Natürlich gibt es keinerlei Anspruch seitens eines Versenders auf Zahlung irgendeines Magazinabos oder nicht vereinbarte Portokosten etc. (MDM hat mir nie Ärger gemacht, ich möchte das hier deshalb mal ganz neutral und ohne jeden Bezug auf konkrete Vorgänge formulieren.
Da MUSS man (KANNman kulanterweise) auch nicht mit ihnen korresponieren. Nicht zahlen genügt. Erst wenn wirklich eine Mahnung von einem vermeintlichen Gläubiger oder einem Inkassounternehmen kommt, reagiere ich - aber auch nur, um eventuell weiteren Scherereien vorzubeugen (mit Dr. iur. auf dem Briefkopf funktioniert das natürlich meist ganz gut ). Selbst wenn sie in einem (relativ unwahrscheinlichen) Prozess wider Erwarten Recht bekommen, hat das dann den Vorteil, dass sie nicht weitere außergerichtliche Beitreibungskosten als notwendige Rechtsverfolgungskosten geltend machen können, weil sie damit rechnen mussten, dass diese fruchtlos bleiben werden.
Wirklicher Handlungsbedarf besteht erst bei einem gerichtlichen (!) Mahnbescheid. Aufschlussreich ist dabei immer, ob Übergang ins streitige Verfahren für den Fall des Widerspruchs angekreuzt wurde; wenn nicht, ist das ein Indiz dafür, dass der Mahnende seiner Sache nicht ganz sicher ist und keinen Prozess anstrebt sondenr nur ein wenig amtliche Drohkulisse mit überschaubarem Kostenrisiko aufbauen möchte.
Was das Magazin angeht, so denke ich, dass es MDM in der Tat nicht um den Verkauf des Hefts geht sondern in erster Linie um redaktionell verpackte Werbung, ganz ähnlich den Kundenzeitschriften mancher Autohersteller. Dass die Hefte einen Verkaufspreis trage, dürfte wettbewerbsrechtliche Gründe haben, weil der Gratisvertrieb von Presseorganen mit einem gewissen Anteil redaktionellen Inhalts lauterkeitsrechtlich nicht ohne Weiteres zulässig ist, jedenfalls wenn Mitbewerber behindert werden oder der Wettbewerb entsprechender Publikationen in seinem Bestand gefährdet wird.
Ich habe übrigens auch die MT-Taler mit Portokosten erhalten und die Rechnung einfach entsprechend gekürzt. Ich glaube zunächst mal nicht, dass da System dahintersteht. MDM scheint gelegentlich ein wenig konfus organisiert zu sein. Ich könnte mir deshalb vorstellen, das es wie folgt bei denen abgelaufen ist:
- unerfahrener Mitarbeiter bekommt die Anweisung ein Angebot für die Medien zu erstellen.
- Mitarbeiter macht das und vergisst die Portokosten in die Vorlagen zu integrieren (schließlich gibt es ja Aktionen ohne Porto bei MDM)
- keiner überprüft das mehr; alles geht zu den Medien und in den Druck.
- EDV/Abrechnungsabteilung wurde mit Angebot zuzüglich Porto gefüttert
- Rechnungen gehen raus; die Zahlungsüberwachung und Reklamationsabteilung wundert sich über die vielen Beschwerden und Kürzungen
- Langsam checkt man, was passiert ist und gibt Anweisung nur noch Betrag ohne Porto auf die neuen Rechnungen zu schreiben.
Ich persönlich glaube hier nicht an bösen Willen. MDM verrechnet sich nämlich gelegentlich auch zugunsten der Kunden (so mehrmals bei meinen Koalas, die mit nur 1 Euro Versicherung statt vereinbarter Versandkosten belegt wurden). Was man allerdings kritisieren kann, ist die gelegentlich mangelnde Akkuranz der internen Vorgangsbearbeitung.