Mehrwertsteuer auch auf Gold?

    Hallo bugi!
    Ist hier schon öfters mal nebenbei diskutiert worden. Diese Steuer könnte einen kurzfristigen Verkaufsboom auslösen: Steuersparen ist ja ein spezielles Volkshobby :D Lässt sich ausserdem EU weit nicht so schnell durchsetzen. Und würde nebenebei nicht so viel Geld bringen da Goldbugs eine Minderheit sind.

    Zitat von zweiblum76

    zustimmung.......die mwst (vor allem bei barren) wird mit der verwendung als industriemetall begründet....


    Und wie wird die MwSt. bei Münzen begründet? Die MwSt. ist eine Konsumsteuer. Wenn ich Anlagemünzen aus Silber kaufe ist das kein Konsum, sondern das genaue Gegenteil!

    „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.”
    Mahatma Gandhi

    Zitat von Precious


    Und wie wird die MwSt. bei Münzen begründet? Die MwSt. ist eine Konsumsteuer. Wenn ich Anlagemünzen aus Silber kaufe ist das kein Konsum, sondern das genaue Gegenteil!


    Seit wann muß sich der Staat für die Einführung einer Steuer rechtfertigen?


    Außerdem ist Konsum schon immer besteuert worden, weil das die meisten


    Steuereinnahmen bringt.


    So einfach ist das!


    wogert

    Hallo,


    der Staat als Gierhals braucht immer mehr Geld. Es werden mit Sicherheit auf Gold MWSt 19 % fällig und für Silbermünzen ebenfalls 19 % evtl. auch über 20 %.


    Ferner werden wir auf Alkohol kräftige Steuererhöhungen haben, z.B. als Begründung: Komasaufen verhindern.


    Also noch Gold und Silber kaufen und Sonderangebote z. B . Korn lagern als Tauschmittel.


    Gruß Blaubronco :)

    was wären denn mögliche konsequenzen einer mwst auf gold für uns:


    positiv
    für em-besitzer ist positiv, da schlagartig die händler-vk-preise höher sind, somit auch bei einem möglichen privaten verkauf die preise höher liegen sollten, ähnlich wie heute bereits bei silberbarren, die mwst wird quasi weitergereicht


    negativ:
    klarer fall, höherer preis bei em-einkäufe


    chancen:
    wenn die besteuerung von gold in den medien angekündigt wird, so wäre es denkbar, dass vor steuereinführung ordentlich in gold investiert wird, denn nach steuereinführung liegt der erzielbare vk vermutlich deutlich höher als der damalige einkaufskurs vor steuern -> großer goldabsatz tendenziell zu steigenden preisen


    risiken:
    nach steuereinführung könnte ein teil des vor steuereinführung gekauften goldes wieder auf den markt gelangen um gewinne mitzunehmen -> tendenziell fallender preis

    bei marginalen veränderungen rechtfertigt sich der Staat überhaupt nicht.
    Bei Veränderungen oberhalb der Wahrnehmungsschwelle, wird vorher eine öffentliche Diskussion aufgebaut.


    im übrigen handelt der Staat mit relativ wenig Sachverstand, zumindest mit weniger Sachverstand als die private Wirtschaft.


    bei allen Veränderungen im Preis gilt die Preis-Absatzfunktion:
    bei niedrigeren Preisen steigt der Absatz, bei höreren Preisen fällt er.
    irgendwo liegt das Optimum. (Prof. Hermann Simon "Power Pricing", Standardwerk)


    bei der Erhöhung der Tabacksteuer wurde erst nur eine kleine Erhöhung geplant.
    bei der Kabinettsdiskussion entschieden sich Schröder und die damalige Gesundheitsministerin für
    "wenn schon denn schon" eine ordentliche Erhöhung.


    ich habe nicht mehr die genauen Zahlen, aber es war eine relation wie: Verdopplung der tabacksteuer.
    danach einbruch der legalen Verkaufszahlen um 60%.


    Ein Forschungsinstitut hat deutsche Müllkippen durchsucht und festgestellt, dass 60 % der Zigarettenpackungen auf dem Müll unverzollt sind.


    Wenn man bedenkt, dass nur ca. 50% der Bevölkerung Zugang zu geschmuggelten Zigaretten haben,
    kann man also schlußfolgern, dass praktisch alle Raucher, die Zugang zu geschmuggelten Zigaretten haben,
    unversteuert zugreifen.


    (Das ist der regierung bekannt. eigentlich müssten sie die Tabacksteuern senken, statt dessen geht das geld, was früher Tabacksteunern waren an die organisierte Kriminalität).


    Beim Edelmetall:
    falls es nur die Optimierung der Steuereinnahmen geht, werden wir eine 7% Mwst sehen und eine Kapitalabschlagssteuer auf Verkäufe.


    falls es um eine generelle Erschwerung des Goldhandels geht, oder sachunkundige Entscheidungen durchgezogen werden, dann wird es 19% Mwst geben.


    da es aber in anderen Ländern Gold mit 0% Mwst gibt, dürfte ein reger Gold-Tourismus einsetzen.


    Nachdem Anfang der 90er jahre Theo Waigel zur Finanzierung der deutschen Einheit die Kaffee-steuer eingeführt wurde, gab es viele leute, die sich Kaffee in Holland gekauft haben.
    (bei einer aldi-packung Kaffee a 2,50 beträgt der Steueranteil inzwischen ca. 1,28 euro --- hatte ich irgendwann mal errechnet).


    Noch heute ist es verboten aus anderen Ländern Kaffee ohne Kaffeesteuer zu importieren - EU-Recht hin oder her.
    ein paar packungen für den eigenbedarf darf man wohl mitnehmen,
    aber nichts, was sich wirklich lohnt.


    ----


    ich vermute allerdings, dass es für eine Gold-Steuer schon fast zu spät ist,
    da schon zu viele menschen auf das Thema aufmerksam geworden sind.
    In einer CDU/SPD Koalition wäre eine MWst auf Gold wahrscheinlich schnell gekommen,
    bei einer FDP/CDU Koalition wird es wohl zu keiner Änderung des Status quo kommen.

    Zitat von Dr_Meyer


    im übrigen handelt der Staat mit relativ wenig Sachverstand, zumindest mit weniger Sachverstand als die private Wirtschaft.

    Ich muß immer lachen, wenn ich dieses Argument lese.
    Das mag ja vielleicht für mittelständische Unternehmen gelten.
    Ab ab Konzernbereich läuft das genauso wie beim Staat. Denn Konzerne sind faktisch auch nichts anderes wie behörden. Unterschied: Bessere Lobbyarbeit. [smilie_happy]
    Denn wenn die Firmen es besser könnten, warum muß dann der Staat andauern finanziell in die Bresche springen?
    Und unsere privatisierten ehemaligen Staatskonzerne laufen alle definitiv schlechter wie vorher.

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