Gold aus Sicht eines Aktieninvestors: Die Hausse hat gerade erst begonnen


  • Hallo Herr Dr.,


    Ihre Ausführungen und Erleuterungen sind sehr angenehm zu lesen, interessant und meist gut begründet. Aber ich verstehe nicht, weshalb sie Silber gegenüber dem Gold so stiefmüttelich behandeln. Silber ist doch genauso für Jahrhunderte Geld gewesen wie Gold. Und selbst als Gold nach dem WK II in den Industriestaaten kein Teil des Bargelds war, gab es noch viel Silber als Bargeld (Roosevelt-Dimes, alte DM's...)


    Hin zu kommt beim Silber, das es in den letzten hundert Jahren immer stärker als Rohstoff Nachgeftagt wurde und wird. Große Anteile davon sind nicht rezyklierbar.


    Demnach gesellt sich zur monetären Funktion des Silbers noch die, als Rohstoff. Zugegebenermaßen trat die monetäre Funktion in den letzten Jahrzehnten hinter die des Industrierohstoffes. Doch kann ich beim besten Willen keinen Grund dafür sehen, weshalb es in Zukunft mehr Menschen zum Gold ziehen sollte, um ihre Ersparnisse zu retten etc und Silber von Selbigen keinerlei oder weniger Beachtung finden wird. Ganz im Gegenteil, es sollte aller Logik nach stärker steigen als sein großer Bruder, wird es doch praktisch gesehen von mehr Teilnehmern begehrt (und dringend benötigt) als Gold.

  • Damit sind die widerstrebenden Argumente auf den Punkt gebracht.


    Analysiert man aber die Hintergründe dieser Meinungen, wird die Sache klarer.


    Pro Silber:


    Industriemetall + Geldspeicher (siehe historische Münzen); ist als Industriemetall unersetzlich wegen der hervorragenden
    Leitfähigkeit, wird fortlaufend verbraucht, sind nur noch geringe
    Barrenbestände verfügbar, seit Jahren wird weniger durch Abbau gewonnen als verbraucht wird, aktuell bekannte Lagerstätten sollten in ca.
    20 Jahren ausgebeutet sein, daher endliche Bestände.



    Kontra Silber:


    Wurde in den letzten Jahrzehnten stiefmütterlich behandelt, wurde während der Huntkrise durch Veränderung der Spielregeln an einem massiven Ausbruch gehindert, ist kein monetäres Instrument der Zentralbanken (keine eingelagerten Barren mehr), ist in Form von Silberbesteck. Münzen etc. in großen Mengen als Altsilber verfügbar.



    Für mich sprich alles für Silber, fragt sich nur wann der Turbo da startet.


    Daher derzeit 50 : 50 investiert, da ich das Risiko einer langjährigen Depression wie in den 30ern nicht vernachlässigen will und dann sollte die industrielle Nachfrage doch arg leiden.


    Mfg


    ocjm

  • er ich verstehe nicht, weshalb sie Silber gegenüber dem Gold so stiefmüttelich behandeln. Silber ist doch genauso für Jahrhunderte Geld gewesen wie Gold. Und selbst als Gold nach dem WK II in

    Das ist einfach: ich bin erst seit März 2009 mit kleinen, dann aber schnell größer werdenden Positionen in Gold gegangen. wie alle anderen Anleger war ich mir lange nicht im Klaren, ob der Goldpreis nicht vielleicht schon zu hoch ist. Mit einer Menge Arbeit habe ich dann festgestellt, wie hie rzu lesen, dass Gold wirklich erstklassige Chancen bietet. Nachdem nach dem erstn Ausbruch über die 1000 euro einige Leute maulten, dass die Hausse scho n wieder beendet istr, habe ich meine Recherchen und Kalkulationen mal runtergeschrieben.


    Beim silber habe ich mir die gleiche arbeit nicht gemacht. beim Gold war ich mir absolut sicher, habe alle Quellen überprüft, bis zur Statistil des New yorker hafens, wo man den abfluss von Gold aus den USA ablesen kann.


