Der Kakao - Thread

  • Wir sollten den Boden gefunden haben. Schaut wieder besser aus.


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    Waffen gegen Kakao


    Bürgerkrieg und die Kakaomafia behindern den Export des Schoko-Rohstoffs aus der Elfenbeinküste. Die Preise steigen und Kakao wird knapper, weil an den Börsen immer mehr Spekulanten mitmischen.


    Francois Kouadio spricht von Strukturen wie bei der Mafia und von grotesken Scheingeschäften. Kouadio ist Regierungsbeamter. Von Laurent Gbagbo, dem Präsidenten der Elfenbeinküste, hatte er den Auftrag bekommen, zu überprüfen, wie es mit dem Kakaohandel im Lande steht. Den hatte das westafrikanische Land reformieren müssen, auf Druck von Weltbank und Internationalem Währungsfonds. Kouadio Urteil fiel vernichtend aus. Darum hielt die Regierung den Bericht zurück. Und Kouadio überlebte in der Folge mehrere Anschläge.


    Kritik am Kakaohandel an der Elfenbeinküste ist lebensgefährlich. Der Journalist und Kakaoexperte Guy-André Kieffer etwa wurde verschleppt und ist bis heute spurlos verschwunden. Ein von einer internationalen Organisation beauftragter Experte wurde mit dem Tod bedroht. Kritik am Kakaohandel ist lebensgefährlich, weil sie stets eine Kritik an den Mächtigen im Lande ist - wer den Kakao kontrolliert, kontrolliert den Staat.


    Und den Weltmarkt für den Rohstoff Kakao. Die Elfenbeinküste liefert mehr als 40 Prozent des Weltbedarfs an Kakaobohnen. Mit dem vor wenigen Wochen neu aufgeflammten Bürgerkrieg ist die ohnehin schwierige Lage an der afrikanischen Westküste noch unsicherer geworden. Beobachter meinen, die blutigen Unruhen seien das Vorspiel gewesen zu einer Entwicklung, die drastische Folgen für das Geschäft mit dem Schokoladen-Rohstoff nach sich ziehen könnte. An der Londoner Terminbörse Liffe schoß der Kakaopreis in die Höhe: Mit 1021 Pfund (1478 Euro) die Tonne erreichte er den höchsten Stand der vergangenen dreizehn Monate.


    Zuvor, das war im November, hatten Regierungstruppen den von Rebellen kontrollierten Norden der Elfenbeinküste angegriffen. Sie brachen den 18 Monate währenden Waffenstillstand, und sie töteten neun französische Soldaten. Daraufhin zerstörte die französische Armee die Luftwaffe seiner ehemaligen Kolonie, französische Truppen attackierten einheimische Demonstranten - es kam zu heftigen antifranzösischen Ausschreitungen und einer regelrechten Hetzjagd auf weiße Ausländer. Mehr als 10 000 Europäer flüchteten.


    Der Markt reagierte zunächst mit Panik. Mittlerweile hat sich die Stimmung beruhigt, die Preise sind mit zuletzt 861 Pfund (1231 Euro) die Tonne auf das Niveau der Vorjahre zurückgekehrt. An den Rohstoffbörsen von New York und London setzten zuletzt zunehmend Spekulanten auf Kakao, weil sie vor wegen der Lage an der Elfenbeinküste starke Kursschwankungen und darum besonders gute Geschäfte witterten. Was die Entwicklung des Marktes angeht sehen optimistische Beobachter in den aktuellen Ereignissen eine Wiederholung der Geschehnisse von vor zwei Jahren. Da stieg der Kakaopreis nach einem Putschversuch auf Rekordstände von über 2300 Dollar die Tonne - vorrübergehend. Die Pessimisten unter den Kakaofachleuten dagegen halten den jüngsten Ausbruch des Konflikts für schlimmer. Weil erstmals Jagd auf Ausländer gemacht wurde, argumentieren sie, und weil sich ausländische Firmen deshalb dauerhaft aus Elfenbeinküste zurückziehen könnten.


    Der Kakaoexport brachte der Elfenbeinküste im vergangenen Jahr umgerechnet 2,66 Mrd. Euro. In der Saison 2003/2004 lieferte die Elfenbeinküste rund 1,26 Mio. Tonnen Kakao. Kakao hat an den Ausfuhren des Landes einen Anteil von 40 Prozent; er trägt 15 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und ernährt direkt oder indirekt gut sechs Millionen der 16 Millionen Elfenbeinküste-Bewohner.


