Aktiencrash Februar / März 2005 ?

  • Ich halte derzeit ausser Edelmatallaktien keinerlei amerikanischen Werte.


    Meine persönlichen Gründe:


    -Dollerverfall
    -Bewertungsniveau im Vergleich zu anderen Märkten
    -Anleihencrash amerikanischer Langläufer wahrscheinlich
    -Geopolitisches Risiko (Terrorgefahr)
    -Haushaltspolitik der Bush-Administration


    Meine Favoriten bzw. meine Investments auf mittel bis langfristige Sicht (bin kein Trader) schaue nie auf kurzfritige Trends sondern bin immer auf 3 Jahre plus x fixiert:


    -Edel- und Basismetalle
    -Aktien von Ölfirmen bzw. Ausrüster
    -Japan
    -Europa (und hier insbesondere Deutschland wegen historisch
    niedriger Bewertung; Daxdurchschnitt KGV 13!!! So billig war es noch
    nie!!!)
    -Emerging Markets (Hier insbesondere Dividendenstarke Rohstoff-
    produzenten aus Brasilien).


    Ob das alles so aufgeht weis ich in ein paar Jahren, hab mich aber intensiev mit der Einzeltitelauswahl auseiandergesetzt).


    Schau ma mal :))

  • Ökonomen warnen vor Spekulationsblase - Warten auf Greenspan-Rede am Mittwoch
    von Anja Struve


    Frankfurt/Main - Es gab einmal eine Zeit, da folgte die Entwicklung an den globalen Anleihenmärkten ein paar einfachen Regeln. Zogen Wirtschaftswachstum, Inflationsrate und Notenbankzinsen an, bedeutete das üblicherweise schlechtere Zeiten für Bondanleger: Die Renditen stiegen und die Kurse der Staatspapiere fielen spiegelbildlich dazu. Doch seit einiger Zeit sind die Gesetze des Anleihemarktes außer Kraft gesetzt. Obwohl die US-Wirtschaft kräftig wächst und die amerikanische Notenbank die Leitzinsen bereits sechs Mal in Folge um insgesamt 150 Basispunkte erhöht hat, kennen die Renditen am langen Ende des Rentenmarktes bisher nur eine Richtung: abwärts.


    So fiel die Verzinsung der zehnjährigen US-Treasuries in der vergangenen Woche mit 3,98 Prozent den niedrigsten Stand seit Oktober. Und auch in der Eurozone setzte sich die Rallye an den Bondmärkten fort. Während der Bund-Future am Donnerstag ein Rekordhoch von 120,98 Punkten erreichte, sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen mit 3,42 Prozent in die Nähe ihres historischen Tiefs. Zwar legten die Rentenmärkte am Freitag eine Verschnaufpause ein, der Bund-Future fiel auf 120,68 Punkte. Viele Bondstrategen sind jedoch überzeugt davon, daß die Rallye damit noch nicht gestoppt ist. "So etwas haben wir noch nie erlebt", sagt Kornelius Purps von der Hypo-Vereinsbank. "Trotz des hohen Kursniveaus gibt es momentan nur Nachfrage im Markt." Nach Einschätzung des Experten könnte sich die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen daher auch in der kommenden Woche unter der Marke von 3,50 Prozent halten oder sogar noch weiter fallen. "Selbst ein Niveau von 3,20 bis 3,30 Prozent ist auf kurze Sicht nicht mehr völlig auszuschließen."


    Ökonomen betrachten die ungewöhnliche Entwicklung am Rentenmarkt mit zunehmender Sorge. "Die Puzzleteile passen nicht mehr zusammen", sagt Christoph Balz von der Commerzbank, der das Phänomen in einer umfangreichen Studie untersucht hat. Nach Einschätzungen von Bondexperten müßte die Rendite der langlaufenden amerikanischen Staatspapiere mittlerweile bei gut sechs Prozent liegen. Denn normalerweise setzt sich der Zinssatz zehnjähriger Anleihen aus dem realen Wirtschaftswachstum und der Inflation zusammen - und aktuell beträgt die Zuwachsrate beim US-Wirtschaftswachstum knapp vier Prozent, die Teuerung liegt bei rund 2,5 Prozent. Weniger drastisch fällt die Diskrepanz zwischen Bondrendite und harten Fakten im Euro-Raum aus, wo Wirtschaftswachstum und Inflationsrate bei rund zwei Prozent liegen.


