CDU-Finanzexperte Steffen Kampeter hat den Verkauf des deutschen Goldschatzes "angeregt"

  • Hallo Gemeinde,


    keine Ahnung, ob das Thema schon im Forum aktuell diskutiert wurde. Daher erlaube ich mir mal diesen Thread aufzumachen.


    Manche freuen sich die Tage, der POG steigt. Jetzt dürfen wir folgendes in der WELT ONLINE (!!!) lesen:


    "Über die üppigsten Gold-Reserven des Planeten verfügt die US-Notenbank Federal
    Reserve. Unter anderem in dem berühmten Fort Knox und in den Kellern der New
    York Fed lagern 8100 Tonnen des gelben Metalls. Der zweitgrößte Goldschatz
    findet sich in den Tresoren der Bundesbank. Er ist etwa 3400 Tonnen schwer
    und hat einen Marktwert von knapp 75 Mrd. Euro.


    Auf ebendiese Edelmetall-Reserven hat es nun auch
    die Politik abgesehen. So hat der CDU-Finanzexperte Steffen Kampeter den Verkauf des deutschen Goldschatzes angeregt, um dem Staat
    mehr Geld im Kampf gegen die Rezession zu verschaffen. „Ich frage mich, wie
    groß muss eigentlich die Finanzkrise werden, damit die Gold- und
    Devisenreserven als Interventionskraft berücksichtigt werden“, sagte der
    haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagfraktion. Die Goldreserven
    seien ja gerade für den Krisenfall angehäuft worden. Finanzpolitiker
    kritisieren seit längerer Zeit, das Gold werfe für die Bundesrepublik keine
    Zinsen ab."

    Der ganze Artikel ist hier zu finden:
    http://www.welt.de/finanzen/ar…hten-ins-Gold.html#reqRSS


    Mich würde mal interessieren wie Ihr zu dieser Forderung steht und wie ihr deren mögliche Realisierung einschätzt?


    Ich persönlich tendiere derzeit zu der Einschätzung, dass es dazu mittelfristig noch nicht kommen wird. Das Problem sehe ich darin, dass den Damen und Herren der CDU sicherlich zuzutrauen ist, das Gold zu verscherbeln aber dann müssen diese Leute dem kleinen (BILD)"Zeitung"sleser erklären, warum er kein Gold kaufen soll. Das werden sie trotz der gleichgeschalteten Massenmedien nicht hinbekommen. Was dann folgen würde kann sich jede/r von euch selbst vorstellen...... :hae: :hae: :hae:


    Wir hören voneinander
    Grüße
    C.

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

    Einmal editiert, zuletzt von Connor MacLeod ()

  • unsere Politiker sind uns doch (fast alle ) Jahre vorraus ( Glaube sie zumindestens ). Da weiß doch jeder von den
    Gängstern, das die Rente in zwanzig Jahren nix mehr ausspuckt und der Euro kaputt ist. Glaubst du ernsthaft die
    würden die paar Tonnen die in der BRD lagern verkaufen ? NIE. :wall: :wall:


    Deutschalnd wird das GOLD noch dringend brauchen, nicht jetzt um die bischen Schulden zurückzahlen,
    sondern um eine neue Währung zu stützen.

  • @ ninteno


    daccord, was deine sachliche Einschätzung betrifft, dass die Goldreserven (so sie denn in Deutschland sein sollten und nicht anderswo 8) )für eine mögliche neue Währung gebraucht werden.


    Was aber, wenn das der Mehrheit der gewählten Politiker/innen Wurscht oder Kartoffelsupp`ist? Was dann? :hae:


    Grüße
    C.

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • also so verkehrt finde ich den gedanken gar nicht mal.... ich entsinne mich noch wage an zeiten, in denen die regierungen durch großangekündigte verkäufe den goldpreis gedrückt haben. haben sich die zentralbanken erst mal entspart, droht hier keine gefahr mehr für den goldpreis.


    das ist es doch, was die regierung will. mehr eigenverantwortung. sollen sie doch die barren in münzform unters volk bringen. was dann einjeder mit seinen unzen macht, bleibt ihm überlassen.


    dem volke was dem volke gehört.


    die begründung des herrn halte ich allerdings für absoluten nonsens. :wall:

  • Was aber, wenn das der Mehrheit der gewählten Politiker/innen Wurscht oder Kartoffelsupp`ist? Was dann?


    Prima, dann wird der POG fallen und die die schlau genug sind ( CHING CHANG CHONG ) werden sich wieder günstig eindecken. Ich geh erst in mahr als zwanzig Jahren in Rente und solange
    werd ich mich eindecken. Sollte ich mich vorher verabschieden, werden meine Kinder mich umso goldiger in Erinnerung behalten.


