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Im Falle eines Biden-Aus
"Blitz-Primarys": Dieser Plan kursiert bei den Demokraten
Sollte Joe Biden seinen Rückzug verkünden, müssten die Demokraten sofort seine Nachfolge regeln. Das birgt große Gefahren. Aber das Chaos soll mit einem nie da gewesenen Vorschlag vermieden werden.
"Blitz Primary" – seit Tagen kursiert bei den Demokraten ein Papier, das diesen Titel trägt. Es ist ein Notfallplan, der umgesetzt werden soll, wenn etwas passiert, was zuvor noch nie in der Geschichte der Partei geschehen ist. "Wenn Präsident Biden sich entscheidet, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, muss die Demokratische Partei schnell und entschieden ein faires Verfahren zur Auswahl ihres neuen Kandidaten festlegen", lauten die einleitenden Worte des Dokuments, das t-online vorliegt.
Ein plötzlicher Rückzug Joe Bidens wird darin als "beispiellose Herausforderung" beschrieben.
Doch statt eines möglichen Chaos in einer solchen Situation soll daraus bestenfalls eine "beispiellose Chance für die Partei und das Land" entstehen. Die Lösung der Kandidatenfrage soll laut diesem Memo den Entscheidungsträgern in der Partei aufzeigen, wie sie per "Blitz Primary", also mittels einer erneut stattfindenden "Sondervorwahl" überzeugenden Ersatz finden könnten.
Phase I: Innerhalb weniger Tage erstellt die Partei in einem fairen und transparenten Verfahren eine Liste von Kandidaten für die "Blitz-Vorwahl", also einer Art superschnelles und verdichtetes Nominierungsverfahren. Alle Kandidaten sollen sich dabei dazu verpflichten, einen positiven Kurzwahlkampf zu führen, also ohne harte gegenseitige Attacken, um dann schließlich den oder die endgültige/n Kandidat/in zu unterstützen.
Phase II: In einer Art "Amerika sucht den Superstar"-Format sollen sich die verschiedenen Kandidaten im Fernsehen den Amerikanern vorstellen. Vorteil: Die Demokraten wären endlich wieder mit positiven Nachrichten in den Schlagzeilen und bislang unbekanntere Kandidaten könnten auf diese Weise schnell landesweit bekannt werden. Warum dieses "geplante Chaos" den Demokraten womöglich wirklich helfen könnte, darüber sprach bei t-online auch schon der US-Wahlkampf-Experte Julius van de Laar.
Phase III: Der Parteitag im August in Chicago würde für viel größere Aufmerksamkeit sorgen. Es könnte dann tatsächlich spannend werden, weil eben kein Kandidat schon im Vorhinein feststeht. Die Hoffnung der Autoren: So könnte ein "riesiges Publikum" angezogen werden, bei dem auch bislang desinteressierte Wähler hinschauen, weil sie dankbar sein könnten, dass es jetzt frische Alternativen zu dem Revanche-Wahlkampf zwischen den beiden unbeliebten, bisherigen Kandidaten Joe Biden und Donald Trump gebe.
Promis für den Präsidentschaftskandidaten
Eine besondere Idee des "Blitz"-Prozesses soll außerdem sein: Statt in einem klassischen TV-Format könnten die Kandidaten von berühmten amerikanischen Persönlichkeiten vorgestellt werden. Als Namen kursieren unter anderem: die Moderatorin Oprah Winfrey, die frühere First Lady Michelle Obama, aber auch Republikanerinnern und Republikaner, die sich offen gegen Donald Trump gestellt haben. Zum Beispiel: die früheren Kongressabgeordneten Liz Cheney und Adam Kinzinger. Im Gespräch sind auch der bekannte YouTuber Mr. Beast sowie führende Ökonomen und die frühere republikanische US-Außenministerin Condoleezza Rice.