    "Daß die Märkte sich nicht mehr nach den fundamentalen Daten richten, bedeutet, daß sich entweder eine spekulative Blase gebildet oder aber ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat", sagt Purps. Für das Gros der Experten fällt die Antwort auf diese Frage mittlerweile eindeutig aus. "Es dreht sich fast alles um die Liquidität", sagt Joachim Fels von Morgan Stanley. Die Zentralbanken rund um den Globus hätten so viel überschüssige Liquidität in die Märkte gepumpt, daß die Geldversorgung deutlich schneller expandiert sei als die Wirtschaftsleistung. In diesem Fall ist das Risiko stets groß, daß die überschüssigen Mittel eine spekulative Blase an den Finanzmärkten auslösen. Nach Ansicht von Balz haben der Liquiditätsüberhang an den Märkten und die große Nachfrage von Versicherungen und Pensionsfonds nach Staatsanleihen die Rallye am Bondmarkt zuletzt immer weiter angetrieben. Ein weiteres Argument: Investoren sehen die wirtschaftliche Entwicklung gerade in den USA in den nächsten Quartalen wesentlicher pessimistischer als sie heute ist.


    Wie lange diese Entwicklung noch gut gehen kann, darüber streiten die Experten. "Die Entwicklung am Rentemarkt trägt blasenhafte Züge, der Zeitpunkt einer Korrektur bleibt aber offen", sagt Balz. Er warnt davor, daß ein Rückschlag drohen könnte, wenn etwa die nächsten Konjunkturdaten wesentlich über den Erwartungen liegen. Weitere Erkenntnisse erhoffen sich Ökonomen daher von US-Notenbankchef Alan Greenspan. Der Währungshüter spricht am Mittwoch vor dem Senat in Washington.


    Artikel erschienen am Sa, 12. Februar 2005, Quelle: Die Welt


    Sie betrachten nur eine Seite der Medaille. Und was ist, wenn die Konjunkturdaten und das Wirtschaftswachstum deutlich schlechter ausfallen ? Die Rentenexperten also in ihrer Einschätzung richtig liegen ?


    Unbestritten ist, dass zur Zeit eine ungeheure Liquidität in die Finanzmärkte reingepumpt wird. Dies kann nur zu Verwerfungen bei den Renten- und Aktienmärkten führen.


  • Hallo silbertaler,


    ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber diese ganze Argumentation war schon in den 80er Jahren zu lesen. In alten DDR-Büchern über den Kapitalismus. "Der Untergang" war da "wissenschaftlich bewiesen" ;( .


    Aber jedem seine Überzeugung.


    Gruß
    cabrito

  • Ja und?



    Die DDR ist ja untergegangen.. Und die Ostmark gleich mit :D


    Die DDR war einfach zu teuer...


    ein "kapitalistisches Regime voller Korruption und Arbeitslosigkeit"... ist einfach billiger. ;)

  • Artikel v. 18.02.2005, Quelle: Die Welt

    Preisabsturz kann auch Aktienmärkte in die Tiefe reißen - Optimisten hoffen weiter auf "weiche Landung"