    Die Welt is pleite. So is das nunmal, es hat aber noch immer fast keiner gemerkt

  • Prima, dann wird der POG fallen und die die schlau genug sind ( CHING CHANG CHONG ) werden sich wieder günstig eindecken. Ich geh erst in mahr als zwanzig Jahren in Rente und solange


    Schon wieder die Schlitzaugen...??? Für was müssen die denn noch herhalten, erst saufen sie uns die Milch weg und dann kaufen sie noch unser schönes Gold? Ich glaube, wir sollten die nicht überschätzen, wenn bei uns die Wirtschaft in diesem Jahr den Schnupfen kriegt, dann liegen die mit einer echten Grippe im Bett, da brauchen sie ihre Devisen um ihre Volksmassen ruhig zu halten.


    C.

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • Soweit ich weiß sind die Goldreserven der BuBa in den USA eingelagert (Gründen dafür hatten was mit dem kalten Krieg zu tun).


    Daher würde ich das Zeug jetzt AUF JEDEN FALL verkaufen, da es uns sowieso nicht gehört.


    Danach schrittweise zurückkaufen und in der BRD einlagern.

  • Soweit ich weiß sind die Goldreserven der BuBa in den USA eingelagert (Gründen dafür hatten was mit dem kalten Krieg zu tun).


    Daher würde ich das Zeug jetzt AUF JEDEN FALL verkaufen, da es uns sowieso nicht gehört.


    Danach schrittweise zurückkaufen und in der BRD einlagern.

    :D :D :D :D :D :D :D Sorry Lord, aber da lach ich mich tot!! :D :D :D :D :D :D :D :D


    Kann schon gut sein, dass das Gold bei den Amis liegt. Sollte aber deine Überlegung zutreffen, dann erkläre mir mal warum es der BRD nicht möglich sein sollte es zurückzuholen, es wohl aber zu verkaufen, um es dann (indirekt) über einen Einkauf doch wieder zurückzuholen.
    Ist einfach nicht logisch. Logischer wäre dann sogar die Panikeinschätzung, dass das Gold vielleicht schon garnicht mehr da ist.


    Nix für ungut. [smilie_blume]
    Connor


    P.S. Außerdem sind wir jetzt alle OBAMAS, also wird garnix verkauft,oder?
    "YES WE CAN - NOT SELL"

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • Mach dich mal schlau, was passiert ist als Charles de Gaulle in den 60ern die französischen Goldreserven aus den USA abziehen wollte.
    Und wenn du das rausbekomen hast, weißt du warum meine Überlegung logisch ist. Dieses Gold gehört uns nur buchmäßig. Also können wir´s auch (auf dem Papier) verkaufen, schließlich ist das nur einen Buchung, nichts anderes.

  • Die Franzosen waren die letzten die Ihr Gold aus den USA abgezogen hatten, kurze Zeit später wurde es in Frankreich sehr ungemütlich.


    Ob das deutsche Geld überhaupt noch da ist darf stark bezweifelt werden. Es gibt Gerüchte, dass das deutsche Gold unter den Twin Towers gelagert wurde und nur ein Bruchteil davon gefunden wurde.

  • Die deutschen Goldreserven - ein partielles Staatsgeheimnis.


