Das Individuum denkt nicht global gesamtwirtschaftlich - und was für die Globalwirtschaft gut ist, ist nicht automatisch für mich und meine Familie gut - das einzelne Humansubjekt schert es eben nicht, wenn man ihn nötigt, seine persönlichen Interessen dem globalen Gemeinwohl unterzuordnen, das auch nur wieder aus Partikularinteressen bestimmter Personenkreise besteht.
Und die Gesellschaft besteht nur zur Minderheit aus global gesamtwirtschaftlich denkenden Menschen.
Den Verweis auf die Fugger find ich da etwas zynisch, da sie den jedem einfachen arbeitenden Menschen innewohnenen Wunsch nach Wertstabilität und Aufbewahrung des nicht verkonsumierten Arbeitseinkommens zwecks Weitergabe an die eigenen Nachkommen ignoriert - doch ein zutiefst menschlicher Wunsch oder?
500 Jahre Wertstabilität der Fugger... also eine Generation würde ja schon reichen... aber schon da versagt Papiergeld...
Ich glaube einfach nicht an die Weiter-so-Strategie. Dagegen sprechen leider Trends: Erstmals in der Geschichte der BRD sinken Löhne und Gehälter aus Arbeitseinkommen, explodierende Staatsverschuldung, Schieflage sämtlicher Sozialsysteme, einhergehend mit katastrophaler demografischer Entwicklung und sich verschärfenden Umverteilungskonflikten, Kampf der Kulturen, Migrationsproblematik, kein Nationalgefühl der Deutschen (der Zusammenhalt der deutschen Gesellschaft definiert sich durch und gründet sich m.E. einzig auf dem Wohlstand der Nachkriegsjahre, der verschwindet) - alles aufbrechende antagonistische Widersprüche, da sehe ich keine einfache Lösung...
Mag sein, dass man nochmal einen erzwungenen Wachstumsschub erzeugt - mit CO2-Technik, Nanotechnologie oder Gestaltung einer allumfassenden behindertengerechten Gesellschaft... nur wer soll das bezahlen? Wo sind die Nachschuldner? Dann könnte die jetzt lebende Generation noch irgendwie ihre Pfründe retten...