Original von walahfrid
Letztendich geht das ganze Gezänke hier doch darum, ob es jemanden gibt, der an den Hebeln der Macht sitzt und die Strippen zieht, oder ob die Welt ein Phänomen ist, das sich selber organisiert, ohne dass die Einzelteile für sich genommen einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung hätten.
Ich bin eher ein Anhänger des zweiten Erklärungmodells.
Die Anhänger des ersten Erklärungsmodells machen meines Erachtens nach den Fehler, ihre Beweisführung nicht unter Kontrolle zu haben.
Es wird munter losspekuliert und wiedergegeben, was zwar irgendwo geschrieben steht, deswegen aber noch lange nicht wahr sein muss.
Ganz schlimm wird es, wenn jemand eine aus der Luft gegriffene Behauptung postet, und denjenigen, der sie bestreitet, dazu auffordert Fakten oder Beweise zu erbringen, dass sie nicht wahr sei, ohne zuvor auch nur den kleinsten Versuch zu machen, die Behauptung seinerseits mit Beweisen zu unterlegen.
Um es auf einen Punkt zu bringen..Die Anhänger des ersten Erklärungsmodells sind im Grunde genommen zwar diejenigen, die die Religion am lautesten beschimpfen und verabscheuen, aber nicht in der Lage sind, ihr eigenes Denken als eine Ersatzreligion zu erkennen. Es ist solchen Menschen schwer vorstellbar, dass die Welt ohne einen "Bestimmer" existieren kann. Früher war das Gott, Allah oder andere Götter (unter denen es auch durchaus rachsüchtige gab). Heute sind diese Götterbilder transferiert auf Menschen, die allerdings mit denselben Attributen behaftet werden.
Die Sprache kommt ja im Forum öfter auf "teuflische Pläne", "verbrecherische Machenschaften", "geheime Weltregierung" etc.
Letztlich bliebe es einem Soziologie- oder Theologiestudenten vorbehalten, dieses Phänomen einmal genauer in einer Doktor-oder Diplomarbeit zu untersuchen.
Ein Psychologiestudent wäre im Übrigen dafür auch ein guter Kandidat.