Heinsohn zu Hartz IV

  • Patou - die EU ist schließlich die höchstentwickelte Form einer sozialistischen Bonzokratie :thumbup:


    Und wer was gegen die heilige EU, den tollen Völkerverständigungsverein, sagt, dem werden ruckizucki die braunen Hosen angezogen :boese:


    In diesem Sinne warte ich von Euch immer noch auf eine Grundsatzerklärung
    - noch mehr Staat ?)
    - oder besser weniger Staat ?)


    Und Jeronimus tritt gleich bei Attac ein! :thumbup:
    Klaro, ich sehe das aber auch so. Trotzdem: Die billigen Produkte nutzen allen Bürgern. Und das Präkariat fährt noch mehr auf Elektronik ab als der Ich-aabee-gar-kein-Fernseher-Milly

  • patou,


    über den beamtenapparat jeglicher couleur sind wir uns sicherlich einig, es ist zum erbrechen. glücklicherweise greift die presse das langsam auf. auch die geldplünderei an anderen staatlichen oder halbstaatlichen stellen. kommentarel sind für mich nicht so interessant, ich bevorzuge die quellen, um mir selber ein urteil über den genauen text machen zu können. trotzdem danke.


    du wirst unterscheiden müssen zwischen menschen, die arbeiten wollen und keine jobs bekommen und menschen, die sich im sozialnetz einrichten oder in dieses netz "einwandern". das sind völlig unterschiedliche probleme. beide probleme hängen natürlich mit der globalisierung und der freizügigkeit zusammen. das eine betrifft jedoch den export (verlust) von arbeitsplätzen in deutschland und das andere die möglichkeit, ohne jegliche eigene leistung (die einwanderer haben ja niemals eingezahlt!) kostengünstig mit rundumversorgung in d zu leben. die zweite möglichkeit wird von vielen, schlecht oder gar nicht ausgebildeten migranten wahrgenommen. Das ist natürlich eine enorme "versuchung" für arme leute. das kann man verstehen. ich halte es prinzipiell für ein riesiges problem, menschen ohne gegenleistung/arbeit dauer-sozialtransfers zukommen zu lassen. es entsteht ein psychologisches, soziologisches und politisches problem. die gegenleistungen können klein sein, müssen aber der "leistungsfähigkeit" des "transferempfängers" angemessen sein. es geht nicht, dass menschen hier in sozialsysteme einwandern und alleine durch diese "großartige tat" ein ganzes leben lang alimentiert werden. hier MUSS eine diskussion stattfinden, auf welche art und weise diese menschen "etwas zurückgeben können". wäre es nur diese sache, dann denke, könnte man das relativ leicht klären. leider ist es jedoch so, dass die bewußten familien "sehr kinderfreundlich" sind, diese kinder auch alimentiert werden und bedauerlicherweise (bedingt durch die gesamtalimentierung) ein teufelskreis von sozialhilfeempfänger-Generationen entsteht. in unserem falle noch gewürzt durch die tatsache, dass viele dieser "randgruppen" auch noch den staat und das wertesystem, das sie füttert, ablehnen und verachten! das ganze ist seit jahrzehnten bekannt aus frankreich und den usa. in den usa hat clinton zumindest die teenager-schwangerschafts-alleinerziehend-karrieren durch eine mutige verkürzung der sozialhilfe auf 2 jahre GESTOPPT. gelegenheit macht diebe! und wenn der staat so bereitwillig zahlt, dann muss er sich nicht wundern, wenn die leute das ausnutzen!


    aber genug für heute. hat sich doch noch zu einer interessanten diskussion entwickelt!


  • ... Wertediskussion? JA, richtig gehört. allerdings identifiziere ich mich nicht mit heinson, habe seinen artikel noch nicht mal ganz gelesen.


    ... dann solltest du das ggf. mal tun. Und was die Identifikation angeht - Himmel - die wird von langer Hand seit Jahren vorbereitet - Menschen, wie Heinsohn sind da eher kontraproduktiv, weil ihre Thesen so heftig sind, dass selbst die Befürworter in´s Grübeln kommen...


    Zitat

    Der größte Wert, den eine Gesellschaft haben kann, ist die eigene Familie - wenn aber bestimmt werden soll [color=#00 00ff]wer will das denn bestimmen? wenn dieser mensch hetzt mit seiner ausdrucksweise ist das eine sache. eine völlig andere sache ist die tatsache, dass menschen, die kinder bekommen, auch für diese finanziell sorgen sollten. wenn der staat hingegen einen anreiz gibt, kinder zu bekommen, damit man weiter im "geldbezug" bleibt, dann ist das eine bedenklliche entwicklung! [/color].


    ... du hast wirklich überlesen, dass Kinder ein Armutsrisiko sind und zwar für eine Mehrheit der Bevölkerung - und nein, ich meine natürlich nicht unsere ehem. Familienministerin mit dem goldenen Löffel geboren und mit zig Kindermädchen ausgestattet als Vorzeigefrau Karriere machend... ich meinte schon die Friseurin, die nach der Elternzeit allenfalls noch auf 400 Euro-Basis eine Anstellung findet oder die weiter oben erwähnte Teilzeitanwältin, die ihre kranken Kinder eben nicht mit ins Büro nehmen kann...


    Klar, wenn beide Akademiker oder genauer gutverdienende Akademiker wären, kann man zeitweilig auf ihr Gehalt verzichten - das schließt aber locker 70% der Bevölkerung aus, die den Gehaltsverlust von ihr kaum auffangen können... und btw. die klassische Karrierefrau weiß eben, dass sie danach nur den langsamen Bummelzug nehmen kann, wenn ihr der ICE vor der Nase weggefahren ist, da dürfte sein Gehalt wenig tröstlich sein... gerade die "Oberschicht", ist ja besonders auf Emanzipation getrimmt worden, da ist Frau ungern abhängig vom Gattengehalt...


