Summary
Aus meiner Sicht könnte man den GDX recht einfach schlagen, indem man auf 2~3 gute Royalties setzt und man würde eine gute Performance erzielen mit wenig Risiko und Ärger. Wir wollen aber mehr und hier liegt sicherlich nun die Kunst sein Depot entsprechend zu gestalten.
Hier ein kurzes Beispiel aus dem Börsenbrief von Gwen Preston (The Maven Letter), welchen ich seit einigen Wochen abonniere. Gwen hat im Depot ca. 44 Positionen. Davon hat sie bereits die meisten seit 1...3 Jahren im Depot. Geschätzt sind in etwa die Hälfte ihrer Positionen mit -20% bis -70% im Minus andere hingegen wie Highgold Mining +327% oder Great Bear Resources +3.285% im Plus. Hierbei bin ich mir echt nicht sicher, ob sie - on the long run - the Royalties überhaupt schlägt. Hier im Forum hat man sehr gute Meinung über sie, aber ich selber habe den Eindruck, dass Jordan Roy-Byrne die Sache viel besser im Griff hat. Gwen scheint irgendwie in die Geologie verliebt zu sein und man hat da echt den Eindruck, dass sie sich in den vielen Werten verliert.
Und genau hier sehe ich deine und meine Gefahr, dass der Fokus durch fehlende Fokussierung schnell verloren gehen kann. Vielleicht ist es ja wirklich besser auf deutlich weniger Werte zu setzen und diese aber aktiv zu managen, falls sie "tun" oder nicht. Bei einer Anzahl von 40~60 Aktien schafft man es natürlich nicht so leicht den Überblick zu behalten und dadurch könnte vielleicht wertvolle Performance verloren gehen, denk ich mir.
Zum Anderen hab ich den Eindruck, dass Werte mit Minen und Sitz in den USA, Canada und auch Mexiko deutlich besser performen als welche mit Minen in Peru, Chile, China oder Afrika und auch teilweise Australien. Natürlich gibt es hier genügend Ausnahmen, aber ich denke, dass diese grundsätzliche Feststellung nicht ganz falsch ist. Dies liegt aus meiner Sicht einerseits daran, dass die "Experten" mehrheitlich ja aus Nordamerika stammen und auch eher lokale Werte sich ansehen und empfehlen. Wenn ich mir meine amerikanischen Börsenbriefe so durchsehe oder auch an tweets auf Twitter denke, so werden fast ausschließlich nur nordamerikanische Werte behandelt.
Des Weiteren sollten wir vielleicht auch die Reddits nicht vergessen, die mit der RobinHood App traden. Einerseits denke ich, dass damit nur Werte von den US-Börsen gekauft werden können und andererseits wird es bestimmte populäre Werte geben, die bei einem Bull-Run besonders "abheben" werden. Im Jänner wurde ja First Majestic Silver durch die Decke gejubelt. Hiervon haben manche Werte besonders profitiert und andere weniger. Hier müssten wir uns fragen, auf welche die aufspringen. Früher konnte man mittels der Homepage Robintrack die Beliebtheit der Werte einsehen.
Und ja zurück zum Thema Inflation. Vattapita hat ja auch umfassendes Feedback zu meinem Depot und Überlegungen gegeben (Link: Mein Portfolio 2022 Fokus Edelmetalle). Bzgl. der Explorer erwähnt er, dass natürlich die Inflation bei den Explorationsunternehmen voll einschlägt. Hier sein originaler Text:
"Wenn Du von einer Entwertung des Geldes gegen Sachwerte ausgehst, dann entwertet sich auch das Cash der Explorer gegen die Kosten für die Exploration. D. h.: Die Cash Burn Rate steigt. Woher sollen sie ausreichend Mittel bekommen, um das Unternehmen zum Erfolg zu führen?"
Von der steigenden Inflation sind die Royalties am wenigsten betroffen. Die Marge bei Produzenten wird dann weiter aufgefressen und bereitet jenen mit geringen Margen deutliche Gewinneinbußen. Bei z.B. AISC von $1.300 und einem Goldpreis von $1.800 bleiben $500. Erhöhen sich nun die AISC um 10%, so bleiben nur mehr $370, was den Gewinn gleich mal um 26% schmälert. Abhängig von der Region werden die Zusatzkosten unterschiedlich hoch sein. Minen in Emerging Markets werden hier vielleicht einen Vorteil haben (Lohnkosten, Energiekosten, Baukosten). Daher kann ich mir durchaus vorstellen, dass Werte mit Wachstum und geringen Kosten hier ganz gut durchkommen könnten.
All dies ist natürlich davon stark davon abhängig, wie sich der Preis von Gold & Silber weiter entwickeln wird.
Vermutlich ist für Dich - Cornel - wenig Neues dabei, nachdem Du selber ja sehr gut informiert bist. Bin gespannt welche weiteren Erkenntnisse bei Dir und anderen so aufkommen. Mit dem gemeinsamen Austausch und Input sollten wir es schaffen, gut für die Zukunft aufzustellen und wir werden hoffentlich dann auch für unsere Arbeit entsprechend entlohnt.
Liebe Grüße
Gerald