    Beim Silber ist vieles anders als beim Gold. (Das merkt man schon derzeit bei der "Notenbank"-Hausse: Gold ist "heiss", der Silberchart sieht unentschiedener aus.
    Ich habe auch Silber. aber ich weis über silber zu wenig, um mich hier aus dem Fenster zu lehnen.


    Silber ist knapp.
    Und gerade die genannte Knappheit beim Silber kann dazu , dass es anders als Gold,
    eben NICHT wieder monetäre Funktionen einnimmt.


    Um monetäre Funktion zu haben, muss es genug davon geben.
    Vielleicht wird Silber das neue Platin. Vielleicht wird es im nächsten großen Wirtschaftsboom teurer als Platin.
    Aber für die derzeitige monetäre Krise, war ich mir bei Gold sicherer,
    sowohöl im inflationären, als auch deflationären Umfeld.

  • Unabhängig von ihrer Knappheit würde ich einer Sache den Geldstatus anerkennen, wenn sie sowohl eine hohe Bonität (um mal mit den Worten von Ratingagenturen zusprechen), als auch Liquidität (in dem Sinne von leichter Eintauschbarkeit/ hoher Annahmeakzeptanz) in sich vereint. Dies ist beim Silber definitiv der Fall- dort wo Gold als Geld wahrgenommen wird-sprich eingetauscht werden kann, wird auch Silber angenommen. Platin, Diamanten oder ein van Gogh versprechen zwar eine hohe Bonität, allerdings sind sie ungleich schwieriger für ihren wahren Wert in Liquidität zu tauschen, weshalb ihnen der Geld-Status nicht zusteht.


    Somit würde ich schon sagen: Silber ist ebenso wie Gold Geld.


    Oder irre ich mich da etwa?

  • silber hat für mich eine stärke, die aus meiner sicht gleichzeitig seine größte schwäche ist. silber ist inzwischen industrierohstoff. das ist eine neuere entwicklung und war anders, als silber noch geld war. wenn geld aber gleichzeitig rohstoff wird, dann verliert es eine seiner eigenschaften, die es als geld interessant machte. wenn geld nämlich aus dem kreislauf entfernt wird, wirkt das wie eine turbo-deflation.
    gold ist als währung gerade deshalb interessant, weil die industriellen anwendungen im vergleich minimal sind.

  • silber hat für mich eine stärke, die aus meiner sicht gleichzeitig seine größte schwäche ist. silber ist inzwischen industrierohstoff. das ist eine neuere entwicklung und war anders, als silber noch geld war. wenn geld aber gleichzeitig rohstoff wird, dann verliert es eine seiner eigenschaften, die es als geld interessant machte. wenn geld nämlich aus dem kreislauf entfernt wird, wirkt das wie eine turbo-deflation.
    gold ist als währung gerade deshalb interessant, weil die industriellen anwendungen im vergleich minimal sind.

    volle Zustimmung: so wollte ich es auch sagen.
    Und so ähnlich sagte es auch mal ein chinesischer Notenbanker bei der Diskussion, ob man Kupfer und andere Rohstoffe als Geld benutzen wollte,
    so wie Keynes (?) es mit dem Bancor vorgeschlagen hatte.
    Da Rohstoffe sich verbrauchen, würde das deflationär wirken (so wie der EM Abfluss aus Europa in den Orient im Mittelalter deflationär wirkte).

  • silber hat für mich eine stärke, die aus meiner sicht gleichzeitig seine größte schwäche ist. silber ist inzwischen industrierohstoff. das ist eine neuere entwicklung und war anders, als silber noch geld war. wenn geld aber gleichzeitig rohstoff wird, dann verliert es eine seiner eigenschaften, die es als geld interessant machte. wenn geld nämlich aus dem kreislauf entfernt wird, wirkt das wie eine turbo-deflation.
    gold ist als währung gerade deshalb interessant, weil die industriellen anwendungen im vergleich minimal sind.

    Dann dürfte Platin oder Palladium nie einen wertzuwachs erfahren ...