    ... und dieser Gatte... ja, der hat eine Karrierefrau geheiratet und kein Hausmütterchen.... Wertewandel... Vielleicht - auf jeden Fall ist die Bereitschaft - und das ganz unabhängig vom Einkommen - gesunken, sich auf eine Versorgungsehe einzulassen - die Scheidungsquoten sprechen hier doch Bände... warum ist das so - weil niemand mehr bereit ist, sich anzupassen... wir sind eben eine Konsumgesellschaft und das hat sich doch längst auf unser Privatleben verlagert - die letzten "Dinosaurier" in Form der glücklichen, wir gehen durch dick und dünn gemeinsam-Altehe sterben demnächst aus - der Rest ist schnelllebig und letztlich oberflächlich - im Arbeitsleben würde man es wohl "flexibel" nennen.


    Zitat

    wer eigentlich Familie haben darf und wenn wir dann weiter beleuchten, wie abserviert "Familie" in der heutigen Zeit gesehen wird, dann führen wir eine Pseudodiskussion... lieber gott, patou! wer serviert denn die familie ab? natürlich kannst du sagen, der staat zerstört die familie, weil er die alleinerziehenden (in den usa: social queen) alimentiert. wenn der staat das nicht tun würde, dann würden sich möglicherweise die paare eher wieder "arrangieren" - tja, so gesehen tatsächlich ein gewisses problem.


    Nein, der "Staat" zerstört die Familie, indem er das Ansehen der Familie torpediert - nehmen wir die klassische Hausfrauenehe - er arbeitet - sie ist zuhause und sorgt für die Kinder (bei den wenigen Familien, die sich das so überhaupt noch leisten können), schon lange kein anerkenntes Lebensmodell mehr - sie wird schon aus Ansehensgründen alsbald die Kinder fremdbetreuen lassen und arbeiten gehen, weil das so wichtig ist, wie das Statussymbol vor der Tür...


    Und natürlich torpediert der Staat dies auch über Gesetze, die uns zu einer reinen Leistungsgesellschaft verkommen lassen... so stehen auch längst nicht mehr die Großeltern zur Verfügung, weil man arbeitstechnisch weit weggezogen ist oder aber alle vier Großelternteile - noch Jahre weg von der Rente, selbst arbeiten... auch das war früher anders...


    ... und der Rest erfolgt über die Lebensplanung, die unmöglich wird, wenn man nicht weiß, ob man übermorgen noch bei Firma XYZ eine Anstellung hat... da baut man kein Haus, bekommt keine Kinder, bekommt nicht mal einen Kredit, weil dir keine Bank ein Darlehen gibt, wenn du einen befristeten Vertrag vorlegst ...


    Das sind alles kleine Indizien und (Neben)Effekte - die im Gesamtzusammenhang aber Familien - so wie ich sie verstehe - aushöhlen... wir versingeln uns... gut für Wohnungsbaugesellschaften und anspruchsvolle Unternehmer - schlecht für die eigene Zukunft, weil der Zusammenhalt verloren geht - der gleiche übrigens, der einen für arme Familienmitglieder beherzt sorgen lässt...


    Wir haben den Alten nichts mehr zu geben - und sie uns Jungen auch nichts... wir können nicht einmal die eigenen Eltern pflegen, ohne beruflichen Bruch - und wir können auch nicht von unseren Kindern erwarten, das sie einmal für uns da sind... und all das war einmal anders... vielleicht bin ich zu altmodisch - mag sein.

    Zitat

    ... und natürlich hängen die Chancen der jungen Generation am Geld. oh gott nein! sie hängen enben NICHT am geld! genau das sollte man in den letzten jahrzehnten gelernt haben! es wurde MASSENHAFT geld ausgegeben und nur MIST produziert! sie hängen am engagement der eltern, am engagement der gesellschaft und daran, ob man kinder nicht nur FÖRDERT, sondern auch FORDERT! - das GELD, das steht dabei GANZ WEIT HINTEN! - siehe schulbücher ex-ddr, die hatten dafür sehr viel weniger geld aber gute arbeitsgruppen und haben daher GUTE BÜCHER GEMACHT


    Das Bildungswesen der ehem. DDR war gut - keine Frage... allerdings habe ich das an keiner Stelle bestritten, warum also argumentierst du mir gegenüber damit? Allerdings hatte das System DDR auch seinen Preis - aber das lassen wir jetzt hier besser, sonst kommen wir von Stöckchen auf Hölzchen...


    Fakt ist - kleine Klassen, gute Lehrer und fundierte Bildungspläne und Förderungsinstrumente kosten Geld. Und natürlich nützt es nichts, wenn selbst gute Realschüler nach ihrer Schulzeit schon aus Verlegenheit noch zwei Jahre Handelsschule ranhängen müssen, weil sie keine Lehrstelle finden... und ja - da läuft etwas verkehrt - keine Frage.

    Zitat

    Nur ist das Problem nicht neu - schon unter Kohl zeichnete sich das Dilemma ab - das ist 20 Jahre her - was ist denn seitdem in Richtung Förderung, Bildung etc. pp. passiert? - was passiert ist: ganz einfach! man bläst den jugendlichen alles mögliche in den hintern und forder NICHTS von ihnen. es ist alles umsonst! alles gratis! kein grund mehr, sich anzustrengen. - hör dir nur in den klassen den lärmpegel an. dann weißt du alles. arbeit ist da kaum mehr möglich. und so sind auch die ergebnisse!


    ... die Klassen müssten nicht so groß sein - gerade in Hinblick auf die 1,4 Kinder pro Frau (Ausländer eingeschlossen!) wird wohl an der falschen Stelle gespart... alles andere ist eine Frage der Motivation der Lehrkräfte... die aber nach 5 Jahren an bürokratischen und unzutreffenden Lehrplänen längst verzweifelt auch nur noch einen Job nach Plan B abliefern oder vorher den Schuldienst quittieren... die Kinder haben sich nicht wirklich verändert - die Prägung dieser Kinder ist anders geworden... aber wen wundert das, wenn in den Familien abends allenfalls noch schnell gemeinsam Abendbrot gegessen wird und niemand wirklich Zeit findet - neben seinen Job mit den weit gestiegenen Anforderungen - noch nach Feierabend mit den Kindern zu lernen... Und sorry - wenn ich es einmal anmerke - aber es ist Job der Schule, den Bildungskern zu befördern - Eltern können und sollen unterstützen - aber nur unterstützen - nicht unterrichten!

