Antikes Silber oder Barren, was ist die bessere Wahl???

  • Guten Tag,
    neu im Forum, aber nicht neu im Marktgeschehen, seit 20 Jahren beschäftige ich mich mit Edelmetallen. Viele Jahre davon an der Börse, seit einigen Jahren mehr als Käufer von physischer Ware.


    Einen Punkt will ich hier zur Diskussion stellen:
    Warum kauft hier jedermann Barren und Münzen und kein antikes Silber?
    Als ich vor etwa 5 Jahren beschloß, einen Teil meines Kapitals in Silber umzuschichten, habe ich mir über die Art der Anlage viele Gedanken gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass antikes Silber die bessere Wahl ist.
    Warum? Mit zunehmendem Alter dieses Silbers steigt auch der Sammelwert, man hat also doppelte Renditeschancen: steigende Metallpreise und steigender Sammlerwert. Bei Barren und den meisten Münzen dürfte der letzte Punkt eher bedeutungslos sein.


    Nachteile von antikem Silber sind natürlich, dass man viel Zeit braucht, um sich hier einzuarbeiten. Die Beschaffung und Sicherung ist aufwendiger. Weiterer Nachteil ist die hohe Zahl an Fälschungen bei hochwertigen Stücken.
    Auf der anderen Seite: noch nie war der Abstand zwischen Metallwert und Sammelwert so niedrig wie heute, so manches Stück aus dem 19. Jahrhundert wechselt derzeit zum Metallwert den Besitzer.
    Von daher bietet antikes Silber m.E. viel höhere Renditechancen bei gleichzeitiger Absicherung durch den Metallwert und ist m.E. den Barren und Anlagemünzen unter diesem Gesichtspunkt klar vorzuziehen.


    Habt Ihr Euch hierzu mal Gedanken gemacht?

  • Hi RMG


    es kommt auf die persöhnlich Zielsetzung und das Vertrauen in das (Finanz)System an.


    antikes Silber wird beim Fortbestand des derzeiten Finanzsystem voraussichlich die besser Anlage sein.


    Da jedoch in den nächsten 3-5 Jahren der Finanz-Crash das warscheinlichere Szenario darstellt, werden Bullion-Münzen die bessere
    Variante zum Werterhalt sein.


    Ciao C61 :)

  • ich glaube Du nennst die Gründe schon selbst. Warum werdeen Münzen gegenüber Barren bevorzugt: staatliche Ausgabestelle, Nennwert drauf, Fälschungssicherung. Nicht jeder (die wenigsten), die einen Teil Ihrer Anlage in EM schichten/halten wollen, wollen dazu erst studieren ;) gegenüber klassischen Anlagen reicht den meisten schon der "Nachteil der Unterbringung" des Physischen.
    Die andere Gruppe will EM in seiner reinen Form - möglichst viel Material für's Geld ;)
    Nur der verbliebene kleine Rest hat "Sammlerpotenzial"


    greetz anwir

    • Offizieller Beitrag

    Du sagst es selber. Ausserdem Zeitaufwand hoch. Als pensionierter Experte kannst du schon Antiquitätengeschäfte und Flohmärkte abklappern. ich könnte das, mangels Zeit, niemals.


    Gruss,


    LF

    "Das einzige Geld, auf das ich mich verlassen kann, ist das Gold, das ich besitze" J.Sinclair
    "Omikron ist die Impfung, die herzustellen man verpasst hat" Lungenfacharzt in Uganda
    "The whole game is rigged" Gerald Celente

  • @ conni61
    Wenn man davon ausgeht, dass man in 3 Jahren beim Aldi nur noch mit Silber einkaufen kann, ok..... dann machen ein paar Münzen Sinn. Ich sehe die Anlage in antikem Silber mit weitem Zeithorizont als optimal an. Es kommt auch wieder eine Zeit nach dem Crash


    @ anwir
    Das "Studieren" hat großes Suchtpotential. Eine handgetriebene Arbeit eines Meisters ist was ganz anderes als ein langweiliger Barren. Ich habs an Anfang nur aus Rendite-Gesichtspunkten gekauft (als alter Börsianer ist einem diese Mentalität verwachsen), mit der Zeit kam aber immer mehr Interesse und Begeisterung an der antiken Silberschmiedkunst bei mir auf. OK, die Nachteile sind vorhanden, aber da muß jeder überlegen, was ihm wichtiger ist


    @ ballerina
    Stimmt, man bezahlt Lehrgeld. Ich hab am Anfang auch "sterling weighted" gekauft, bis ich an einem kaputten Leuchter irgendwann gesehen hab, dass hier 1 Kilo Zement mit 50 g Silber verarbeitet wurde. Und versilbertes Zeugs, weil ich die Punze für ne Silberpunze gehalten habe. Lehrgeld zahlt man überall, aber irgendwann kommt mit dem Fachwissen dieses Lehrgeld zurück..... wenn man 2 Kilo Silber für 50 Euro kauft, weil der Verkäufer seinerseits die Punzierung nicht kennt :) Einen Kilobarren kriegt man nie weit unter Wert.