    So richtig verdienen allerdings nur einige wenige am Kakao. Daran hat sich bis heute nichts geändert, obwohl der zentralistisch bis mafiaähnlich organisierte Sektor vor vier Jahren reformiert werden mußte. Nach Angaben von Fachleuten aber hatte das primär den Effekt, daß die Macht über den Kakao neu verteilt wurde. Früher hatte die Partie démocratique de Côte d'Ivoire beim Kakao das Sagen, die Partei von Staatsgründer Félix Houphouët-Boigny. Heute haben die Männer von Präsident Laurent Gbagbo die Fäden in der Hand. Mit den Einnahmen aus dem Kakaohandel, heißt es, finanziere Gbagbo Waffenkäufe.


    Vorerst werde sich die Krise an der Elfenbeinküste nicht auf den Markt für den Rohstoff Kakao auswirken, meint Nestlé-Sprecher François-Xavier Perroud. Er gehört zu den Optimisten. " Das hat vor zwei Jahren funktioniert und das funktioniert auch jetzt." Der Schweizer Lebensmittelkonzern teilt sich mit Mars, Hershey Foods, Philip Morris, Cadbury-Schweppes und Ferrero 80 Prozent des weltweiten Marktes für Schokolade. Rund 40 Prozent seines Kakaos bezieht Nestlé von der Elfenbeinküste. " Wir haben unseren Bedarf für das nächste Jahr bereits durch geschlossene Verträge weitgehend abgedeckt" , sagt Perroud. Das gilt auch für die anderen großen Firmen. Deshalb dürften die Schokoladenpreise für Konsumenten zumindest kurzfristig nicht steigen. Andererseits: " Sollte die Elfenbeinküste als Kakaoproduzent aus nicht vorstellbaren Gründen ausfallen, hätte das für uns und für die Konsumenten große Auswirkungen" , sagt Perroud.


    Bei Barry Callebaut - das Schweizer Unternehmen ist einer der weltweit größten Kakao- und Schokoladenproduzenten - ist man " zuversichtlich, daß wir alle unsere Verträge einhalten können" , sagt Konzern-Sprecherin Gaby Tschofen. Die drei Fabriken des Unternehmens an der Elfenbeinküste hätten drei, vier Tage lang ihren Betrieb unterbrochen, weil der öffentliche Transport nicht funktioniert habe und die vor allem örtlichen Mitarbeiter nicht zur Arbeit hätten kommen können. Doch inzwischen habe sich die Situation beruhigt. Barry Callebaut hat innerhalb der letzten Jahre versucht, die Risiken zu diversifizieren, berichtet Tschofen. So habe man 1998 eine Fabrik in Ghana eröffnet und zudem neue Länder erschlossen: " Wir kaufen jetzt auch Kakaobohnen aus Indonesien."


    Andere sehen die Situation kritischer. " Das Land hat einen großen Vertrauensverlust erlitten. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für Investitionen" , meint der Vorsitzende des Vereins der am Rohkakaohandel beteiligten Firmen aus Hamburg, Andreas Christiansen vom Hamburg Cocoa & Commodity Office. Deshalb rate der Verein den Kakaoverbrauchern, sich auf höhere Preise einzustellen. Die Wirtschaftsstruktur der Elfenbeinküste sei beschädigt worden, meint Christiansen, nur wenige Europäer würden zurückkehren. Und die Regierung könnte, als Folge des Konflikts, nun die Steuern auf Kakaobohnen erhöhen. Zwar gebe es weltweit Lagerbestände, mit denen 40 Prozent des Kakaobedarfs eines Jahres abgedeckt werden könnten. Doch der eingelagerte Kakao eigne sich nicht für alle Produkte. " Kakao aus Indonesien ist viel zu sauer und Ghana war schon im letzten Jahr am Rande seiner Kapazitäten" , sagt Christiansen.


    Die entscheidende Frage für die Entwicklung des Kakaopreises ist der Kakao-Fluß" , meint Broker Michael Dann von der Société-Générale-Tochter Fimat in London. Doch bisher lägen keine verläßlichen Daten vor. Erst Mitte Januar könne man sagen, ob der Kakao in die Häfen und dann weiter zu den Abnehmern gelange. " Wenn dann festgestellt wird, daß weniger Kakao fließt, muß der Markt reagieren."