    Zitat

    ... aber lassen wir das - ich verbreite hier ja nur Müll, [color=#ff0000][color=#0000ff] ich nehme das zurücki! NICHT NUR MÜLL - aber immer wieder auch MÜLL, speziell dann, wenns um "die benachteiligten" geht.

    Zitat


    [color=#000000]... aus deiner Sicht mag das so sein - aus meiner Sicht ist der Müll einfach Realität - die kann man ausblenden - ist vielleicht auch bequemer oder nervenschonender - man muss es aber nicht... und natürlich sind Menschen, die ständig vergeblich arbeitssuchend sind, aus vielen Gründen benachteiligt, da beißt die Maus keinen Faden ab.[/color]

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

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  • @JB - hier der zweite Teil - ich musste leider splitten... Und jep - ich denke auch - für heute ist es gut...


    Zitat

    den du dann aber argumentativ doch für dich[/color] - in oberlehrerhaften rot gleich abgeändert, in bescheidenes blau :D - mich gleichsam zensierend - dennoch gern verwendest - denn die Argumentation staatliche Erziehung - (bei dir versus Eliteinternat es geht nicht um die "erziehung", es geht um die irren, völlig ungerechtfertigten kosten, dafür könnte man wer weiß was bekommen. - irgend etwas stimmt da STINKT DA im system! ) - die hatte ich schon einige Beiträge vorher verwendet... nur sehe ich eben die Familie als Hort der Erhaltung der gesellschaftlichen Entwicklung - und ja - ich nehme arme Familien nicht aus, diese gab es früher schon, da gab es solche Diskussionen eben auch nicht.


    Klar stinkt da was im System... der Staat bemächtigt sich der Erziehung - damit die Eltern, die es ja nicht können, noch mehr arbeiten gehen können.. und natürlich braucht der Staat auch keinen Elternführerschein - er beansprucht über ein vernetztes Trägersystem mit überwiegend finanziellen Interessen und dessen "Experten" ganz einfach mal, es besser zu können... schaut man sich dann an, was aus Heimkindern so wird - oder vielmehr nicht wird, ist man fast schon dankbar für den Bäckerazubi aus vermeintlich prekärer Familie... dummerweise braucht unsere Gesellschaft kaum noch Bäcker - das ist Teil des Problems - und wer nur in Elite-Dimensionen denkt, ja geradezu denken muss, in Sorge um die berufliche Zukunft seiner Kinder, verliert schnell den Blick für das Wesentliche... damit sind wir dann wieder bei den Werten.... die, die können, jagen schon die 5-jährigen in die Fremdsprachenkurse... ein Teil versucht von Zuhause aus, zu fördern... Hartzer haben dafür wenigstens noch Zeit... und der Rest fällt hinten runter...


    Bildung allein ist es also nicht - die Zukunftsaussichten sind es... was machen wir denn mit den vielen kleinen Spezialisten, die wir uns da heranzüchten... was ist denn mit deren menschlichen Werten... wenn sie nur auf Leistung getrimmt werden... wollen sie überhaupt die Karriere machen, die wir ihnen einzementieren, mit dem Wissen, das eigene Kind wird für etwa 3 Rentner arbeiten müssen, also muss es ja genug verdienen, gell?!


    Zitat

    Aber Heinsohn wird es schon richten... Anhänger hat er ja bereits.[/color] - lieber gott, der heinsohn ist mir völlig egal. den kenne ich nicht, habe eigentlich noch nie etwas von ihm gelesen, habe auch nicht die absicht, das zu tun. es geht um bestimmte THEMEN und wie man damit umgeht! und ich denke, dass es die gesellschaft zerstört, wenn über solche themen keine diskussion stattfindet. mit für und wieder. und das ich gegen arme familien wäre..... ****gggg***** ich stamme selbst aus einer armen familie und hätte jedem in den hintern getreten, der ES' GEWAGT HÄTTE, mich als "benachteiligt" zu betitulieren. Mein Vater hat IMMER gearbeitet, oft SEHR viel und mit nebenjob, meine Mutter war viel krank, wir waren viele Kinder. wir hatten oft geldprobleme, aber benachteiligt oder arm haben wir uns NIE gefühlt. DIESE dinge wurden neu erfunden um der sozialmafia einen gescheiten ansatz zum geldverdienen zu geben.


    ... Nun - es kann aber auch nicht sein, die frühere Sprachlosigkeit jetzt als Lebenssinn zurückholen zu wollen - ok, die Menschen damals hatten weniger Worte für ihre Situation - wir haben heutzutage mehr Etiketten - aber das ist auch ein Entwicklungsschritt - aussprechen zu können und zu dürfen, dass man aufgrund fehlender monitärer Substanz ein anderes Leben führt... und zu einer ehrlichen Diskussion über Für und Wider von Lebenslagen, gehört es auch die Andersartigkeit derer zu respektieren, die sich eben dieses Leben nicht unbedingt erwünscht oder ausgesucht haben.


    Zitat

    du wirst unterscheiden müssen zwischen menschen, die arbeiten wollen und keine jobs bekommen und menschen, die sich im sozialnetz einrichten


    [color=#000000]... du hast es nicht verstanden... wenn von 8 Millionen Menschen 7 Millionen hinten runter fallen, weil es keine Arbeit für sie gibt, wie willst du dann herausfiltern, wer von denen nicht "will" - woran willst du das festmachen? Welchen Sinn sollte es überhaupt haben? Solche Fragen stellen sich doch nur dann, wenn Arbeit für alle 8 Millionen Betroffenen da wäre, aber 1 Millionen weiterhin beschäftigungslos dahindümpelt.