    Ich glaube hier wird zu sehr auf die Monitäre basis des Silber gesetzt. Wenn der Silberpreis mal angenommen astronomische Werte ereicht wird man der Industrie sowieso nach anderen vergleichbaren Materialen suchen. Ich denke aber das wir solche Preise bei Silber sowieso erst nach der kommenden Deppression erleben.

    Ich bin früher täglich zur Börse gegangen, weil ich nirgendwo auf der Welt so viele Dummköpfe pro Quadratmeter treffen kann wie dort. (Kostolany)

  • Dann dürfte Platin oder Palladium nie einen wertzuwachs erfahren ...


    Ich glaube hier wird zu sehr auf die Monitäre basis des Silber gesetzt. Wenn der Silberpreis mal angenommen astronomische Werte ereicht wird man der Industrie sowieso nach anderen vergleichbaren Materialen suchen. Ich denke aber das wir solche Preise bei Silber sowieso erst nach der kommenden Deppression erleben.


    Nur weil man Silber die monetäre Funktion abspricht, sagt man ja noch nicht, dass Dinge, die keine monetäre Funktion haben nicht im Wert steigen können. Platin und Palladium sind ganz sicher nicht monetär, trotzdem sind sie natürlich im Wert gestiegen die letzten Jahrzehnte. Geld ist ein ubiquitär akzeptiertes Tauschäquivalent. Dabei ist im Prinzip sogar egal, warum es als solches akzeptiert ist, auch wenn es eigentlich immer die gleichen Gründe sind.


    Momentan wird sicherlich eher Gold als Geld gesehen denn Silber. Das drückt sich auch in der relativen Preisentwicklung aus meiner Meinung nach. Wenn Silber tatsächlich wie von den Bugs propagiert knapp werden sollte, wird es wegen seiner Rohstoffeigenschaft und Knappheit im Preis stark steigen, eher nicht wegen seiner monetären Funktion. Vorteil des Silbers gegenüber anderen Rohstoffen ist aber die monetäre Vergangenheit, die es immer noch als relativ wenig ausgefallenes Investmentvehikel erscheinen lässt. Seltene Erden oder selbst Platin oder Öl stellt man sich halt nicht massenweise zuhause hin, das macht man einfach traditionell nicht, obwohl man es natürlich könnte. Das ist bei Silber eben anders.

  • Dann dürfte Platin oder Palladium nie einen wertzuwachs erfahren ...


    Ich glaube hier wird zu sehr auf die Monitäre basis des Silber gesetzt. Wenn der Silberpreis mal angenommen astronomische Werte ereicht wird man der Industrie sowieso nach anderen vergleichbaren Materialen suchen. Ich denke aber das wir solche Preise bei Silber sowieso erst nach der kommenden Deppression erleben.

    Wir haben derzeit eine monetäre Krise, von daher ist jeder Sachwert in Betracht zu ziehen (Hellmeyer).
    Es gibt deflationäre und inflationäre Tendenzen.
    Bei deflationären Tendenzen würde Gold als Geld im Gegensatz zu vielen anderen Sachwerten sich behaupten können.


    Das Dilemma von Industrierohstoffen als wertaufbewahrungsmittel sieht man bei Öl: jeder Anstieg des Ölpreises geht mit zitternden Kommentaren über zu volle Lager daher. Und jeder Öl-Besitzer muss darum zittern, ob nicht zu diesem neuen Preis ein Ölförderer kommt,
    der ein paar Millionen Barrel extra auf den Markt wirft.


    wenn ich meinen Ururenkeln Werte vergraben müsste, dann wären da vor allem seltene Industriemetalle drin und sehr viel Silber.
    Für die kommenden 10 Jahre ist für mich Gold mein wichtigstes Investment bzw Wertaufbewahrungsmittel.


