Altersvorsorge

  • Also, einen gewissen Aufpreis über 30 Jahre ist mir die Eigentumswohnung auch wert! Und ich finde, er ist nicht hoch.


    silberbuggy

    das ist der wesentliche punkt, den man verstehen sollte. wenn du bewusst einen aufschlag zahlst, ist das i.o.
    nur sollte man sich nicht selbst belügen, was leider allzuhäufig geschieht. ich habe schon genug leute erlebt, die der festen überzeugung waren, auf einmal gaaanz viel geld zu sparen (das hatten alle leute, "die was davon verstehen", also makler, banker, architekt, usw. gesagt, sogar der notar hat zum kauf gratuliert) und sich nach einem halben jahr gewundert haben, warum das geld immer knapper wird. :wall: :wall: :wall:

  • Ist ja richtig, nur wollte ich hier den genannten Nachteilen des Wohneigentums auch einige Nachteile des Mietwohnens gegenüberstellen. Beides hat natürlich Vor- und Nachteile. Der springende Punkt für mich ist wirklich, dass die Wohnung mir nach 15 Jahren gehört. 1000 Euro im Monat, die dann als Belastung wegfallen, und die ich für eine vergleichbare Mietwohnung an Kaltmiete aufbringen müsste, werde ich sicher ständig nicht für Reparaturen brauchen! Der zweite springende Punkt ist, die Wohnung belastungsfrei zu vererben. Das wird meinem Sohn mehrere 100.000 Euro an Mietkosten ersparen! Umsonst wird auch er nicht wohnen, aber sehr, sehr günstig. Und bei sinkenden Gehältern in Deutschland finde ich das wichtig.


    silberbuggy

    Die erbittertsten Feinde der Freiheit sind die zufriedenen Sklaven (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)


    Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande (Augustinus von Hippo)

  • silberbuggy, erstmal vorneweg, eine selbstgenutzte immo ist wichtig und auch die entscheidung hierzu prinzipiell richtig.
    Aber deine Aussage bzgl. deiner Überschlagsrechnung und Vernachlässigung der Zinsen etc, dass das nur ein paar Tausend Euro sind, ist nicht ganz richtig. Kleinvieh kann gehörigen Mist machen.


    nur zwei Beispiele (auch nur überschlagsmäßig):
    a) Du hattest angegeben Eigenkapital von 55TEUR investiert zu haben. Als Mieter hättest Du die ja noch auf dem Konto und würdest Zinsen erhalten. Bei nur 3% sollten da selbst nach Abzug der Steuern 100 EUR p.M. über bleiben.
    b) Du zahlst seit ca. 6,5 Jahren 1090 EUR. Der Tilgungsbeitrag sollte immer ungefähr 30% betragen, so dass ich davon ausgehe, dass Du bereits 25TEUR Tilgungsbeitrag geleistet hast. 55TEUR EK + 25TEUR Tilgung = 80TEUR , 50% abbezahlt, also müsste Deine Immo ca. 160TEUR gekostet haben. Als Faustregel gilt, man soll pro Jahr 1% des Immowertes als Rücklage für evtl. Reparaturen etc. zurücklegen um für die dicken Klopper nach 20-30 Jahren gewappnet zu sein. Das macht monatlich ca. 133 EUR. Du hast nach 30 Jahren ca. 16.000 inkl Zinsen zurückgelegt, das wären dann nur ca. 35 EUR p.M. Das heißt auch hier klafft eigentlich eine Lücke von 100 EUR p.M. wenn man die zu erwartende Deckungslücke berücksichtigt.


    Allein nur diese beiden Punkte a+b machen eine kalkulatorische Differenz auf Deine 30 Jahre Betrachtung von 200 EUR p.M. oder 72 TEUR in 30 Jahren. Wie gesagt auch nur überschlagsmäßig.


    Bezüglich den Rücklagen solltetst Du wirklich nochmal nachdenken, denn eine Immo zahlt man immer zwei mal. Einmal beim Kauf und einmal durch die anfallenden Reparaturen.


