Beiträge von Don Salieri

    Um diesen Thread mal wieder auf das eigentliche Thema "Goldpreis" zurückzubringen:


    Gold ist ja heute regelrecht abgestürzt (bis auf 395$). Laut n-tv Telebörse ist einer der Gründe die Terrorwarnung in Japan...erstmal verstehe ich überhaupt nicht, wieso die Japaner jetzt auch mit diesem Schwachsinn à la "Code Orange" anfangen (das wird doch selbst von der US -Bevölkerung mittlerweile nicht mehr ernst genommen), und ausserdem müsste bei einer Terrorwarnung der Goldpreis doch STEIGEN, oder?


    Ich dachte immer, Gold wäre eine Krisenwährung...aber scheinbar ist ein Terroranschlag keine Krise ?( ...und schon gar keine internationale. Wenn's in den USA kracht, ist die ganze Welt betroffen. Wenn es dagegen in Japan einen Anschlag gibt, ist das ein lokales Problem...ja ne is' klar.


    Eigentlich müsste es doch so sein: wenn in Japan wirklich ein massiver Terroranschlag stattfindet, der die japanische Wirtschaft trifft und stark schwächt, dann dürfte die BOJ Probleme haben, weiterhin das US-Aussenhandelsdefizit mitzufinanzieren. Dies würde wiederum die US-Wirtschaft stark in Mitleidenschaft ziehen, was gewiss nicht positiv für den Dollar ist. Warum um alles in der Welt steigt aber heute der Dollar gegen Yen, Gold und Euro? Das macht für mich überhaupt keinen Sinn.


    Oder die BOJ hat erkannt, dass Interventionen allein nicht mehr ausreichen, um den Yen zu schwächen, so dass dieser nun zusätzlich noch mit "psychologischer Kriegführung" unter Druck gesetzt wird. Ich bin mal gespannt, wie lange das wirkt...

    Vielleicht ist ja auch das der Grund für den Kursrutsch des Euro:


    Der massive Downturn beim EUR (von 1,292 auf 1,267) ohne irgendwelche wichtigen Nachrichten riecht für mich schon sehr stark nach EZB-Intervention. Oder ist die Angst der Marktteilnehmer so gross, dass sie bei jeder Annäherung an die 1,30 lieber ihre Gewinne mitnehmen? Ein Downturn von 2,5 Cent an einem Tag scheint mir aber doch ein wenig zuviel für einfache Gewinnmitnahmen zu sein.


    Mal eine blöde Frage: wenn die EZB interveniert, wie wird das dann eigentlich finanziert? Werden für die Interventionen einfach frische EUROs gedruckt, oder werden dafür dann Staatsanleihen aufgelegt?


    Mir ist es einfach ein Rätsel, wie z.B. Japan es einfach verkraften kann, in einem Jahr über 100 Mrd USD zu kaufen, ohne dass die japanische Volkswirtschaft darunter leidet...

    Kann mir jemand mal erklären, wieso ein schwacher Dollar dermassen schlecht sein soll? Mir ist schon klar, dass dadurch die Unternehmensgewinne schrumpfen, wenn man im Euroraum Waren produziert und diese im Amiland verkauft.


    ABER:
    - viele multinationale Konzerne produzieren auch in den USA
    - Importe werden erheblich günstiger, d.h. auch Rohstoffe
    - die Exporte von Deutschland in die USA machen nur ca. 10% aus


    Wenn die EZB jetzt wie die BOJ massiv Dollars kauft, dann verschiebt sie den Fall des Dollars nur in die Zukunft, denn welchen Sinn haben Devisenreserven, die man nicht wieder irgendwann verkaufen will?


    Momentan läuft es doch so: die USA konsumieren Waren aus Japan und China. Diese erhalten dafür jede Menge bedrucktes Papier. Da die Dollars beim Verkauf erheblich an Wert verlieren, werden sie eben gebunkert. Aber WANN will man die Dollars denn wieder verkaufen? Durch Deviseninterventionen können meines Erachtens Japan, China und Euroland nur verlieren.


    Ich verstehe diese kurzsichtige Geldpolitik einfach nicht. Vielleicht kann mir hier jemand erklären, wieso die Zentralbanken so handeln?

    Die Frage ist, ob das Gold im Falle eine nuklearen Explosion über NY überhaupt verstrahlt werden würde:


    Rakete4
    Stimmt schon, eine offene Drohung wäre wohl nicht besonders schlau, weil es doch sehr fraglich ist, ob die US-Bürger da mitziehen würden. Für denkbar halte ich dagegen aber eine verdeckte Drohung. Dieser könnte man auch mit einem von amerikanischen Geheimdiensten inszenierten Terroranschlag Nachdruck verleihen; offiziell war's dann natürlich Al Quaida (wer würde das schon anzweifeln?).
    Das mag alles ein wenig paranoid klingen, aber nach den zwei geführten Kriegen, die mit unglaublichen Lügen gerechtfertigt wurden, traue ich der US-Regierung eben alles zu, zumal sie wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand steht.

    Auf der einen Seite haben die USA sicher ein Interesse daran, dass der Dollar weiter schwach bleibt, um die eigenen Exporte zu stärken. Viel wichtiger ist es für die Weltmacht USA aber, dass der US-Dollar die Weltleitwährung bleibt, und dass das immer noch gigantische Handelsbilanzdefizitr weiter finanziert wird.