    (Um es nochmal zu sagen: ich habe Silber, teil Barren, teils Münzen, teils etf aber ich habe mich mit meinen Artikel vor allem an Leute gerichtet,
    die bisher vor allem Zinspapiere, Tagesgeldkonten und ein paar Aktien hatten.
    Ich habe versucht zu zeigen, dass man bei Gold zum Spotpreis von 1000 dollar gerade erst ein paar Prozent im Vergleich zu klassischen Zinspapieren "im Rückstand" war.
    Vielleicht war ich mit der Argumentation zu intellektuell. Ich vermute, dass Eichelburg mit seiner Panikmache "nächste Woche bricht die Deutsche Bank zusammen" erfolgreicher ist, Leute ins EM zu bringen, als ich, der ich alles durchdenke und begründe.


    Um es nochmal zu sagen: ich bin nicht gegen Silber, habe Silber,
    ich kenne zahlreiche gute Gründe dafür, dass Silber gegenüber Gold und platin outperformen könnte,
    aber ich habe beim Silber nicht die notwendigen Informationen aus erster Hand,
    um es zu rechtfertigen, mit einem großen Teil meines Vermögens ins Silber zu gehen.


    Beim Gold gab es eine unglaubliche Menge an Nebelkerzen, aber darunter konnte man ein wunderbar klares Bild erkennen.


    Die Zeit, die ich gebraucht habe, um Gold zu verstehen, kann ich für Silber nicht aufbringen.



    Dass ich mir Gold vorgenommen habe, hat auch mit mir und meiner Arbeit zu tun:
    ich stelle sekbst Produkte her, die ich mir ausgedacht habe und die weltweit vertrieben werden. Menschen geben für das,
    was ich erfunden habe, Geld aus.


    Von daher kann ich hoffentlich immer wieder neues Geld allokieren. Ob dieses Geld nun jährlich 1% wächst oder 33% ist mir eigentlich egal,
    ich wollte nur sicher sein, dass es nicht von der Inflation aufgefressen wird oder bei einem deflationären Crash und Bankensterben
    zerstört wird.
    Von daher habe ich bewusst nicht die am besten performende, sondern die sicherste Anlage gesucht.


    Wenn die auch noch gut performt: um so besser.


    Menschen, die ein Asset besitzen, dass sie nicht verstehen, werden immer nur zweite Sieger bleiben.
    Ach hier im Forum haben die Goldverkäufe zugenommen.


    Genau jetzt, wo dass erste Mal wieder Notenbanken in großen Stil Gold kaufen, verkaufen sie.

  • Doc_meyer, man kann es auch übertreiben. Goldstudium.


    Also ich kenne einen erfolgreichen Fussbodenleger (eigene Firma), ist damals in der 8.Klasse ausgeschieden, kann bis heute nur mühsam schreiben. Kauft aber schon immer Gold, hat es mir 1985 das erste mal gesagt.
    Finanziell zumindest ist er erfolgreich und auch sonst zufrieden.
    Kann man von vielen kopfgesteuerten, in Geld schwimmenden Leuten, selten sagen.
    Die hocken oft beim Seelenklempner.


    Ein Beispiel, aber allgemein gesagt, das ganze gesellschaftliche Dilemma, nicht allein die Finanzmärkte betreffend, rührt von Leuten her, die "zu lange" studiert haben. Es fehlt der gesunde Menschenverstand.
    Universitäre Bildung ist wichtig, aber man braucht es nicht um das Schuldensystem zu verstehen/abzulehnen + EM's zu kaufen.
    Alles ist besser als Papier, versteht schon ein Grundschüler, aber nur wenn er die allgemeine Gehirnwäsche umgehen könnte, was schwer ist. Vorbild Eltern usw.

  • ich will mich jetzt nicht auf eine diskussion über die akademiker inflation :D einlassen. was mir schon auffällt ist aber, dass es keineswegs so ist, dass die masse gold als erstes mittel der wahl sieht, bildung hin oder her. bei uns im ösiland tragen die leute ihr geld momentan zu den banken, obwohl sie keine zinsen bekommen. für viele (auch lt. aktueller statistik) ist das sparbuch noch immer das sicherste mittel um sein geld zu erhalten. auch in meinem bekanntenkreis: wenn die sehen wie klein ein 250g barren ist, und was der kostet, dann ist gold für sie schon gestorben. die sehen meinen goldkauf als "geldausgeben", so als würde ich mir immerfort einen urlaub gönnen...


