Insbesondere für die Skeptiker in diesem Programm möchte ich untig auf einige verblüffende Fakten hinweisen. Ich gehöre persönlich zu den erklärten Goldoptimisten mit Kurszielen um 10.000 $, gemessen an aktueller Geldmenge. Hauptsächlich begründe ich dies mit der imho wiederkehrenden Geschichte:
[Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/u/14773…tary%20Base%202012-09.png]
Quelle: http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=263743
mit wichtigen Erläuterungen. Der grundlegende fundamentale Sachverhalt für diese Preisprognose ist allerdings nicht neu und wurde auch hier schon ausführlich diskutiert. Ich möchte daher gar nicht weiter in diese Richtung argumentieren.
Die folgende Sichtweise soll sich daher an die vermeintlich berechtigte Denkweise der anwesenden Bären, Zweifler und Bedenkenträger richten:
"Menschenskinder, Gold ist eine neue Bubble, die platzen wird, fast Dausend Prozent im langjährigen Bullenmarkt, das kann nicht so weitergehen"
Bitte sehr, erst einmal aber vorab ein letzter Blick zur Geldpolitik, hier auf die Zentralbank-Bilanz-Summen:
[Blockierte Grafik: https://dl.dropbox.com/u/14773…26Goldpreise2012-11-b.png]
Quelle: http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_entry.php?id=268800
im Verhältnis zum Goldpreis. Danke HuangJin, für diese augenöffnenden Darstellungen. Denn es geht in letzterer Grafik nicht etwa um Geldmengen, nein ausschließlich um die klitzekleinen Bilanzausweitungen der Zentralbanken im Verhältnis zum Goldpreis. Wo ist hier die Blase?
Aber wir können uns einer besonders skeptischen Sichtweise zum aktuellen Goldpreis auch aus einer ganz anderen Sicht annähern. Genauer als dem schnöden Hinweis, daß eine gute Herren- oder Damenausstattung (Toga) in der Antike ebenso eine Unze Güldenes erforderte, wie heute ein geschneiderter Anzug oder Kostüm wohl auch. Also lassen wir dergleichen Oberflächlichkeit bitte kurz gedanklich beiseite und wenden uns ebenfalls kurz von den Fluten des Staatspapiergeldes ab.
In Deutschland haben wir bekanntlich im Assekuranzwesen, den hübschen "gleitenden Neuwertfaktor". Der Baupreisindex auf die Preise von 1914, dem Ende der letzten stabilen Währung in unserem Lande. Wem die Erklärung nicht reicht, der darf gerne hier nachschlagen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gleitender_Neuwertfaktor
daraus:
"Der Grund, weshalb man ausgerechnet das Jahr 1914 als Basis nimmt, ist,
dass dieses das letzte Jahr war, in dem die Baupreise „stabil“
(aussagekräftig) waren..."
Coole Begründung, aber wir wollen uns bitte nicht daran aufhalten oder belustigen und nehmen einfach zur Kenntnis, der Faktor beträgt für 2013 also 16,20.
Hinter dieser unauffällig und unspektakulär wirkenden Zahl verbirgt sich jedoch ein durchaus brisanter Sachverhalt. Einfach die Tatsache, daß die Baukosten, beispielsweise ein kleines Häuschen betreffend, für die Familie gebaut, in den letzten Hundert Jahren von ca. 10.000 Reichsmark auf nunmehr 162.000 EUR angestiegen sind. Was ist daran nun so Besonderes? Die Inflation, das wissen wir doch alle! Nein, das Spektakuläre liegt einfach in folgender Rechnung:
10.000 alte Reichsmark geteilt durch 20 machte damals einfach 500 gute alte Reichsmarkzwanziger bis zum bezahlten Eigenheim. 500 multipliziert mit 7,168 Gramm fein ergibt nun wieder 3584 Gramm echtes Gold.
So, nun stelle man sich bitte den Glücksfall vor, ein urgroßväterlicher Erblasser aus der guten alten Zeit hätte kein Papier hinterlassen, nein im Mauerwerk des Hauses liegt die Truhe aus dem Jahre 1914. Mit 500 Zwanzigern aus der Kaiserzeit, nach dem Bombentreffer im letzten Kriege allerdings zum Klumpen verschmolzen, unansehnlich, nichts für den Münzfachhandel am Bodensee. Dann sehen wir doch einmal nach, was eine Scheideanstalt heute dazu sagt:
http://www.allgemeine-gold.de/…ontend/show_startseite/de
Aha, tragen wir also den Klumpen für EUR 38,70 das Gramm zur Schmelze und erhalten damit 3584 mal diesen Betrag. Mit EUR 138.701 Eurionen dürfen wir die Anstalt schließlich wieder verlassen. Von mir aus können wir gerne die Rechnung auch mit alten Zwanzigern im Normalzustand aufmachen:
http://www.mp-edelmetalle.de/m…hland/kaiserreich-20-mark
also EUR 280 pro (einfachen) Willi. Wir verbessern damit das Ergebnis auf glatte 140.000 europäische Schuldentaler. Zum gleichen Haus, am Ausgangspunkt der Betrachtung, bleibt aber immer noch ein GAP von 22.000 EUR.
Gold in der Bubble? Auch ganz ohne Geldmengenvergleiche ein Lacher!
Schöne Grüße