Beiträge von Donnerschlag

    Das im April 1933 verordnete Goldverbot konnte die Geldmenge nicht inflationieren, weil der Preis nachwievor auf $20.67/Unze festgelegt war.


    Das finde ich schon, denn der Staat erhöhte dadurch ja seinen Goldbestand (Aktiva) und konnte daher die Geldmenge (Passiva) ausweiten. Außerdem wurde Gold mit einem Abschlag von 41%(!) gegen Dollar eingetauscht. Also fast Hebel 2 bei der dadurch gedeckten Geldmenge.
    Und allein der Effekt, daß man erzwang gehortetes Vermögen in Papiergeld zu wechseln, hat ja inflationär gewirkt. Anschauliches Extrembeispiel: wie wenn man alle Immobilienbesitzer enteignen würde und ihnen dafür Geld gibt. Das Geld würde zu einem Großteil investiert, nicht gehortet werden, ein Gutteil würde sogar ausgegeben werden.

    Das KGV ist eine extrem kurzfristige Abschätzung des Unternehmenswerts. Porsche verweigert wegen solchem kurzfristigen Unsinn die Quartalszahlen.


    Das bestreite ich, daß das der Grund sein soll (Porsche hat im letzten Quartal doch nur mehr wegen der Spekulationsgeschäfte so gut abgeschnitten, nicht im Kerngeschäft). Das spiegelt sich noch gar nicht im Aktienkjurs wieder. Auch Thyssen Krupp und Daimler haben Prognosen verweigert.
    Und warum?


    Die Begründung ist nicht, wegen eines nun angeblich in die Irre führenden KGV, das sonst immer gern als Anhaltspunkt verwendet wird, denn schließlich ist der Gewinn eines Unternehmens entscheidend für seine Bewertung, sd. wenn man aufgrund der REAL EXISTIERENDEN AUFTRAGSLAGE Prognosen machen würde, wäre die Reaktion der Anleger nur eine: Fallenlassen.
    Und überhaupt wundert es mich, wenn Du nicht hellhörig wirst, wenn eine Firma, die mit VW-Optionen ein Vermögen gemacht hat, nun bestimmte Kennzahlen nicht nennen will, weil diese ja nur kurzfristig aussagekräftig wären. Ja, ja, die Aktien, die man natürlich kauft und dann viele Jahre vergißt, wie der falsche Fuffziger Kostolani so erfolgreich verkündet hat. Jetzt auf einmal?! Von einer Firma, die Milliardenspelkulationen durchführt? [smilie_happy]


    Aber genau diese Realitäten in der Realwirtschaft sind nun mal vorhanden und so versucht man, die von der Politik schöngeredeten Tatsachen nicht zu konterkarieren, weil man noch immer hofft, daß das Werkel bald wieder anspringen tut. Wird es aber nicht, weil das ganze Geld nur den Banken gegeben wird, den Parasiten, und nicht denen, die die Wirtschaft darstellen, die investieren wollen und produzieren. Somit schaden die großen Firmen im Grunde der eigenen Realwirtschaft sehr, weil sie der Sauerei, die hier abgeht, auch noch Vorschub leisten. Die Realwirtschaft wird jetzt auf Kosten der Finanzwirtschaft geschlachtet. Die werden erst dann ihren Mund aufmachen, bis erste Werksschließungen unumgänglich geworden sind. Dann werden sie jammern und Druck auf den Staat ausüben.
    Dabei gibt es diese Stimmen aus der Realwirtschaft schon längst, aber sie sind nicht einflußreich genug, um sich gegen diese extrem kursichtige Verhaltensweise der großen Industriekonzerne, die damit den korrupten Politikern und der Finanzbranche in die Hände arbeiten, durchzusetzen.


    Wen wunderts, wenn das Motto ausgegeben wurde: Börse ist 90% Psychologie, Schlechtreden verboten!

    M.E. ist das mit einem Blick auf die KGVs recht einfach einzuschätzen:
    Ist die Inflation demnächst nicht allzudramatisch, müssen die Aktien neue Tiefs ausbilden, wenn nicht absurd hohe KGVs von den Käufern hingenommen werden.
    Und WENN die Aktienmärkte kein neues Tief mehr ausbilden, dann muß die Inflation gewaltig werden, damit horrend hohe KGVs dennoch hingenommen werden.


    Wie man es auch betrachtet, was wir im Moment sehen, kann gar nichts mit einer nachhaltigen Konsolidierung zu tun haben, weil die Kurse für die kommenden historisch schlechten Quartalsergebnisse absurd hoch wären. Es bleiben m.E. eben nur die zwei genannten Möglichkeiten.