    .... und btw. es wird bereits jetzt mindestens alle 3 Monate eine Vorlage der Eigenbemühungen um einen Arbeitsplatz verlangt, wird der Nachweis nicht geliefert, fallen 30 bis 100 % der Alimentierung weg.


    Ansonsten... wer sich nicht im System "einrichtet", was ja wohl gleichbedeutend mit "Hinnahme" einer Lebensbedingung ist, würde wohl am System kaputtgehen müssen... hast du auch nur den Hauch einer Ahnung wie viele der Arbeitslosen und prekär Beschäftigten depressiv ist, wie schlecht es diesen Menschen mental geht - und wie sie übrigens trotzdem - die meisten jedenfalls - jeden Tag aufstehen, für ihre Kinder, für ihren Haushalt sorgen, Haushaltsbücher führen, sparsam kochen lernen und sich selbst disziplinieren, obwohl sie niemand "will", sie gesellschaftlich nicht anerkannt sind, für dumm gehalten werden, für schlechte Eltern gehalten werden und nicht einmal über ihre Situation sprechen dürfen (Was kümmert uns eure Armut)... Hast du ein Gefühl dafür, was für ein Kraftakt das sein muss?

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

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  • Und sorry - wenn ich es einmal anmerke - aber es ist Job der Schule, den Bildungskern zu befördern - Eltern können und sollen unterstützen - aber nur unterstützen - nicht unterrichten!


    Oh Patou,


    ich glaube da irrst Du Dich aber ganz gewaltig, denn zwischen Theorie und Praxis liegen mitllerweile Welten. Die staatlichen Schulen kann man zum großen Teil schlichtweg vergessen, lass mal Deinen Kleinen was älter werden, da wirst Du recht schnell merken wie die Schule Kinder fördert...gar nicht. Die Unterstützung der Eltern besteht mittlerweile ja schon darin, den Kindern Wissen außerschulisch zu organisieren. Persönlich habe ich familiär fertig mit dem staatlichen Schulsystem, daraus haben wir uns nach dem Ende der Grundschule verabschiedet, es bringt auch nix mehr.


    Wünsche


    ...einen goldigen Tag


    Tut

  • Weiß ich doch, Tut - aber ich wundere mich über die Hinnahmebereitschaft - und das ganz gewaltig... Übrigens muss ich gar nicht groß abwarten - die Anfänge sehe ich jetzt schon - im Kindergarten.

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

  • Zitat

    und natürlich sind Menschen, die ständig vergeblich arbeitssuchend sind, aus vielen Gründen benachteiligt, da beißt die Maus keinen Faden ab.


    dieser satz trifft zu, ja. wenn man ständig vergeblich sucht, dann bringt das verzweiflung.


    die anderen themen, die du angesprochen hast, die geistern genau in dieser art seit jahren so durch die medien. werbewirksam vertreten durch alle möglichen personen, die sich damit profilieren wollen. sei*s drum. klar, dass kinder "armut" bringen, wenn man der meinung ist, ständig in urlaub fahren zu müssen und sonst noch alle möglichen sonder- konsumwünsche zu haben. da würde ich aber sagen, dass der armutsbegriff ziemlich schwachsinnig gefaßt ist. in anderen ländern haben leute kinder. denen geht es längst nicht so gut wie den meisten in deutschland. übrigens auch nicht so gut, wie den meisten "armen" hier in deutschland. sie zeichnen sich jedoch durch eine sehr positive charaktereigenschaft aus: sie sind (bis zur krise) erheblich zufriedener und gucken nicht die ganze zeit, was vielleicht irgend jemand anderer MEHR HABEN könnte.


    und hier, liebe patou, bei deinem "gerechtigkeitsthread" und was die "armen alles nicht haben-thread" da scheiden sich unsere geister dann wieder, weil ich in diese sachen nicht einstimmen werde.
    ich gehe aber davon aus, dass wir in den nächsten jahren wirklichen grund zum klagen bekommen werden, dann können wir uns ja nochmal über ECHTE probleme unterhalten.

    "What we in the Western world are about to learn is that there is no such thing as a Keynesian free lunch."

  • @jeronimus - kann es sein, dass du sehr oberflächlich liest?


    die anderen themen, die du angesprochen hast, die geistern genau in dieser art seit jahren so durch die medien. werbewirksam vertreten durch alle möglichen personen, die sich damit profilieren wollen. sei*s drum. klar, dass kinder "armut" bringen, wenn man der meinung ist, ständig in urlaub fahren zu müssen und sonst noch alle möglichen sonder- konsumwünsche zu haben. da würde ich aber sagen, dass der armutsbegriff ziemlich schwachsinnig gefaßt ist. in anderen ländern haben leute kinder. denen geht es längst nicht so gut wie den meisten in deutschland. übrigens auch nicht so gut, wie den meisten "armen" hier in deutschland. sie zeichnen sich jedoch durch eine sehr positive charaktereigenschaft aus: sie sind (bis zur krise) erheblich zufriedener und gucken nicht die ganze zeit, was vielleicht irgend jemand anderer MEHR HABEN könnte.


    ... damit reduzierst du den Kern sehr - in anderen Ländern muss man sich nicht schon rechtfertigen, wenn man weniger gut gekleidet ist, kein Auto hat und die Wohnung nicht tipp-topp-vorzeigefertig ist... in anderen Ländern sind auch Familien mit mehr Kindern gesellschaftlich gut angesehen, in anderen Ländern guckt niemand schief, wenn eine Frau "nur" Hausfrau ist... und in den ganz armen Ländern gibt es darüberhinaus einen starken Zusammenhalt.


