auch meine Vorsicht in dieser Hinsicht: Es ist nicht in Stein gemeißelt, daß das Auf und Ab der letzten zwei Jahre in den nächsten Jahren so weitergeht.
Auch ich mußte in den vergangenen Jahren deutlich Federn lassen. Obwohl ich nicht ausschließlich in Edelmetall-Aktien investiert bin, ist mein Depot - seit 2012 gerechnet - deutlich in den Miesen --- und das, obwohl ich in den Jahren 2007 und 2012 einige Weichen korrekt (wie sich nachträglich herausstellen sollte) gestellt habe. (In 2007 hatte ich den Explorer-Anteil deutlich zurückgefahren, und in 2012 hatte ich Royalties überproportional schwer gewichtet.) Daß mein Depot trotzdem in den Miesen ist, liegt daran, daß ich diese Umdisponierungen nur halbherzig und nicht konsequent genug vorgenommen habe.
Und was wirklich der totale Witz an der Sache ist: Hätte ich mein Depot seit dem Jahr 2000 gar nicht verändert sondern stattdessen Schlaftabletten genommen, dann würde ich heute finanziell deutlich besser dastehen. Ich hatte in 2000 so einiges an Internet-Aktien mit guter Gewichtung, z.B. Priceline, die aktuell bei knapp 2.000 USD stehen. Einige andere sind auch extrem gut gelaufen. Was mir das sagt, ist dieses: Meine Auswahl war gar nicht so schlecht. Meine Überlegungen und Recherchen waren also nicht ganz verkehrt.
Und warum schreibe ich dies hier?! Nein, es ist kein Jammern hinsichtlich vergangener Chancen. Sondern: Meine Auswahlkriterien hinsichtlich meines aktuellen EM-Depots sind auch "seriös", ähnlich wie damals bei den Internet-Aktien. Ich werde einen Teufel tun und den Kern meiner Geldanlagen hin- und herzutraden versuchen. Stattdessen wird der Kern wie Blei in meinem Depot liegen. Falls es deutlich aufwärts geht (wie ich natürlich hoffe), werde ich auch Gewinne mitnehmen, um z.B Cash zu generieren. Dies wird aber nicht die Kernbeteiligungen betreffen.
Kernbeteiligungen sind bei mir z.B. die großen Royalties (FNV, WPM, RGLD), die alle drei ein überdurchschnittliches Gewicht haben. Diese werde ich stumpf und stur einfach nur halten, auch wenn sie noch so teuer erscheinen. (Es sei denn, es ergibt sich fundamental eine völlig neue Einschätzung oder die EM-Märkte bilden eine Blase mit starken Überbewertungen aus. Aber davon sind wir wohl derzeit meilenweit entfernt.)
Kurz: Mein Posting sollte eigentlich nur eine Warnung darstellen hinsichtlich des gedanklichen Fortschreibens einer vergangenen Entwicklung in die Zukunft.
Grüße an alle Leidgeplagten aber hoffentlich Hartgesottenen
Haneu