    von Daniel Eckert


    Berlin - Finanzmenschen neigen dazu, auf Aktien und Anleihen fixiert zu sein. Auf diese Weise entgehen ihnen oft wichtige Entwicklungen jenseits der Wertpapiermärkte - beispielsweise die enormen Preissteigerungen, die sich zeitgleich zum Aktiencrash an den Rohstoffmärkten vollzogen. Am ausgeprägtesten ist der blinde Fleck der Börsianer wahrscheinlich beim Immobilienmarkt - und das, obwohl die Immobilien- und Aktienmärkte eng miteinander verzahnt sind. Diese Ignoranz könnte die Anleger teuer zu stehen kommen. Denn nach Überzeugung vieler Experten hat sich in den vergangenen Jahren in wichtigen Immobilienmärkten der Welt eine Spekulationsblase, ähnlich der New Economy-Bubble, aufgebaut. "In die ursprünglich von niedrigen Zinsen, steigendem Wohlstand und Bevölkerungswachstum angetriebene Nachfrage nach Grund und Boden hat sich vielerorts ein spekulatives Moment gemischt", warnt John Calverley, Chefvolkswirt bei der American Express Bank in London: "Viele Leute kaufen Immobilien, weil sie mit ewig kletternden Preisen rechnen, ebenso wie Anleger in den Neunzigern Aktien kauften, weil sie eben nur steigende Kurse kannten."


    Calverley zufolge tragen vor allem die Haus- und Grundstückmärkte in Großbritannien (Anstieg zwischen 1995 und 2003: 146 Prozent) Züge einer Bubble. Hier ist die Bruttorendite, die Differenz zwischen Miete und Hypothekenraten, nach Untersuchungen von Morgan Stanley extrem zusammengeschrumpft - meist ein untrüglicher Beleg für eine Überhitzung. Aber auch bei den Märkten in den Niederlanden (plus 110 Prozent) und den USA (plus 61 Prozent) gibt es Hinweise auf spekulative Übertreibungen. In Spanien (plus 122 Prozent) und Irland (plus 193 Prozent) sind die Preise in den vergangenen zehn Jahren zwar ebenfalls stark gestiegen, hier reden aber selbst Skeptiker von Aufholeffekten. Die große Ausnahme stellen Deutschland und Japan dar, wo die Immobilienpreise seit Mitte der neunziger Jahre stagniert oder sogar nachgegeben haben.


    Ein mögliches abruptes Ende des Immo-Booms kann auch Aktionäre nicht kalt lassen. Denn sollte es in einem großen Industrieland wie Großbritannien oder sogar in der Wirtschaftssupermacht USA zu einer scharfen Korrektur der Preise kommen, bliebe das auch für die Finanzmärkte und die Realwirtschaft nicht ohne Folgen. "Wenn die Immobilien-Blase platzt, könnte das für die Weltwirtschaft viel stärker erschüttern als das Platzen der New-Economy-Bubble 2000", sagt Calverley, der zu dem Thema sogar ein Buch (Bubbles and how to survive them) verfaßt hat. In seinem Werk warnt der Ökonom davor, ein Preisrutsch bei den Immobilienpreisen drohe schlimmstenfalls eine Depression wie in den dreißiger Jahren nach sich zu ziehen. Begründung: Da viel mehr Verbraucher Immobilien besitzen als Dividendenpapiere, würde ein drastischer Rückgang der Haus- und Grundstückspreise den Konsum weitaus stärker treffen als der Verfall der Aktienkurse nach 1999. Der Effekt wird dadurch verstärkt, da die meisten Immobilien per Kredit finanziert werden.


    Auge des Orkans ist zweifelsohne das Vereinigte Königreich. Hier ist Anteil der spekulativen Immobilienkäufe (Grund und Boden nicht zum Eigenbedarf, sondern als Investition) mit 24 Prozent besonders hoch. Die jüngst zu verzeichnenden Preisrückgänge werden von manchen daher als Anfang eines Crashs gedeutet. Immobilien-Experten halten jedoch entgegen, für die Rallye habe es durchaus fundamentale Gründe gegeben. So markieren die jüngsten Korrekturen auf dem britischen Immobilienmarkt ihrer Meinung nicht den Beginn eines Absturzes, sondern den einer "weichen Landung".


    Auch Chris Baldwin, Experte bei der Immobilienberatung Drivers Jonas in London gibt Entwarnung: "Die Situation auf dem britischen Wohn-Immobilienmarkt ist nicht so dramatisch, wie vielfach dargestellt." Triebfeder der Immobilienpreisrallye sei das Zusammentreffen einer stark steigenden Nachfrage und eines längst nicht so stark steigenden Angebots gewesen. Baldwin rechnet zunächst lediglich mit einer "Stabilisierung" der Preise, später dann mit einem - wenngleich langsameren - Auftrieb. In einigen Teilen Londons seien Grundstücke sogar noch unterbewertet, so Baldwin.


