Das Handelsblatt berichtet in einem Artikel von einer geplanten Reform der europäischen Einlagensicherung. Danach plant die EU-Kommission eine europäische Vereinheitlichung:
* die Entschädigungsgrenze soll auf 100.000 EUR festgelegt werden
* es soll möglicherweise nur noch ein Sicherungssystem pro Land geben
* nationale Sicherungssysteme sollen im Notfall auch für Institute anderer Länder einstehen
http://www.handelsblatt.com/un…-alarmiert-banken;2615654
Aus Sicht der deutschen Sicherungssysteme bedeutet dieser Plan eine Verschlechterung. Insbesondere die angestrebte Haftung für ausländische Institute könnte zu zusätzlichen Belastungen führen (z. B. spanische Sparkassen!). Für Frau Merkel hätte es den willkommenen Nebeneffekt, dass sie aus ihrer Zusage der unbegrenzten Sicherung aller deutschen Spareinlagen herauskäme.
Interessant ist auch die Obergrenze von 100.000 EUR: dadurch dürfte die Mehrheit der Bürger in der EU keine Einbußen hinnehmen müssen, während der Rest der Spareinlagen kassiert würde.
Die 750 Mrd. EUR des "Rettungsschirms" haben nur Zeit erkauft. Jetzt müssen die Verantwortlichen sich für die Zeit der kommenden nächsten Existenzkrise des Euros aufstellen. Neben der geplanten Insolvenzregelung für Staaten (Spiegelbericht dieses Wochenende), dürfte die Neuordnung des Einlagensicherungssystems ein weiterer Baustein in den Planungen sein.