    Armut in einem Land wie unserem hier - ist besonders beschämend... mit Urlaub und Luxusdenken hat das nichts zu tun - gleichwohl werden Menschen an dem gemessen, was sie können, was sie tatsächlich tun und was sie besitzen - es wird doch kaum noch geschaut, was hat mein Gegenüber für einen Charakter.


    Es geht nicht um Neid, sondern um existenzielle Belange.


    Zitat

    und hier, liebe patou, bei deinem "gerechtigkeitsthread" und was die "armen alles nicht haben-thread" da scheiden sich unsere geister dann wieder, weil ich in diese sachen nicht einstimmen werde.


    Nun, ich habe weder einen Gerechtigkeitsthread noch einen "was die armen alles nicht haben-Thread" eröffnet oder "betrieben" - ich erwehre mich - quasi stellvertretend - wenn es denn nötig ist, der Schmarotzer- und Neid-Diskussion... denn wenn das Leben der "Anderen" so erstrebenswert wäre - bitteschön, warum schließen sich dann nicht alle an (das ist eine rhetorische Frage).... man schließt sich nicht an, weil man die Nachteile bzw. den Preis für die Alimentierung nicht bezahlen will - und weil es einem ganz dunkel dünkt, dass es den Betreffenden vielleicht doch nicht so gut geht.


    Zitat

    ich gehe aber davon aus, dass wir in den nächsten jahren wirklichen grund zum klagen bekommen werden, dann können wir uns ja nochmal über ECHTE probleme unterhalten.


    Die "echten" Probleme gibt es bereits jetzt - es sind nur noch nicht genügend Menschen betroffen... das wird sich allerdings ganz sicher ändern.

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

  • Zitat


    Die "echten" Probleme gibt es bereits jetzt - es sind nur noch nicht genügend Menschen betroffen... das wird sich allerdings ganz sicher ändern.


    patou, das mag sein, dass es das auch jetzt schon vereinzelt gibt. meine beobachtungen der "szene" hartz iv zeigten bedauerlicherweise in vielem ein völlig anderes bild.


    das wird sich aber sehr ändern. da gebe ich dir recht.
    das wird uns alle betreffen. die diskussionspunkte von dir entstammen einer zeit, die es nicht mehr gibt. sie ist bereits vergangenheit. nur haben es die meisten noch nicht bemerkt.
    zur zeit finden auch sehr gut ausgebildete junge akademiker sehr schlecht jobs.sie machen "praktika" und heißen bereits die generation der praktikanten. die party ist vorbei. es sind nur noch ein paar nachzügler da, die die restlichen gläser austrinken. deine "beneideten" akademiker stehen in den usa bereits massenweise auf der straße. auch für viele ihrer studiengänge hat man keine verwendung mehr. viele der "wohlsituierten" im sonnigen spanien lebenden briten mußten zurück auf die insel, im alter plötzlich sämtlichen vermögens beraubt. die sozialen netze in gb sind nicht vergleichbar mit denen in d. sie sind brutal. in spanien liegt die jugendarbeitslosigkeit bei über 25 %. nur die familien verhindern, dass es ein großes chaos ist. - ich habe schon oft, an verschiedenen stellen geschrieben, dass das aufgeben der familien in d ein große drama ist. viele mitbürger mit migrationshintergrund sind uns da weit überlegen. für sie ist familie (auch in deutschland) immer noch der mittelpunkt. die familie hindert sie auch nicht beim arbeiten. im gegenteil, die ganze familie arbeitet mit. in china finden zur zeit tausende von hochschulabsolventen keine arbeit (aus den "harten" studiengängen, naturwissenschaften und technik).


    wir werden uns darauf einstellen müssen, dass wir völlig neue infrastrukturen aufbauen. da wird die kreativität von jedem einzelnen gefragt sein. kein lamentieren darüber, was alles nicht geht und was alles schlecht ist, sondern das ringen darum, was man im eigenen umfeld wie verändern und verbessern kann. kein "zahlen" von 7 euro für einen babysitter, nur weil man zum zahnarzt muss. warum helfen sich alleinerziehende nicht gegenseitig mit kindern? warum wird kein netzwerk mit alten leuten gebildet, die ggf. auch mal auf kinder aufpassen? warum eröffnen alleinerziehende nicht gemeinsam eine firma? warum muß nur gejammert werden, und aufgezählt werden, was und warum die dinge nicht möglich sind? jammern erzeugt keinen respekt. solange man nicht totkrank auf der bahre liegt, hat man immer noch die chance, irgend etwas zu tun.

    "What we in the Western world are about to learn is that there is no such thing as a Keynesian free lunch."

  • Es gibt eine Zeit zu säen, und es gibt eine Zeit zu ernten...


    Die Wirtschafts-, Gesellschafts- und Familienzerstörer haben ganze


    Arbeit geleistet, wie auch hier im Faden exemplarisch schön zu beobachten


    ist. Wir gehen uns hier gegenseitig an die Gurgel und bei den


    Ackermännern und Schwesterwelles dieser Welt knallen nach wie vor die


    Sektkorken, wenn mal wieder ein paar tausend Stellen abgebaut werden,


    share-holder-value gepflegt wird und vielleicht die Aktienkurse ein paar


    Ticks nach oben ziehen, um noch mehr Schafe in den Sog des vermeintlich


    leichten Geldes ziehen zu können. Die berechtigte Empörung über die


    Perversion der Parasiten, die ihr "Geld für sich arbeiten lassen", wird


    durch geschicktes Manipulieren umgelenkt in sinnlose Scharmützel der


    Opfer dieser Blutsauger untereinander. :boese:


    Mein Dank an Patou, die in anschaulicher Weise die Lebenswirklichkeit


    und Befindlichkeit aus Sicht der Betroffenen schildert und vielleicht


    nicht nur mir die ein oder andere Einsicht vermittelt hat. Ihre Aussagen


    zu Familie und Gesellschaft hätte ich so nicht vermutet - das hat mir gut


    gefallen. :thumbup:


    Und nein - sie ist kein Troll und auch alles andere nicht, das ihr


    unfreundlicherweise auch von mir zugeschrieben worden war.


