Beiträge von Captain_Proton

    Vielleicht verrate ich jetzt ein Geheimniss, aber ich habe in den letzten Monaten haufenweise Silber füe unter 5€/oz. gekauft.


    Wie?
    In Form von Medaillen über Ebay.
    20 gramm Teile aus 999 Silber. Mit verschiedenen Motiven,schön anzusehen. Habe Durchschnittstpreise von 15cent/gr. erziehlt.


    Warum soll ich 50% mehr für ein Eagle bezahlen?
    999 steht bei beiden drauf!


    Hab wohl ziemlich heftig gekauft, denn der Marktpreis ist auf ca. 20cent/gr. gestiegen. Ist aber immer noch deutlich nahe am Silberspot.


    So und jetzt kann der preis machen,was er will. Ich habe meine Zielmenge im Keller :]


    grüsse an Alle Silverbugs

    Jetzt wird Alles klar, unser Doktor schreibt unter Drogen!


    Die Grenze unseres Denkens

    Von Dr. Bernd Niquet


    Beim Nachdenken ueber die Boerse ist man oft dem Wahnsinn
    nahe. An jedem Tag entsteht in der Wirtschaft und an der
    Boerse eine neue Welt. Was gestern noch richtig war, ist
    heute oft schon falsch. Und was gestern noch falsch war, ist
    heute vielleicht richtig. Und manchmal geht es noch schlimmer
    ab, da ist das bereits heute falsch, was heute eigentlich
    richtig ist.


    In der Konsequenz bedeutet die Tatsache, dass wir diese Ent-
    wicklung nicht antizipieren koennen, dass alle unsere Wirt-
    schaftstheorien statisch sind – und auch statisch sein mues-
    sen. Und dass wir hier nichts prognostizieren koennen, jeden-
    falls keine autonome Entwicklung, sondern allenfalls die
    Fortschreibung vermeintlicher Trends leisten koennen. In
    meiner Unizeit habe ich in meiner Dissertation versucht, die
    Gruende hierfuer exakt theoretisch in den Griff zu bekommen.
    Das hat mich teilweise fast den Verstand gekostet, weil man
    sich ploetzlich nur noch in Kreisprozessen und voellig
    selbstreferentiellen Bereichen herumschlaegt.


    Um diesen "gordischen Knoten" schliesslich einmal durch Zer-
    schlagen in den Griff zu bekommen zu versuchen, habe ich im
    Jahr 1988 ein Selbstexperiment gemacht, dessen Protokoll mir
    neulich wieder in die Haende gefallen ist. Dazu habe ich eine
    bewusstseinerweiternde Droge geraucht und mich anschliessend
    hingesetzt, ueber dieses Thema nachgedacht, und aufgeschrie-
    ben, was mir dabei in den Kopf gekommen ist. Leicht sprach-
    lich verbessert praesentiere ich ihnen hier Ausschnitte
    daraus. Als Boerseninteressierte koennen Sie ganz sicher fuer
    sich etwas heraus ziehen:


    "Jedes Morgen wird sich als ein Nichts herausstellen, doch da
    ich genau das weiss, ist das Jetzt existent. Das ist so, weil
    alles nur durch sein Gegenteil existiert. Doch wenn man das
    begriffen hat, dann hat es sich durch das Begreifen bereits
    wieder in sein Gegenteil verkehrt – und ist damit nicht mehr
    greifbar.


    Deswegen kann das, was ich jetzt aufschreibe, spaeter nicht
    mehr gueltig sein, da es ja nur in Verbindung mit meinem
    heutigen Ich Geltung besitzt und nicht mehr mit meinem spae-
    teren.


    Unter jedem Grund (einer Entwicklung) liegt immer noch ein
    Urgrund. Und wenn man diesen Urgrund heraus bekommen hat,
    sich also im Urgrund befindet, dann ist der eigentliche Grund
    nicht mehr der Grund, sondern der Uebergrund. So laesst sich
    alles erklaeren – doch in dem Moment, wo es erklaert ist, ist
    es ja – da es vorher nicht erklaert war und sich dementspre-
    chend verwandelt hat – nicht mehr erklaert. Wie beim Wetter-
    haeuschen geht das.