    edit: ich pass schon auf, wem ich davon erzähl. und zur not liegt die .45er ja gleich neben den bullions X(


    mir solls recht sein. wenn ich das gold einmal brauchen sollte, ist es ohnehin besser, wenn nicht jeder es besitzt. :D





    "Freedom is the right to tell people what they do not want to hear" George Orwell

    Einmal editiert, zuletzt von scorpi ()

  • nichts gegen einen bodenständigen Fließenleger, der seit 20 jahren alles in Gold anlegt.
    aber mir ging es damals in dem Thread darum, unentschlossenen Anlegern bei 1000 dollar pro Unze zu zeigen,
    dass der Einstiegspunkt noch günstig war; die ewige Frage: sollte man jetzt noch einsteigen.


    Damals gab es sehr viele Stimmen, die Gold bei 1000 dollar für zu teuer hielten und einen nachhaltigen Absturz auf "realistische Preise" um 750 dollar
    prohezeiten.



    es ist nunmal so, dass die meisten von uns KEINE Anlagespezialisten sind, sondern Biologie-Lehrer, Kfz Mechaniker, Marketingexperten, Eisdielen-Besitzer etc.


    Geld hat in den letzten Jahren mit Zunahme der Inflation seine Fähigkeit als Wertspeicher verloren. In der ersten Welle gehen ganz normale Leute ein Risiko ein,
    indem sie ein Haus kaufen, dass sie erst am Ende des Lebens abgezahlt haben. In der zweiten Welle gehen Leute, die von Aktien keine Ahnung haben,
    in den Aktienmarkt.
    Inzwischen hat fast jeder in der Republik ein Halbwissen über Immobilien und Aktien. aber nicht über das Geldwesen.


    viele fühlen, dass mit dem Papiergeld etwas nicht stimmt. aber wenn sie in der Bank nach Gold fragen, wird ihnen gesagt: sehen Sie mal auf den Chart: Gold ist zu teuer. Das hätte man kaufen müssen als es billig war. Und es bringt keine Zinsen.
    Und der Goldpreis wird unter Druck kommen, wenn erstmal der IWF sein Gold auf den Markt wirft.


    Und als normalsterblicher sucht man dann irgendwo zwischen Verschwörungstheoretikern und Dr. Berninger nach der Wahrheit.


    Gefühl und Verstand müssen natürlich zusammenkommen.

  • silber ist inzwischen industrierohstoff. das ist eine neuere entwicklung und ... . wenn geld nämlich aus dem kreislauf entfernt wird, wirkt das wie eine turbo-deflation.


    :D Deflation ist super :thumbup: aber nur für den, der (das deflationierende) Geld hat :D :thumbup: :D



    gold ist als währung gerade deshalb interessant, weil die industriellen anwendungen im vergleich minimal sind.


    :wall: :wall: der Satz ist mit den beiden Sätzen vorher logisch nicht vereinbar :wall: :wall:


  • :D Deflation ist super :thumbup: aber nur für den, der (das deflationierende) Geld hat :D :thumbup: :D




    :wall: :wall: der Satz ist mit den beiden Sätzen vorher logisch nicht vereinbar :wall: :wall:

    silber ist keine gute währung, weil gleichzeitig industrieller rohstoff. gold ist eine gute währung, weil quasi kein industrieller rohstoff.
    wo ist der logische widerspruch?
    sachlich mag man anderer meinung sein, wobei dir eine begründung schwer fallen wird aber streng logisch ist definitiv alles in ordnung.