    Nach nettem PN-Kontakt bin ich mir da sicher - ich habe mich geirrt. :wall: :wall: :wall:


    mfg,p.

  • Mein Dank an Patou, die in anschaulicher Weise die Lebenswirklichkeit
    und Befindlichkeit aus Sicht der Betroffenen schildert und vielleicht
    nicht nur mir die ein oder andere Einsicht vermittelt hat. Ihre Aussagen
    zu Familie und Gesellschaft hätte ich so nicht vermutet - das hat mir gut
    gefallen. :thumbup:


    Da schließe ich mich zustimmend an. Ich habe bisher nur wenige getroffen, die sich zu diesem Sprengstoff-Thema so authentisch und differenziert äußern konnten wie Patou. Weiter so :)


    copper


  • Da schließe ich mich zustimmend an. Ich habe bisher nur wenige getroffen, die sich zu diesem Sprengstoff-Thema so authentisch und differenziert äußern konnten wie Patou. Weiter so :)


    copper


    Ja, die Contenance von Patou ist schon bewundernswert! Nie ausfallend, immer die Haltung bewahrend.


    Alle Achtung!


    Das muß ich mal sagen, auch wenn ich mit ihr nicht immer übereinstimme.



    INSTERBURG

  • [smilie_blume] ;) :D Letzte Aktivität Heute, 03:11 [smilie_blume] :D


    Gruss


    alibaba :D

    " Wo ich willkommen bin' lass ich mich nieder ,ansonsten geh ich wieder " ;)


    " jeden Morgen steht die Lüge als erste auf ,bis die Wahrheit ausgeschlafen hat " :D


    "Ich bin für mein Textinhalt verantwortlich ,nicht für das was du verstehst" 8o

    Einmal editiert, zuletzt von alibaba ()


  • Vielleicht werden die staatlichen Schulen auf subtile Weise vom Staat vernachlässigt. Überfüllte Klassen, demotivierte Lehrer, die keine schlechten Leistungen der Schüler objektiv einschätzen dürfen, weil es dem Anspruch sich ständig verbessernder Statistiken widerspricht und das für den Lehrer den Karriereknick bedeuten kann.
    Dann der hohe Krankenstand, weil Lehrer wie überall bis zum letzten ausgequetscht werden.
    Es darf ja alles nichts kosten.
    Zeit ist Geld, also werden die Lehrpläne überladen, damit die Kinder dem Arbeitsmarkt schneller zur Verfügung stehen.
    So werden die Kinder auch noch um ihre Kindheit betrogen... Mal sehen, was Milly dazu einfällt.


    Da ist die Versuchung groß, die Kinder aus diesen Knochenmühlen raus zu holen und sie in eine Privatschule zu setzen.
    Helle Klassenräume, niedrige Klassenstärken, etwas mehr Zeit für den Lehrer, auf individuelle Lernschwächen einzugehen.
    Und jederzeit ist die Vertretbarkeit der Lehrer gewährleistet (Springersystem).
    1. Können nicht alle Eltern Privatschulen bezahlen.
    2. Wenn es nur noch Privatschulen gibt, differenziert sich deren Niveau, je nach Geldbeutel der Eltern, denn Zeit ist Geld.
    Das heißt, der jetzige Zustand stellt sich wieder ein, nur die Schulbezeichnungen haben sich geändert.


    Der Staat kann im Prinzip alles vernachlässigen, auch die ihm halb oder ganz gehörenden Banken, sowie alles was Infrastruktur ist.
    Das erweckt den Eindruck, daß er es nicht könne.
    Das bringt die Leute, die auf diese Einrichtungen angewiesen sind, zur Weißglut und steigert den Privatisierungsdruck.
    Das ruft private Geschäftemacher auf den Plan, die nicht nur kostendeckend arbeiten müssen, sondern gewinnorientiert sind.
    Kostendeckend würde bedeuten, Erhalt des Istzustandes und Rückstellungen für Modernisierungs- und Erweiterungsvorhaben.
    Welche Auswüchse Prifitorientierung haben kann, sieht man bei der Berliner Treberhilfe.
    Dort wurden staatliche Zuschüsse abgezweigt und für den Kauf und Betrieb eines Maserati eingesetzt und für ein bescheidenes Chefsalär im 5 stelligen Bereich pro Monat.
    Anscheinend ist es egal, wem die Armutsverwaltung unterstellt wird.
    Macht es der Staat, findet sich ein Beamter der der Korruption überführt werden kann und damit alles konterkariert was vom Staat kommt.
    Gibt man es in private Hände, kommt das selbe raus.
    So schafft man einen Widerspruch, der die Leute dauerhaft beschäftigt und ansonsten alles zum Stillstand bringt.
    Privat gegen Staat.
    Wie man ua. da raus kommt, sollte in einem anderen Faden stehen.
    Ansätze sind da, aber noch kein Durchbruch.
    Warum muß es in einer der reichsten Gesellschaften der Welt überhaupt Armut geben?

  • In den von Heinsohn so hochgelobten USA sitzt jeder 100 Bürger im Gefängnis.


    http://www.tagesspiegel.de/pol…faengnisse;art123,2485560


    Damit haben die USA weltweit den höchsten Anteil von Gefangenen an der
    Gesamtbevölkerung. Jeder neunte schwarze Amerikaner im Alter zwischen 20
    und 34 Jahren sei im Gefängnis, verweist die PEW-Studie auf jüngste
    Angaben des US-Justizministeriums. Bei weißen US-Bürgern dieser
    Altersgruppe befinde sich nur einer von 30 in Haft. Derzeit seien 13 mal
    so viele Männer im Gefängnis wie Frauen.
    Deren Zahl steigt aber stetig.