    In den USA sieht die Situation ohnehin nicht ganz so zugespitzt aus wie auf der Insel. Zum einen sind hier die Preise insgesamt nicht so stark gestiegen - abgesehen von einigen Brennpunkten wie Washington D.C., Rhode Island, Massachusetts oder Kalifornien. Zum anderen zeigen sogenannte Affordability-Indizes, daß sie dem verfügbaren Einkommen potentieller Hauskäufer keineswegs davongeeilt sind.

  • Die Zeichen, dass die Aufwärtsbewegung in verschiedenen Aktienmärkten zu Ende ist, werden immer deutlicher.


    In der Welt vom 19. 2. beschäftigen sich alleine drei Artikel mit dem drohenden Rückgang der Aktienhausse:


    US-Rallye biegt in die Zielgerade


    http://www.welt.de/data/2005/0…ch=us-rallye&searchHILI=1


    An den Börsen wird die Luft dünner


    http://www.welt.de/data/2005/02/19/508969.html


    Liquiditätsblase in Asien droht zu platzen


    http://www.welt.de/data/2005/0…it%E4tsblase&searchHILI=1



    Zusammenfassung der drei Artikel:


    • Die durchschnittliche Lebenserwartung einer Hausse von 24 Monaten wurde beim amerikanischen Aktienmarkt um 4 Monate schon überschritten.


    • Es besteht die Angst, dass die Zeit des billigen Geldes schneller ablaufen könnte als erwartet. Alan Greenspan hat vor dem US-Repräsentantenhaus gesagt, dass die Zinsen in den USA „ziemlich niedrig“ seien. Dies wird von vielen Beobachtern interpretiert, dass die Fed die Leitzinsen schneller als erwartet anheben könnte.


    • Bei den amerikanischen Anleihemärkten gingen die Kurse der langlaufenden Staatsanleihen in die Knie und die Rendite liegt mit 4,25 % bereits mehr als ein Viertelpunkt über ihrem Jahrestief vom Anfang vergangener Woche. Hier werden weitere Renditesteigerungen erwartet, da die Rendite der zehnjährigen Treasuries Experten zufolge mindestens 1,5 % zu niedrig sind. Je länger diese Fehlbewertung dauert, desto heftiger kann eines Tages die Korrektur kommen.


    • Diese höheren Zinsen führen dazu, dass die Refinanzierungskosten der Konzerne steigt und früher oder später auch die Verbraucher (und damit der Konsum) die höhere Zinslast spürt.
    • Der Januar-Effekt, d.h. der Effekt, dass der erste Monat des Kalenderjahres vielfach besonders renditereich ist, blieb aus. Die Liquidität, die im Januar in der Form von Ausschüttungen in den Markt gepumpt wird, wurde 2005 fast vollständig durch große Anleiheemissionen aufgesogen.


    • Die Super-Bowl-Theorie besagt, dass bei einem Gewinn der Mannschaft aus der ursprünglichen American Football League – in diesem Jahr geschehen – der Aktienmarkt tendenziell nach unten entwickelt. Der Super-Bowl-Indikator hatte in der Vergangenheit eine erstaunlich hohe Prognosekraft.


    • In China ist spekulatives Kapital ein größerer Wachstumstreiber geworden als die Ausfuhren. Nach Andy Xie (Morgan Stanley Hongkong) erlebt Asien, insb. China die größte Liquiditätsblase seiner Geschichte. In den letzten beiden Jahren ergoß sich ein spekulativer Kapitalstrom von 656 Mrd. Dollar in die Region zwischen Shanghai, Seoul und Singapur. Dieser enorme Kapitalstrom versickerte insbesondere in den Aktien- und Immobilienmärkten, wo z.B. die Wohnungspreise in Hongkong 2004 um 30 % nach oben gingen. In Shanghau kostet 1 qm Wohnfläche 3 Monatsgehälter. Die chinesischen Banken haben nach Richard Hung (Chinaexperte bei McKinsey) zudem sehr viele fragwürdige Kredite aufgetürmt.