  • antikes silber hat große vorteile. man verbindet das angenehme mit dem nützlichen.


    habe noch ende 2008 über ein kilo 800er silber in form von fischbesteck für 300 euro geschossen. bei 13 personen plus vorlegebesteck in klassischem muster kostet sowas unter normalen umständen ein mehrfaches. aber ende 2008 war es wirklich teils extrem. der markt auf ebay war kurzzeitig völlig im eimer und absolut schnäppchenverdächtig.


    nichts desto trotz besteht meine eiserne reserve aus münzen und barren. ob die im ernstfall aber wirklich marktgängiger wären als silberbesteck oder ähnliches, bleibt offen.
    bislang jedenfalls gibt es wohl sehr viel mehr leute, die schon mal echtes tafelsilber in der hand hatten als silberbarren oder münzen.

  • Antikes Silber?
    War die hochste Reinheit früher nicht bei 950?
    Ich hab nen Barren von ABC etwas älteren Datums mit 998er Silber


    Dann, was ist Sammelwürdig?


    Altertümliche chinesische Barren neuester Fälschung, oder ein Barren der Rothschild Bank?
    Für Sammler gibt's das Numismatik Forum. Hier wird bestenfalls in die 50 Jahre Barbie investiert. und selbst die ist auf 1 oz Feinsilber geprägt, sonst würde Sie keiner kaufen :hae: :D :thumbup:

  • Wie definiert man "antik" - aus der Römerzeit, Mittelalter..... ?


    Also ich pers. habe fast nur Münzen, davon ein Teil "älteren" Datums, wenn man Zeug aus der Kaiserzeit dazu zählen will. Auch ein paar Silberfranken aus den 30ern o. 40ern....Barren sind mir zu langweilig (und zu teuer)...


    Ah.. ok, ihr meint Gebrauchgegenstände aus Silber......nee damit habe ich nix am Hut. Das ist wirklich eher für Experten.

  • @ zoppo, alpha667 '
    Höchste punzierte Reinheit war nach meinem Kenntnisstand 958/1000 Feinanteilen (Britannia), man findet aber zuweilen auch Stücke mit fast reinem Silbergehalt (teilweise unpunziert, muß man spektroskopisch prüfen lassen).


    "Antik" heißt hier nicht Mittelalter. Es gibt auch Silber-Gebrauchsgegenstände aus dieser Zeit, aber die sind in Museen und wenn doch mal einer den Weg ins Auktionshaus findet, dann kaum zu bezahlen. Zudem ist hier die Fälschungsproblematik groß, da muss man sich schon enorm gut auskennen. Selbst Barocksilber ist kaum bezahlbar. Aber nettes Biedermeier-Silber findet man auch immer wieder zu Preisen knapp über Metallwert und das ist doch auch bald 200 Jahre alt.
    Man bedenke: ganz pauschal betrachtet kostete einfaches Biedermeiersilber (also z.B. eine getriebene Schale) vor 15 Jahren noch etwa das 10fache des Metallwertes, heute das 2- bis 3fache. Und um so höher der Silberpreis steigt, um so mehr wird eingeschmolzen, gerade weil die Nachfrage derzeit nicht hoch ist. Folge: es gibt immer weniger richtig alte Stücke, sollte die Nachfrage eines Tages steigen, müssen wesentlich höhere Aufschläge auf den Metallwert bezahlt werden. Ein enorm gutes Chance-Risiko-Verhältnis aus Kapitalanlegersicht.


    Abgesehen davon: den Nachmittagstee aus einem Silber-Service zu schlürfen, hat durchaus Stil und wird irgendwann auch wieder in Mode kommen.


    Antike Münzen sind für mich keine Alternative, da ist mir die Fälschungsproblematik zu heiß, zumindest bei teuren Stücken (bin da gebranntes Kind, welches das Feuer scheut).

  • Hallo!


