Ist zwar OT, aber ich geb jetzt auch noch meinen Senf dazu. Die Frage "Troll oder nicht Troll" hat ja durchaus das Potential, bis auf weiteres aktuell zu bleiben.
Ich habe in der letzten Zeit immer mal überlegt, was würde ich als Mod machen, wann würde ich wen warum rauswerfen und zwar nach transparenten Regeln, die dem Forum als Ganzem mehr nützen als schaden. Ergebnis: es ist extrem schwer. Wenn man ein begrenztes Zeitbudget anheimstellt evlt. sogar unmöglich. Von daher ist es wohl tatsächlich am besten, es einfach laufen zu lassen.
Kernproblem: wie definiert man einen Troll so, daß man ihn unabhängig von eigener Sympathie, die ja je nach den vetretenen Standpunkten unterschiedlich ausfällt, zuverlässig und schnell als solchen identifiziert, ohne jemand zu Unrecht rauszuwerfen. Das Interesse eines Trolls besteht v.a. darin, gewinnbringende Diskussionen zu stören bzw. im Keim zu ersticken oder Propaganda abzusondern.
Wer begründete Standpunkte hat, wird sich im eigenen Interesse bemühen, diese klar auszudrücken. Andererseits räumt niemand gern Fehler ein, und von daher sind bissige Wortgefechte nicht das Problem. Die Grenze verläuft m.E. da, wo stichhaltige Kritik ignoriert oder Aussagen als unstrittig bezeichnet werden, zu denen es seriöse Falsifizierungen gibt. Das ist immer ein Indiz für Propaganda. Trolle müssen, mangels inhaltlicher Substanz, mit rhetorischen Tricks arbeiten. Es ist ihr Markenzeichen, daß sie auf sachliche Argumente mit persönlichen Angriffen und eristischer Dialektik reagieren (vgl. die Liste von Salorius im Trumpfaden).
Bei Merlin ist der Fall m.E. klar. Goldmeister ist insofern interessant, weil er eben ein Grenzfall ist. Ich selbst bin da eher beim Nebelparder als beim Dark-End, will mich da aber auch nicht als Richter aufspielen.