    Das ist eine klassische Bärenmarktralley, wie sie schon von etlichen hier vorausgesagt worden ist. Das könnte sich noch zu einer großen Falle ausweiten und danach, welche Hoffnung bleibt danach? Der Fall ins Bodenlose wird dann erst anfangen, wenn die ersten vernichtenden Quartalszahlen aus der Produktivwirtschaft vorliegen. Dann geht es mit den Auto- und Stahlwerten für akzeptable KGVs nochmals um 50% runter - ganz ohne Berücksichtigung der dann einsetzenden Panik.

    Es ist die Frage wie man "langdauernd" definiert. Von 1929-1932 gab es im Dollar eine heftige Preisdeflation.


    Aber genau das ist ja der Punkt: in diesr Phase war der Dollar goldgedeckt. Ab 1933, mit dem Goldverbot, war der Dollar ein anderer Dollar und mit dem Goldverbot konnte die Geldmenge drastisch erhöht werden. Binnen kürzester Zeit war die Deflation beseitigt. Heute, bei rein symbolischen Währungen, ist das noch leichter.

    Wenn aber mal zu einem Zeitpunkt "gruenundblau" einen Sinneswandel hat und pro Gold und Silber eingestellt ist, solltest Du einen Verkauf in Betracht ziehen.


    Günundblau glaubt zwar, daß er nicht Mainstream wäre, doch der Mainstream ist eben gerade in Anleihen und Rentenpapieren gefangen. Sobald sich herumzusprechen beginnt, daß der heutige FIAT-Dollar ein gänzlich anderer Dollar ist, wie der unter der Großen Depression, sobald erkannt wird, daß es keine Preisdeflation, sd. eine Asset-Deflation und eine Preisinflation gibt, beginnt der Abverkauf der Anleihen und die Deflationisten werden ihr Geld nur mit horrenden Verlusten aus den Anleihen rausbekommen und viel zu spät, nach einem starken Anstieg, erst in EM wechseln. Es gab bei FIAT-Geld noch NIE eine langdauernde Preisdeflation. Noch nie! Als z.B. 1933 die Regeln des Dollar geändert wurden, wurde binnen weniger Tage eine schwere Deflation sofort in eine Inflation verwandelt.

    Von der Wall St war heute zu vernehmen, dass die Nachfrage nach dem "Heli-Geld" gedaempft ist - sprich Ben wird sein frisches Geld gar nicht los.


    Das kann heißen, es gibt keine Geldknappheit mehr, oder es gibt keine Investitionen mehr. Ich tippe mehr auf Umdrehungsgeschwindigkeit geht gegen Süden.

    Ein sehr lesenswerter Artikel von Manfred Gburek über die jüngste Aktion der FED als geschickten taktischen Schachzug vor dem G20-Gipfel, die deutsche Position im Gegensatz zu denen, die so weitermachen wollen wie bisher, die vorherrschende Ratlosigkeit der formalen Entscheider und aus der Gerüchteküche von einem Zentralbanker eine vertraulich mitgeteilte konkrete Zahl zum BIP 2009 der BRD:
    http://frank-meyer.eu/blog/?p=…e=1&c=1&tb=1&pb=1#more566

    das ist nicht Dein Ernst; die Autoren auf Goldeseiten sind die Wissenden und wir hier Forum sind der Poebel?


    So, habe ich das gesagt?


    Zitat

    Ich finde, dass manche Beitraege hier im Forum mindestens so fundiert sind wie die Artikel.


    Das finde ich auch.
    Aber zwischen Direktkommentaren und Eröffnungen von Diskussionen in einem Forum zu einem speziellen Artikel, ist halt ein sehr großer Unterschied. Derjenige, der jetzt eine Diskussion eröffnet, hat zu dem Artikel auch wirklich etwas zu sagen. Bei Direktkommentaren ist das i.A. NICHT der Fall.

    Phobos,
    diesen Leuten geht es m.E. nicht primär um Geld. Sobald man steinreich ist, und sich alles leisten kann, ist Geld nicht mehr das Wichtigste. Es geht dann um größere Macht und mehr Einfluß.
    Und dieser Einfluß, ist gerade in stürmischen Zeiten, auch gleich mal schnell weg, wenn man nicht aufpaßt und die Massen aus der Kontrolle verliert. Dann ist aber auch schnell der angehäufte Reichtum weg, konfisziert und man findet sich auch dann ganz leicht auf der Anklagebank wieder und verliert das schlaue Köpfchen. Ein ewiger Kampf.