    Die Kosten für die 50 US-Bundesstaaten zum Unterhalt der Haft- und
    Justizvollzugsanstalten belaufen sich auf 49 Milliarden Dollar (32
    Milliarden Euro) jährlich, heißt es in der Studie. Vor 20 Jahren hätten
    die Kosten nur 11 Milliarden Dollar betragen. Damit sind die Haftkosten
    sechsmal so stark gestiegen wie die Ausgaben für Bildung.



    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/617/453309/text/
    In den USA sitzen 120.000 Insassen in nichtstaatlichen Strafanstalten -
    und weil den Bundesstaaten Geld fehlt, werden es täglich mehr.



    4. Dezember 2006
    Die langen Haftstrafen sind extrem teuer
    http://www.news.ch/USA+Weltmei…ftieren/260043/detail.htm


    Eine solche Intensivbetreuung bedeutet pro Kopf etwa 60 000 Dollar im
    Jahr - das Dreifache der Aufwendungen für einen gesunden Gefangenen.


    Das ist jeder 32. US-Bürger. Und jeder 23. der Inhaftierten ist älter
    als 55 Jahre - ein 85-prozentiger Anstieg gegenüber 2005.
    Auf eine Zunahme der Kriminalität kann die Entwicklung nicht
    zurückgeführt werden, wie Kara Gotsch vom «Sentencing Project» betont.


    Sie verweist darauf, dass die Verbrechensrate seit 1991 gefallen ist und
    den niedrigsten Stand seit den sechziger Jahren erreicht hat, während
    im selben Zeitraum die Zahl der Inhaftierten um 50 Prozent wuchs.


    Extrem lange Haftstrafen


    Überfüllung und Überalterung seien damit ganz klar auf
    Strafverschärfungen im Laufe der vergangenen 15, 20 Jahre
    zurückzuführen, sagt Gotsch. «In keinem anderen Land gibt es so viele
    extrem lange Haftstrafen wie bei uns.»


    http://www.kriminologie.uni-ha…ex.php/Frauenstrafvollzug


    Der weltweite Anteil von Frauen an der Strafgefangenenzahl ist
    unauffällig. Frauen stellen in Vollzugssystemen in Deutschland, in
    Europa und international eine Minderheit dar. Die Quote der Insassinnen
    liegt in den meisten Ländern bei 2-9%. In Europa liegt der Frauenanteil
    durchschnittlich bei 4,4%
    , mit erheblichen Unterschieden zwischen den
    Ländern (WHO, 2009:13). Schätzungsweise 90 % der inhaftierten Frauen
    verbüßen Straftaten, bei denen keine besondere Gefährlichkeit für die
    Gesellschaft besteht.


    Nach Eurer Logik sollte man den Männern das Geld entziehen und deren Reproduktion beschränken, so wie es in einer Reihe von Staaten mit Mädchen geschieht, was Folgekosten auch materieller Natur haben wird.


    Da ich mich für Jungenförderung in der Schule ausgesprochen habe, um Chancengleichheit zu ermöglichen, wird mir keiner unterstellen können, das wäre mein Anliegen.


    Ich wollte lediglich Eure Kostenrechnung mal in anderer Weise anwenden. Ich habe weniger Lust als Patou Euch einfühlsam zu motivieren, auch wenn das Eurem Weiblichkeitsbild entsprechen mag. Umgekehrt ist dem ja auch nicht so. :D


    Angesichts wachsender Jugendarbeitslosigkeit (wir in Deutschland sind im EU Vergleich wirklich noch sehr gut dran) ist es wichtig jungen Menschen eine Perspektive zu bieten. Schaut Euch bitte die Statistik an. Damit meine ich übrigens nicht nur die Gefahr von Unruhen, sondern noch stärker den Mut und die Kraft zum aufbauen. Der geht nämlich verloren, wenn Du von Anfang an das Gefühl vermittelt bekommst überflüssiger Balast zu sein.
    Ich hatte das Glück einer anderen Generation in diesem Land anzugehören und einen Teil meiner Lebenszeit ohne harte Verteilungskämpfe erleben zu dürfen. Es war Glück, nicht mein Verdienst.


    http://www.zeit.de/wirtschaft/…osigkeit-spanien-2?page=2



    Über die ungleichen Bildungschancen habe ich versucht per Info-Material zu berichten. Da das Fallbeispiel offensichtlich mehr zählt. Meine Freundin hat eine Tochter, die Alltagswitz und Cleverness besitzt und ein sehr hübsches patententes Mädel ist. Schulisch hatte sie Probleme, wechselte vom Gymnasium auf eine Wirtschaftsfachschule und kämpfte mit dem Abschluss. Danach absolvierte sie mehrere Praktika, jobbte in der Kneipe und als die Perspektivlosigkeit größer wurde finanzierten Mutter und die gut betuchten Großeltern ein MBA-Studium in Cambridge. Abschluss mit einer Wiederholung einer Prüfung. Ihr Fachwissen ist allerdings erschütternd, aber sie kniet sich praktisch mit viel Elan rein, wenn ihr die Arbeit Spass macht.


    Dann erneutes Praktikum in einem Betrieb. Der Chef empfahl sie weiter. Nun hat sie einen Job. Wie lange ist in der derzeitigen Lage unklar, aber
    Berufspraxis und ein Einstieg sind ja auch etwas wert.
    Ein Kind, das aus einem Elternhaus stammt, das Transferleistungen bezieht, hätte schlechtere Chancen gehabt - trotz vielleicht besserer Leistungen.

  • Ein Kind, das aus einem Elternhaus stammt, das Transferleistungen bezieht, hätte schlechtere Chancen gehabt - trotz vielleicht besserer Leistungen.


    Hallo Fragezeichen,


    magst du das oben Zitierte bitte begründen? Einfach so - ohne nähere Erläuterung in den virtuellen Raum geschmissen, wird es a) überlesen und b) fehlen einfach konkrete Belege für diese - ich nenne sie derzeit (nicht wertend!) These.

