Was oft unterschlagen wird ist, dass Häuslebauer dazu neigen, zu gross und umfangreich zu bauen bzw. zu kaufen.
Sucht sich jemand eine Mietwohnung, ist er vor allem was Grösse angeht, bereit Abschläge hinzunehmen, um nicht gleich >1k Warmmiete zahlen zu müssen.
Baut oder kauft sich jemand ein Haus, kann es aber oft nicht gross genug sein, das mag auch erstmal nicht das grosse Problem darstellen.
Nach 10-20 Jahren merken aber die meisten, wie die Nebenkosten (vor allem Energie) erheblich steigen, wofür Hausbesitzer oft deutlich mehr ausgeben müssen als Mieter (ist halt meist teurer ein Haus warm zu halten, als eine Wohnung im Mietshaus).
Spätestens wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist die gesamte Immobilie überdimensioniert, die Nebenkosten können aber nicht stark gesenkt werden, und Modernisierungsmassnahmen kosten 5stellig.
Ich persönlich habe früher auch mal gedacht, ein eigenes Haus bietet viel Sicherheit, ist wertstabil, man kann es Kindern weitervererben, und macht sich auf Dauer bezahlt und ist günstiger. Ich habe für ein EK zum Hauskauf angefangen zu sparen, hielt ein Haus auch für eine gute Wertanlage.
Mittlerweile haben sich meine Ansichten, vor allem aus Erfahrungen der letzten Jahre, die ich gemacht habe oder bei anderen miterlebt/gesehen habe, erheblich geändert. In 5 Jahren an 3 verschiedenen Orten gelebt und gearbeitet, Beziehungen halten nicht zwingend bis ans Lebensende, die Kinder wollen das Haus der Eltern gar nicht, einige wollen ihre Häuser verkaufen aus verschiedenen Gründen und sind sie nicht losgeworden, für Renovierungs- und Modernisierungskosten kann man fast ein neues Haus bauen, usw. usw.
Man möge mich nicht falsch verstehen, ein eigenes Haus zu besitzen und darin zu wohnen ist schön, man kann tun und lassen was man will, es herrichten wie man es gebrauchen kann, tolle Abende im Garten verbringen usw., es gibt viele Vorteile eines selbstgenutzten Eigenheims.
Was man aber nicht vergessen sollte ist, genauso wie ein teures Auto oder ähnliches ist es ein sehr teures Konsumgut, man steckt sehr viel hinein, und diesen (Geld)Wert wird man später nicht mehr wiederbekommen. Wer das Geld hat, es sich leisten kann und will, bereit ist für ein Eigenheim auch entsprechend zu bezahlen, der sollte sich auch entsprechend eins bauen oder kaufen.
Vielleicht werde ich das auch mal tun, aber zur Zeit kann ich es mir nicht leisten, und viel wichtiger, möchte ich das auch gar nicht, denn auch die Flexibilität hat seine Vorteile 
Man muss einfach wissen, was ein Eigenheim ist, und was eben nicht. Dann kann man, ob man sich dafür oder dagegen entscheidet, auch nichts falsch machen 