    Du sagst, deiner Meinung nach ist die Renditechance für antikes Silber höher, da der Sammlerwert steigt.
    Ich frage: Warum haben sie denn jetzt noch keinen Sammleraufschlag? (Zitat: "manches Stück aus dem 19. Jahrhundert wechselt derzeit zum Metallwert den Besitzer")

  • Ja es ist so das der Durchschnitts Gold und Silber Bug hier mit begriffen wie 84 Zolotnik oder 13 Loth eher weniger anfangen kann,
    und auch nicht weis wo ein Diana Kopf als Punzierung verwendet wurde.


    Wie die meisten Vorredner auch schon geschrieben haben braucht man hier Zeit, Wissen und Lehrgeld.
    Unsereiner der sich schon über Jahre hinweg mit diesem Thema beschäftigt hat hier eher schon das
    Basiswissen und vielleicht auch eine gewisse Leidenschaft dazu erworben.


    Vor 10-12 Jahren als ich mit Silber anfing bin ich damals über die Flohmärkte gestreift und habe meist
    billig eingesammelt. (Das mache ich heute auch noch ab und zu.) Dann kam die sogenannte Lehrgeldphase,
    nicht alles war echt oder von der Qualität die man sich vorstellte.
    Dem folgte das Studium der Materie, Bücher mit Stempeln, Auktionskataloge usw.


    Mit der Zeit wuchs das Basiswissen, vor ca 5 Jahren besuchte ich zum erstenmal eine Auktion,
    nur mal zum gucken wie ich dachte (ersteigert habe ich dann trotzdem etwas), danach spezielle
    Antikmessen und weitere Auktionen. Heute glaube ich das ich einigermaßen bewandert bin,
    aber es gibt gerade in diesem Bereich solch eine umfangreiche Materie und es ist sehr sehr schwer
    da wirklich zum Experten zu werten, vorallen wenn es dann um größere Summen geht.


    Ihr seht das Ganze ist nicht sehr einfach, ich würde sagen es ist schon wirklich etwas für Fortgeschrittene,
    vielleicht eine Steigerung der Lust aufs Sammeln wenn man den Münzbereich erfolgreich hinter sich hat,
    und, wie auch schon geschrieben, man braucht Zeit, Zeit und nochmal mehr Zeit.


    Keinesfalls sollte man sich überstürzt in solch ein Sammelgebiet stürzen.

  • Hallo,


    warum so pauschal...antikes Silbes und auch Barren haben ihren Reiz. Für welches von beiden ich mich entscheiden soll - ist eine persönliche Einstellungfrage. Habe ich eine Affination zu antiken Stücken oder eher zu Barren. Sollten sich Sammler aber wirklich diese Frage stellen - ist der Unterschied zwischen Anlagebarren oder Sammlerbarren in ihrer Betrachtung unterschiedlicher als manch einer zu glauben vermag.


    VG
    bt.

    Unsere Barrensammler Gruppe hat noch Platz - jetzt auch International - ein Mix aus Händlern und Sammlern. Einzige Vorrausetzung ist Whatsapp und eine Referenz.
    Wer Interesse Einfach PN an mich :)

  • Original Hindenburger in Originalpapierrollen im original Reichsbanksack ist mir antik genug und eine Rarität sowieso. :]

    Demokratie ist die Diktatur der Dummen (Friedrich von Schiller)
    Das Grundprinzip der Parteien-Demokratie ist, die Bürger von der Macht fernzuhalten (Michael Winkler)
    Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird von ihr überrollt werden. 8o
    Wer Banken sein Geld überlässt, macht sich mitschuldig :!:

  • @ progress78


    Das ist eine gute Frage und wenn man hier weiter denkt, dann fällt auch die Entscheidung, ob man lieber in Barren oder Sammelgegenstände investiert.
    Der Sammelwert ist in den vergangenen 10 Jahren abgestützt. Hier ist nicht nur Silber betroffen, wer Briefmarken, Gemälde, Glas, Teppiche oder alte Möbel sammelte, weiß von dieser Tendenz ein Lied zu singen.
    Warum stützte der Sammelwert bei Silber so ab? Ich denke, zwei wesentliche Faktoren: Silber wird kaum noch benutzt. Wer hat heute schon Tafelsilber, was man putzen muss. Lieber wartungsfreies und spülmaschinenfestes Chromargan. Und die Sammler werden immer weniger, zumindest in Deutschland. Durch das Internet ist der Verkauf für jedermann kinderleicht geworden, also raus mit Uromas Tafelsilber. Also mehr Angebot bei sinkender Nachfrage. Das hat einen erheblichen Preisverfall in Gang gesetzt, der aber durch steigende Metallpreise - im Gegensatz zu anderen Sammelgebieten - wenigstens teilweise kompensiert wurde.
    Warum soll man so was dann kaufen ??? Es ist wie an der Börse, man sucht nach ausgebombten Werten mit Substanz und läßt sie liegen. Im Gegensatz zu Aktien hier sogar mit Fangnetz, der Metallwert ist da und mit steigendem Silberpreis verdient man sogar ohne Sammelwert.
    Ich denke aber, die Chancen sind hoch, dass der Sammlerwert wieder anzieht. Vielleicht wird diese "Billigkram-Mentalität" sich wieder umkehren. Oder - was ich für noch wahrscheinlicher halte - die Kaufkraft aus Asien entdeckt altes europäisches Tafelsilber oder ähnliches Silber.
    Wie ich schon geschrieben habe, es ist eine langfristige Kapitalanlage - aber mit doppelter Renditechance. Wer den schnellen Gewinn sucht, soll lieber mit Futures zocken, wer aber Silber mit einem Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren kauft, liegt hier richtig.
    Einziges Risiko ist ein starker Preiseinbruch beim Silber - aber da bin ich mir zu 100 % sicher, das wird beim heutigen Preisniveau der beiden Anlageklassen die Barrenbesitzer härter treffen.

  • Einziges Risiko ist ein starker Preiseinbruch beim Silber - aber da bin ich mir zu 100 % sicher, das wird beim heutigen Preisniveau der beiden Anlageklassen die Barrenbesitzer härter treffen.


    Bei guten Stücken spielt der Materialwert eine untergeordnete Rolle, was du meinst und wo es zutrifft, ist übliches und häufiges Gebrauchssilber. Das bekommt man bei Punzenwissen immer noch an vielen Stellen für unter Spot (nein koala, ich sage immer noch nicht wo ;) ).
    Gebiete mit gesuchten Teilen bei hohen Preisen: Z.B. 'Old Sheffield Plated" ist z.B. ein Sammelgebiet wo immense Preise gezahlt werden und doch sind die Teile 'nur' versilbert.
    Anderes Beispiel die Buckelpokale berühmter Silberschmiede aus dem 15.-17.Jhd., selten mehr als 800 g Silber bei Preisen um 80-100k Euro. Das wäre ein Silber Unzenpreis von ca. 3500 Euro.
    Der Zug, das 'billig' zu bekommen, ist längst abgefahren. Sehr große Sammlerschaft mit viel Geld.


    Bei Barren kann ich bullion treasure nur zustimmen, dabei geht es den Sammlern nicht um ordinäre kg Stücke von Umicore odere Heraeus, sondern um Seltenheiten.
    Wer sich näher damit beschäftigt, erkennt erst die Feinheiten.


    Ein Geheimtip bei Gebrauchssilber ist die Art Deco Ära (1920er bis 40er Jahre), da bekommt man sehr schöne Stücke für wenig Geld in Auktionen. Unzenpreise von um 100 Euro, aber schöne Gegenstände mit garantiertem Zugewinn.


    Preiseinbrüche gabe es im zweit- und drittklassigen Segment, egal ob bildende Kunst, Antiquitäten, Fotografie o.ä.. Erstklassige Ware wurde und wird immer teurer (siehe Auktionsergebnisse der letzten 10 Jahre).
    Selbst 2009, wo alle gejammert haben.

  • Zitat

    Einziges Risiko ist ein starker Preiseinbruch beim Silber - aber da bin ich mir zu 100 % sicher, das wird beim heutigen Preisniveau der beiden Anlageklassen die Barrenbesitzer härter treffen.


    Für mich urteilst du immer noch zu pauschal.... :whistling:


    Anlage- oder Sammlerbarren -was ist die bessere Alternative? Quelle...http://www.gold-silber-barren.net/

    Zitat

    Jeden Tag werden neue Barren produziert - gleichzeitig werden viele alte Barren eingeschmolzen und somit immer seltener.


    Der Wert eines Anlagebarrens orientiert sich allein am weltweiten Spotmarktpreis. Alte Barren hingegen werden bereits heute teurer verkauft. Wir glauben, dass die Preisaufschläge wachsen werden. Der Einstieg in das Barrensammeln würde sich dann auch finanziell lohnen.
    ]

    Unsere Barrensammler Gruppe hat noch Platz - jetzt auch International - ein Mix aus Händlern und Sammlern. Einzige Vorrausetzung ist Whatsapp und eine Referenz.
    Wer Interesse Einfach PN an mich :)

    Einmal editiert, zuletzt von bullion-treasure ()

Schriftgröße:  A A A A A