      Der Unterschied bei den Zinsen zwischen dem US-Markt und Asien setzt nach Xie einen verheerenden Kreislauf in Gang: „Die Asien Euphorie globaler Anleger spült dank niedriger Zinsen und dem sinkenden US-Dollar mehr Kapital nach Fernost. Der Zufluß reichert die Banken in der Region mit Liquidität an, drückt die Zinsen, unterstützt das regionale Wachstum und heizt zusätzlich die bestehende Euphorie an.

    Die gestiegene Liquidität wirkte sich dabei nicht nur in China auf die Aktien- und Immobilienmärkte aus, sondern weltweit (insbesondere auch in den USA !) (siehe hierzu auch den Artikel „Immobiliencrash“, der vor einigen Tagen in Der Welt publiziert wurde und wo auf die Verwerfungen bei den Immobilien hingewiesen wurde !)


    Ebenso gab es verschiedene Hinweise auf den Push der US-Aktienmärkte durch die gestiegene Liquidität.


    In der ganzen Diskussion wurden allerdings die höheren Refinanzierungskosten der Hedge Fonds noch nicht berücksichtigt !


    Zusätzlich gibt es von amerikanischer Seite mehrere Analysten, die warnen:


    Wallenstein verweist auf den Dow-Gold-Crossover, wo der Dow Jones zu fallen und auf der anderen Seite das Gold zu steigen beginnt.


    http://www.gold-eagle.com/edit…_05/wallenwein021905.html


    Taylor empfiehlt inzwischen Put-Optionen für Dow Jones, S&P und NASDAQ und sieht Gold und Silber im Aufwind:


    http://www.gold-eagle.com/gold_digest_05/taylor021905.html



    Im aktuellen Cot-Report gibt es vor allem in den letzten 2 Wochen ein außergewöhnlich hohes Niveau von massiven Spekulationen auf einen fallenden Dow-Jones:


    http://www.freecotcharts.com/charts/DJ.htm


    Zusätzlich gibt es eine Reihe von weiteren Indikatoren (z.B. Joe Granville, steigende Verkäufe von Insidern) bzw. Analysen (insb. von McHugh), die auf einen Crash hinweisen (siehe hierzu auch die verschiedenen Artikel in diesem Thread).


    Die Finanzprofis äußern sich derzeit noch sehr vorsichtig in Richtung leichte Rückschläge in Europa und den USA.


    Meiner Ansicht nach braut sich hier jedoch ein sehr explosives Gemisch zusammen, dass eine Kettenreaktion weltweit auslösen kann.


    Montag dürfte noch ruhig sein, da die amerikanische Börse geschlossen hat. Am Dienstag / Mittwoch werden wahrscheinlich die Gewitterwolken heranziehen.

  • @ all


    Taylor empfiehlt inzwischen Put-Optionen für Dow Jones, S&P und NASDAQ und sieht Gold und Silber im Aufwind:


    http://www.gold-eagle.com/gold_digest_05/taylor021905.html




    da hat`s doch mal einen Bericht gegeben auf den Goldseiten , dass vor allen Crashs ein künstliches Hoch geschaffen wurde , während kurz vorher ein Sinkflug grössten Ausmasses angekündigt wurde. Dies um die grössten privaten Profiteure eines Crashs aus dem Rennen zu nehmen . Also ich wäre da vorsichtig mit einem Put. Ich würde da nur mit Spielgeld mitmachen und wenn , dann würde ich vielleicht einen Call zeichnen wenn die ganzen Medien einem am grössten verunsichern. Die Vergangenheit hat`s geteigt.


    Gruss von der Alp

  • Es deutet sich an, dass die höhere Zinserwartung der Auslöser für den Crash ist.


    Der Kurseinbruch von Fanny Mae nach der Greenspanrede und die Unterschreitung sämtlicher Widerstände zeigt schon die Reaktion der Märkte.