    Hier ist eine Grenze erreicht, weiter geht es nicht, aber am
    Ende der Grenze finden wir immer wieder einen Anfang der
    Grenze, so dass wir uns letztlich nur im Kreis gedreht haben.


    Alles muss ein Ende finden, um dann, wenn es zu seinem Gegen-
    teil geworden ist, naemlich aufgehoert hat, wieder es selbst
    zu werden. Man kann also nichts letztendlich begruenden.


    Wenn man weiss, dass man es nicht wissen kann, dann weiss man
    es ja. Dann weiss man, dass man es nicht wissen kann. So ein-
    fach ist die Loesung.


    An aller Weisheit ist also nichts dran. Jeder Mensch denkt,
    anders und klueger als die anderen zu sein, da das aber jeder
    denkt, kann es niemand mehr denken. Aus logischen Gruenden
    kann also nur das schoen sein, was eigentlich unschoen ist.
    Und das richtig, was eigentlich unrichtig ist."


    ++++++


    Bernd Niquet ist Boersenkolumnist und Buchautor.

    Ich habs schon immer gewusst. Unser Doktor ist von Gott und der Welt verlassen -bemitleidenswert und armselig seine Seelenleben


    Die verzweifelte Suche nach Inhalten

    Von Dr. Bernd Niquet


    Ich bin kein Christ – und schon gar kein "wiedergeborener
    Christ" wie George W. Bush. Ich weiss nicht einmal genau, was
    das ist. Meine Beobachtung ist es, dass es das Schwerste fuer
    den Menschen ist, den Tod zu akzeptieren und zu begreifen,
    dass unser Leben keinen hoeheren Sinn hat, sondern dass wir
    uns den Sinn immer nur selbst geben koennen.


    Ich denke, dass das einer der entscheidenden Gruende fuer die
    Wiederwahl von George W. Bush war. Die Leute wollen ein Ge-
    gengewicht zum "sinnlosen" Kapitalismus haben. Die Religion
    findet wieder verstaerkt Zulauf – und auch das Bekaempfen von
    Terroristen macht ja einen "Sinn". Jedenfalls mehr als ueber
    die Staatsverschuldung und das Gesundheitssystem zu streiten
    und zu wissen, dass sich letztlich dabei ja sowieso nichts
    aendert.


    Die Welt ist so gross und so sinnlos, dass es den meisten
    Menschen nicht leicht faellt, sich in ihr zu orientieren. Die
    Totalitaet unseres Seins kann einen ziemlich leicht erschla-
    gen. Es ist daher viel einfacher, die Komplexitaet auf das
    simpelste Mass zu reduzieren. An der Boerse beispielsweise
    erleben wir das in Reinform. Waehrend in der Wissenschaft nur
    derjenige wirklich mitdiskutieren kann, der die ganze Theorie
    gelernt und verstanden hat, kann an der Boerse jeder voellig
    frei seinen eigenen Sinn (er)finden.


    Ich bin dabei immer an Skinners Taubenexperiment erinnert,
    bei dem in eine Anzahl von Kaefigen jeweils eine Taube einge-
    sperrt ist – und in jeden Kaefig voellig zufaellig Futter
    hinein faellt. Die Tauben denken – wie wir Menschen – dass
    hier eine Ursache dahinter steht und dass ihr Verhalten zum
    Zeitpunkt des Hereinfallens des Futters (beispielsweise den
    Fluegel zu schlagen oder auf einem Bein zu huepfen) ursaech-
    lich dafuer ist. Und es folglich sinnvoll ist, dieses Verhal-
    ten zu wiederholen. Und so sieht man dann lauter verrueckt
    herumhuepfende und fluegelschlagende Tauben. Ganz genauso wie
    an der Boerse – und auch im normalen Leben sonst.