    posted: 17. Aug. 2007




    Die offiziellen deutschen Goldreserven, knapp 3500 Tonnen im Gegenwert
    von gut 35 Milliarden Euro, sind ein Schatz mit vielen Attributen: Lohn
    und Symbol des Wirtschaftswunders unter Ludwig Erhard; eiserne Reserve
    Deutschlands für den Fall, daß der Euro scheitert; Objekt der Begierde
    für sozialistische Politiker; möglicher Schlüsselfaktor für den
    Goldmarkt nach 2004; und nicht zuletzt ein partielles Staatsgeheimnis,
    das von Bundesregierung und Bundesbank gleichermaßen hartnäckig
    verteidigt wird.
    Letzteres mußte auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann
    erfahren, als er im August 2002 eine Reihe von Fragen an die
    Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Dr.
    Barbara Hendricks, richtete. Am 1. Oktober 2002 antwortete die
    Staatssekretärin, sagte aber nur das, was ohnehin öffentlich bekannt
    war. Den heiklen Fragen wich sie aus, oder sie gab irreführende
    Antworten. Dabei müßte Berlin eigentlich genau wissen, was in Frankfurt
    vor sich geht, denn das Grundkapital der Deutschen Bundesbank gehört
    allein dem Bund.
    Korrekt war die Auskunft, daß sich der physische Goldbestand der
    Notenbank Ende Juli 2002 auf 110,8 Millionen Unzen Feingold oder 3446
    Tonnen belief. Ende 1998 waren es noch 3701 Tonnen gewesen, wovon 232
    Tonnen in der ersten Januarwoche 1999 an die Europäische Zentralbank
    übertragen wurden. (Diese 232 Tonnen stehen seitdem als Forderung in
    den Büchern der Bundesbank, seltsamerweise aber als Forderung in Euro.)
    Außerdem flossen bis 2002 kleinere Mengen ab, die zur Prägung von DM-
    und Euro-Goldmünzen verwendet wurden.
    Soweit geht alles mit rechten Dingen zu. Was hingegen im dunkeln
    bleibt, ist 1) wieviel genau vom deutschen Gold verliehen ist und 2) wo
    die Reserven liegen.
    Zu Punkt 1 antwortete Dr. Hendricks am 22. August 2002: "Von diesem
    Gesamtbestand (von 3446 Tonnen) wird ein sehr geringer Teil im
    einstelligen Prozentbereich im Goldleihegeschäft eingesetzt. Das genaue
    Volumen kann von der Deutschen Bundesbank aus geschäftspolitischen
    Gründen nicht veröffentlicht werden."
    Eine seltsame Begründung. Warum sollte es der Geschäftspolitik der
    Bundesbank schaden, wenn sie diese Angaben macht? Nicht nur das: würde
    die Bundesbank ebenso sorgfältig bilanzieren wie jede normale
    Aktiengesellschaft, dann müßte se selbstverständlich zwischen Gold als
    Eigentum und Goldforderungen unterscheiden und dies auch korrekt
    publizieren.
    Was mir meinen, zeigt ein Vergleich älterer und neuerer
    Bundesbankbilanzen. Noch zum 31. Dezember 1998 stand an erster Stelle
    der Aktiva der Posten mit der Bezeichnung "Gold" mit einem Gegenwert
    von 17,1 Milliarden Mark. Das waren die bereits erwähnten 3701 Tonnen,
    die damals noch zu den Anschaffungskosten von ca. 144 DM pro Feinunze
    bewertet wurden. Dieses Gold war der einzige nennenswerte Posten in der
    Bilanz, der keine Forderungen an Dritte darstellte und somit auch nicht
    notleidend werden konnte. Gold kann bekanntlich nie pleite gehen.
    Ganz anders die letzte uns vorliegende Bilanz, die zum 31. Dezember
    2001. Jetzt nennt sich der erste Posten auf der Aktivseite nicht mehr
    "Gold", sondern "Gold und Goldforderungen". Hier werden zwei
    Positionen, die nicht im geringsten identisch sind, miteinander
    vermengt. Keine Aktiengesellschaft würde mit diesem Trick durchkommen.
    Denn Goldforderungen haben eine ganz andere Qualität als Goldeigentum.
    Manchmal sogar bekommt man das verliehene Gold nicht zurück. Genau dies
    wiederfuhr vor vielen Jahren den Notenbanken Portugals und Polens, als
    deren Vertragspartner, das US-Haus Drexel, in Konkurs ging.
    Der Verdacht liegt nahe, daß die Bundesbank mit dieser seltsamen
