Leider kann ich hier aus eigener Erfahrung berichten:
Ich leite ein mittelständisches Unternehmen aus dem Elektrotechnischen Bereich (rund 80 Mitarbeiter, Tätigkeitsgebiete D:EU - ca 85:10, Rest außerhalb EU). Unser Kundenspektrum erstreckt sich weitgehende über alle Bereiche der Lebensmittelherstellung bis zur Entsorgung, jedoch keinerlei Automobilindustrie bzw. Zulieferer. Mit der Strategie, der vollständigen Konzentration auf die Beriech abseits der Deutschen Leitwirtschaft, ist das Unternehmen über viele Jahre konstant und gesund gewachsen.
Die Schwierigkeiten begannen aus heutiger Sicht etwa 2011/12.
Dazu jedoch später.
Auch wenn die Ergebnisse des Klimakabinetts bei vielen belächelt werden ist dies evtl. der entscheidende Schritt nach unten. Die CO2 Kosten treten in allen Wirtschaftssektoren (Rohstoffgenerierung, Produktion, Transport, Vertrieb, Entsorgung,...) auf addieren sich auf eine stattliche Summe.
Dem gegenüber stehen Stagnation und rückläufige Absatzzahlen bei unseren Kunden, denn jeder Mitarbeiter der seinen Job verliert, kauft auch seine Lebensmittel dort wo diese am günstigsten sind ein. An den anderen Kosten wie Miete , Auto, etc. kann niemand auf die Schnelle etwas ändern. D.h., dass die steigenden Lebenshaltungskosten durch Einsparungen bei der Lebensmittelversorgung, Hygiene, Arztbesuche, usw. eingespart werden.
Die sich daraus ergebende Rückstellung von Modernisierung/Ersatzbeschaffung bei unseren Kunden führt seit einigen Jahren auch zu einen Stau bei uns im Unternehmen. Natürlich reagieren auch wir wesentlich vorsichtiger, aber der Punkt ist, dass wir die Menge der rückgestellten Aufträge schon heute nicht mehr bewältigen könnten.
Ich sehe hier mehrere Wellen, die unabhängig voneinander laufen, sich jedoch überlagern. Diese Wellen entstehen aus der Planung/Forecast in den Unternehmen, der Finanzwelt, dem Kundenverhalten und letztlich dem Lifecycle der eigenen Anlagentechnik (um nur die wesentlichen zu nennen). Bisher bietet das "Mittel" zumeist noch relativ ruhiges Fahrwasser, mit geringen Turbulenzen.
Aber stellenweise kommt auch schon Überlagerungen in Unternehmen, die bisher in allen Fällen zur Aufgabe/Insolvenz des Unternehmens geführt haben. Die meisten Unternehmen in Deutschland sich heute schlicht ausgeblutet, alles wurde über die letzten Jahre gestrafft und optimiert, unsinnige Investitionen in Energieeinsparung realisiert (stattliche Vorgabe) und heute ist keinerlei Speck mehr unter der Haut.
Kommen nun 2 oder 3 Schwierigkeiten zusammen bricht das Unternehmen schlagartig zusammen. Die Rahmenbedingungen aus dem Gesellschaftsrecht (beispielsweise Insolvenzverschleppung) tragen ihren Teil hierzu bei.
Kurz gesagt: die deutsche Wirtschaft bestehet im Kern aus der Automobilindustrie mit ihren Zulieferern, ausgebluteten Unternehmen und Zombies. die restlichen Bereiche sind von den genannten direkt oder indirekt abhängig.
Auch wenn es für uns derzeit noch einigermaßen, im Schlingerkurs, weiter geht, sehe ich dass wir uns auf der Stelle bewegen. Kein Wachstum + Inflation = ???
Nach derzeitiger Aussicht kann! es für uns noch einige Jahre so weiter gehen, bis es kritisch wird. Aber ich denke dass wir vorher eine Überlagerung der vorbeschriebenen Wellen erleben werden, die den Großteil unserer Kunden, aber auch Lieferanten innerhalb kürzester Zeit zu Boden zwingt.
Soweit aus meiner Lage im Herzen Deutschlands!
Gruss Wildkatze