  • silber ist keine gute währung, weil gleichzeitig industrieller rohstoff. gold ist eine gute währung, weil quasi kein industrieller rohstoff.
    wo ist der logische widerspruch?


    kommt drauf an wie Du "gute Währung" definierst?


    gut für das Funktionieren eines darauf basierenden Finanz- und Wirtschaftssystem?
    (also in idealistischer Betrachtung wie man es zum Wohle der Gesellschaft gerne hätte)
    -> dann hast Du recht (was UNS aber nicht weiterbringt)


    oder gut für denjenigen, der ein paar kg davon rumliegen hat?
    (also egoistisch aus Sicht des Anlegers gesehen)
    -> dann heißt´s: KNAPPHEIT SIEGT ;)

  • Ich muss zugeben, ich hab dieses Argument gegen das Silber auch nicht verstanden.
    Als "Geld" eignet sich prinzipiell alles, was knapp und nicht beliebig vermehrbar ist. Und ein Argument gegen Gold als Geld ist ja auch, dass die begrenzten Goldmengen nicht reichen würden eine goldgedeckte Währung aufzubauen und hier kommt u.a. dann Silber ins Spiel...


    Wenn es zusätzlich "verbraucht" wird (industriell), dann verbessert sich doch nur die Silber-Gold-Ratio (i.S.v. Tauschverhältnis) und irgendwann ist Silber dann so teuer, dass sich Substitute finden und rechnen.


    In dem Sinne: Gold und Silber lieb ich sehr...
    aber vielleicht hab ich´s ja auch net verstanden.


    Ping


    PS: Ich les Dr. Meyers Beiträge ausgesprochen gern :)

    Diese Signatur ist unter Deiner Landesdomain nicht sichtbar, da sie aufgrund eines behördlichen Hinweises bzw. einer Anordnung entfernt wurde.

  • Ich verstehe das Dilemma zwischen monetärer Funktion und Funktion als wichtiger Industrierohstoff eher so:


    Klar einerseits, wie oben erwähnt, entzieht dann der industrielle Verbrauch Silber der "Geldmenge".
    Aber andersherum ist es doch ein mindestens genauso großes Problem: Die Menge an Silber, die als Geld gebraucht wird, steht nicht mehr der Industrie als Rohstoff zur Verfügung.
    Das kann doch kein "wichtiger Entscheidungsträger" wollen.


    Ich halte es daher auch für unwahrscheinlich, dass Silber wieder zu Geld erklärt werden könnte.
    Bei Gold könnte ich mir das schon eher vorstellen, wobei ich denke, dass wir davon ebenfalls noch weit entfernt sind.



    Allerdings bin ich weder Rohstoff- noch EM-Experte, ich wollte nur auch mal meine unbegründete Sicht der Dinge zum Besten geben.

  • Ich verstehe das Dilemma zwischen monetärer Funktion und Funktion als wichtiger Industrierohstoff eher so:


    Klar einerseits, wie oben erwähnt, entzieht dann der industrielle Verbrauch Silber der "Geldmenge".
    Aber andersherum ist es doch ein mindestens genauso großes Problem: Die Menge an Silber, die als Geld gebraucht wird, steht nicht mehr der Industrie als Rohstoff zur Verfügung.
    Das kann doch kein "wichtiger Entscheidungsträger" wollen.

    so ist es.
    wenn man euros gleichzeitig essen könnte und man sie nicht beliebig vermehren könnte, wären sie als zahlungsmittel für die katz.
    eine verwendung schränkt die andere ein.
    bei gold ist aber nahezu das gesamte jemals geförderte gold noch vorhanden. die jährliche förderung im vergleich zum bestand minimal. bei silber ist angesichts größerer förderung und größeren verbrauchs aber verhältnismäßig viel geringeren bestandes eine gewaltige schwankung in der menge des vorhandenen silbers möglich.
    was würdet ihr denn sagen, wenn die ezb von jahr zu jahr die geldmenge mal 10% rauf und mal 10% runter fährt.
    das gibt eine bombige wirtschaftsentwicklung mit absoluter planungssicherheit. aktuell erleben wir gerade einen kleinen vorgeschmack auf solche zeiten. eine silberwährung wäre die fortschreibung des jetzigen zustandes inklusive des folgenden absturzes auf alle zeiten, so lange silber eben zahlungsmittel ist. auf und nieder immer wieder. :thumbup:

  • papiergeld ist auch eine tolle währung, wenn man sie selbst druckt. da siegt nicht nur knappheit sondern auch eine überschwemmung. ewiger sieg sozusagen.


    was meinst du wohl, was ich meine? :wall:

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