Fed erhöht Diskontsatz auf 0,75 Prozent
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die amerikanische Notenbank hat zum ersten Mal seit Ausbruch der Finanzkrise vor über einem Jahr an der Zinsschraube gedreht. Am Donnerstag erhöhte die Fed den Diskontsatz auf 0,75 Prozent. Der Zinssatz, zu dem sich Banken Geld bei der Zentralbank leihen können, stieg damit um 0,25 Prozentpunkte. Die Notenbank erklärte ihren Schritt mit der 'kontinuierlichen Verbesserung des Zustands des Finanzmarkts'.
Die Maßnahme ziele darauf ab, die Verleihpraktiken der Bank allmählich wieder zu normalisieren, heißt es in der Erklärung. Die Fed hoffe, dass sie Banken mit der Erhöhung dazu ermuntere, sich angesichts des sich stabilisierenden Finsanzmarktes gegebenenfalls bei privaten Quellen Geld zu leihen - und nicht bei der Zentralbank.
EURO FÄLLT VORÜBERGEHEND UNTER 1,35 US-DOLLAR
Fed-Chef Ben Bernanke hatte bereits vor einigen Tagen mögliche Zinserhöhungen angedeutet und damit sinkende Kurse an den US-Börsen ausgelöst. Die Ankündigung am Donnerstag folgte allerdings überraschend schnell. Der Diskontsatz gilt als weniger wichtig als der Leitzins. Bei ihm soll es erst Änderungen geben, wenn es klare Zeichen für einen Wirtschaftsaufschwung geben sollte. Die Anhebung des Diskontsatzes versteht Bernanke nicht als eine Änderung der Geldpolitik.
Der Euro EUR/USD geriet nach der Entscheidung deutlich unter Druck und fiel bis auf 1,3483 US-Dollar zurück. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung noch 1,3507 Dollar. Die US-Anleihen weiteten ihre Verluste aus. Der Future auf den Dow Jones verlor 54 Punkte auf 10.321 Einheiten./pas/he