    Bilanzierungs-methode etwas verbergen will. Aber was? Erstens die Höhe
    der Ausleihungen, zweitens den Zeitpunkt. Wenn man beides wüßte, könnte
    man Rückschlüsse darauf ziehen, ob sich die Bundesbank an einem
    amerikanischen Komplott beteiligt hat: an dem Komplott, den Goldpreis
    tief zu halten, indem der Markt jahrelang mit Leihgold überschwemmt
    wurde.
    Entsprechende Gerüchte kursieren seit langem in den USA. Es wurde auch
    der Verdacht geäußert, Washington hätte auf deutsches Gold
    zurückgegriffen, um damit am Markt zu intervenieren. Tatsächlich gibt
    es gravierende Ungereimt-heiten in den offiziellen amerikanischen
    Goldstatistiken. Die Bundesbank selbst hat mit ihrer Geheimniskrämerei
    die Gerüchteküche angeheizt.
    Die Auskunft der Staatssekretärin, wonach im einstelligen Bereich
    verliehen wurde (also zwischen 1% und 9%), ist jedenfalls extrem vage.
    Frankfurter Goldhändler, mit denen G&M sprach, tippen seit langem
    auf etwa 10%. Mit dieser Menge kann man am Goldmarkt schon etwas
    bewegen. Völlig ins Schwimmen geriet Dr. Hendricks aber erst, als
    Hohmann wissen wollte, wo die deutschen Goldreserven genau liegen.
    Berlin verheimlicht, wo die Reserven liegen
    Als der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann von der
    Bundesregierung wissen wollte, wo sich das Gold der Bundesbank
    befindet, erhielt er am 22. August 2002 folgende Antwort:
    "Die Deutsche Bundesbank hält einen großen Teil ihrer Goldbestände in
    eigenen Tresoren im Inland. Sie läßt allerdings auch Goldbestände an
    wichtigen Gold-handelsplätzen wie z.B. London von den dort ansässigen
    Zentralbanken, z.B. die Bank of England, verwahren. Dies hat sich
    historisch und marktbedingt so ergeben, weil die Deutsche Bundesbank
    das Gold an diesen Handelsplätzen übertragen bekam. Es macht aber auch
    aus betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn, solange die Lagerung dort
    kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau
    zusätzlicher Tresoranlagen."
    Eine Antwort, von der im wesentlichen nichts stimmt. Alle Insider, mit
    denen G&M sprach, haben keinen Zweifel daran, daß der allergrößte
    Teil der deutschen Goldreserven in den USA liegt. Und zwar nicht in
    Fort Knox, wie oft kolportiert wird, sondern im Keller der Federal
    Reserve Bank in New York, also unter dem Straßenpflaster von Manhattan.
    Wenn wirklich ein "großer Teil" des deutschen Goldes in inländischen
    Tresoren läge, wie Dr. Hendricks behauptet, dann wäre dies eine, bisher
    unbemerkte, Sensation.
    Offiziell hat die Bundesbank zur Lagerung des Goldes nie Angaben
    gemacht. Sie hat freilich einmal aus dem Nähkästchen geplaudert, und
    zwar gegenüber David Marsh, der von 1986 bis 1991 die einflußreichste
    Wirtschaftszeitung Europas, die Financial Times, in Deutschland als
    Korrespondent vertrat. Daß Marsh immer eine Vorzugsbehandlung genoß,
    erklärt sich daraus, daß die Bundesbank bei der Pflege ihres Mythos auf
    niemanden mehr angewiesen war als auf ausländische Blätter vom Kaliber
    der Financial Times.
    1992 veröffentlichte Marsh sein Buch "Die Bundesbank - Geschäfte mit
    der Macht", bis heute ein Standardwerk. Auf Seite 82 erfahren wir
    folgendes über die damaligen 3701 Tonnen bzw. knapp 300 000 Barren à
    12,5 kg: "Unter den führenden Zentralbanken mit Goldbesitz ist die
    Bundesbank die einzige, die nur einen kleinen Teil ihrer Goldbarren auf
    eigenem Gelände aufbewahrt. In den Tresorräumen in Frankfurt liegen nur
    etwa 80 Tonnen, d.h. knapp über 2% des Gesamtgoldes. Der Rest ist auf
    die Tresore anderer Zentralbanken, der Federal Reserve Bank in New
    York, der Bank of England und zu einem kleineren Teil auch der Banque
    de France verteilt."