    GLG Patou


    "Der Fluss, der über die Ufer tritt, wird gewalttätig genannt, das Ufer, das ihn eindämmt, aber nicht"
    Bertholt Brecht

  • Patou


    Ein MBA oder es war in diesem Fall nur ein Master-Studium (ich bin mir da nicht sicher, aber es war nicht billig) ist ziemlich teuer. Dies wurde privat finanziert. Das ist mit Transfereinkommen nicht zu zahlen. Es ermöglichte einen Abschluss, der in der Geschäftswelt besser klingt als der Abschluss einer Wirtschaftsfachschule. Mit eher mäßigen Schulnoten und nicht überragendem Geschick in Prüfungssituationen erhälst Du kein Stipendium. Ein Kind weniger wohlhabender Eltern müßte erheblich bessere Leistung bringen, um evtl. ein Stipendium zu erhalten. Mit Bafög ist der Unterhalt schwierig zu bestreiten.


    Ich habe mich übrigens geirrt, bzw. etwas durcheinander geschmissen. Meine Freundin hatte 2 Semester in Cambridge studiert. Ihre Tochter war in Oxford, es wurde ihr mehrjähriger Job in einer In-Kneipe angerechnet. Wir telefonieren meist nur wegen 500 km Distanz und es ist schon eine Zeitlang her. Alzheimer. ?)


    http://www.wiwo.de/karriere/di…ulen-in-england-376564/2/


    Oxford dagegen nimmt auch sehr viel jüngere Studenten an, ein Minimum an
    Berufserfahrung fordert die Schule nicht. Fast die Hälfte kommt aus
    Asien, etwa 30 Prozent aus den USA. So kann eine Lerngruppe aus einem
    Berater aus Malaysia, einem Zahlenexperten aus Indien und einem
    Startup-Unternehmer aus Kanada bestehen. Zwangsläufig lernen die
    Teilnehmer hier die internationale Zusammenarbeit: Am Schluss eines
    Projekts bekommt die Lerngruppe eine gemeinsame Note.


    http://www.mba-vergleich.de/in…anzierung/ueberblick.html



    http://www.staufenbiel.de/mba-…s-kostet-das-studium.html


    Die größten Posten auf dem MBA-Finanzplan sind die
    Studiengebühren (Tuition) und die Kosten für die Unterbringung. Auch das
    Unterrichtsmaterial verursacht teils erhebliche Ausgaben. Und
    natürlich schlagen auch persönliche Ausgaben wie Lebenshaltungskosten
    und Kosten für eventuelle Heimfahrten zu Buche.


    Studiengebühren in den USA und Europa


    Die Studiengebühren Die meisten europäischen
    Programme kosten zwischen 25000 und 50 000 Euro. Es gibt aber auch
    günstigere. Bei den US-Programmen fällt die Einschätzung nicht leicht,
    da viele Schulen keine Angaben zur gesamten Programmgebühr machen,
    sondern nur die jährlichen Kosten angeben. Die in der Staufenbiel
    MBATrends-Studie 2009/10 vorgestellten US-Programme beginnen bei knapp
    45.000 US-Dollar. Sehr teure Angebote kosten zwischen 80.000 und 100.000
    Dollar. In Deutschland müssen angehende MBA-Studenten bei den
    günstigeren Programmen mit Kosten von einigen Tausend Euro rechnen.
    Durchaus üblich sind Kosten zwischen 10.000 und 30.000 Euro. Beträge von
    über 40.000 Euro sind dagegen eher selten.


    Kostenfaktor Unterkunft


    Die Unterkunft kann für einen MBA-Studenten einen
    großen Kostenfaktor darstellen: Ist eine Business School in einer
    internationalen Metropole angesiedelt, sind die Mietkosten natürlich
    deutlich höher als beim „Wohnen auf dem Land“. Je nach Lage des Campus
    ist ein Auto unverzichtbar. Erschwinglicher für ausländische Studenten
    sind die günstigen Wohnheime auf dem Campus (On-Campus Housing). Nähere
    Informationen dazu gibt es bei den sogenannten Housing Offices, die an
    jeder Business School vertreten sind.



    Das Studium war die Eintrittskarte für das Praktikum in dem Konzern und die Position als Assistentin der Geschäftsleitung. Durch die Vermittlung dieses Chefs erhielt sie ihren jetzigen Arbeitsplatz.


    Nun hat sie einen Job und kann in der praktischen Arbeit beweisen, daß ihr zwar Theorie nicht liegt und sie sich für Wirtschaftsnachrichten nicht interessiert, aber in der praktischen Arbeit hoffentlich gut ist.

  • So kanns gehen:


    "IT´ler auch in der Krise begehrt" - so las ich vor ein paar Wochen.... fein, dachte ich, immerhin bin ich fast IT´ler (ich gehe davon aus die meinen studierte)....
    Dann sollte ich ich mich mal nach einer neuen Stelle umsehen wo man auch was verdient........ gesagt getan, aber nichts kam dabei heraus.


    Dann die Schlagzeilen: Siemens baut 4000 Stellen im IT Bereich ab, SAP hat schon abgebaut. Kein Wunder, dass dort meine Bewerbungen erfolglos waren :evil: :wall:


    D.h. also ein Nebeneinkommen muss her - Zeitungen austragen oder so. Der Chef gibt nicht mehr Geld, zuwenig Aufträge :wall:


  • D.h. also ein Nebeneinkommen muss her - Zeitungen austragen oder so. Der Chef gibt nicht mehr Geld, zuwenig Aufträge :wall:

    :D :thumbup: :D Wie wäre es mit Key-Account-Manager (Hausmeister & Gärtner) bei >>alibabe<< der sucht noch einen :?: :D :thumbup: :D => http://www.goldseiten-forum.de…ight=G%E4rtner#post493977

    [smilie_happy] Humor ist, wenn man's trotzdem macht - sagte der Eunuch! [smilie_happy]


    :D :thumbup: :D Wer anderen eine Grube gräbt ist entweder Totengräber oder baut eine Künette :!: :D :thumbup: :D

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