    Zudem stieg der Zinssatz für den T-Bond-Kurs von 4,0 % auf 4,3 % und Korea hat angekündigt die Dollarbestände umzuschichten.


    Bekannt ist, dass Fanny Mae als Geldgeber für die Hauskäufer ein sehr geringes Eigenkapital und einen sehr hohen Anteil von Krediten hat. In den letzten Monaten gab es zudem noch Berichte, dass die Bonität der Hauskäufer sank.


    Bei einem steigenden Zinssatz bricht die Immobilienblase zusammen - mit verherrenden Folgen für die ganze Wirtschaft.

  • Ausgangslage/Fakten


    1. Fannie Mae und Freddie Mac kontrollieren 90% des sekundären Hypothekenmarktes.


    2. Die Gesmat-Schulden beider Firmen machen fast die Hälfte der derzeitigen Schulden der gesamten US-Regierung aus.


    3. Im privaten US-Finanzsektor sind die beiden Firmen der größte Kreditnehmer am Kapitalmarkt. Ihre Schulden betragen mehr als das zweieinhalbfache der Geschäftsbanken und Sparkassen, das 44-fache der Brokerfirmen und das 300-fache der Versicherungsgesellschaften.


    4. Diese von der Regierung gesponsorten Unternehmen halten mehr von ihren eigenen Wertpapieren im Bestand als jeder andere Wirtschaftssektor weltweit. Im Vergleich: Die Banken insgesamt 1,1 Bio. US$, die Versicherungsgesellschaften 733 Mrd. US$. Fannie Mae und Freddie Mac halten 2,6 Bio US$. Wenn sich deren Bilanzen verschlechtern, verringert sich gleichzeitig der Wert der eigenen Wertpapiere. Beide Firmen sind enormen Risiken ausgesetzt.. Sie sind sich bis zu einem gewissen Grad dieser Risiken bewusst. Deshalb engagieren sie sich im großen Stil in derivaten Finanzinstrumenten. Aber diese Instrumente sind sehr komplex und selber sehr risikoreich. Vor zwei Jahren musste Freddie Mac enorme schokierende Verluste in diesen Derivaten verbuchen.


    Wiel die Rentenpapiere von Fannie Mae von der Bonität her wie Staatsanleihen betrachtet werden, glaubt jeder im Markt, dass sie sicher sind und die US-Regierung dafür gerade steht. Dem ist aber nicht so. In den Wertpapierbedingungen von F.Mae. u. F. Mac heißt es ausdrücklich, dass sie nicht durch das US- Finanzministerium abgesichert sind. Der Finanzminister J. Snow warnte kürzlich, dass sich die Anleger hier nicht blind auf den Staat verlassen mögen. Die Investoren kapieren allmählich und werfen die Papiere von F. Mae und F. Mac kontinuierlich auf den Markt aber noch nicht die Banken und die Versicherungen. Die werden erst reagieren, wenn die Ratingagenturen die finanzielle Solidität von Fannie Mae herabstufen und dann werden auch deren Rentenpapiere in großen Mengen auf den Markt geschmissen.

  • valueman,


    herzlichen Dank für die Information.


    Der Kurs von Freddy Mac ist seit dem 17.2. um 10 % von 66 $ auf 60 $ zurückgegangen.


    Der Kurs von Fanny Mae war Mitte September bei 77 $, sank dann auf eine Bandbreite von 70 $, Mitte Januar von 70 $ auf 65 $ und bewegte sich seit dem 17.2. wieder abwärts auf nun 57 $.


    Wenn sie in größerem Maße eigene Aktien halten, haben sie echte Probleme. Die Kursrückgänge waren jeweils verursacht von Zinserhöhungen bzw. Erwartung von höheren Zinsen.


    Und die Zinsen steigen weiter !