  • Marsh findet es bemerkenswert, daß die Bundesbank als "einzige" der
    führenden Zentralbanken so verfährt. Das ist es in der Tat. Weder die
    USA noch Frankreich noch England kämen auf die Idee, ihr Gold in
    Deutschland zu bunkern. Schon die Idee ist widersinnig, denn der
    einzigartige Vorzug des Goldes besteht ja darin, daß es keine Forderung
    an Dritte darstellt. Diesen Vorteil kann es aber nur voll ausspielen,
    wenn man es zuhause hat. Devisenreserven hingegen, einer der anderen
    großen Aktivposten in der Bundesbankbilanz, können im Kriegs- oder
    Krisenfall jederzeit gesperrt und im übrigen nach Belieben abgewertet
    werden. Deswegen sind die Barren im eigenen Keller durch nichts zu
    ersetzen.
    David Marsh mutmaßte denn auch, die Bundesbank könne nach der
    Wiederver-einigung "mit gutem Grund darauf pochen, zumindest einen Teil
    des Goldes nach Frankfurt zu holen". Ihm schwante aber schon 1992, daß
    die Deutschen dies nicht wagen würden. "Im Interesse guter Beziehungen
    zur internationalen Finanzwelt werden die großen Mengen von Goldbarren
    wahrscheinlich bleiben, wo sie sind."
    An dieser Stelle verschwimmt die Diktion des Autors Marsh. Denn
    tangiert waren natürlich nicht die Beziehungen zur "internationalen
    Finanzwelt" (was ist das eigentlich?), sondern ganz konkret diejenigen
    zu den USA. Marsh wollte wohl sagen, daß die USA gegen die Rückkehr des
    Goldes etwas einzuwenden hätten und daß sich die Bundesbank den
    amerikanischen Wünschen fügen würde.
    Da kommt natürlich ein Verdacht auf. Warum legen die USA so großen Wert
    darauf, die deutschen Goldreserven bei sich zu haben? Ein exzellenter
    Kenner der Verhältnisse und früheres Mitglied der Bundesregierung
    meinte gegenüber G&M: "Die Amerikaner betrachten das deutsche Gold
    als eine Art Pfand." Er hätte auch sagen können: als eine Art Geisel
    für deutsches Wohlverhalten.
    Ein heikles Thema, dem der Bundesbankkenner Marsh elegant auswich. Zum
    Verständnis des Ganzen müssen wir zurückblenden auf das
    Wirtschaftswunder der fünfziger und sechziger Jahre, auf die
    Exportüberschüsse, die sich damals in Gold verwandelten, auf die
    Besatzungskosten - und vor allem auf den berühmt-berüchtigten
    "Blessing-Brief", der nie veröffentlicht wurde, mit dem aber jeder
    intime Kenner der Frankfurter Szene vertraut ist.
    New York ist der falsche Platz
    Theoretisch war die Reichsmark, was wenig bekannt ist, bis zu ihrem
    Ende 1948 durch Gold gedeckt. Theoretisch, weil sich die
    einmarschierenden Amerikaner 1945 des Reichsbankgoldes bemächtigt
    hatten. Die D-Mark-Eröffnungsbilanz zum 21. Juni 1948 wies denn auch
    kein einziges Gramm Gold auf. Aber schon Ende 1958 konnte die erst ein
    Jahr zuvor gegründete Bundesbank eine Goldreserve im Wert von 11,1
    Milliarden Mark melden! Dieses Gold war dank der hohen
    Exportüberschüsse im Rahmen der Europäischen Zahlungsunion (EZU) nach
    Deutschland geflossen.
    Dazu muß man wissen, daß Außenhandelsüberschüsse in der 1949
    gegründeten EZU zu über 50% in Gold und Devisen beglichen wurden. Der
    Rest wurde als Kredit stehengelassen und kam den Ländern zugute, die
    Defizite hatten (anfangs war das Deutschland, später Frankreich). Die
    EZU war nichts anderes als ein Verrechnungs- und Beistandskreditsystem.
    1958, als 14 westeuropäische Länder die Konvertibilität ihrer Währungen
    einführten, wurde sie überflüssig. Nach Mitte der sechziger Jahre
    wurden die deutschen Goldreserven nicht mehr wesentlich erhöht.
    Wichtig ist, daß der größere Teil der heutigen deutschen Goldreserven
    vor der Gründung der Bundesbank angehäuft wurde. Ihr Vorläufer war die
    Bank deutscher Länder, deren Grundkapital vollständig im Besitz der elf
    Landeszentralbanken war. Das sollten z.B. die Ministerpräsidenten
    Stoiber und Koch wissen für den Fall, daß sich Eichel am Gold
    vergreifen will.
    Zurück zu Karl Blessing, der von 1958 bis Anfang 1970 der Bundesbank
    vorstand. Zwischen ihm und der Bundesregierung existierte ein geheimes
    Verwaltungs-abkommen, wonach die Bundesbank bei gewissen
    Kabinettssitzungen hinzuge-zogen wurde. Besonders gefragt war die
    Kooperation zwischen Frankfurt und Bonn, als Gold wieder einmal in den
    Mittelpunkt der Währungspolitik rückte und als die US-Regierung Ende