    Das beginnt bereits im Kindergarten. "Wie lange ist denn der
    Drache tot, den der Prinz erstochen hat?" fragt mich meine
    Tochter immer nach dem Anschauen des Dornroeschen-Films. Ich
    versuche ihr stets zu erklaeren, dass der Drachen fuer immer
    tot ist, doch dann kommt sie aus dem Kindergarten und sagt:
    "Die Vanessa hat gesagt, dass man wieder aufwacht, wenn man
    tot ist." Vielleicht sind ihre Eltern ja wiedergeborene
    Christen wie George W. Bush. Dann ist die Welt natuerlich
    viel einfacher als wenn man sie nimmt, wie sie wirklich ist.


    Und wenn ich dann manchmal einige vermeintlich kritische
    Boersenzeitschriften und Boersenbriefe anschaue, dann muss
    ich immer an den Mann denken, der vor einiger Zeit in grossen
    Anzeigen und Vortragskampagnen behauptet hat, dass die ganze
    Schulmedizin vollkommener Unsinn ist – und man durch die ein-
    fache Einnahme von Vitamin C Herzinfarkte und anderes viel
    besser bekaempfen kann. Ein ausgebildeter Mediziner wird hier
    nicht einmal hingehoert haben. Und genauso geht es den ausge-
    bildeten Oekonomen, wenn sie das ganze Zeug lesen, welches
    die vermeintlich so kritische Boersenpresse stets von sich
    gibt. Dass George W. Bush die Welt ruinieren wird, dass Alan
    Greenspan keine Ahnung hat ... Vielleicht koennen wir die
    Weltwirtschaft ja auch mit Vitamin C heilen. Das waere doch
    eine schoene und einfache Loesung.

    Warte mal ab bis Alle Feiertage weg sind, dann gibts ein neues Wirtschaftswunder ! Denn dann kaufen die Leute wieder wie verrückt!
    Ja, Gott sei Dank habe Wir so kompetente Minister und Chefvolkswirte in D! ;)

    Ich bin grosser England-Fan.
    Da entblödet sich Herr Niquet nicht, über die englische Lebensweise herzuziehen


    [Wie der Abstieg aussieht

    Von Dr. Bernd Niquet


    Grossbritannien war einmal die oekonomische und finanzielle
    Fuehrungsmacht der Welt. Davon ist nichts mehr uebrig geblie-
    ben. Und ein Blick auf das Land, wie ich ihn in der letzten
    Woche erheischen konnte, zeigt ganz bildlich, wie so ein Ab-
    stieg aussieht. Zu wachsen, groesser zu werden, Steigerungen
    zu erleben, das ist einfach. Hier gibt es zwar auch vielfach
    Pfusch und Zusammenbrueche, doch die Spuren dieses nervenden,
    nicht dramatischen, dafuer aber langfristig-konstanten Ab-
    stiegs sehen voellig anders aus.


    Betrachten wir die Verschiebungen in der Weltwirtschaft, die
    enormen Zuwaechse der Asiaten, dann kann man sich durchaus
    vorstellen, dass auch die Bundesrepublik Deutschland einmal
    zu einem "Fall Grossbritannien" wird. (Ich denke im Uebrigen,
    dass es in den USA gegenwaertig bereits auch nicht anders
    aussieht als in Britannien.) Vielleicht sind ja auch wir schon
    mitten drin in diesem Prozess – ganz sicherlich sogar. Das
    heisst: Es geht uns weiter ganz gut, die absoluten Ver-
    schlechterungen und die relativen Verschiebungen innerhalb
    der Gesellschaft gehen so langsam voran, so dass sie kaum
    spuerbar sind – und erst mit dem Zeitraffer deutlicher zu
    Tage treten. Und dieser Zeitraffer bin heute ich.


