Soeben wurde der Webcast mit dem CEO beendet. Hier die wichtigsten Punkte:
- Die Sanktionen behindern das Geschäft (Sale) in Russland. Bis Ende Jahr sollten die Probleme behoben werden.
- Die Russen-Assets werden verkauft. Dauert etwa plus/minus 6 Monate. Aufspaltung ist keine Option. Wäre weniger Value für die (West)-Shareholder.
- Die Re-Domizilierung war absolut notwendig, damit die Russen-Assets mit "gutem" Preis verkauft werden können.
- Verkauf der Russen-Assets: Es gibt keinen Fire-Sale. Kein Notverkauf. Nach dem Verkauf sollte Polymetal-Kasachstan schuldenfrei sein. Konkret: Der Verkaufserlös sollte die Schulden in Russland übersteigen.
- Bis Ende Jahr sollte Polymetal wieder "dividendenfähig" sein.
- Nächste grössere Investition ist der POX (Autoklav)in Kasachsastan.
- In Russland sind 200koz AuEq im Lager, in Kasachstan 6xkoz AuEq.
urai
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Daß die russischen Assets verkauft werden, war schon auf der letzten HV bekanntgegeben worden, es wurde nur hier noch nicht diskutiert. Als Begründung wurde genannt, daß die OFAC - die für die Sanktionen zuständige US-Behörde - einen Split nicht als ausreichende Trennung betrachten würde, was sich mir rein logisch nicht erschloß, denn POLY-K hätte so an POLY-R keinen Anteil mehr. Geschäftliche Verbindungen darüber hinaus hängen nicht am Split, darin unterscheidet sich der Verkauf nicht. Aber es könnte auch eine Rolle spielen, daß man es in Kasachstan nicht gerne sieht, daß das Land zur Umgehung der US-Sanktionen benutzt wird. Eine Enteignung von russischer Seite sollte nicht mehr drohen, wenn die russischen Minen über eine kasachische Holding gehalten werden. Aber die Diskussion ist letztlich müßig, die Entscheidung ist gefallen.
Sonst abweichend zu urai nach meinem Verständnis:
- Sie werden zwar voraussichtlich mit Abschlag verkauft werden, aber nur mit geringem, vielleicht erreichen sie sogar den vollen Wert. Darunter würde ich 10-20% Discount verstehen, nicht 50%. Wie das zusammengeht mit der Aussage von der HV, daß man nicht viel erwarten solle, erschließt sich mir nicht ganz. Oder ist gemeint, daß nur netto nicht viel mehr rauskommt, weil die mittlerweile hohen Schulden mitübernommen werden? Der Verkaufspreis solle aber "well above" dem Wert der Schulden sein, positiver Eigenkapitalwert.
- Netto-Schulden der russischen Seite: 2390 Mio. USD, kasachischer Teil: 200 Mio. USD, nach 600 Mio. am Jahresende, trotz des sonst eher cashflow-schwachen ersten Halbjahres, und obwohl sie weiter Vorräte aufgebaut haben und Gold nicht abverkaufen konnten wegen der Logistikprobleme wegen der sanktionsbedingt stark ausgelasteten Bahnstrecken ostwärts. Die Verteilung kommt uns sehr entgegen, keine Ahnung, wie sie das geschafft haben.
- Der kasachische Teil soll bis zum Verkauf der russischen Minen (sicher netto-)schuldenfrei sein, also aus eigener Kraft, ohne den Verkaufserlös.
- Dieser soll in den Bau des kasachischen POX fließen und in Dividende.
- Es soll bereits bis Jahresende eine Dividende geben VOR dem Verkauf. Der POX soll bis 2027 fertig sein.
- Rückkehr an die LSE in vielleicht 18-24 Monaten.