    der sechziger Jahre einen neuen finanziellen Ausgleich für ihre
    Stationierungskosten in Deutschland verlangte.
    Bonn war zahlungsunwillig, Resultat des amerikanischen Drucks war der
    bereits erwähnte Blessing-Brief. Darin sicherte der Bundesbankpräsident
    seinem Gegenüber bei der Federal Reserve die "Immobilisierung" der
    deutschen Goldreserven zu. Er versprach, daß die Bundesbank die
    Reserven nicht aus den USA abziehen werde, solange die USA Stützpunkte
    in Deutschland unterhalten. Dies eine Konzession, auf die die
    Amerikaner allergrößten Wert legten.
    Zum Hintergrund des "Blessing-Briefes" gehört auch, daß Frankreich
    unter de Gaulle die Dollar-Hegemonie offen herausforderte und
    tonnenweise Gold von New York nach Paris überführen ließ. Washington
    befürchtete zeitweise, die Deutschen könnten ebenso verfahren. In
    diesem Zusammenhang kam auch ein dezenter Hinweis aus Washington, daß
    Bonn doch am Verbleib amerikanischer Truppen in Westberlin interessiert
    sein müßte.
    Was in den letzten Jahren mit dem deutschen Gold passiert ist, konnte
    G&M trotz intensiver Recherchen nicht definitiv herausfinden. Auch
    im Goldhandel kursieren verschiedene Nachrichten und Gerüchte:
    • In Frankfurt erfuhr G&M, daß die Bundesbank einen neuen
    Tresorraum gebaut hat. Dort könnte sie bei Bedarf mehr Gold als bisher
    einlagern.
    • Offenbar hat die Bundesbank erheblich mehr als die oft zitierten 10%
    ihrer Reserven ausgeliehen. Nach G&M-Schätzungen sind es eher 20%,
    also rund 600 Tonnen.
    • Die Bundesbank ist nach Informationen aus einer zuverlässigen Quelle
    nicht frei in ihrer Entscheidung, wann sie wieviel Gold ausleiht.
    Gesteuert werden die Leihgeschäfte von der Bank für Internationalen
    Zahlungsausgleich in Basel. Dort hat der amerikanische Einfluß stark
    zugenommen.
    • Ein früheres Mitglied des Zentralbankrates meinte gegenüber G&M,
    die Bundesbank könne ihr Gold allenfalls unter einem Vorwand und nur in
    kleinen Mengen aus New York abziehen - alles andere werde als
    Mißtrauensbekundung aufgefaßt. (Er selbst hatte einmal Gelegenheit, die
    bei der Federal Reserve in Manhattan liegenden deutschen Goldbarren zu
    besichtigen.)
    • Der amerikanische Goldexperte James Turk behauptete gegenüber
    G&M, die Bundesbank habe bereits 1700 Tonnen Gold, also ungefähr
    die Hälfte ihrer Reserven, auf amerikanischen Wunsch hin ausgeliehen.
    Turk ist ein seriöser Marktkenner.
    Wie auch immer, in New York liegen die Goldbarren bis heute. Sie lagen
    dort auch, als am 11. September 2001 der Terroranschlag gegen das World
    Trade Center die Welt erschütterte. Ein Jahr später zitierte die Neue
    Zürcher Zeitung den legendären amerikanischen Investor und Milliardär
    Warren Buffett mit der Prognose, daß es binnen zehn Jahren zum ersten
    Terroranschlag mit Atomwaffen auf amerikanischem Boden kommen werde.
    Würde die Bombe in New York gezündet, dann wären die dort lagernden
    Goldreserven verstrahlt und wertlos. Mehr noch: weltweit würden die
    Banken schließen, der Dollar würde kollabieren - und mit ihm leider
    auch die Devisenreserven der Bundesbank, die zu 99% (!) in Dollar
    angelegt sind. Die in Deutschland zirkulierende Währung wäre dann
    weitgehend ihrer "Deckung" beraubt. Genau dies wäre der Tag, an dem die
    Bundesbank ihr Gold bräuchte. Nur liegt es dann leider am falschen
    Platz.
    Man kann nur hoffen, daß sich ein solcher Terroranschlag nie ereignet.
    Aber entbindet dies die Bundesbank von der Pflicht, das ihr anvertraute
    Volksvermögen mit der größtmöglichen Vorsicht zu verwalten und
    vorstellbare Risiken nach Möglichkeit auszuschließen? Anders gefragt
    Würde ein sicherheitsbewußter Privatinvestor sein Gold in New York
    lagern, wo es doch genug Alternativen dazu gibt? Mit Sicherheit nicht.
    Warum tut es dann die Bundesbank?
    Eine ganz andere Frage ist, ob die Bundesbank nach 2004, wenn das
    Goldabkommen der europäischen Zentralbanken ausgelaufen ist, selbst als
    Verkäufer auftritt. Im Monatsbericht Januar 2003 schrieb sie, die
    deutschen Goldbestände könnten nach 2004 "nur ganz allmählich"
    reduziert werden. Jedenfalls müssen wir uns darauf einrichten, daß die
    Goldpolitik der Bundesbank zu einem wichtigen Thema am Markt werden
    wird.
    Dr. Bruno Bandulet