    Grossbritannien ist ein reiches Land mit einer bedeutenden
    Industrie- und eine Dienstleistungsstruktur. Die alten Haeu-
    ser, die man ueberall sieht, haben die Jahrhunderte unbescha-
    det ueberstanden – und sehen wunderbar aus. Auf jeden Fall
    viel besser als die in Deutschland ueberall anzutreffenden
    Zweckbauten. So weit das Aeussere. Was man hingegen im Inne-
    ren erlebt, in etwas voellig anderes: Geheizt wird wie zu
    seligen DDR-Zeiten, entweder per Strom oder mit dem (offenen)
    Fenster als Regulationsmechanismus. Deswegen ist es ueberall
    bullig warm. In keinem Haus, in dem ich war, kam jedoch rich-
    tig Wasser aus der Leitung. Alles veraltet, alles verkalkt,
    kein Druck.


    Die sanitaeren Anlagen in Pubs und Restaurants sehen verwahr-
    lost aus. Die Menschen sind es in grosser Zahl auch. Kein
    Pub, in dem nicht mit grosser Lautstaerke das Fernsehen
    laeuft. Der Schwachsinn, die allgemeine Sinnlosigkeit, haelt
    die Menschen fest im Griff. Brot und Spiele, Brot in fluessi-
    ger Form – und Fussball live fuer alle. Unterhalten kann man
    sich dabei nur noch mit dem Bierglas. Passend dazu: Die bri-
    tischen Zeitungen beschaeftigen sich nahezu ausschliesslich
    mit Promis und Titten – Tittytainment unausgesetzt. Am liebs-
    ten mit den Titten von Promis – Tittytainment zum Quadrat.
    Brot und Spiele – ohne Pause.


    Ein ganzes Land scheint nichts mehr zu investieren. Nicht in
    seine Infrastruktur und nicht in seine Menschen. In der U-
    Bahn steht in jedem Bahnhof eine grosse Tafel, was wo derzeit
    alles nicht funktioniert. Der Jugend geht es anscheinend nur
    noch darum, "to get pissed" and "to talk the time away". Die
    grossen Helden unter den Promis sind die Fussballstars. Sie
    haben zwar keine Titten, doch dafuer saufen sie genau so wie
    die Fans. Die Massen sind ruhig. Und die Zeit schreitet
    unaufhoerlich voran.


    Herr Dr., ich glaube Ihnen, dass Sie sich in den Glaspalästen der Grossbanken wohler fühlen.


    Aber schön finde ich, dass sogar bei Ihnen Einsichten reifen können. Ja Wir befinden uns im Abstieg. Doch gagegen, wo Wir ankommen werden ist England das reinste Paradies

    Wie passt das zusammen:


    Dieselben Leute, die plötzlich vor 2 Wochen in Parnoia ausgebrochen sind , dass GS-Forum wäre nicht mehr datensicher und von ABN oder sonstwen übernommen, posten jetzt in einem Board - dass Namen ,Adresse und Bankverbindung jeden Users besitzt. Jetzt ist die Anonymität also nicht mehr wichtig? ?(


    Ich bedanke mich jedenfalls beim GS-Team für das Forum.

    Der Doktor hat gute Nachrichten für uns:
    Nie mehr Inflation, keine Konjunkturzyklen mehr - ein neues Zeitalter hat begonnen!
    8o





    Der Aufschwung schon wieder zu Ende?


    Wo wir gerade bei den Journalisten sind. Machen sich wichtig, schwadronieren durch die Gegend, mauscheln herum, halten sich für wichtig, verbringen ihre Abende auf Kosten anderer mit diesem Wichtigsein – doch bis auf wenige Ausnahmen kommt dann nur Mist heraus. Können nicht verstehen, wollen nicht verstehen.


    Die „Welt am Sonntag“ titelt ihre neueste Ausgabe „Aufschwung geht schon wieder zu Ende“. Welche Manpower und Kreativität hier wohl stundenlang zusammen gesessen hat, um dieses Geniestück zu Wege zu bringen? Oder ist das nur ein paar Vollalkoholikern durchgerutscht?


