Zitat
Original von Zarathustra
Gold als Krisen- und Crashmetall ist also völliger Unfug...in einer Deflation bekommt ihr selbiges um 80% billiger - für die anschließende harte Inflation/Hyperinflation.
Gold als langfristigen Schutz vor schleichender, aber moderater Inflation (also ohne Crash) dagegen ist schon eher nachvollziehbar und auch sinnvoll....allerdings muss man in diesem Fall davon ausgehen, dass es zu keinem Crash kommt, also das Zins-System insgesamt stabil gehalten werden kann...was ich persönlich eher für eine Illusion halte..aber jedem das Seine. Fakt ist, dass in einem Zins-System Geld immer leicht inflationieren muss...im Fall eines Crashs aber ist immer mit Deflation zu rechnen. Wer Silvio Gesell liest, weiß mehr. Ich werde morgen meine letzte Tranche Gold kaufen...als Absicherung gegen die laufende schleichende Inflation...danach aber ist mein Goldfieber abgeklungen.
Gerade diese schleichende Entwertung des Geldes und der Ersparnisse ist es, was auch mich zum Goldkauf bewogen hat.
Nur mit dem Unterschied zu so manch potentem Diskutanten, dass meine Mittel wohl relativ bescheiden sind.
Was erlebt denn der Normalbürger heute?
- stagnierende oder gar fallende Einkommen (keine Lohn/Gehaltserhöhungen oder gar Lohnreduzierungen , Arbeitszeitverlängerung)
- nicht nur gefühlter, sondern realer Preisanstieg beim täglichen Bedarf ( komme mir keiner mit dem Preisverfall bei Elektronikartikeln...)
- andauernd neue Abgaben-/Steuerbelastung durch den Staat
- geforderte private Vorsorge im sozialen Bereich, nicht jedoch ohne schon vorher seiner Möglichkeiten weitestgehend beraubt zu werden. (siehe auch Notverkäufe von Lebensleistungen wie selbst genutzte Immobilien im Falle der Pflegebedürftigkeit von Lebenspartnern , sehe ich in meiner Nachbarschaft...)
- letztendlich die Erkenntnis, dass es mit dieser Schuldenmacherei irgendwann ein böses Ende haben wird und alles, aber auch wirklich alles, was man sich im Leben erarbeitet und erspart hat an Wert verliert und man sich davor schützen muss.
Der Normalanleger kann ohnehin nur einen Teil seiner Ersparnisse in Gold anlegen, gewissermaßen als letztes Aufgebot, als finanzieller Rettungsring vielleicht zum Gebrauch in der Krise aber vor allem für die Zeit "danach".
Gold ist für mich wie eine Sicherungs-CD. So lange das System läuft braucht man sie nicht. Wehe jedoch, die Kiste stürzt ab und man landet absolut bei null. Dann kann es eben doch gut sein, wenn man vorgesorgt hat.
Man kann es auch in diesem Forum sehen: was wirklich kommen wird kann kaum jemand sagen.
Wer kann versichern, dass sich die Systemkrise an bisher gemachte Erfahrungen hält ? Das Leben steckt voller Überraschungen und sicher ist auf dieser Welt gar nichts.
Nur eine kleine Gewissheit, dass man im Falle eines Supergaus nicht gänzlich nackt dasteht und die Stunde "Null" des neuen Geldes danach nicht auch noch finanziell eine persönliche Stunde "Null" für einen selbst ist , die möchte ich haben.
Unsere Großeltern wurden im 20.Jahrhundert zweimal um ihre Ersparnisse betrogen , daran sollte man denken ...
Gruß vom GB.