  • Könnte auch sein,daß ein Teil unseres Goldes Bestandteil der Reparation ist,Dauerleihgabe als Sicherheit.


    Gruß
    Golden Mask


    Man müsste es jetzt eiskalt drauf ankommen lassen:
    Falls die USA herumzicken, das Gold ganz einfach als "Ausgleich für die durch das amerikanische Finanzwesen erlittenen Schäden" einfordern.
    Gleichzeitig die Schecks Richtung Brüssel halbieren, dort sitzen die nächsten Blutsauger, denen man den Rüssel stutzen müsste.


    Meine schlimmste Vorstellung wäre, dass sich die Ostküstler alle Goldreserven unter den Nagel reißen und einen neuen Goldstandard etablieren, während wir auf dem Lokuspapier sitzen bleiben.
    Kolonialära a la USA 2.0.
    Der Dollar erwies sich bisher als formidables Unterdrückungsinstrument und ein Winning Team (hier aus Mammon und Militär) soll ja nie verändert werden. A change we can believe in wirds mit dem Grünen nicht geben, denk' ich mal.

  • Mach dich mal schlau, was passiert ist als Charles de Gaulle in den 60ern die französischen Goldreserven aus den USA abziehen wollte.
    Und wenn du das rausbekomen hast, weißt du warum meine Überlegung logisch ist. Dieses Gold gehört uns nur buchmäßig. Also können wir´s auch (auf dem Papier) verkaufen, schließlich ist das nur einen Buchung, nichts anderes.

    Danke für den Hinweis. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass de Gaulle ganz ganz andere Ziele verfolgte, als das Gold zum Verkauf abzuziehen. Auch wollte er es nicht einfach nur "nutzlos" einlagern. Vielmehr hat er die Amerikanische Administration bis auf`s Blut gereizt, weil er ein goldgedecktes Währungssystem neu etablieren wollte! Und das mitten im Vietnamkrieg - undenkbar für die USA.


    Diese Situation ist m. E. aber nicht vergleichbar, mit dem, was wir nun erleben. Deshalb bin ich nach wie vor der Meinung: Entweder ist das Gold da oder nicht, dann können wir es auch abziehen oder eben nicht mehr.


    Hier noch ein wenig historisches Futter:


    "Lange bevor der Zerfall des Bretton-Wood-Systems in seine entscheidende
    Phase trat, meldeten sich Kritiker zu Wort. Bereits in den 50er Jahren
    wies der Ökonom Triffin darauf hin, daß der Gold-Dollar-Standard auf
    höchst labilen Prämissen beruhe, und sagte dessen baldigen
    Zusammenbruch voraus. Zu Beginn der 60er Jahre machte er noch einmal
    deutlich, daß die amerikanische Praxis, die Weltgeldposition des Dollar
    dazu zu nutzen, ihr chronisches Zahlungsbilanzdefizit zu finanzieren,
    über kurz oder lang die Golddeckung der amerikanischen Währung in Frage
    stellen und ein allgemeines Währungschaos herbeiführen werde. Um das zu
    verhüten, forderte er die Ablösung des Dollar und die Schaffung einer
    Weltzentralbank. Für die umgekehrte Auflösung der Dollarmisere trat der
    französische Ökonom J. Rueff ein. Er machte sich für eine Rückkehr zum
    Goldstandard stark. Dieser Vorschlag schlug einige Wellen, weil er
    Mitte der 60er Jahre Eingang in die offizielle französische Politik
    fand. Bei den europäischen Währungsbehörden wuchs zu dieser Zeit nicht
    ohne Grund die Furcht vor dem inflationären Potential der
    Dollarschwemme. Die Zentralbanken nahmen nur mehr widerwillig Dollars an. Der französische Präsident Charles de Gaulle
    zog ganz in Rueffs Sinn die Konsequenz aus dieser Besorgnis. Er
    protestierte im Februar 1965 nicht nur vehement gegen das »ungeheure
    Privileg« der USA, »sich ungestraft über die Disziplin zum Zahlungsbilanz-Gleichgewicht hinwegzusetzen«, er machte sich allen Ernstes dafür stark, auf der Grundlage eines deutlich angehobenen Goldpreises das alte metallische Weltgeld zu reetablieren."


    Grüße
    C.

    "Gerade wieder frisch gelesen: George Orwell`s 1984..... am Ende jubeln sie dann alle."

    Connor MacLeoad

  • (Obwohl ich noch nicht alle der obigen Beiträge gelesen habe (sorry), hier meine bescheidene Meinung:
    Ein physische Heimholung des deutschen Staatsschatzes halte ich für ausgeschlossen.
    Erstens logistisch kaum durchführbar, zweitens wäre dies in politischer Hinsicht für die USA katastrophal. Allein ein derartiges Ansinnen würde wohl bestenfalls als Vertrauensbruch, schlimmstenfalls als Kriegserklärung ausgelegt werden - jeder ernstzunehmende Politiker von politischem Gewicht, der sich in dieser Richtung äußern würde, wäre gut beraten, seinen Fallschirm stets selbst zu packen bzw. zu verwahren, sein Fahrzeug jeden Morgen einer gründlichen Inspektion zu unterziehen und vorsorglich seine finanziellen und persönlichen Angelegenheiten zu regeln.