    Die letzten Meldungen dazu klangen wenig ermutigend - der Kakao aus der Elfenbeinküste fließt schon spärlicher. Ende November soll das Land 254 000 Tonnen Kakao exportiert haben, 70 000 Tonnen weniger als im Vorjahreszeitraum. Zudem konnte die Kakaoernte dieses Jahr erst Mitte November beginnen, sechs Wochen später als üblich, sagte Paul-Antoine Bouabré, Finanzminister der Elfenbeinküste, in einem Interview. Und während die Elfenbeinküste normalerweise zwischen Oktober und Dezember die Hälfte der Ernte ausführt, belaufen sich die bisherigen Lieferungen nicht einmal auf ein Drittel.


    Weil die Lage unsicher ist, wollen viele Zwischenhändler die Bauern nicht wie sonst im Voraus bezahlen - kein Geld, kein Kakao. Dazu kommt, daß teils auch die Qualität der Kakaobohnen gelitten hat. Während der Unruhen konnten die Bauern die Bohnen nicht korrekt einlagern. Einige versuchen nun, ihre Ernte ins Nachbarland Ghana zu schmuggeln, dort werden für Kakaobohnen wesentlich höhere Preise gezahlt als an der Elfenbeinküste. Noch immer verzögern die Unruhen die Lieferungen, der Transport zu den Häfen in Abidjan und San Pedro ist schwierig. " Fast jeden Kilometer gibt es eine Straßensperre" , berichtet ein Exporteur, " alle paar Meter um Schutzgeld erpreßt zu werden, hält auf und wird am Ende ziemlich teuer" . Kakaolieferungen kommen nur noch sehr unregelmäßig in den Häfen an. " Normalerweise haben wir am Anfang und am Ende der Woche große Lieferungen" , sagt ein Händler. " Jetzt gibt es keine Regel mehr."
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    EURO am Sonntag


    Die Experten der " EURO am Sonntag" empfehlen das Endloszertifikat (ISIN NL000210946/ WKN ABN0CF) sowie das Mini-Long-Zertifikat (ISIN NL0000210854/ WKN ABN0B3) auf Kakao zu kaufen.


    Die Kakaoplantagen im Südwesten der afrikanischen Elfenbeinküsten würden zurzeit von einer ungewöhnlichen Trockenheit geplagt. Das Ausnahmewetter bedeute, dass die zwischen März und August anstehende Ernte äußerst karg ausfallen dürfte. Dabei sei das Land im Westen des schwarzen Kontinents einer der wichtigsten Kakaoproduzenten weltweit. Investoren würden jetzt schon an den Rohstoffbörsen auf steigende Kurse bei dem für die Herstellung von Schokolade unverzichtbaren Rohstoff spekulieren.


    In den letzten Tagen seien die Notierungen an den wichtigsten Märkten New York und London sprunghaft angestiegen. Der März-Future über eine Tonne Kakao habe in London sogar den markanten Widerstand bei 835 Pfund überwunden. Wegen den zu erwartenden kargen Erträgen könne mit weiter steigenden Notierungen gerechnet werden.


    Die vorgestellten Zertifikate würden in britischen Pfund notieren und die Laufzeiten seien unbegrenzt. Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass eine Aufwertung des Euro gegenüber der britischen Währung Kursverluste nach sich ziehe. Falle der Future unter die Marke von 804 Pfund drohe gar der Totalverlust. Zur Absicherung sollte unbedingt ein Stoppkurs bei 815 Pfund platziert werden.


    Für Anleger die weiterhin auf anziehende Kakaonotierung wetten möchten, empfiehlt sich das von ABN Amro lancierte Endloszertifikat, so die Experten der " EURO am Sonntag" . Spekulativer orientierte Investoren würden bei dem Mini-Long-Zertifikat von ABN Amro zugreifen

    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

  • Alternativ zu den div.Zertifikatsanlagen:


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    Die Archer Daniels Midland Company gehört zu den weltweit größten Lebensmittelproduzenten. Die Kakaoabteilung des Unternehmens ist eine der weltweit größten kakaoverarbeitenden Unternehmen (ABM Cacoa).
    Es werden ca. 3 million Pfund Kakaobohnen jeden Tag verarbeitet, das sind etwa 1.360.791 Kilo Kakaobohnen pro Tag. Die daraus hergestellten (Halbfertig-)Produkte wie z.B. Kakaopulver, Kuvertüren und Kakaobutter werden weltweit an Schokoladefabriken verkauft.


    Ticker:ADM.FSE
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    „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

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