Medwedew räumt Beziehungen zu USA Priorität ein - IWF- Reform notwendig
CANNES, 13. November (RIA Novosti). Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika haben für Russland nach Worten von Präsident Dmitri Medwedew einen Vorrang.
"Diesen Kontakten räumen wird eine große Priorität in unserer Außenpolitik ein", sagte der Präsident am Donnerstag in Cannes in der 10. Rundtisch-Sitzung von Industriellen Russlands und der Europäischen Union (EU). Er habe mit dem designierten US-Präsidenten Barack Obama "ein Treffen in nächster Zeit" vereinbart. "Zu lange Pausen (in den Beziehungen) bringen niemandem Nutzen", sagte Medwedew.
Der russische Staatschef hält sich in Cannes zur Teilnahme an einem für diesen Freitag geplanten Russland-EU-Gipfel auf.
Zu den Auswirkungen der globalen Finanzkrise sagte der Präsident, dass die Gesamtverluste der Weltwirtschaft bereits auf rund 1,5 Billionen US-Dollar gestiegen sind. "Man muss zugeben, dass wir es zum ersten Mal mit einer derart starken Form der Krise zu tun haben ... Derart ernsthafte Folgen (der Krise) zwingen uns, die Frage nach einer Reform des internationalen Finanzsystems und seiner wichtigsten Institute wie des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank aufzuwerfen."
In diesem Zusammenhang erinnerte Medwedew an die Pläne der russischen Regierung, ein neues internationales Finanzzentrum in Russland einzurichten. Ein Paket entsprechender Gesetze solle noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Zudem kündigte der Präsident an, dass Russland seine Wirtschaft auch unter den Bedingungen der globalen Finanzkrise weiter modernisieren wird. "Die Krise wird uns nicht dazu zwingen, auf die Modernisierungspläne sowie auf die technische und technologische Umrüstung der Produktion zu verzichten", betonte er.
Über Handlungen der russischen Führung zur Eindämmung der Krisenfolgen sagte Medwedew, dass die russischen Finanzbehörden bis zu 200 Milliarden US-Dollar für die Förderung des realen Sektors der Wirtschaft zur Verfügung stellen werden. "Kredite, die für die Festigung des Bankensystems notwendig sind, werden für zehn Jahre gewährt ... Mit diesen Mitteln werden die Banken den realen Sektor der Wirtschaft finanzieren." Parallel bauten die Finanzbehörden weiterhin auf die Festigung des Rubel. "Die Gründung neuer Finanzzentren und die Schaffung starker Währungen gehören zu einem wichtigen Stabilitätsfaktor ... Wir möchten die eigene Währung - den Rubel - weiter fördern", sagte Medwedew.
Die Verzögerungen beim Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) führte er darauf zurück, dass die Organisation zur Aufnahme neuer Mitglieder nicht bereit ist. "Uns gefällt die ausgewogene Position der Unternehmenswelt, die die Harmonisierung der Gesetzgebung als einen gegenseitigen Prozess betrachtet."
"Dieser Prozess sieht die gegenseitige Anerkennung und die Priorität der internationalen Standards vor. Das ist im Hinblick auf den WTO-Beitritt Russlands besonders wichtig ... Man könnte lange über die Ursachen für die Verzögerung dieses Prozesses diskutieren. Aber eine der Ursachen liegt klar auf der Hand: Die Organisation selbst sowie die Methoden ihrer Arbeit und die Normativbasis sind auf die Aufnahme neuer Mitglieder nicht ausreichend vorbereitet", betonte Medwedew.
http://de.rian.ru/world/20081113/118299421.html
Das muß sich für die Globalisten ziemlich furchtbar anhören. Rußland hält offensichtlich auch in diesen schwierigen Zeiten Kurs Richtung multipolare Welt der souveränen Staaten und will nichts von einer Eine-Welt-Ordnung wissen. Putin ist für mich der größte lebende Politiker. Hoffentlich kommt er zurück.