    Als einzige Möglichkeit sehe ich in der Tat eine reine Umbuchungstransaktion wie Lord Vet. geschrieben, also ein Verkauf auf Papier in USA mit anschließendem Kauf in Frankfurt oder London und physischer Auslieferung, möglichst ohne viel Aufsehen zu erregen - aber auch dies halte ich für fraglich - derartige Mengen würden den Markt schon gehörig durchrütteln.
    Zumal ich auch die physische vollumfängliche Existenz des Goldes in den USA keinesfalls für gegeben halte. Bei einem Verkauf derartiger Mengen müsste man irgendwann die Hosen runterlassen - das Gerede vom deutschen Gold in den USA erinnert mich an den sagenhaften Nibelungenschatz und ist m. E.nur ein Mittel zur Ruhigstellung und weiteren Verarschung des einfältigen Pöbels, um ihn in seinem tumben Glauben zu bestärken, die "Gewinne der Wirtschaftswunderjahre" wären nicht sinnlos verpulvert worden...
    Ernsthaft wurde das von keinem Finanzminister je erwogen, warum wohl - das einzige deutsche Gold haben deutsche Privatanleger, der Rest ist für alle Zeiten verloren.

  • Soweit ich weiß sind die Goldreserven der BuBa in den USA eingelagert (Gründen dafür hatten was mit dem kalten Krieg zu tun).


    Daher würde ich das Zeug jetzt AUF JEDEN FALL verkaufen, da es uns sowieso nicht gehört.


    Danach schrittweise zurückkaufen und in der BRD einlagern.


    Hi.


    Da hast teilweise recht. Das Gold der Reichsbank wurde nach dem 2. WK von den Allierten konfisziert, in den Besitz des Rechtsnachfolgers BuBa überführt, aber offiziell nie von den Amerikanern ausgehändigt, sondern seitdem in den USA verwahrt. Warum? Nunja, damit Deutschland nie wieder aus der Reihe tanzt.


    Zurückkaufen? Wozu? Es gehört ja uns...eher werden es unsere dummen Politiker verschärbeln und später werden sie ein Goldverbot einführen und es vom kleinen Mann zurückholen. Hatten wir schon alles...Modell Roosevelt sag ich nur.


    Gruß EN.KI

  • Hätte mein Großvater die Familienpreziosen einstmals seinem Kumpel am anderen Ende des Dorfes zur Aufbewahrung überlassen, weil der einen schönen großen Franz Jäger hat, dann würde ich zusehen, daß ich mir selbst einen festen Schrank besorge und würde die Dinger heimholen. Damit das alles seine Ordnung hat. Ob der seinerzeitige Kumpel das als Mißtrauensbeweis ansieht oder nicht, wäre mir völlig egal. Ich würde ihm versichern, daß es nichts mit Mißtrauen zu tun hat, sondern mit deutschem Ordnungssinn und fertich. Den Transport bezahle ich natürlich selbst, man zahlt ja auch sonst jeden Scheiß....da wird dafür auch noch ein Rest Bares übrig sein....

    Joh. 19, 22
    *********************************************************************************************
    "Als der Teufel das Geld erfunden hatte, konnte er sich getrost zur Ruhe setzen."

  • Wenn eine best.Menge Gold ,auf Grund eines Staatsvertrages,als Pfand in den USA liegt,dann käme es darauf an wie lange
    dieser Vertrag Gültigkeit hat.
    Somit wäre die Handlungsfreiheit der Bundesrepublik bzgl. der Goldmenge,bis Vertragsende,eingeschränkt.


    Gruß
    Golden Mask

  • Der Vorschlag von Herrn Kampeter könnte allerdings auch aus folgender Richtung kommen,würde sich ,zeitlich gesehen, anbieten:


    Im "Washington Agreement on Gold" von 1999 werden die Goldmengen fest gelegt,die einzelne Staaten verkaufen können.
    Alle 5 Jahre erfolgt die Überprüfung und evtl.die Neufestlegung.
    In 2004 wurden diese Mengen erhöht.
    Die nächste Überprüfung des Abkommens,steht im 1.Quartal 2009 an!


    Gruß
    Golden Mask

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