    In keiner anderen Zeitung wird auf fast jeder Seite einmal über die Soziale Marktwirtschaft lamentiert und Ludwig Erhard gepriesen. Immer wieder Ludwig Erhard, die Soziale Marktwirtschaft und wie gut das alles war. Ludwig Erhard selbst hätte diese Schreiberlinge sicherlich in der Luft zerfetzt, denn Erhard wusste viel zu gut, dass die Wirtschaft fast ausschließlich Psychologie ist. Und welche Wirkung derartige Schlagzeilen auf das Abspringen der Binnenkonjunktur haben, kann sich jeder selbst beantworten. Ein Rattenpack.


    Dabei ist es auch völlig falsch, was hier berichtet wird. Wir haben gar keinen Aufschwung gehabt, weshalb er auch nicht zu Ende gehen kann. Hier wird noch in den alten Kategorien der Inflationszeit gedacht. Im Zuge des Endes der Inflation ist aber auch der Konjunkturzyklus tot. Wir schwanken seit Jahren um ein Miniwachstum. Und das wird auch auf absehbare Zeit so bleiben. Doch ein „Anspringen“ der Konjunktur von ein Prozent Wachstum auf zwei Prozent ist genauso wenig ein Aufschwung wie ein Rückfall auf ein Prozent das Ende eines Aufschwunges darstellt.


    Doch das muss man erst einmal begreifen. Und man muss es auch begreifen wollen. Wir befinden uns in einer völlig neuen Zeit, in der die Gesetzmäßigkeiten der jüngsten Vergangenheit keinen Bestand mehr haben. The trend was our friend. But now he is dead.


    Ich glaube, dass habe ich schon einmal im Frühjahr 2000 gehört - als es hiess : Aktien werden immer weiter steigen :rolleyes:

    Jetzt sagt er uns endlich, wie der goldpreis gemacht wird:


    Wie der Goldpreis gemacht wird (1)
    Bloomberg und die Objektivität
    Gibt es eigentlich einen objektiven Journalismus? Den Versuch, die Welt vorurteilsfrei zu beobachten und darüber zu schreiben? Oder ist die Meinungshuberei – ob aus Zeitgeiststreben oder von einem Auftraggeber bezahlt – mittlerweile bis in die letzte Ritze des Geschriebenen vorgedrungen?
    Kolumnen hingegen müssen subjektiv sein. Und so habe ich nie ein Hehl daraus gemacht, nichts vom Gold zu halten. Weil ich glaube, dass wir uns in stabil-disinflationären Zeiten befinden und daher keines der beiden fürs Gold so wichtige Szenarien aktuell ist.
    Gestern hat die Tageszeitung „Die Welt“ einen Artikel der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ über das Gold abgedruckt. Ich werde diesen Artikel an dieser Stelle heute und am Freitag in voller Länge wiedergeben und dabei kommentieren. Denn es handelt sich hier um ein treffliches Beispiel der Beeinflussung von unbedarften Lesern. Unter dem Deckmantel der Objektivität wird hier knallharte Meinungsmache betrieben. Meine Kommentare habe ich jeweils in Klammern gesetzt.
    Gold bleibt wegen der hohen Ölkosten im Aufwind
    Seattle - Der Goldpreis wird weiter steigen. (Ein unglaublich frecher Einstieg. Stellt dieser Satz eine gesicherte Information dar? Oder ist er Spekulation? Ein Wunsch? Und was wird damit bezweckt?) Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Händler rechnen auch für diese Woche mit einem Anziehen des Goldpreises - es wäre die sechste Woche in Folge. (Eine Händlerumfrage darf man nicht als Beleg für zukünftige Preise nehmen. Das ist entweder dumm oder geschieht mit der Absicht, ein Ziel damit zu erreichen.) Die Händler spekulieren darauf, dass die Nachfrage nach dem Edelmetall angesichts der hohen Treibstoffkosten steigen wird, da sich immer mehr Investoren gegen eine drohende Inflation absichern. (Diese Logik ist hingebogen und trägt nicht. Hohe Treibstoffkosten können zu gestiegenen Kosten führen. Eine Inflation ist aber stets ein kumulativer Prozess. Das weiß jeder Erstsemester-Student an der Universität.)
    Zweiundzwanzig von insgesamt 43 befragten Händlern, Investoren und Analysten raten, Gold zu kaufen, 14 empfehlen den Verkauf und sieben sind neutral. Seit Anfang September kletterte der Goldpreis 5,5 Prozent, während der Ölpreis 21 Prozent bis auf 53,40 Dollar hochschnellte. Die steigenden Kosten für Heizöl, Dieselkraftstoff und Erdgas werden das Wirtschaftswachstum der USA voraussichtlich bremsen und die US-Notenbank Federal Reserve veranlassen, das Tempo bei den Zinserhöhungen zu drosseln. (Woher weiß der Autor das? Ersteres liegt sicherlich nahe, letzteres ist jedoch völlig ungewiss. Hier zu schreiben „werden ... die US-Notenbank Federal Reserve veranlassen“ ist eine falsche Tatsachenbehauptung. Hier darf man einen Marktteilnehmer nennen, der dies behauptet, oder man darf schreiben, dass man selbst der Meinung ist. Ein subjektives Statement dazu ist also erlaubt. Doch eine objektive Aussage ist eine Irreführung – bewusst oder unbewusst.)
    "Höhere Ölpreise heizen ganz klar die Inflation an", sagt Stephen Leeb, Vermögensverwalter bei Leeb Capital Management. "Gleichzeitig zwingen sie die Fed, die Zinsen niedriger zu halten, als sie eigentlich wollte. Sie sind außerdem dafür verantwortlich, dass sich unser Handelsdefizit verschlimmert. Diese drei Punkte wirken sich alle unterstützend auf den Goldpreis aus." (Na bitte, das ist in Ordnung. Es wird jedoch durch die vorangeschobene Tatsachenbehauptung suggeriert, dass dieser Marktteilnehmer mit seiner Meinung auch Recht hat. Die eine Aussage stützt hier die andere. Eine gegenteilige Meinung wird nicht genannt. Das ist billig, ist kein Journalismus, sondern nicht mehr als Propaganda. Der Leser soll nicht informiert werden, sondern es wird eine vorgefertigte Meinung mit Nennung von Tatsachen unterfüttert. Es werden keine Informationen geliefert, damit der Leser sich ein Urteil bilden kann, sondern es werden Vorurteile gestützt.)
    berndniquet@t-online.de <mailto:berndniquet@t-online.de>


