Alles anzeigen
Sofern die Gütermenge und alles andere unverändert bleibt ('ceteris paribus'). Aber wenn sonst alles unverändert bleibt, warum sollte dann der Geldschein plötzlich doppelt so oft ausgegeben werden? Warum gibt es überhaupt Geld? Funktional ist es notwendig, um den Güterkreislauf in Gang zu halten. Dann sollte man als allererstes klären, wieviel Bestand an 'Zahlungsmittel' für das Inganghalten des gegebenen Güterkreislaufs nötig ist, und wie das benötigte Zahlungsmittel 'geschöpft' und in Umlauf gebracht wird. Wenn sich dabei herausstellt, daß bei den gegebenen Mechanismen eine Verdoppelung der 'Geldumlaufgeschwindigkeit' (was immer das auch ist!) dann auftritt, wenn die Gütermenge sich verdreifacht, dann würde eine Erhöhung der 'Geschwindigkeit' mit Deflation einhergehen statt mit Inflation.
Die hier angewandte Methodik ist etwa folgende: 'Irgendwer hat uns irgendwann eine 'Wirtschaft' (eine Dampfmaschine) hingebaut, die halbwegs funktioniert. Wie sie genau funktioniert, wissen wir nicht, aber wir finden es plausibel, daß nicht viel passiert, wenn man einen Geldschein (ein kg Kohle) mehr hineinwirft. Damit erklären wir jetzt das Basisprinzip der 'Wirtschaft' (Dampfmaschine) und versuchen, eine dreimal so große zu bauen'. Das Ergebnis solcher Methodik sind 'Paradoxa' (böswillige Leute sagen: Widersprüche) in der ökonomischen Theorie, eine Fülle von Fehlprognosen in der Praxis. Im Dampfmaschinenfall gäbe es früher oder später eine tüchtige Explosion.
.Was die 'Geldumlaufgeschwindigkeit' ist oder sein könnte, weiß ich immer noch nicht. In dieser Hinsicht bin ich voll und ganz mit denen einig, die diesen Begriff lautstark verwenden. Der Unterschied ist der, daß ich einen solchen NIchtbegriff selber nicht verwenden würde.
Dafür weiß ich, wann es die '6' gibt: wenn man eine Kenngröße, bei der Zeiträume keine Rolle spielen, als 'Geschwindigkeit' bezeichnet und dann behauptet, damit ließe sich irgendwas erklären
Gruß
Klaus_H.
Hi, habe jetzt nicht Euere ganze Diskussion gelesen und zurückverfolgt. Wie wäre es von der streng wissenschaftlich-mathematischen Definition für (Geldumlauf-)Geschwindigkeit abzurücken ? Vielmehr handelt es sich wohl um so etwas wie eine 'Präferenz' des Zahlungsmittelinhabers das Zahlungsmittel auszugeben oder zu horten (sparen). Das hat dann selbstredend etwas mit dem Vertrauen in die Werthaltigkeit des Zettels zu tun. Bzw. bei erhöhter Ausgabebereitschaft in die Nichtwerthaltigkeit.
Da die ganze Volkswirtschaftslehre 'unscharf' ist , ist natürlich auch der Begriff Geldumlaufgeschwindigkeit nur eine Krücke im wissenschaftlichen Gewand.