    Gruß


    Silbertaler

  • Kurzfristige US-Zinsen werden schneller
    steigen als jene im Euro-Raum
    Was derzeit hauptsächlich für den US-Dollar spricht, ist die
    sich immer stärker abzeichnende Zinsschere zwischen den
    USA und dem Euro-Raum. Der inflationäre Druck, der von
    den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen auf die USA
    ausgeht und der zusätzlich über das Handelsbilanzdefizit ver-
    stärkt wird, hebelt die kurzfristigen US-Zinsen fast schon
    zwangsläufig weiter nach oben. Ein entsprechender Druck auf
    die Euro-Zinsen fehlt hingegen vollständig.
    Angesichts der vom niedrigen US-Dollar ausgehenden
    Belastungen für den Export wird die Europäische
    Zentralbank (EZB) weiterhin eine moderate Zinsentwicklung
    verfolgen. Das wird ihr umso leichter fallen, je länger
    sich die Inflationsraten auf moderatem Niveau bewegen.


    Hohe Zinsen sind allerdings bei näherer Betrachtung kein ausreichendes
    Argument für eine nachhaltige Dollarerholung.
    Die Akteure an den Devisenmärkten achten auf weitere
    Schlüsselkomponenten, wie beispielsweise das US-Haushalts- und
    Leistungsbilanzdefizit sowie die Haltung der US-Regierung
    zu ihrer eigenen Währung. Und hier gibt es unverändert
    keine Signale, dass der Dollar offiziell als zu niedrig empfunden
    wird.
    Das vergangene G20-Treffen hat gezeigt, dass die USA auch
    nicht an konzertierten Aktionen zur Stützung des US-Dollar
    interessiert sind. Die Akteure an den Devisenmärkten haben
    also keine überraschenden Markteingriffe zu befürchten und
    werden – sobald die überverkaufte Situation abgebaut ist –
    den Dollar wieder unter Druck setzen.


    Es ist daher nur eine Frage der Zeit, wann die maßgebliche
    Unterstützung des US-Dollar-Index bei 80 Punkten nach unten
    unterschritten wird. Sobald dies der Fall ist, wird eine neue
    Abwärtsspirale eröffnet, die den Euro dann durchaus in Richtung
    1,50 US$ treiben könnte. Das wird möglich, sobald die
    Asiaten ihre bisher aggressiven Dollarkäufe zurückfahren. Bis
    dato haben sie mehr als 1,3 Billionen Dollar in US-Staatsanleihen
    investiert, und sie machen mit jedem weiteren Fall der
    US-Währung Verluste. Diese Politik lässt sich in diesem Ausmaß
    auf Dauer kaum durchhalten.


    Es geht jetzt nicht darum, dass die Asiaten ihre bestehenden
    Dollarinvestitionen zurückfahren werden, denn dies wäre für
    das internationale Finanzsystem eine Katastrophe. Darüber
    sind sich auch die asiatischen Notenbanken im Klaren. Aber
    allein eine Reduzierung der Neuinvestitionen wird die USWährung
    unter Druck setzen. Im Gegenzug kommen insbesondere
    die Chinesen um eine moderate Aufwertung ihrer
    eigenen Währung nicht herum. Die ist an den US-Dollar
    gekoppelt, was den Amerikanern schon seit längerer Zeit ein
    Dorn im Auge ist. Deshalb gehe ich davon aus, dass der Druck
    auf die Chinesen hinsichtlich der Abkoppelung ihrer Währung
    in den nächsten Monaten deutlich zunehmen wird.


    Nun kann China die Währungsbindung an den US-Dollar
    nicht von heute auf morgen aufgeben. Hier bedürfte es einer
    langfristigen Übergangsstrategie. Denkbar ist beispielsweise
    ein Zielkorridor nach einem ähnlichen Modell wie bei den
    europäischen Währungen zu ECU-Zeiten. Bekommen die
    Finanzmärkte davon aber Wind, sind Zinssteigerungen am chinesischen
    Anleihemarkt programmiert.