    Ein stark fallender Dollar würde das Ende der Leitwährung, und somit auch das Ende der Supermacht USA bedeuten. Somit stehen die USA also mit dem Rücken zur Wand, und als einzige Säule der Macht bleibt nur noch die überlegene militärische Stärke. Es würde mich nicht überraschen, wenn die USA irgendwann derart in der Klemme sind, dass sie sogar ihren "Verbündeten" (Euroland und Japan) verdeckt oder offen mit einem Krieg drohen, sollten diese nicht bereit sein, den Dollar weiter zu stützen.


    Das ist natürlich alles nur Spekulation, aber ich sehe für die USA absolut keine Möglichkeit, mit friedlichen Mitteln ihre Position als Weltmacht zu behalten. Die aggressive Kriegspolitik zeigt nur allzudeutlich, dass die USA mit ALLEN Mitteln versuchen werden, ihre Vormachtstellung zu erhalten.

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Weltbevölkerung langsam aber sicher auf einen neuen Krieg eingestimmt werden soll:



    Ähnlichkeiten mit der Brutkästen-Story vor dem 1. Irakkrieg sind natürlich rein zufällig. Der obige Bericht klingt jedenfalls sehr stark nach einer Propagandalüge.

    Ich bin auch sehr erstaunt, dass die extrem negative Nachricht bzgl. des US-Defizits vom Markt einfach ignoriert wird, und im Gegenteil Gold, Silber und Euro sogar noch fallen.


    Oder gibt es dafür einen fundamentalen Grund, der mir entgangen ist?

    Zitat

    Original von Hessengold
    PS: Habe mittlerweile mal bei ebay auf Goldmünzen mitgeboten. Ein Schnäppchen konnte ich noch nicht finden. Aufgefallen ist mir, dass professionelle Händler immer wieder mit gefakten Accounts die Preis auf das gewünschte Niveau hochschrauben.


    Das habe ich auch festgestellt. Bei Ebay ein Schnäppchen zu machen, ist absolut illusorisch. Bei allen Versteigerungen, die ich verfolgt habe, war der Abschlusspreis + Versandkosten immer knapp über dem momentanen Marktpreis.

    In Spiegel Online ist heute ein interessanter Artikel über die wahnsinnige Finanzpolitik von Bush erschienen:


    Bushs Harakiri-Haushalt


    Der neue Haushaltsentwurf für 2005, den US-Präsident George W. Bush heute vorlegt, schockiert selbst die Republikaner: Er beschert den Amerikanern ein Rekord-Defizit von 521 Milliarden Dollar. Das meiste geht für Bushs Lieblingsprojekt drauf: seinen Krieg gegen den Terror. Umwelt und Soziales bleiben mal wieder auf der Strecke.
    [...]
    Es sei der "asketischste" Finanzplan seit 1993, prahlen die Zahlenzauberer im Weißen Haus: Die "regulären" Ausgaben würden sich nur um 0,5 Prozent erhöhen. Dahinter steckt jedoch ein Rechentrick: Nicht darin mit eingeschlossen sind nämlich die Gelder für Verteidigung, Rüstung, Innere Sicherheit und Terror-Krieg. Und die allein sprengen das Budget. Der US-Militärhaushalt soll 2005 um fast sieben Prozent steigen, von 393,5 auf 420,7 Milliarden Dollar.
    [...]


    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,284573,00.html

    Waffenschein?


    Also wenn es erst soweit ist, dass man sein Eigentum mit Waffengewalt verteidigen muss, dann sollte man wohl gleich besser sein Gold nehmen und in ein sicheres Land flüchten. Ich lehne jedenfalls den Einsatz von Schusswaffen kategorisch ab, wohl auch deswegen, weil ein naher Verwandter von mir vor einigen Jahren durch eine Schusswaffe beinahe ums Leben gekommen wäre.

    Zitat

    Original von Reinhard Deutsch
    Die Frage ist nicht wie hoch der Goldpreis steigt, sondern wie stark der Dollar fällt und ich denke, dass wir in diesem Jahr noch eine Dollarpanik (Flucht aus dem Dollar) sehen werden. In diesem Fall sehen die Preise sicher etwas anders aus. Ich tippe daher unter dieser Voraussetzung für Gold auf über 800 und für Silber auf über 20.


    Dass es in absehbarer Zeit zu einer massiven Abwertung des Dollars kommt, davon bin auch ich überzeugt. Ich glaube allerdings nicht, dass dies schon dieses Jahr passieren wird. Ich denke, dass die BOJ auch weiterhin massive Stützungskäufe tätigt, ausserdem steht ja noch die Leitzinserhöhung in den USA an. Das kann den Dollar natürlich nicht nachhaltig retten, aber wahrscheinlich reicht es noch bis zur Wiederwahl von George Dabbeljuh Feldbusch.


    Daher meine konservative Goldpreis-Prognose.

    Zitat

    Original von icke
    Um die Wechselkursrisiken EUR/USD auszuschalten bietet sich der Kauf von Quanto-Zertifikaten an (z.B. bei ABN AMRO). Diese beziehen sich dann 1:1 auf den Basiswert in USD, die Auszahlung erfolgt aber in EUR.


    Hier ein Quanto-Zertifikat der Commerzbank: WKN 291448 . Angesichts der sich auch weiterhin abzeichnenden Dollarschwäche halte ich Quanto-Zertifikate für ein recht gutes Investment.