Schneeballsystem auf dem Edelmetallmarkt Jürgen Meyer, Fondsmanager beim Investmenthaus SEB Asset Management, erinnert an ein grundsätzliches Problem, das bei Edelmetallen als Geldanlage auftritt: "Anders als Aktien generieren sie keinen Ertrag. Im Gegenteil: Die Lagerung verursacht Kosten." Daher seien die Käufer darauf angewiesen, in Zukunft einen Abnehmer zu finden, der noch höhere Preise bezahlen will. "Nicht auszuschließen - es finden sich ja auch heute Liebhaber. Aber was wenn nicht? Der Edelmetallmarkt trägt alle Merkmale eines Schneeballsystems."
"Gold wird nicht knapp" Seiner Meinung nach werden die Rohstoffpreise durch den Nutzen begrenzt, den sie für jene haben, die sie benötigen. "Im Fall von Benzin zum Beispiel bin ich davon überzeugt, dass die meisten von uns auch beim dreifachen Preis weiter tanken würden. Was wären die Alternativen? Nur: Niemand benötigt Gold. Es wird nicht verbraucht und damit nicht knapper. Sein Schicksal ist, von einem Tresor in den nächsten zu wandern."Auch Thomas Grüner von der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments warnt Anleger vor der allgemeinen Euphorie. Ein weiterer Anstieg der Edelmetallwerte sei zwar möglich. "Die Preise können jedoch sehr plötzlich und extrem nach unten fallen", sagt Grüner. Der rasante Sturz des Ölpreises 2008 und der Technologieaktien im Jahr 2000 seien warnende Beispiele für Blasenbildungen, die auch dem Gold drohen können.