drohender Aktiencrash – aktueller Status Quo
In diesem Thread soll das Thema Aktiencrash Februar / März ? weiter diskutiert werden.
Wenn man sich die letzten Wochen ansieht, so sieht man mittlerweile eine ganze Reihe von weiteren Indikatoren, die darauf hindeuten, dass wir zur Zeit die ersten Schritte zum Aktiencrash erleben, jedoch der vorhergesagte Aktiencrash sich langsamer aber bisher angenommen entwickelt.
Der wichtigste Punkt ist, dass in den vergangenen Wochen einige grundlegende Veränderungen stattgefunden haben, die quasi einem Paradigmenwechsel gleichen:
- Der wichtigste Punkt ist, dass in den vergangenen Wochen sich die selektive Wahrnehmung der Investoren gravierend verändert hat. Statt der Wachstumseuphorie werden nun die Daten sehr genau hinsichtlich einem Anziehen der Inflation analysiert und viel mehr auf schwächere Daten geschaut. Es gibt in den Finanzkreisen mittlerweile einige Studien, die die negativen Folgen einer restriktiven Geldpolitik dokumentieren.
Eine Expertise von InvesTech-Research hat herausgefunden, dass der S&P in 6 von 8 Fällen, in denen die Fed die Leitzinsen um 1,75 Prozentpunkte angehoben hat, abstürzte.
Nach einer Studie der ISI Group mündeten 5 der letzten 8 Zinsanhebungszyklen direkt in eine wirtschaftliche Rezession.
Quelle:
http://www.welt.de/data/2005/0…lationsangst&searchHILI=1
- Der Dow Jones liegt bei mittlerweile 10404 Punkten. Ich gehe davon aus, dass der entscheidende Ausgangspunkt (Höchstpunkt) Anfang März bei 10940 Punkten lag und wir seither peu a peu einen Rückgang erleben.
- Dieser langsame Rückgang ist begleitet von einer sehr hohen Liquidität, d.h. hier gibt es im Hintergrund massivste Maßnahmen zur Stützung der Börse und des aktuellen Aktienniveaus.
- Mittlerweile kristallisieren sich immer deutlicher einige Unternehmen heraus, die bei einem deutlichen Zinsanstieg massivste Probleme bekommen und zudem zur den größeren Derivatakteuren zählen. Hierzu gehören General Motors und Fanny Mae.
General Motors hat Verbindlichkeiten von 300 Mrd. Dollar bei einem Eigenkapital von ca. 16 Mrd. Dollar. Als GM einen Verlust im 1. Quartal von 850 Mio. $ in Aussicht stellte, fiel der Aktienkurs auf einen Schlag um 14 %. Allein im Automobilgeschäft verliert GM mehr als 5 Mio. $ täglich. Sollten hier die Zinsen weiter ansteigen, dürfte die zusätzliche Zinsbelastung zu weiteren gravierenden Belastungen führen. Die Anleihen nähern sich mittlerweile bei der Qualität Junk Bond-Niveau !
Fanny Mae´s Schwierigkeiten werden peu a peu weiter zunehmen, da sie sowohl von der Zinsfront als auch von der Bonität der Schuldner und durch die Immobilienblase zunehmend unter Druck geraten werden.
Von daher erscheint es nur noch eine Frage der Zeit, wann auch von dieser Front massivste Probleme kommen.
- Der Bondkurs ist zeitweise bis auf 108,23 Punkte bei den 10 jährigen Bonds abgestürzt, was als deutliches Inflationsindikator gewertet wird. Mitterweile erholte sich der Bondkurs auf 109,53 Punkten.
In diesem Zusammenhang muß man sich aber sehr genau anschauen, woher diese Erholung möglicherweise kommt. Im Januar gab es eine deutliche Zurückhaltung der asiatischen Zentralbanken bei den Bondkäufen (auch im Zusammenhang mit einem schwächer werdenden Dollar) und ein ungewöhnlich hohes Volumen bei den Caribicaan Bank.
Hier gibt es von verschiedener Seite Mutmaßungen, ob die Fed direkt dahintersteckt und über diesen Weg den Bondkurs stützt.
In diesem Zusammenhang muß man sich auch die Äußerungen von Prof. Fekete ansehen, der mutmaßt, dass die Fed in Zusammenarbeit mit der Bank of Japan Maßnahmen zur Stützung des Bondkurses und zur Stärkung des Dollars durchführt.
Wie auch immer und über welchen Weg auch immer es erfolgt. Fakt ist, dass der Dollar in den letzten Wochen stärker wurde und die eingeleiteten Maßnahmen zur Stärkung des Dollars anscheinend wirken !
- Goldman Sachs veröffentlichte letzte Woche eine Vorhersage, dass der Ölpreis bis zu 105 Dollar geht. Dies hat zu einem heftigen Druck auf die Börse geführt.
- Die Zinsangst führte bei einigen osteuropäischen Börsen an einigen Tagen zu sehr starken Kursrückgängen. Dies dürfte ein Vorgeschmack sein, wenn die Zinsängste wieder akut hochkommen.
Der Fed ist sehr wohl bewusst, dass eine negative Entscheidung oder ein unbedachtes Wort gravierende Auswirkungen hat. Dies hat alleine schon die Wortwahl „Preisdruck“ bei der letzten Fed-Zinserhöhung und die Folgen auf die Aktienkursentwicklung deutlich gezeigt.
Auch wenn es einige nicht so wahrnehmen wollen, bewegen wir uns mittlerweile auf einem sehr schmalen Grat. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass der Crash weitergeht und nun in den kommenden Wochen an Dynamik zunehmen wird.