    Des Weiteren gibt es ausreichend Studien mit dem Ergebnis, dass Mieten oder Kaufen sich per Saldo nichts geben, sofern man alle Kosten berücksichtigt und man auch alles selbst erwirtschaftet. Der Käufer hat am Ende eine Immo und der Mieter am Ende noch Kapital über, dass in etwa dem Immowert entspricht.

  • Ich habe jetzt auch letztendlich so eine Altersvorsorge abgeschlossen, auch wenn ich nicht wirklich davon überzeugt bin.
    Ich denke mir einfach nur, umso unterschiedliche Sparformen ich habe um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich zum schluss wenigstens ein bisschen etwas hab. ;(

  • Wahrscheinlich unterschätze ich bisher tatsächlich die Instandhaltungskosten, die in einigen Jahren noch auf mich zukommen. Kannst Du mir Quellen, für die Vergleichsrechnungen Miete/Eigentum nenen? Das würde ich mir gern mal näher ansehen. Für meinen Teil kann ich sagen: Die Wohnimmobilie gibt mir auch einen wichtigen Anreiz zum Sparen. Als Mieter hätte zumindest ich nach 40 oder 50 Jahren sicher nicht das Kapital übrig, das dem Wert meiner Immobilie entspricht. Zusatzproblem wäre natürlich, worin legt man das gesparte Kapital an? Anleihen? Aktien? Tagesgeld? Edelmetalle? Alles kann Wertschwankungen unterliegen! Also liegen auch darin Risiken.


    silberbuggy

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  • Ich habe jetzt auch letztendlich so eine Altersvorsorge abgeschlossen, auch wenn ich nicht wirklich davon überzeugt bin.
    Ich denke mir einfach nur, umso unterschiedliche Sparformen ich habe um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich zum schluss wenigstens ein bisschen etwas hab. ;(

    was genau meinst du mit unterschiedlichen sparformen? geld, aktien, gold und immobilien? oder eher lebensversicherung, sparbuch, bundesschatzbriefe und festgeld?

  • Hier findet man Vergleichsrechnungen zum Thema Miete /Wohneigentum:


    http://www.welt.de/finanzen/ar…Modelle_im_Vergleich.html


    Es bestätigt sich, dass langfristig der Immobilienkäufer besser da steht. Auf Seiten des Immobilienkäufers wird eine jährliche Wertsteigerung von 1% angenommen, auf Seiten des Mieters eine jährliche Mietsteigerung von 1%. Wenn jemand natürlich annimmt, dass die Mieten und Immobilienpreise ab jetzt nur noch sinken, können die Ergebnisse anders ausfallen. VBei den Vergleichsrechungen wurde für den Mieter eine Verzinsung des Anlagekapitals in Höhe von 4,5% nach Steuern angenommen (das ist SEHR optimistisch), und dennoch steht er nach 50 Jahren deutlich schlechter da als der Käufer...


    silberbuggy

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    Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande (Augustinus von Hippo)

  • Wohnen ist größtenteils Konsum und nur wenig Investition. Ich mach mal eine Beispielrechnung mit vereinfachten Werten:


    Wohnung für 100.000 EUR ; 20% EK ; 15 Jahre Festzins zu 5% ; 4% Abschreibung + Instandsetzung
    das macht mtl.: 334 EUR Zinsen + nochmals 334 EUR Abschreibung + Instandsetzung -> 668 EUR im Monat kei Kauf


    Da ist noch kein EUR Tilgung dabei, als Mieter kann man die Tilgung natürlich anderweitig investieren.
    Und wenn die die Hütte nach 20...30 Jahren im Durchschnitt abgezahlt ist, dann ist meist schon der nächste Kredit fällig, weil es starken Sanierungsbedarf gibt und man während der Abzahlung keine Reserven bilden konnte, da ma ja "alles ins Haus gesteckt hat".