    bin schon richtig auf den zweiten Teil gespannt! 8o

    Wenn ich mich recht an den Mathematikunterricht erinnere , nehmen Zinzeszinseffekte Exponentialkurven an, d.h. der Anstieg wird immer steiler und strebt gegen unendlich. Also sollten uns die Zahlen nicht erschrecken, es läuft Alles in rationalen und normalen Bahnen.

    Am besten ist dieser Gag. Er verunglimpft die soziale Markwirtschaft, die sein Studium ermöglicht und seinen Eltern den Wohlstand gebracht hat, den er jetzt verlebt.


    Hier der Text:


    Lehre, Leere und Irre
    Von Bernd Niquet
    Um den Aktienmarkt zu verstehen, braucht man keine Lehrbücher. Lehrbücher leiten nur in die Irre, sind Irrbücher, Leerbücher, und Leerbücher sind nur etwas für Irre. Aber genau darum geht es ja eigentlich. Trotz aller Lehre, Leere und Irre ist es gar nicht so einfach mit der Börse. Und dennoch kann man immer etwas lernen.


    Am Wochenende ist in Berlin die MoMA-Ausstellung zu Ende gegangen. Hier wurden Bilder ausgestellt, für die sich bei ihrem Entstehen kein Mensch interessiert hat, die heute jedoch Superstars sind. Und deswegen haben die Menschen auch nächtelang vor der Neuen Nationalgalerie angestanden – oder besser angeschlafen. Um sich diese Bilder anzuschauen. Nicht etwa, weil sie gut sind oder weil sie sie mögen. Sondern einfach deswegen, weil die anderen Menschen sie auch anschauen, weil die Bilder Superstar-Status genießen.