    Zinssteigerungen wiederum haben einen tatsächlich abkühlenden
    Einfluss auf die chinesische Konjunktur. Denn trotz
    aller Bemühungen, den Konjunkturboom in China im Jahr
    2004 spürbar zu bremsen: Gelungen ist dies der chinesischen
    Administration nicht. Zinsbedingte Abkühlungseffekte sind
    hingegen in China weitgehend unbekannt. Eine solche
    Entwicklung wäre deshalb nicht ohne Brisanz. Solange
    die Chinesen ihre Währungspolitik nicht ändern, wird sich
    dieser im Grunde genommen längst überfällige konjunkturelle
    Bereinigungsprozess weiter verzögern.


    Es ist dennoch wichtig, die möglichen Auswirkungen auf
    andere Märkte im Auge zu behalten, um nicht eines schönen
    Tages auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Ich denke da
    vor allem an die Rohstoffmärkte, die auf eine konjunkturelle
    Abkühlung in China empfindlich reagieren würden.
    Das ändert zwar nichts an den längerfristig positiven Ausblicken
    für die Rohstoffmärkte, aber keine Hausse läuft ohne
    Korrekturen und Konsolidierungen.


    Von einer wirtschaftlichen Abkühlung in China wäre bereits
    die Rede, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 5% fallen
    würde. Dies wäre die Variante einer weichen Landung.
    Von einem 5%-Wachstum des BIP können wir hier zu Lande
    träumen und würden von einer überhitzten Konjunktur sprechen.
    In China würde sich eine solche Landung jedoch wie
    eine Rezession anfühlen.
    Solange sich der Goldpreis direkt am US-Dollar orientiert,
    wird dieser jeden Swing der US-Währung nachvollziehen.
    Exemplarisch war dies in der ersten Dezemberwoche zu beobachten,
    als der überverkaufte Dollar deutlich nach oben korrigierte
    und die Goldnotierungen innerhalb eines Tages umgehend
    um über 16 US$ in Richtung 430 US$ fielen. Die Goldaktien
    hatten diese Entwicklung bereits Ende November vorweggenommen.


    Mit den längerfristig negativen Ausblicken für den US-Dollar
    bleiben die Prognosen für den Goldmarkt positiv. Eine
    Abkoppelung des Goldes von allen Währungen wird erst dann
    erfolgen, wenn der Goldmarkt seine allmählich wiedererlangte
    Bedeutung als sicherer Hafen weiter ausbauen kann, also größere
    Investorenkreise Gold als Sicherungsinstrument kaufen
    werden. Das wiederum zeichnet sich ab, sobald die US-Anlei-
    hemärkte infolge höherer Inflationsraten unter Druck geraten
    werden.


    Immer mehr international orientierte Investoren erkennen,
    dass US-Anleihen keinen wirklichen Anlageschutz bieten.
    Allein die währungsbedingten Verluste werden auf Dauer nicht
    akzeptiert. Da diese schon in den vergangenen beiden Jahren
    nicht gerade gering waren, wird der Druck auf sicherheitsorientierte
    Investoren größer, sich nach Anlagealternativen
    umzuschauen. Und da wird die Mehrheit an Goldinvestments
    auf Dauer nicht vorbeikommen.


    Drängen größere Investorenkreise in den Goldmarkt, wird sich
    dessen Struktur zwangsläufig ändern. Gold und Goldaktien
    sind eigenständig handelbare Finanzinstrumente. Eine Parallele bieten
    die 70er bis Mitte der 80er Jahre, als Edelmetalle letztmalig
    eine bedeutende Investmentrolle gespielt haben.


    Überträgt man die damaligen Relationen auf die aktuelle Situation,
    wirken angesichts der heute wesentlich größeren frei
    verfügbaren finanziellen Mittel sowohl der Gold- als auch der
    Goldaktienmarkt wie Randsektoren. Drängt nur ein Teil des
    sicherheitsorientierten Geldes in diese Märkte, werden sie
    zwangsläufig explodieren müssen. Es handelt sich um einen
    Treibsatz, dessen Ausmaß sich zurzeit kaum jemand vorstellen
    kann.


    Um den Aktienmarkt ist mir derzeit weniger Bange als um den Anleihenmarkt, bei denen vor allem "sicherheitorientierte Anleger" in der nächsten Zeit meiner Meinung nach Ihr blaues Wunder erleben werden.

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