  • Eine Haus ist ein Gebrauchsgegenstand, der abgeschrieben werden kann, wie soll der im Wert steigen? Nach 30...40 Jahren ist eine Immobilie am Ende, es sei denn man "steckt ständig rein".

  • und jetzt schrauben wir minimal an den ausgangszahlen für kaufpreis und miete und erhalten das gegenteilige ergebnis. oder wir ändern die finanzierungsbedingungen oder rechnen mit einer gesetzesänderung, die den eigentümer nach 10 jahren zwingt sein haus komplett zu dämmen, die heizung von öl auf solar umzustellen und die abwasserleitung zu erneuern. :wall:
    dieser artikel arbeitet mit ausgedachten zahlen, die zum gewünschten ergebnis führen und bestätigt nur das was sich der schreiber ausgedacht hat. nicht mehr und nicht weniger, aber in der tat so könnte es aussehen in 50 jahren.......

  • Eine Haus ist ein Gebrauchsgegenstand, der abgeschrieben werden kann, wie soll der im Wert steigen? Nach 30...40 Jahren ist eine Immobilie am Ende, es sei denn man "steckt ständig rein".


    Das wird wohl ein OSB Spanplatte Haus sein [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy] :D mit 18mm Platte [smilie_happy] [smilie_happy] [smilie_happy] die sind kaum vererbar :D


    Richtige Häuser leben schon Jahrhunderte :D hier scheinen ja viele viel zu Wissen zu haben :D schaut Euch mal ein paar Schlösser an die älter


    als 100 Jahre alt sind , da gibt es eine Gruft drin :D


    Gruss


    alibaba :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o


  • Wahrscheinlich unterschätze ich bisher tatsächlich die Instandhaltungskosten, die in einigen Jahren noch auf mich zukommen. Kannst Du mir Quellen, für die Vergleichsrechnungen Miete/Eigentum nenen? Das würde ich mir gern mal näher ansehen. Für meinen Teil kann ich sagen: Die Wohnimmobilie gibt mir auch einen wichtigen Anreiz zum Sparen. Als Mieter hätte zumindest ich nach 40 oder 50 Jahren sicher nicht das Kapital übrig, das dem Wert meiner Immobilie entspricht. Zusatzproblem wäre natürlich, worin legt man das gesparte Kapital an? Anleihen? Aktien? Tagesgeld? Edelmetalle? Alles kann Wertschwankungen unterliegen! Also liegen auch darin Risiken.


    silberbuggy


    Ja, klar. Der Hauptgrund, warum man "zum Sparen" gezwungen wird, ist, weil man ein gehebeltes Investment macht. Wenn Du für 50k€ auf Kredit Aktien kaufst, wirst Du genauso zum Sparen gezwungen, um den Wertpapierkredit abzubezahlen. Niemand würde heute noch auf die Idee kommen, auf Kredit zu sparen, außer beim Haus.....



    Studien zur Sinnhaftigkeit von Immokauf vs. Miete gibts reichlich. Tatsächlich kommen viele zum Ergebnis, dass sich der Kauf recht oft nicht wirklich wirtschaftlich lohnt.



    Hauptrisiko beim Immokauf für die selbstgenutzte Immo ist und bleibt der Ausfall des cash-flow. Das wird gewaltig unterschätzt, und praktisch jeder, der in den ersten 10 Jahren seine Immo wieder verkaufen muss, geht mit Verlust raus. Für Deine ganz persönliche Situation mag das keine Rolle spielen (wobei Du eben einfach nicht an den Staatsbankrott glauben darfst....), aber für viele Leute ist das Realität. Das ist auch nichts anderes wie die Stornoquote bei KLV. Das von den Banken geforderte Eigenkapital ist im Wesentlichen als Puffer für die "Storno-Quote" da. Und das geht bei "Storno" auch regelmäßig drauf auch bei stabilen Immo-Preisen. Wenn bei uns die Immo-Preise erstmal tatsächlich ins Rutschen kommen, wird die Zahl der Privatinsolvenzen ein richtiger Spaß werden.