    Das ist alles ein bisschen so, als würde man plötzlich die Leiche von Ludwig Erhard und der Sozialen Marktwirtschaft öffentlich ausstellen. Um die hat sich früher auch niemand geschert. Heute jedoch würden plötzlich alle Menschen hingehen und gaffen. Da würden sie mit Extrazügen aus Bochum und aus Stuttgart kommen, aus dem ganzen Land. Und das Fernsehen würde seine bekannten „Specials“ senden. Die Leiche von Ludwig Erhard und der Sozialen Marktwirtschaft. Heissa, da gäbe es was zu sehen!


    Ja, da würden alle hingehen, und deswegen würde ich auch hingehen. Ist doch völlig egal, dass es stinkt und dass das alles nichts bringt. Einmal auf der Höhe der Zeit sein! Einmal ganz modern sein! Einmal richtig mitmachen, dabei sein! Und wenn die Zeit vertrödelt und das Geld hinterher futsch ist? Ach, das wird schon nicht passieren. Irgendwas muss man doch schließlich mit seinem Leben anfangen. Man kann doch nicht immer nur zu Hause sitzen. Und ins Grab kann man sowieso nichts mitnehmen. Ganz besonders, wenn es sich um das Grab von Ludwig Erhard, der Sozialen Marktwirtschaft und aller sonstigen Haussen der Nachkriegszeit handelt.

    Greenspanbashing
    Von Bernd Niquet
    Ich wundere mich sehr, mit welcher Sicherheit und Selbstgerechtigkeit Alan Greenspan derzeit nahezu überall als der Schuldige unserer gegenwärtig nicht unbedingt glänzenden Wirtschafts- und Börsensituation ausgemacht wird. Ich bin es nicht, Alan Greenspan ist es gewesen!


    Da stehen sie dann in ihren teuren Anzügen mit bunten Seidenschlipsen in grell erleuchteten Fernsehstudios und erzählen, als hätten sie leibhaftig die Forelle erfunden. Es ist erstaunlich, wie einfach es manchmal scheint, eine völlig heterogene und verschiedenartige Welt auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen. Da hat Greenspan zuerst mit einer zu leichten Geldpolitik die Hausse an den Aktienmärkten verursacht, dann die Anpassungskrise verhindert – und jetzt ist er immer noch Schuld, dass die Zinsen eigentlich zu niedrig sind.


    Ich erinnere mich noch sehr gut an die Lehren der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933. Damals war es eine zu restriktive Politik, die nichts Geringeres als das völlige Welt-Chaos gebracht hat. Ich denke, man sollte die Krisen 1998 und 2000 ff. nicht auf die leichte Schulter nehmen; es war auf jeden Fall sicherlich besser, sie mit leichtem Geld zu bekämpfen als sie auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Glaube an die Selbstregulierung des Marktes, also an die sogenannte „Anpassungskrise“, kann nämlich durchaus fatal sein.


    Möge sie daher den Leuten mit den schicken Anzügen, bunten Schlipsen und der großen großen Selbstgewissheit erspart bleiben – und uns allen anderen natürlich auch. Denn so etwas könnte uns in der heutigen Situation durchaus wegfegen und zerfetzen. Ich freue mich daher tausend Mal mehr über einen Greenspan als über tausend gelackte Fernsehheinis.

    1997 habe ich meine ersten Neue-Markt Aktien gekauft. Der freundliche Herr in der Sparkasse hat mir natürlich wegen den hohen Risiken abgeraten. Dann hat er aus einem Börse-Online Heft die WKN rausgeschrieben und ich musste einen Aktienkaufvertrag unterschreiben. Nach 2 Tagen bekam ich einen Brief mit dem ausgeführten Kurs - natürlich mit horrenden Gebühren.


    So übertragen läuft das heute mit Gold und Silber.


    im übrigen ist die Sparkasse ein guter Tipp:
    letzte Woche
    1 0z. Gold-Eagle 340 €
    1 oz. Silver-Eagle 7,50 €


    da habe ich natürlich zugeschlagen :)