    Letztlich ist es eine sehr persönliche Entscheidung. An Deiner Stelle würde ich vermutlich jetzt auch nicht verkaufen, aber z.B. heute neu kaufen würde ich selbst als "unkündbarer" Staatsdiener nicht.



    Davon ab finde ich Eigentumswohnungen noch blöder, weil ich keinen Konsumvorteil darin sehe. Ich wohne im Prinzip genauso wie zur Miete, hab keinen eigenen Garten, kann immer noch nicht zu jeder Zeit meine Musik so laut machen, wie es mir gerade passt, und bin nebenbei auch noch fürs große Ganze (z.B. das Dach) mitverantwortlich, wobei mir bei dieser Mitverantwortung auch noch X Leute mit reinreden können. Wenn Eigentum, dann richtig, sprich die Immo samt kleinem Garten drumrum gehört mir. Dafür wäre ich eventuell durchaus bereit, auch einen höheren Preis in das Konsumgut Wohnen zu stecken. Wenns dafür nicht reicht, reichts halt nicht. Dann miete ich mir lieber ein kleines EFH im Grünen, da bin ich flexibel, wenn die Kohle dafür nicht mehr reicht. Im Verhältnis zu kleineren Wohnungen ist da der Mietaufpreis oft sogar recht moderat.....Ist aber wie gesagt meine ganz persönliche Sicht der Dinge.



    Ich persönlich habs in meinem ganzen Leben seit Geburt nie mehr als 5 Jahre an einem Ort ausgehalten, einmal warens neun Jahre, davon aber ein komplettes Jahr Abwesend im Ausland, so dass es auch nur 5 Jahre am Stück waren......Dass ich mir wat koofe, um da 30 Jahre zu hocken, das kann ich mir fast nicht vorstellen. Etwas sagt mir, dass eine solche Grundeinstellung angesichts der zu erwartenden wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen nicht sooo schlecht ist.


  • Ich persönlich habs in meinem ganzen Leben seit Geburt nie mehr als 5 Jahre an einem Ort ausgehalten, einmal warens neun Jahre, davon aber ein komplettes Jahr Abwesend im Ausland, so dass es auch nur 5 Jahre am Stück waren......Dass ich mir wat koofe, um da 30 Jahre zu hocken, das kann ich mir fast nicht vorstellen. Etwas sagt mir, dass eine solche Grundeinstellung angesichts der zu erwartenden wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen nicht sooo schlecht ist.


    Du musst mehere Häuser haben , dann kannste alle 4Jahre umziehen :D und nicht nur alle 5 Jahre :D dann kannste auch Kreisumzug machen ;) :D


    Gruss


    alibaba :D

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  • Also, ich fand es schon toll, von der Raumaufteilung, der Wandgestaltung über die Fliesen, das Parkett und die Sanitärausstattung bis hin zu Türklinke und Lichtschalter jedes Detail selbst bestimmen zu können. In einer Mietwohnung musste ich mich immer an die Wohnung anpassen oder in fremdes Eigentum investieren. Die Eigentümer im EG haben selbstverständlich ein eigenes Gartenstück, mir war die Fernsicht von einer großen Terrasse wichtiger.


    Wir wohnen auch erst seit 5 Jahren drin, aber weder ich, noch meine Frau werden bis zum Renteneintritt den Job wechseln (hätte mir bis vor 9 Jahren nie vorstellen können, so etwas zu sagen...), und wegziehen werden wir auch nicht (aber wenn man wollte, könnte man auch die Wohnung vermieten, wie gesagt für aktuell ca. 1000 Euro Kaltmiete). Ich weiß, wenn man jung ist, möchte man sich auch nicht so binden. Das ging mir auch so und hat sich erst mit über Vierzig geändert.


    silberbuggy

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